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Das Judentum - wie Konfirmanden vermitteln?
Ich möchte meinen Konfirmanden auf deren eigenen Wunsch hin das Judentum präsentieren.
Meine Frage ist: Wie kann ich denen das Judentum vermitteln; welche Inhalte müssen behandelt werden, was kann weggelassen werden?
(z.B.: "Einhaltung aller 613 Gebote ohne einzelne Auflistung der Mitzwot" oder "Erwähnung der wichtigsten Strömungen des Judentums ohne genau dogmatische Abgrenzung")
Ich kenne mich im Judentum fachlich, sachlich, sprachlich und historisch sehr gut aus - bedingt durch mein Studium, Interesse und jüdischen Verwandten. -> Deshalb befüchte ich, zuviel Stoff / Wissenswertes vermitteln zu wollen.
Ich habe eine Kippa von der Bar Mitzwa meines Cousins und eine Tora (allerdings keine Rolle, sondern einen Codex), ich könnte auch seinen Tallit haben als Anschauungsobjekt. Was brauche ich noch? Menorah? Davidsstern?
Soll ich auf die Shoah und den aktuellen Konflikt ausfürlich eingehen oder nur anmerken?
Ist es angebracht, sich "als Jude zu verkleiden" (ich bin kein Fan von Frontalunterricht, ich will aber auch keinen Fauxpas begehen)?
Ich bin für Anregungen sehr dankbar!
Ohje! Die Rechtschreibfehler sind der späten Uhrzeit geschuldet. Wer welche findet, darf sie behalten ;-)
Anmerkung zum Thema: Ich habe etwa eine Stunde bis anderthalb Stunden Zeit.
Tirofijo: Die Idee mit der Geschichte des jungen Juden namens Jesus ist zwar nett, aber den behandeln wir ja sonst die ganze Zeit, ist ja immerhin Konfirmationsunterricht.
Deine Idee mit dem Gottesdienst finde ich sehr gut, ich denke, ich werde den einbringen.
Zu den Fachbegriffen: Mitzwot - Die Gebote
Dogmatik - der konkrete, geformte Glaubensinhalt
Kippa - das Käppchen, welches von Juden während des Essens und den Gebeten getragen wird.
Tallit - der jüdische Gebetsschal
Bar Mitzwa - das jüdische Initiationsritual, die Aufnahme in die religiöse Gemeinschaft
Tora als Codex - Ein Altes Testament in Buchform in hebräischer Schrift
Menorah - der siebenarmige Leuchter, Symbol des Judentums, ebenso wie der Davidsstern
Shoah - Judenvernichtung
@alle:
Vielen Dank, da sind sehr hilfreiche Impulse dabei! Da ich mich nicht entscheiden kann, welche Antwort mir nun am meisten geholfen hat, gebe ich die Frage der Fariness halber zur Abstimmung frei.
10 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Nimm doch das Alte Testament als Vorlage
vielleicht kannst du ja auch mit einem Rabbi sprechen, ihn zu einem Gespräch zu euch einladen
- AxelLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich würde zunächst fragen, was die Schüler selber schon wissen, denn es motiviert sie. Dann können sie Fragen stellen, die Du mit deinem Hintergrundwissen sicher beantworten kannst.
Als nächstes würde ich die Geschichte der Juden kurz aber von Anfang an beschreiben: Die 12 Söhne Jakobs, einer hieß Juda. Es wurden Stämme gebildet, die im Verlauf der Geschichte sich trennten und in Kriegen von den Babyloniern weggeführt wurden. Nur der Stamm Juda hat sich in diesen letzten Tagen wieder öffentlich sichtbar gesammelt.
Natürlich sind auch Angehörige anderer Stämme aus dem Exil zum Volke Juda zurückgekehrt, aber die Masse blieb verschollen.
(Wo sie geblieben sind, ist ein interessantes Thema, dem ich mich in meinem 360°Blog "Israel"annähern möchte.)
Ich würde auch herausarbeiten, dass die Juden immer noch zu Gottes Volk gehören, auch wenn sie in der Mehrheit bisher Jesus nicht als ihren Messias erkannt haben.
Ich halte es für wichtig, die Bedeutung des Judentums im historischen Gesamtzusammenhang zu sehen, wenngleich ich nicht weiss, ob 14-jährige sich dafür interessieren, das hängt von den Schülern ab.
- TirofijoLv 5vor 1 Jahrzehnt
Wie wäre es, einfach von Jesus zu erzählen? Der war schließlich Jude, es gibt Geschichten von ihm im Tempel usw.
Dich "als Jude zu verkleiden" war aber nur ein Scherz, oder?
Ich würde jedenfalls nicht einfach einen Haufen Dinge aus dem religiösen Gebrauch auffahren, von denen die Schüler noch nie was gehört haben. Das wäre sehr frontal.
Am besten wäre dafür ein Besuch bei einer Synagoge o.ä. als Ausflug; Schulklassen sind da immer willkommen.
Und verwende bitte weniger Spezialbegriffe.
@edit: 90 Minuten? okay, Ausflug gestrichen... aber trotzdem keine Verkleidung bitte ;) Bei so wenig Zeit kann man nicht die ganze Geschichte des Judentums vermitteln, höchstens ein eingegrenztes Gebiet beschreiben. Wie wäre es, einen Gottesdienst in seinem Ablauf zu erklären? Es geht immerhin um Religion im Konfirmandenunterricht.
Das mit den "Spezialbegriffen" bezog sich mehr auf die Schüler, sonst werden die noch überflutet von zu viel Wissen...Viel Erfolg!
- whyskyhighLv 7vor 1 Jahrzehnt
erklaere die 10 gebote
das ist der beste weg
zb warum da die frau am sabbat fehlt
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Deine Idee, kultische Gegenstände zum Anfassen und Begreifen mitzubringen, finde ich gut. Auch ein Besuch in einer Synagoge wäre gut, wenn du es organisieren könntest.
Die Dogmatik sollte sich im Ganzen auf das normale Judentum begrenzen (Feste und die Kaschrut- Regeln), aber auch bestimmte Gesetzmäßigkeiten der orthodoxen Juden sollten beleuchtet werden. Es ist sicher interessant für die Konfi's, was sie alles nicht tun dürfen, wie beispielsweise das Licht am Sabbat anzumachen oder keine Grashalme zu rupfen. Es ist sicher auch spannend, wie die daraus entstandenen Probleme gelöst werden, wie beispielsweise Zeitschaltuhren oder die Sabbat- Aufzüge, die dann automatisch in jedem Stockwerk halten.
Aber gehe nicht zu tief in die Dogmatik hinein, sonst wird es zu kompliziert, und die Konfi's schalten dann schnell ab.
@AN ALLE:
Macht ihr am Samstag, dem 17. Januar bei der Smilie- Aktion mit? Hier ein Link:
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Versuche dich doch einfach kurz und knapp an die wichtigsten Grundlagen zu halten.
Die Wikipediaseite zum Judentum scheint ein ganz guter Fahrplan zu sein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Judentum
Zu viel Input halte ich für kontraproduktiv und kann sehr schnell langweilig werden. Da lohnt es sich dann eher auf einzelne Fragen einzugehen die sicher aufkommen werden.
Shoa und der aktuelle Konflikt können recht brenzlige Themen sein. Das ist für mich schon schwierig. Ich selbst habe da recht eigenwillige Ansichten und werfe Luther puren Judenhass vor und den Christen des 3.Reichs, das sie brav den Arm gehoben haben. Andererseits mag ich die Juden aber nicht das was Israel da unten gerade tut. Hamas hin oder her.
Religiöse Objekte fand ich persönlich aber immer schon interessant. Da mal was zu zeigen und anfassen zu können ist schon wichtig.
Aber wie bitte verkleidet man sich als Jude? Mir sind sicher schon viele Juden über den Weg gelaufen ohne das ich sie erkannt habe. Ausser dir die Kippa aufzusetzen kannst du doch nicht viel tun, oder?
- krummelasLv 5vor 1 Jahrzehnt
ALEX HInweise sind plausibel und beachtenswert.
Ich kann zu Deiner Frage kaum etwas beisteuern, aber was GERHARD E. da schreibt, fordert eine Stellungnahme heraus.
Als Kosmopolit im kulturell-geopolitischen Sinne wehre ich mich gegen die Vereinnahmung irgend einer kosmischen Intelligenz durch verschiedenste menschliche Gruppen.
Wie kann man einem ewigen und unbegrenzten kosmischen Bewußtsein unterstellen, einem winzigen Teil einer einzigen Rasse unter Millionen zu einer bestimmten Zeit an einem abgelegenen Ort eines einzigen Planeten allein gewogen zu sein. Und alle anderen Lebewesen im Kosmos als minderwertig anzusehen ?
Abgesehen davon kann ich nicht verstehen, warum die Herkunft, der Wohnort oder die Hautfarbe irgend einer Lebensgemeinschaft für eine kosmische zeit- und raumlose Intelligenz entscheidend sein soll, um sie zu hätscheln und alle anderen zu verdammen.
In der mehrtausendjährigen Realität unserer Weltgeschichte ist überdies nicht erkennbar, daß eine der 3 monotheistischen Religionen die Bevorzugung durch "Gott" verdient hätte oder auch erlebt hätte.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Es ist sehr wichtig Christen den eminenten Vorrang der alttestamentlichen Gottesvolkes vor den umgebenden Kulturen zu vermitteln.
Dieser Vorrang beruht auf der Auserwählung durch Gott und nicht auf Vorzügen der Natur.
Als Katholik jedoch, fällt es mir leicht zu zeigen, dass dieser Vorrang für das Judentum, welches 100 nach Christus gegründet wurde nicht mehr gilt.
Allein das zeigt schon, dass der Erlöser zur Zeit von Christi Geburt gekommen ist.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Hast du schon einmal darangedacht einen Rabbi einzuladen und/oder einen geführten Besuch in der nächsten Synagoge zu machen. Auch die Teilnahme an einem Gebet in der Synagoge wäre möglich. In den meisten jüdischen Gemeinden freut man sich über das Interesse aus anderen Religionen.