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Bücherregal oder Rucksackleser? Ritterlicher oder irdisch leidenschaftlicher Liebhaber? (Details sehr wichtig)?

Ich lese gerade „Ex Libris“ von Anne Fadiman. Ein Buch von und über eine pathologisch bibliophile Familie.

Wem der folgende Text zu lang kann einfach nur zur Endfrage springen (obwohl das sehr schade wäre)

Ein Kapitel hat es mir ganz besonders angetan. Hier geht es – aber lassen wir doch ihre Worte sprechen:

„Während der nächsten dreißig Jahre wurde mir allmählich klar, dass es verschiedene Arten gibt, ein Buch zu lieben, wie es verschiedene Arten gibt, einen Menschen zu lieben.

Ritterliche Liebhaber: Für sie war die physische Persönlichkeit eines Buches unantastbar, seine Gestalt untrennbar von seinem Inhalt; als Liebende oblag ihnen platonische Verehrung, das noble, wenn auch fruchtlose Bestreben, den Zustand vollkommener Unberührtheit auf ewig zu erhalten.

Familie Fadiman glaubte an die körperliche, irdisch leidenschaftliche Liebe. Uns waren die Worte eines Buches heilig, doch Papier, Karton, Leim, Faden und Tinte, die sie transportierten, waren ein bloßes Gefäß, und dieses so mutwillig zu behandeln, wie Lust und Pragmatismus geboten, war keine Versündigung. Malträtierte Bücher zeugten nicht von Achtlosigkeit sondern von vertraulichem Umgang.“

Und hier meine genaue Frage:

Gehört ihr zu den ritterlichen Liebhabern von Büchern und habt eure Bücher sauber und ordentlich sortiert im Bücherschrank stehen (selbstverständlich ohne Eselsohren und schriftlichen Anmerkungen in ihnen) oder gehört ihr zu den

irdisch leidenschaftlichen Liebhabern, die sich nicht scheuen, ein angefangenes Buch in den Rücksack zu stopfen, um es bei jeder Rast herauszuzerren und Buchstabe für Buchstabe zu verschlingen?

Ich gehöre zu der Kategorie der Rucksackleser.

LG-P

Update:

Wenn ihr mir Eure Art der Liebe zu Büchern mit eigenen Worten schildert, würde ich mich sehr freuen.

LG-P

15 Antworten

Bewertung
  • Beste Antwort

    Bei der Frage musste ich jetzt schmunzeln, denn ich habe wunderschöne Buchexemplare stehen......allerdings als Dekoration und höchstens durchblätternd gelesen.

    Und ich habe Bücher, die ich regelrecht verschlinge, überall hin mitschleife, zu jeder möglichen Gelegenheitg aufschlage und lese......dementsprechend sehen die "Armen" auch aus, völlig verknautscht, an manchen Stellen leider eingerissen, mit Kaffee-und anderen Flecken auf manchen Seiten....optisch einfach bähbäh !

    Die sind also ganz besonders "geliebt" und somit abgenutzt.

    Da könnte man direkt philosophisch argumentieren, dass die Glanzstücke, die Schönheiten, Dinge, die wie neu aussehen, Unantastbares......lange nicht so einen Wert besitzen, wie die, die oft von Händen berührt werden.

    Wenn man einem Buch ansieht - das ist MEINE Meinung -, dass es "zerlesen" ist, dann liegt die Vermutung nahe, dass der Leser mehr Wert auf den Inhalt als auf die Oberfläche legt, auf's Materielle also !!! :)

    Ja, ich bin auch ein Rucksackleser im wahrsten Sinne des Wortes, denn ich bin mit Rucksack unterwegs ! :)))))))

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Kommt auf die Art des Buches an. Romane und sg. "leichte" Lektüre, die ich zwar gerne lese aber normalerweise nur einmal, leihe ich mir von Bekannten, Freunden und sonstigen Buchliebhabern, kaufe sie seltenst selber (höchstens auf dem Trödelmarkt), ich gebe sie zurück oder weiter und so stehen sie mir hinterher auch nicht im Weg rum.

    Meine "Lieblinge" und die teils sehr kostspielige Fachliteratur für Beruf und Hobby stehen fein säuberlich nach Alphabet oder Thema geordnet in meinem ausgesprochen umfangreichen Bücherregal (Bücherwand trifft es besser.) Aber da es sich eben um gerne gelesene Bücher handelt, sehen sie dummerweise auch dementsprechend aus, da ich sie auch zur Arbeit oder sonstwohin mitschleife, um in jeder freien Minute weiterlesen zu können.

    Doch ich bin mir sicher, dass diese es mir nicht übel nehmen, da sie bestimmt lieber gelesen, wahlweise "verschlungen" werden, statt nur langweilig dekorativ in die Gegend zu glotzen.

    Der Auszug aus Deinem z.Zt. gelesenen Buch gefällt mir - aber die Einkaufsliste für Samstag ist nun wirklich bereits lang genug..

    Quelle(n): gruss aus dem Altbau
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    gelesene Bücher liegen bei mir durcheinander, werden wahlweise herausgegriffen, etwas eingelesen, ......kenne ich doch...... kommt mir bekannt vor.......

    im Haufen das Buch gesucht in dem ein etwa das Gleiche beschrieben wird....

    chaotisch aber mit System....

    Neuerwerbungen werden verschlungen, bin dann einfach nicht da.....

  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin eher der Rucksacklesertyp, obwohl ich mich eigentlich immer drum bemüht habe, meine Bücher in Ordnung zu halten, aber bei vielgenutzten Büchern sieht man ihnen bei mir an, dass sie wirklich oft rausgeholt wurden, um darin zu lesen.

    Es gibt aber auch die Ritterlich behandelten Bücher bei mir zu Hause. Das sind meistens solche, die ich zwar mal angeguckt habe, die ich aber eigentlich selten bis gar nicht aus dem Regal hole oder wenn, dann bloss einmal, um etwas darin nachzuschlagen.

    Allerdings macht es mich jedesmal wirklich traurig, wenn ein Bücherrücken in Fetzen hängt, gerade weil meine Mutter uns immer gepredigt hatte, dass wir sorgsam mit unseren Büchern umgehen sollen (vor allen Dingen war das bei den Schulbüchern so, die meine Geschwister und ich uns von Jahr zu Jahr immer gegenseitig überliessen, wenn wir sie nicht mehr brauchten. Das Problem daran ist, dass man in einem Schulbuch gelegentlich auch irgendwas anstreichen muss und es eigentlich für einen anderen dadurch einfach "unbrauchbar" wird.

    Als ich in die Erzieherschule ging, wurde ich deswegen von einer meiner Lehrerinnen fürchterlich zusammengeschissen, eigentlich war ich drauf und dran, die Schule hinzuschmeissen und alle angeschafften Bücher wieder an jemanden weiter zu geben und weigerte mich, die Sätze darin zu markieren.

    Doch es half nichts, dass ich mich wehrte, im Grunde genommen musste ich dieses Buch dann "Verhunzen" obwohl ich es eigentlich nicht wollte.

    Mittlerweile habe ich gelernt, dass manche Dinge einfach nicht anders möglich sind. Ich wurde von dieser Klasse nicht gerade besonders gut behandelt, aber andererseits denke ich, dass es auch für was gut war.

    Naja, mal ehrlich, freiwillig mache ich im Normalfall kein Buch kaputt, da müssen die äusseren Einflüsse entsprechend sein, denn ich hatte ja nicht umsonst all die vielen Jahre die Schulbücher aus meiner Realschulzeit und Ausbildungszeit immer noch im Regal zu Hause stehen. Andererseits haben sie halt mittlerweile im Reisswolf einer Papiermühle einen halbwegs würdigen "Tod" gefunden. Darauf bin ich zwar nicht sehr stolz, dennoch, die Jahre kann ich ja nicht mehr zurückholen, um meine damalige Aufgabe besser machen zu können.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin da wohl auch so ein Mittelding. Ich hasse Knicke oder gar Risse im Einband und meine Bücher stehen hoffentlich bald wieder nach Sachgebieten und innerhalb davon alphabetisch geordnet in den Regalen, aber ich nehme auch mal eines mit, wenn ich mich auf Wartezeiten beim Arzt oder Friseur einrichten muß. Aber ich schaffe es normalerweise, meine Lieblinge wieder unversehrt nach Hause zu bringen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Bin ich jetzt ein Ritter?

    Danke dir

    LG bachata

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also, wenn Du (bzw. Fr. Fadiman) hier schon den Vergleich von Büchern mit Geliebten bemühst, dann möchte ich darauf zuerst mit einem anderen Mythos antworten: Es heisst doch dass Männer angeblich immer zwei Frauen zugleich lieben - eine Heilige und eine ****.

    So gesehen habe ich meine Heiligen im schönen heimischen Bücherregal (dazu zählen teuere Fachliteratur oder Künstlermonographien und sonstige Bildbände), während mich meine Huren auch gerne mal auf Reisen begleiten - oder gar an Freunde weitergereicht werden!

    Schönen Abend noch :)

    Quelle(n): p.s.: GOTT-O-GOTT!!! Für Y!C ist das Wort H-u-re anstössig...
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin ein sehr ritterlicher Leser. Bücher gehören bei mir praktisch zur Familie. Deshalb verleihe ich sie auch nur sehr ungern. Und nur an absolut vertrauenswürdige Freunde.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin ein ritterlicher Leser!

    Nehme aber trotzdem oft Bücher mit für unterwegs zu lesen.

    Für Rucksack oder Reisetasche packe ich 1-2 davon in ein kleines Holzkistchen (uralte Zigarrenschachtel) und stopfe den restlichen Platz mit Tempo-Taschentüchern aus. Ein Eselsohr entsteht dabei nie.

    Allerdings stehen nicht mehr alle Bücher ordentlich im Bücherschrank. Habe soviele Bücher, dass jetzt einige nur noch am Boden platz haben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin demnach eine ritterliche Leserin

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