Wie würde unser Leben heute aussehen, wenn das Schreiben sich nie entwickelt hätte?

Wir würden wohl immer noch Bilder malen und mit Trommeln und Rauchzeichen eine Fernunterhaltung praktizieren., aber es gibt in Deutschland rund vier Millionen funktionale Analphabeten. Menschen, die trotz Schulbesuchs große Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben und somit auch Schwierigkeiten haben, ihr Leben zu organisieren.

Da gäbe es eben mit Knüppeln eine Rechtssprechung.

lol

ich glaube dass auch zb menschenaffen eine "sprache" haben - wenn sie eine entdeckung machen (zb wie man einen stock als werkzeug verwendet) können sie das den anderen tieren zeigen. wenn der affe aber eine schrift hätte, könnte er es aufschreiben: er müsste es sich nicht merken -> er würde statt 3 verschiedenen werkzeugstöcken die "bauanleitung" für hunderte verschiedene haben. auch affen die viele generationen nach ihm leben könnten diese anleitungen nutzen und ergänzen. nur durch überlieferung (also ein affe macht es dem anderen nach) wäre das viel schwieriger. auch könnten affen die hunderte killometer voneinander miteinander kommunizieren.

zusammenfassung: das wissen von extrem vielen kann durch schrift zusammen gefügt werden - unabhängig von zeit und raum. würden die affen eine schrift kennen, wurden sich nach einiger zeit aus simplen stöcken mit denen sie nach termiten graben hochmoderne technologien entwickeln.

Dann gäbe es keine Menschen, denn die Sprache ist ein Bestandteil des Menschen, aus der sich zwangsläufig eine Schrift entwickelt, auch wenn es nur Zeichen oder Bilder sind.

Das Schreiben gehört also unbedingt zur Menschwerdung.

Genau so wie zu dem Zeitpunkt als das Schreiben sich noch nicht entwickelt hatte. Ich bin der Meinung ohne jegliche Art von Schreiben (zu dem für mich auch solche Sachen wie Höhlenmalerein gehören) ist Weiterentwicklung kaum möglich... - wie will jemand ein technisches Gerät entwickeln, wenn er immer von neuem erfinden oder aus Erzählungen herausfiltern muss, was er für dieses technische Gerät braucht?

Hmn... Natürlich gäbe es auch Zeichnungen.. ;) Definiere Deine Frage genauer. Irgendwie sind Zeichungen ja auch bald Schrift.

Kommunikation ist fast so alt wie die menschliche Gemeinschaft. Schrift ist eine der wohl frühesten Erfindungen und das nicht ohne Grund. Wenn es sie nicht geben würde, man würde sie eben jetzt erfinden.

-- BILDHAFT -- SYMBOLISCH --

So wie die Höhlenmalereien oder Bebilderungen der Ägyptischen Hirography, Maya oder Indianer die die "vergängliche" Sprache erklärend mit Bildern ergänzen oder für andere, die der Sprache / Schrift nicht wissend sind, nachvollziehbar machen. Auch für lange Zeit nach der eigenen Schrift..

In vielen geistig weit entwickelten Kulturen wurde bildhafte Sprache genutzt. Offensichtlich waren sich diese "hohen" Kulturen der Vergänglichkeit und Missverständlichkeit des Wortes bewusst.

Legasteniker und praktizierende der Gebäredensprache sind alltägliche Beispiele

Es wäre eine stumme stille Welt, in der ziemlich viel Verblödung stattfände, weil die Möglichkeiten der Verbreitung und Vermittlung von Informationen arg eingeschränkt wäre. Wahrscheinlich hätte sich unsere ganze wirtschaftliche Kultur ganz anders entwickelt. Denn das geschriebene Wort ist Anleitung für Pläne die in Taten umgesetzt werden, alles läuft nicht ohne geschriebene Worte. Selbst Ideen werden erst aufgeschrieben, bevor sie in die Tat umgesetzt würden. Worte, die gesprochen werden, sind wie Schall und Rauch. Aber was man schwarz auf weiß auf dem Papier sehen kann, das hat viel mehr Gewicht, als wie das was man schnell wieder vergessen kann. Ich halte das geschriebene Wort für eine der wichtigsten Grundlagen, mit der die Zivilisation kommunizieren kann, ohne sich ins Wort zu fallen. Für mich wäre es undenkbar, nicht schreiben zu können, nichts geschriebenes in aller Ruhe lesen zu können. Wenn es nur Stimmengewirr gäbe, ohne schriftliche Besinnlichkeit, ich würde am Rad drehen...

Na ja, Schreiben und stumme Kommunikation hatten schon

vor Erfindung der Schrift ihre Tradition:

Rauchzeichen, Trommeln, Pfeifen (ob das Jodeln auch schon war,

weiß ich nicht), aber da gab es Instrumente und ähnliche Methoden,

um sich über Entfernungen mitzuteilen.

mlG AK

die kelten haben auch nichts aufgeschrieben, wohl wissend, dass das nur verwirrt. das leben und die wahrheit ist nicht in bücher zu fassen.