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Wie kann man sich die Verbreitung des Buddhismus erklären?
14 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Nach den Worten Buddhas kommt die Erleuchtung nicht von Gott, sondern dadurch, daß man sich persönlich bemüht, richtiges Denken zu entwickeln und gute Taten zu vollbringen.
Es ist leicht, zu erkennen, warum diese Lehre von der damaligen indischen Gesellschaft gern angenommen wurde. Durch diese Lehre wurden einerseits die Habgier und die korrupten religiösen Bräuche der Brahmanen oder der Priesterkaste des Hinduismus und andererseits die strenge Askese der Anhänger des Dschainismus sowie anderer mystischer Kulte verurteilt. Buddhas Lehre machte auch den Opfergaben und Riten, den Myriaden von Göttern und Göttinnen und dem bedrückenden Kastensystem, das jeden Lebensbereich des Volkes beherrschte und es versklavte, ein Ende. Kurz gesagt, diese Lehre verhieß Freiheit für alle, die dem Weg Buddhas folgten.
Die fünf Bhikkhus (Art Mönche), die Buddha als erste zugehört hatten, nahmen seine Lehre an, wodurch der erste Sangha oder Mönchsorden gegründet wurde. Gautama, der Buddha, startete nun, so vorbereitet, einen Predigtfeldzug durch das ganze Gangestal. Leute aus allen sozialen Schichten und Stellungen hörten ihm zu und wurden seine Jünger. Bis zu seinem Tod mit 80 Jahren war er sehr bekannt geworden und hatte sich die Achtung anderer erworben. Seine letzten Worte an seine Jünger sollen gewesen sein: „Vergänglich ist alles, was da geworden ist. Strebt nach eurem Heil!“
Im 3. Jahrhundert v. u. Z., etwa 200 Jahre nach Buddhas Tod, regierte der größte Förderer des Buddhismus, Kaiser Aschoka, und brachte den größten Teil Indiens unter seine Herrschaft. Das durch seine Eroberungen verursachte Gemetzel und die Umwälzungen betrübten ihn, und so nahm er den Buddhismus an und gewährte ihm staatliche Unterstützung. Er errichtete religiöse Monumente, berief Konzile ein und ermahnte die Leute, den Lehren Buddhas gemäß zu leben. Aschoka schickte auch buddhistische Missionare in alle Teile Indiens sowie nach Sri Lanka, Syrien, Ägypten und Griechenland. Der Buddhismus, einst eine indische Sekte, wurde hauptsächlich zufolge der Bemühungen Aschokas zu einer Weltreligion. Zu Recht wird dieser von einigen als der zweite Stifter des Buddhismus angesehen.
Von Sri Lanka breitete sich der Buddhismus ostwärts nach Myanmar (Birma) und Thailand sowie in verschiedene Teile Indochinas aus. Im Norden erreichte er Kaschmir und Zentralasien. Von diesen Gebieten aus überquerten buddhistische Mönche schon im 1. Jahrhundert u. Z. die gefährlichen Berge und durchreisten öde Gebiete, um ihre Religion nach China zu bringen. Von China war es für den Buddhismus nur ein kleiner Schritt nach Korea und Japan. Er gelangte auch nach Tibet, dem nördlichen Nachbarn Indiens, und wurde mit den dortigen Glaubensansichten vermischt, wodurch der Lamaismus entstand; dieser beherrschte dort das religiöse und das politische Leben. Bis zum 6. oder 7. Jahrhundert u. Z. hatte der Buddhismus in ganz Südostasien und im Fernen Osten festen Fuß gefaßt.
Während der Buddhismus in anderen Ländern immer mehr an Einfluß gewann, geriet er in Indien nach und nach in Verfall. Die Mönche waren so sehr mit Philosophie und Metaphysik beschäftigt, daß sie den Kontakt mit den Laienanhängern verloren. Auch der Verlust der königlichen Schirmherrschaft sowie die Annahme hinduistischen Gedankenguts und hinduistischer Bräuche beschleunigten den Niedergang des Buddhismus in Indien. Sogar buddhistische heilige Stätten wie Lumbini, wo Gautama geboren wurde, und Bodh Gaya, wo er „Erleuchtung“ erlangte, verfielen. Bis zum 13. Jahrhundert war der Buddhismus aus Indien, seinem Ursprungsland, so gut wie verschwunden.
Im 20. Jahrhundert veränderte sich das Gesicht des Buddhismus erneut. Politische Unruhen in China, in der Mongolei, in Tibet und in Ländern Südostasiens versetzten ihm einen vernichtenden Stoß. Tausende von Klöstern und Tempeln wurden zerstört, und Hunderttausende von Mönchen und Nonnen wurden fortgetrieben, eingesperrt oder sogar getötet. Trotzdem ist der buddhistische Einfluß auf die Denkweise und die Bräuche der Menschen in diesen Ländern deutlich zu erkennen.
In Europa und in Nordamerika scheint die buddhistische Auffassung davon, daß man in sich selbst die „Wahrheit“ suchen muß, großen Anklang zu finden, und mit Meditationsübungen will man der Hektik des Lebens in der westlichen Welt entfliehen. Interessanterweise schrieb der im Exil lebende Dalai-Lama von Tibet, Tenzin Gyatso, im Vorwort des Buches Living Buddhism: „Vielleicht spielt heute der Buddhismus eine Rolle dabei, daß die Menschen der westlichen Welt an die geistige Dimension ihres Lebens erinnert werden.“
Man spricht zwar vom Buddhismus allgemein als von einer einzigen Religion, aber in Wirklichkeit hat er sich in mehrere Schulen aufgespalten. Da die Natur Buddhas und seine Lehren verschieden ausgelegt werden, hat jede Schule ihre eigenen Lehren, Bräuche und Schriften. Die Schulen sind wiederum in zahllose Gruppen und Sekten unterteilt, von denen viele von den lokalen Kulturen und Traditionen stark beeinflußt
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Der Buddhismus ist 500 Jahre älter als das Christentum.
Insofern hat sich der Buddhismus nicht wie das Judentum, oder das Christentum verbreitet.
Dann muss man noch unterscheiden, dass der Buddhismus keine Religion ist.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Ich denke mal das liegt daran, dass es sich beim Buddhismus nicht notwendigerweise um eine Religion handeln muss.
Es ist zuallererst eine Philosophie.
Im Gegensatz zu anderen Lehren gibt es aber keinen Absolutheitsanspruch, denn Siddhartha Gautama hat des Ãfteren darauf hingewiesen, dass seine Lehre weder vollständig noch fehlerfrei sein muss.
Das bedeutet: wenn man sich zum Buddhismus bekennt, braucht man sich noch nicht festzulegen. AuÃerdem hat der Buddhismus einen recht areligiösen Charakter was in der westlichen Welt ohnehin zunehmend positiv aufgenommen wird.
Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Punkt ist das Verhältnis zur Natur.
Viele Menschen empfinden das christliche Menschenbild als zu losgelöst von seiner Umwelt und als zynisch gegenüber der Tierwelt.
Und tatsächlich: die jüdisch-christliche Tradition weist erhebliche Defizite in diesem Bereich auf. Dies sollte uns allerdings nicht dazu verleiten jetzt gleich ins andere Extrem zu verfallen und Tiere mit Menschenrechten auszustatten.
Vielmehr ist es unsere Aufgabe vom Buddhismus zu lernen, sodass sich unser Bild von der Welt ändert und wir uns wieder mehr als Teil eines groÃen Ganzen wahrnehmen. Daraufhin jetzt aber gleich das Christentum über Bord zu werfen und sich einer neuen Religion zuzuwenden halte ich für feige.
(Ich ging mal davon aus, dass du die Verbreitung des Buddhismus in Europa, Amerika usw. meintest.)
- swissnickLv 7vor 1 Jahrzehnt
Du meinst jetzt z.B. in Westeuropa?
Es ist eine friedvolle Religion ohne zwingende Verhaltensvorschriten, ohne angedrohte Strafen bei Missachtung, ohne umstrittenen Glaubensführer (wie es z.B. der Papst ist). Jeder kann bis zu einem gewissen Grad "seinen" eigenen Buddhismus leben, ohne irgendwas befürchten zu müssen.
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- Helmuth WLv 5vor 1 Jahrzehnt
Die lehren im Buddhismus beratend,und Menschenfreundlich, und Hilfsbereit ausgelegt,und Sie beachten die Natur! Was man bei den Religionen vergessen kann,denn Sie sind nur auf Macht und Geld aus,und Menschenverachtend eingestellt! Das beweist ja die Geschichte!!
- gcpLv 6vor 1 Jahrzehnt
Die Menschen haben eingesehen, wie unsinnig die christliche Religion ist, sie brauchen zwar keinen Gott mehr, sind aber noch nicht so weit, dass sie auf Religion ganz verzichten können. Da bietet sich dann der Buddhismus an. Ich habe aber meine Zweifel, ob dieser Glaube von einem groÃen Teil der Leute überhaupt verstanden wir, insbesondere wegen der zahlreichen Bücher, in denen der Glaube stark verkürzt, bzw auch verkitscht dargestellt wird.
- JocolibriLv 7vor 1 Jahrzehnt
Nimm an einer Veranstaltung mit Ole Niedahl teil, dann fühlst Du es.
Das ist eine ganz andere Ausstrahlung, als bei den hier vorherrschenden Religionen. Hier wird Ehrfurcht gepredigt.
Beim Buddismus geht es um Selbst-Erkenntnis und Selbst-Verwirklichung.
Diese Glauben ist dem Menschen zugewandt,
sieh nur mal den Dalai Lama lachen
und daneben das verkniffene Lächeln des Papstes.
Die Regeln, die er verkündet sind schlicht Menschen verachtend
Buddismus weckt das ich und fördert das All - eins !
Wer etwas SelbstbewuÃtsein entwickelt hat,
stellt die Einschränkungen und das Handeln der Kirche in Frage. Oh Gott !
Sucht neue Ansätze und findet sie im Buddismus.
Mit lieben GrüÃen Jo
- vor 1 Jahrzehnt
Der scheinbar zwanglose Buddhismus weckt bei vielen Menschen Interesse.
Er gilt als rücksichtsvoll und respektvoll.
Für mich wäre es nichts. Ich würde eher noch katholisch werden.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Der Buddhismus vertritt keine bestimmte Lehre. Damit kann er an alle angepasst werden.
In China nennen sich viele Christen Buddhisten, ohne irgend ein christliche Lehre zu verleugnen. Buddhismus ist nur ein Farbe.