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sebastu91 fragte in Schule & BildungHausaufgabenhilfe · vor 1 Jahrzehnt

Suche in Faust 1 eine zum auswendig lernen geeignete Stelle. Kennt jemand eine gute?

hallo zusammen

wir sollen für deutsch einen monolog/dialog (je nach anzahl der schüler) aus Faust 1 auswendig lernen und dieser sollte ungefähr 25 verse lang sein

nun möchte ich wissen ob einer geeignete textstellen kennt oder vielleicht sogar selber schon einmal einen monolog aus diesem buch vortragen musste und mir diesen empfehlen kann

dieser textauszug sollte sich wenn möglich reimen da er so einprägsamer ist und am besten wäre es wenn auch die zeilen nicht all zu lang sind denn mein gedächtnis is nich so das wahre ;D

(gesänge machen sich ungünstig genauso wie ich frauen nicht so gern sprechen würde =) )

ich hoffe mir kann einer helfen, bin schon gespannt

und danke im vorraus

4 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Der wohl bekannteste Abschnitt

    aus Goethes Faust 1

    Stellenweise ist es nicht leicht

    den Osterspaziergang auswendig zu lernen,

    doch wenn Du es erst einmal kannst,

    wirst Du sicherlich

    und vor allem Dein Lehrer,

    von dem Wortgefüge

    begeistert sein.

    Wenn Du Dir den Link

    ein paar mal angehört hast,

    lernt er sich leichter auswendig.

    http://de.youtube.com/watch?v=JSi-tgrW3ZY

    Osterspaziergang

    Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

    durch des Frühlings holden belebenden Blick,

    im Tale grünet Hoffnungsglück;

    der alte Winter, in seiner Schwäche,

    zog sich in rauhe Berge zurück.

    Von dort her sendet er, fliehend, nur

    ohnmächtige Schauer körnigen Eises

    in Streifen über die grünende Flur.

    Aber die Sonne duldet kein Weißes,

    überall regt sich Bildung und Streben,

    alles will sie mit Farben beleben;

    doch an Blumen fehlt's im Revier,

    sie nimmt geputzte Menschen dafür.

    Kehre dich um, von diesen Höhen

    nach der Stadt zurückzusehen!

    Aus dem hohlen, finstern Tor

    dringt ein buntes Gewimmel hervor.

    Jeder sonnt sich heute so gern.

    Sie feiern die Auferstehung des Herrn,

    denn sie sind selber auferstanden:

    aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,

    aus Handwerks- und Gewerbesbanden,

    aus dem Druck von Giebeln und Dächern,

    aus den Straßen quetschender Enge,

    aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht

    sind sie alle ans Licht gebracht.

    Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge

    durch die Gärten und Felder zerschlägt,

    wie der Fluß in Breit und Länge

    so manchen lustigen Nachen bewegt,

    und, bis zum Sinken überladen,

    entfernt sich dieser letzte Kahn.

    Selbst von des Berges fernen Pfaden

    blinken uns farbige Kleider an.

    Ich höre schon des Dorfs Getümmel,

    hier ist des Volkes wahrer Himmel,

    zufrieden jauchzet groß und klein:

    Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

    Johann Wolfgang von Goethe

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die allerallerallerbeste:

    Habe nun, ach! Philosophie,

    Juristerei und Medizin,

    Und leider auch Theologie

    Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

    Da steh ich nun, ich armer Tor!

    Und bin so klug als wie zuvor;

    Heiße Magister, heiße Doktor gar

    Und ziehe schon an die zehen Jahr

    Herauf, herab und quer und krumm

    Meine Schüler an der Nase herum –

    Und sehe, daß wir nichts wissen können!

    Das will mir schier das Herz verbrennen.

    Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,

    Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;

    Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,

    Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –

    Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,

    Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,

    Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,

    Die Menschen zu bessern und zu bekehren.

    Auch hab ich weder Gut noch Geld,

    Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;

    Es möchte kein Hund so länger leben!

    Drum hab ich mich der Magie ergeben,

    Ob mir durch Geistes Kraft und Mund

    Nicht manch Geheimnis würde kund;

    Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß

    Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;

    Daß ich erkenne, was die Welt

    Im Innersten zusammenhält,

    Schau alle Wirkenskraft und Samen,

    Und tu nicht mehr in Worten kramen.

    Das ist Fausts Eingangsmonolog.

    Wie der hier deutlich macht, dass das formale Lernen völliger Blödsinn ist!!!!!

    (Und LEIDER auch Theologie - herrlich!!)

    Und dabei dann die Lehrer ansehen!!!

    Das macht einen Heidenspaß.

    "Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen..."

    Und dann schließlich dieses abgerundtiefe:

    "Es möcht' kein Hund so länger leben!"

    Das kann man so richtig rausschreien!

    Und dann ganz geheimnisvoll hinzufügen - fast flüsternd -

    "..drum hab ich mich

    der M - A - G - I - E ergeben.."

    Und zum Schluss total verachtungsvoll:

    ".. und tu nicht mehr in Worten kramen!!!!!!"

  • vor 1 Jahrzehnt

    Wenn wir jetzt Frühling hätten, würde ich sagen:

    Den Osterspaziergang.

    Faust geht mit dem dämlichen Wagner am Ostersonntag durch die Natur.

    Er spricht zwar zu Wagner: "Kehre dich um,

    von diesen Höh'n

    nach der Stadt zurückzusehen..."

    Aber eigentlich ist Wagner für ihn gar kein adäquater Gesprächspartner und Faust redet eigentlich eher mit sich selber.

    Ich finde das herrlich, wie er hier bereits (lange vor der Gretchenfrage) sein religiöses Verständnis andeutet:

    Die Menschen haben sich aus der Kirche gelöst und feiern Jesu Auferstehung in der Natur.

    Hier sind sie Gott näher als in

    "der Kirche düsterer Nacht"

    Und es schließt:

    "HIER bin ich Mensch,

    hier DARF ich's sein!"

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin der Geist der stets verneint

    denn alles was entsteht

    ist wert das es vorüber geht

    drum wäre es besser

    wenn nichts entstünde

    denn alles was ihr böse

    Sünde nennt

    ist mein eigentliches Element

    Du nennst Dich ein Teil und stehst doch ganz vor mir?

    Bescheidene Wahrheit spreche ich hier.

    Ich bin der Teil des Teils

    der einst ein ganzes war

    Der Teil der einst das

    Licht gebar

    Nur die Menschen, diese kleine Narrenwelt

    sich gewöhnlich für ein ganzes hält.

    Quelle(n): Bin mir nicht sicher, ob ich noch textsicher bin. Habe ich jetzt aus dem Kopf heraus geschrieben. War ganz am Anfang. Da stellt sich Mephisto Faust vor. Ist meine Lieblingsstelle. Viele werden aber die Gretchenfrage vorziehen, denke ich.
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