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Suche in Faust 1 eine zum auswendig lernen geeignete Stelle. Kennt jemand eine gute?
hallo zusammen
wir sollen für deutsch einen monolog/dialog (je nach anzahl der schüler) aus Faust 1 auswendig lernen und dieser sollte ungefähr 25 verse lang sein
nun möchte ich wissen ob einer geeignete textstellen kennt oder vielleicht sogar selber schon einmal einen monolog aus diesem buch vortragen musste und mir diesen empfehlen kann
dieser textauszug sollte sich wenn möglich reimen da er so einprägsamer ist und am besten wäre es wenn auch die zeilen nicht all zu lang sind denn mein gedächtnis is nich so das wahre ;D
(gesänge machen sich ungünstig genauso wie ich frauen nicht so gern sprechen würde =) )
ich hoffe mir kann einer helfen, bin schon gespannt
und danke im vorraus
4 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Der wohl bekannteste Abschnitt
aus Goethes Faust 1
Stellenweise ist es nicht leicht
den Osterspaziergang auswendig zu lernen,
doch wenn Du es erst einmal kannst,
wirst Du sicherlich
und vor allem Dein Lehrer,
von dem Wortgefüge
begeistert sein.
Wenn Du Dir den Link
ein paar mal angehört hast,
lernt er sich leichter auswendig.
http://de.youtube.com/watch?v=JSi-tgrW3ZY
Osterspaziergang
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
durch des Frühlings holden belebenden Blick,
im Tale grünet Hoffnungsglück;
der alte Winter, in seiner Schwäche,
zog sich in rauhe Berge zurück.
Von dort her sendet er, fliehend, nur
ohnmächtige Schauer körnigen Eises
in Streifen über die grünende Flur.
Aber die Sonne duldet kein Weißes,
überall regt sich Bildung und Streben,
alles will sie mit Farben beleben;
doch an Blumen fehlt's im Revier,
sie nimmt geputzte Menschen dafür.
Kehre dich um, von diesen Höhen
nach der Stadt zurückzusehen!
Aus dem hohlen, finstern Tor
dringt ein buntes Gewimmel hervor.
Jeder sonnt sich heute so gern.
Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
denn sie sind selber auferstanden:
aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
aus den Straßen quetschender Enge,
aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
sind sie alle ans Licht gebracht.
Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
durch die Gärten und Felder zerschlägt,
wie der Fluß in Breit und Länge
so manchen lustigen Nachen bewegt,
und, bis zum Sinken überladen,
entfernt sich dieser letzte Kahn.
Selbst von des Berges fernen Pfaden
blinken uns farbige Kleider an.
Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
hier ist des Volkes wahrer Himmel,
zufrieden jauchzet groß und klein:
Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!
Johann Wolfgang von Goethe
- dr. jekyllLv 4vor 1 Jahrzehnt
Die allerallerallerbeste:
Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum –
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.
Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen,
Doktoren, Magister, Schreiber und Pfaffen;
Mich plagen keine Skrupel noch Zweifel,
Fürchte mich weder vor Hölle noch Teufel –
Dafür ist mir auch alle Freud entrissen,
Bilde mir nicht ein, was Rechts zu wissen,
Bilde mir nicht ein, ich könnte was lehren,
Die Menschen zu bessern und zu bekehren.
Auch hab ich weder Gut noch Geld,
Noch Ehr und Herrlichkeit der Welt;
Es möchte kein Hund so länger leben!
Drum hab ich mich der Magie ergeben,
Ob mir durch Geistes Kraft und Mund
Nicht manch Geheimnis würde kund;
Daß ich nicht mehr mit saurem Schweiß
Zu sagen brauche, was ich nicht weiß;
Daß ich erkenne, was die Welt
Im Innersten zusammenhält,
Schau alle Wirkenskraft und Samen,
Und tu nicht mehr in Worten kramen.
Das ist Fausts Eingangsmonolog.
Wie der hier deutlich macht, dass das formale Lernen völliger Blödsinn ist!!!!!
(Und LEIDER auch Theologie - herrlich!!)
Und dabei dann die Lehrer ansehen!!!
Das macht einen Heidenspaß.
"Zwar bin ich gescheiter als all die Laffen..."
Und dann schließlich dieses abgerundtiefe:
"Es möcht' kein Hund so länger leben!"
Das kann man so richtig rausschreien!
Und dann ganz geheimnisvoll hinzufügen - fast flüsternd -
"..drum hab ich mich
der M - A - G - I - E ergeben.."
Und zum Schluss total verachtungsvoll:
".. und tu nicht mehr in Worten kramen!!!!!!"
- WurzelgnomLv 7vor 1 Jahrzehnt
Wenn wir jetzt Frühling hätten, würde ich sagen:
Den Osterspaziergang.
Faust geht mit dem dämlichen Wagner am Ostersonntag durch die Natur.
Er spricht zwar zu Wagner: "Kehre dich um,
von diesen Höh'n
nach der Stadt zurückzusehen..."
Aber eigentlich ist Wagner für ihn gar kein adäquater Gesprächspartner und Faust redet eigentlich eher mit sich selber.
Ich finde das herrlich, wie er hier bereits (lange vor der Gretchenfrage) sein religiöses Verständnis andeutet:
Die Menschen haben sich aus der Kirche gelöst und feiern Jesu Auferstehung in der Natur.
Hier sind sie Gott näher als in
"der Kirche düsterer Nacht"
Und es schließt:
"HIER bin ich Mensch,
hier DARF ich's sein!"
- CarlineLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich bin der Geist der stets verneint
denn alles was entsteht
ist wert das es vorüber geht
drum wäre es besser
wenn nichts entstünde
denn alles was ihr böse
Sünde nennt
ist mein eigentliches Element
Du nennst Dich ein Teil und stehst doch ganz vor mir?
Bescheidene Wahrheit spreche ich hier.
Ich bin der Teil des Teils
der einst ein ganzes war
Der Teil der einst das
Licht gebar
Nur die Menschen, diese kleine Narrenwelt
sich gewöhnlich für ein ganzes hält.
Quelle(n): Bin mir nicht sicher, ob ich noch textsicher bin. Habe ich jetzt aus dem Kopf heraus geschrieben. War ganz am Anfang. Da stellt sich Mephisto Faust vor. Ist meine Lieblingsstelle. Viele werden aber die Gretchenfrage vorziehen, denke ich.