... Entwicklung der SPD...?

Wenn Du Tante Wiki schon befragt hast, dann hast Du sicherlich auch schon ganz nach unten gescrollt und die Einzelnachweise und Weblinks verfolgt.

Meyers-Online-Lexikon hast Du bestimmt auch schon konsultiert.

Außerdem hast Du sicherlich auch schon die Chronik der SPD auf deren Webite angesehen und die Geschichtsseiten zur SPD auf der Website der Bundeszentrale für politische Bildung besucht!

Ich kann Dir echt nicht weiterhelfen! ;-)

Die Lage im Deutschland des Jahres 1945 war mit dem Wort NEUBEGINN zu bezeichnen,was auch (und besonders) für die poltischen Parteien galt - sie, die demokratischen Parteien,die nach und nach entstanden, hatten "etwas gutzumachen". So trafen sich die Überlebenden der KZ, wie KURT SCHUMACHER (KZ Sachsenhausen), der erste und langjährige Vorsitzende der SPD, oder HERBERT WEHNER,der aus einer sehr bewegten Emigrationsvergangenheit kam (Moskau,im Zentrum der KPD-Führung, dann Flucht nach Schweden) oder Carlo Schmid,der lange in der Justiz der deutschen Wehrmacht im besetzten Frankreich tätig war,aber so geschickt agierte,dass die französische Besatzungsmacht (die aktivsten Nazijäger der drei Westalliierten)

ihn sofort zum Vertrauensmann und de-facto-Chef in Südwestdeutschland, ihrer späteren Besatzungszone,einsetzte,was ein besonderes Vertrauensvotum war.

Von Beginn an war auch die SPD zur Zusammenarbeit mit der neu entstandenen KPD bereit, sie folgte schließlich dem Aufruf zur Bildung einer einheitlichen Arbeiterpartei,der SED,im April 1946.Der symbolische Händedruck zwischen dem KPD-Chef,dem immer väterlich wirkenden Wilhelm Pieck( die nie der eigentliche Chef war, dies war ULBRICHT,der zynische Überlebenskünstler 1953,1956)...also der symbolische Händedruck zwischen Pieck und Otto Grotewohl, ein aufrichtiger,ehrlicher,volksverbundener Sozialdemokrat,der in der Weimarer Republik im Hannoverschen Staatsdienst stand, dieser Händedruck symbolisierte zwar das,was die Mitglieder beider Parteien und viele Menschen ERHOFFTEN,aber es blieb eine vergebliche Hoffnung. Vom gemeinsamen Parteivorstand

war bereits ein Jahr später(!) die Mehrzahl der Sozialdemokraten entweder in sowjetischer Haft,in Gulags,oder aber in eine der drei Westzonen geflohen. Warum? Die Antwort gab bereits 1945 ULBRICHT einem jungen Kommunisten,der mit ihm den Neuaufbau organisieren sollte: " Es muss alles demokratisch aussehen,aber

die Macht haben WIR." Der junge Genosse damals floh 1948 nach Jugoslawien und wurde zu einem der größten Experten des Stalinismus und der sowjetrussischen Politik nach 1945: Professor WOLFGANG LEONHARD, lange Dozent an einer der namhaften US-Universitäten.

Die Geschichte hat bewiesen,dass SCHUMACHERs Weigerung,sich der "Vereinigung" beider Parteien zu entziehen,richtig war. Die SPD wuchs zu einer starken Partei heran, die in ihrem Godesberger Programm den Schritt zur Volkspartei tat,also auch die Mittelschichten ansprach. (Ich spreche nicht über aktuelle Fragen.)

Die Entwicklung der SED aber,in die so viele soviel Hoffnung gelegt hatten, belegt,dass der sozialdemokratische Theoretiker KARL KAUTSKY schon 1919 recht hatte,als er in einer Streitschrift gegen LENIN sagte:" Diktatur des Proletariats kann immer nur Diktatur der

PARTEI des Proletariats sein.Diktatur der Partei ist aber immer nur Diktatur der FÜHRUNG einer Partei,was schließlich zur Diktatur eines

EINZELNEN führt." (aus dem Gedächtnis zitiert)

HySt2812