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Warum bekommen komische Bücher so selten Preise?

Hat schon mal ein Autor komischer Bücher einen wirklich großen Preis bekommen (von vereinzelten Ausnahmen mal abgesehen)? Nobelpreis, internationale Bücherpreise etc.

Warum eigentlich nicht? Lachen Preisverleiher nicht gerne? Ist lachen irgendwie schlecht?

6 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Weil Dinge, die lustig und unterhaltsam sind, nicht als grosse Kunst gelten! Als Autor musst du tragische oder mit Sex überfrachtete Romane schreiben, am besten auch selbst schwer depressiv sein, dann kannst du mit Preisen rechnen. Auch im Theater wird die Komödie als mindere Qualität angesehen, wirkliches Theater ist tragisch! Allerdings neigen vor allem die Deutschen dazu, Kunst in E- und U-Kategorie einzuteilen (E für ernst, U für Unterhaltung). Der Effekt: siehe oben!

    Verstehen kann ich das nicht. Es gilt ja auch ein Buch oder Theaterstück, das beim Publikum ankommt, als nicht besonders. Wenn es aber von Kritikern hochgelobt wird, die Leute aber aus dem Theater rennen, weil sie es Sch..... finden, dann ist es hohe Literatur.

    Also, was lernst du daraus? Der Autor schreibt nicht für das Publikum, sondern für die Kritiker, und die sind es meist auch, die Stücke oder Bücher mit Preisen bedenken.

    Ich persönlich mache meist um Bücher einen grossen Bogen, die von Kritikern über den grünen Klee gelobt werden. Die sind oft stinklangweilig, und ich wette, die Damen und Herren haben sie selbst auch nicht gelesen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nun ja, das lässt sich eben nicht so pauschal beantworten. Es kommt darauf an, auf welche Art ein Buch komisch ist. Es gibt eben viele Bücher, die zwar lustig zu lesen sind, neben ihrem Humor jedoch nicht viel bieten. Böse Zungen könnten sie quasi "Unterhaltungsschund" nennen. Genauso wie all die mässig bis gar nicht lustigen Kommerzkomödianten im Fernsehen gibt es auch von solchen Büchern abertausende. Und deshalb bekommen sie auch keine Preise. Denn ein richtig gutes Werk sollte doch mehr enthalten. Es sollte die ernsthafte und tiefergehende Auseinandersetzung mit einem Thema darstellen - und das kann durchaus auch ein Roman sein.Es gibt nämlich auch guten Humor. Gerade wenn wir bei den Klassikern nachschauen, gibt es einige Autoren, die durchaus mit ihrem Humor bestechen. Im Vergleich zu den "billigen", komischen Büchern dient ihnen der Humor jedoch eher als Mittel zum Zweck als denn als Hauptthema. Franz Kafka wurde z.B. mit seinem Werk "Die Verwandlung" sehr berühmt. Dieses Werk ist durchaus humoristisch, eben einfach auf eine ganz spezielle Weise. Es ist deshalb lustig, weil es so absurd, so überzeichnet ist. Und auch Sartre besticht in "Huis Clos" mit seinem subtilen, tragisch-komischen Humor, indem er dem Leser seine ganz persönliche Vorstellung der Hölle offenbart. Beide diese Bücher gewannen Preise. Denn sie verkörpern bestimmte Ideen und Philosophien, welche sie anhand von Humor dem Leser auf geradezu verdrehte Art näher bringen...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also Ephraim Kishon hat sehr viele Preise erhalten, sogar noch zu Lebzeiten...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Naja ich habe keine Ahnung nach welchen Kriterien die Preisträger ausgewählt werden. Aber man scheint vergessen zu haben wie wichtig lachen ist und das Humor auch auf eine ganz Intelligente weise geschehen kann... wie z.B. in Terry Pratchett`s Büchern

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Das ist hauptsächlich eine Kategoriensache: Für komische Bücher gibt es viele eigene Preise, weil sie in die Kategorien "Prosa", "Poesie" o.ä. oft nicht reinpassen, z.B. in Deutschland den Förderpreis Komische Literatur oder den Thurber Prize for American Humor in den USA. Die sind sicher nicht so berühmt wie Nobel & Co., aber der Vorteil ist, das mit diesen Preisen z.B. auch Comics ausgezeichnet werden können.

    Das liegt aber sicher auch daran, dass in den Jurys der großen Literaturpreise viele alte Säcke sitzen, die meinen, dass Humor "zu leicht" ist, um wirklich gut zu sein. Der Pulitzerpreis für Roman 2008 (für Junot Díaz) ist dabei durchaus sehr lustig. Viele Autoren, die den Nobelpreis bekommen haben, haben auch mal was Lustiges geschrieben, aber kaum einen kann man "Humorist" nennen. Höchstens Dario Fo (1997) - der ist ein echter Schelm.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Eine der besten Fragen die ich bis jetzt hier gelesen habe.

    Da wäre höchstens George Bernard Shaw zu nennen. Er schrieb zwar eher satirisch, aber wie ich finde, auch durchaus "komisch".

    Mehr fallen mir aber auch nicht ein.

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