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aviator fragte in Unterhaltung & MusikTVSonstiges - TV · vor 1 Jahrzehnt

Hat Herr Reich-Ranicki nicht recht? Ist das Fernsehen unerträglich geworden?

Der Verlauf einer ZDF- Preisverleihung war für den bekannten Literaturkritker Marcel Reich-Ranicki "unerträglich" und "widerwärtig". Die gezeigten TV- Fernsehproduktionen waren nach Aussagen des Kritikers "Blödsinn".

Hat Herr Reich-Ranicki nicht recht?

Update:

@kanadagrami

ja, die öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten sollten sich auf das konzentrieren, was sie damals so "gut" gemacht hatten. Ich glaube aber, sie verlieren dann gegenüber den privaten Sendern an Marktanteile, denn Menschen werden sich von den "Privaten" weiter durch "Leichtkost" verführen lassen.

14 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    In gewisser Weise schon. Diese Vor- und Nachmittagssendungen besonders auf den Privaten sind wirklich unerträglich.

    Den nicht mehr ganz so jungen Fernsehkonsumenten mag bereits aufgefallen sein das das Angebot der Fernsehanstalten besonders der Privaten wie SAT1, RTL und so weiter sich in den letzten 10-15 Jahren stark verändert hat. In eine Richtung die unsere Gesellschaft die stets zunehmend eine Fernsehgesellschaft ist nicht umhin kann als sich davon beeinflussen zu lassen.

    Der (unterste) gesellschaftliche Querschnitt

    Zwar werden die alten amerikanischen Serien wie z.B. das A-Team die jeder schon Hundert mal gesehen hat gezeigt immer seltener (dafür gibts ja jetzt ein eigenen Kanal), dafür gibts jetzt im Vor- und Nachmittagsprogramm die "Große Dreckschleuder". Eingens produzierte Sendungen mit Richtern, Staatsanwälten oder anderen sogenannten Ordnungshütern bei denen auf dem Pausenhof von Großstadt-Hauptschulen gecastete Nicht-Schauspieler die schon durch den bloßen Anblick verraten das bei ihnen wohl kaum mit vernünftiger Artikulation, Streitkultur geschweige denn mit einem IQ über dem einer mitteleuropäischen Zimmerpflanze zu rechnen ist. Jeder außer gutbezahlte Psychater für schwer Erziehbare wäre froh im Alltag nichts mit diesen Idioten zu tun zu haben. In den sogenannten Streit-Sendungen geht es meist um Deppen mit Deppenproblemen. In den Gerichts- und Anwaltsendungen wird das kombiniert mit Straftaten. Zäh und schwer verdaubar wie Kaugummi werden die niedersten Abgründe der menschlichen Seele breitgetreten und mit freude in der beim Zuschauer verursachten seelischen Verletzung herumgepiekst.

    Ein angbl. reiches Muttersöhnchen von Beruf "Sohn" mit Verhaltensmustern eines Kokainkonsumenten, die fürsorglichen Eltern die alles tun damit es der Tochter nicht besser geht als einem selbst, der notorische Ausnutzer, der Guck-Dich-mal-an Typ, das Biest das grausam reagiert wenn man ihm sein Spielzeug wegnimmt und jede Menge Opfer, Opfer, Opfer.

    Die Krone des "Angst und Schrecken TV´s" oder "Dreck TV´s" gebührt da wie ich finde eindeutig diesen CSI-CIS-Navy-FBI-Law and Order-Sex and Crime-Leichenflädder Sendungen.

    Bullen die sich aufführen wie Terroristen! Super!

    Wir sind Schafe, führe uns!

    Bei einem Blick in die TV-Programm Zeitung in das Tagesangebot von SAT1 und RTL muß einem doch klar werden welche Absicht da hinter steckt. Bis auf zwei kurze Nachri... äh "News" Unterbrechungen besteht das vollständige Programm aus: Wiederholung der Talk- und Gerichtssendungen des vorherigen Tages, dann kommen die regulären Talk- und Gerichtssendungen. Gegen Abend dann die US-Serien mit viel Leichen und bösen, psychisch kranken Menschen die von eiskalten Gesetzeshütern gejagt und verhört werden. Und nicht blos Eine, sondern meistens gleich Drei hintereinander.

    Für die die bis dahin noch nicht vollständig mit Angst, Schrecken, Rachegefühen bis hin zur Befürwortung von Selbstjustiz und der vollständigen Ergebenheit Staatsapparaten gegenüber zugedröhnt sind, gibts dann im Nachtprogramm dann nochmal alles als Wiederholung.

    Bei dem immer wiederkehrenden täglichen Bombardement an Kriminalität und geistigem Dünnpfiff wird beim Konsumenten die ohnehin vorhandene Bereitschaft sich "Führen" zu lassen verstärkt. Das Volk wird von weitaus wichtigeren Themen abgelenkt. Es wird einem suggeriert das man als einzelner braver Bürger dem "Bösen" schutzlos ausgeliefert ist welches hinter jeder Ecke lauert. Also ist zur Bekämpfung jedes Mittel recht. So ist das Fernsehen auch ein Beitrag das Volk unter Kontrolle zu behalten. Es werden z.B. brisante politische Themen kaschiert und z.B. in den USA das Vorgehen in aktuellen und zukünftigen Kriegen der Öffentlichkeit legitim gemacht. (US "Crime"-Serien, vorallem 24)

    Also nicht weiter auffallen, das Waschmittel besorgen, den Wagen kaufen, einen Bausparvertag und die Zusatztrente abschliessen, über den Nachbarn und seines Gleichen meckern und ansonsten Türen und Fenster dicht machen und blos nicht Aufmucken wenn man von denen die die Macht haben das Geld aus der Tasche gezogen bekommt. Hauptsache man bekommt ab und zu zum abnagen einen Knochen in den Staub zugeworfen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Als heute über 60-Jähriger habe ich von Kindheit an die Entwicklung des Fernsehens in Deutschland miterleben dürfen. Damit dürfte meine Altersklasse wohl besonders kompetent sein, ein Urteil über die Entwicklung des Programm-Niveaus abzugeben. Und da kann ich Herrn Reich-Ranicki nur sinngemäß zustimmen: „Es ist schlimm, dass ich das erleben musste.“ Noch vor ungefähr 20 Jahren sah das abendliche Programm-Schema von ARD und ZDF im allgemeinen so aus: Aktuelle Nachrichten – Themenorientiertes Polit- Wirtschafts- oder Gesellschafts-Magazin – Niveauvoller Unterhaltungsteil (Bp.: anspruchsvolles Theaterstück, guter Spielfilm, intelligente Show) – Spätnachrichten. Auch da gab es schon Koch- und Ratesendungen, Talkshows, seichte Serien und Klamauk. Aber die hielten sich in Grenzen und bildeten nicht 75 Prozent des Programms zu den besten Sendezeiten. Vor allem jedoch war spätesten gegen Mitternacht Sendeschluss und erst um die Mittagszeit des folgenden Tages wurde wieder gestartet. Dies hatte logischerweise zur Folge, dass Klasse statt Masse geboten werden konnte.

    Mein Wunsch: Das Öffentlich-Rechtliche sollte den Privaten die Rund-um-die-Uhr-Volksverdummung überlassen und sich dafür wieder mehr (nicht ausschließlich!) der Kultur, Bildung und Information zuwenden und damit ein gehobeneres Fernsehniveau schaffen. Davon täglich 12 Stunden ist mehr als ein Nonstop-24-Stunden-Ramsch.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde die Reaktion des Hr. Reich-Ranicki einfach Klasse. Ich kann nur sagen SUPER Der Mann hat vollkommen recht.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das Niveau ist erschreckend niedrig, aber jeder bekommt das was er verdient hat.

    Und wenn nicht ein MRR sich traut mal auf die Pauke zu hauen, dann ändert sich nichts; es muss immer zuerst was passieren, siehe auch Finanzkrise.

    mfG gw38

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die einzige neue Sendung, die mir gefällt, ist das Großstadtrevier.

    Alles andere ist für mich Müll!

    Dagegen kamen in den 70ern fast nur gute Sachen.

    Schon der Stil ist heute ein ganz anderer: Alles nur noch hektomatisch - es muss was gesagt werden, damit was gesagt ist, auch wenn's der größte Blödsinn ist. Da war Derrick, wo es noch langsamer zuging, die reinste Hochkultur dagegen.

    Und wie gerne erinnern sich die älteren hier noch an Bonanza, Detektiv Rockford, die alten Tatort-Folgen, Alexander Zwo usw...

    Was Politik und Reportagen betrifft, wird deren Sendezeit ständig weiter verkürzt und sie kommen immer später im Programm. Alles schlechter wie früher!

  • vor 1 Jahrzehnt

    JA, er hat leider recht.

    Großstadtrevier ist mit 14Jahren Laufzeit wohl keine neue Serie.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das war für mich immer der Meinungsmacher, nee, ich habe immer das gemacht was er nicht wollte, und erinnerte mich immer an K. E, von Schnitzler im >>Schwarzen Kanal<< doch jetzt hat er Recht gehabt. Widerwärtig und direkt war der immer, sein Markenzeichen, so ist der ebend.

    Der macht das Fernsehen nackich und verlangt neue Konzepte.

    Wenn dieses Medium zum Kasperletheater degradiert, sollten wir ausschalten.

    Wo bleiben denn die Rundfunkgebühren bei so viel Macke in der Kiste?

    Ich mach erst mal ne Runde mit Benny und schalte jedes Medium ab.

    Gibt ja noch das Draußen, Bäume, Rasen, Nuthe, Wege, Stöckchen, Enten und so was.

    Das macht auch Spaß, geh mal raus und ignoriere diese Fernsehkultur.

    Bin gerade mit Benny zurück. Der wollte sich mit einem Schwan anlegen, der drei Käse hoch. Schwan bekommt von mir eine Extraportion Futter und Benny muss zu gucken, spannend wie sonst was und keine Werbung. Leben pur.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich persönlich denke , das er damit teilweise recht hat , denn der Sprach -jargon lässt oft zu wünschen übrig .

    Besonders in den Talkshows ist die Sprache unter aller Würde .

    Auch denke ich das früher mehr Wert auf richtige Aussprache gelegt wurde .Was sich manche Nachrichten Sprecher /innen so zusammen quatschen ist auch nicht immer schön anzuhören .

    Das ist auch kein gutes Vorbild mehr für unsere Jugend .

    Da lob ich mir Herrn Klöppel von RTL , denn dem kann man wirklich noch zuhören .

  • vor 1 Jahrzehnt

    RR hat für mich nur zum Teil recht. Die Kritik, die er mal ohne Analyse aus der Hüfte geschossen hat, ist vielleicht richtig, hat aber wenig Substanz. Zudem denke ich, dass ein Mann wie Reich-Ranicki mit der heutigen Medienwelt schlicht überfordert ist. Auch wenn er mit dem Medium Buch wohl vertraut ist, halte ich ihn für zu inkompetent das Medium Fernsehen angemessen zu bewerten.

    Bei aller Kritik in den letzten Tagen sollte eher die Frage im Raum stehen, was Fernsehen überhaupt leisten soll/muss. Ich für meinen Teil wüsste z.B. kaum noch einen Film zu nennen, den ich bei den öffentlich-rechtlichen Sendern gesehen hätte. Die dort gezeigten Fernsehserien gehen mir auch ziemlich am Allerwertesten vorbei. Für Nachrichten, Dokumentationen und Sport hingegen weiß ich diese Sender wirklich zu schätzen, denn die Privaten haben in diesen Sparten nur merkwürdige 2. Weltkriegsdokus laufen oder man sieht, welche Panzer, Kriegsschiffe und Flugzeugträger die Amerikaner gerade in richtung Naher Osten schicken.

    In Sachen Unterhaltung haben die öffentlich-rechtlichen Sender für mich längst die Lufthoheit verloren, scheinen sie sich doch eher auf die Generation 50+ eingeschossen zu haben. Gute Filme kommen leider selten aus Deutschland, weil das Budget für gute Action leider mit den US-Serien nicht mithalten kann und weil oftmals wohl auch das Schreiberpotenzial fehlt oder der Mut etwas außergewöhnlichere Ideen zu realisieren nicht da ist.

    Bei den privaten stößt mir dieses billige Füllmaterial von Talkshows und Realityshows sauer auf.

    Das perfekt auf eine Einzelperson zugeschnittene Programm kann auch kein Sender bringen, es ist immer ein Konsens. Wenn einem halt nichts von all diesen Angeboten zusagt, muss man halt abschalten. Ärgerlich ist dabei nur, dass man die Öffentlich-rechtlichen selbst dann bezahlt, wenn man nur einen Bruchteil der Leistung in Anspruch nimmt.

    Wenn die gesetzgebenden Organe der verschiedenen Länder in den kommenden Jahren nicht allzu restriktiv auf das Internet einwirken, erwarte ich eher, dass die etablierten Fernsehsender in der jetzigen Form, mit striktem Programmschema und 'Geschmackskonsenz', ohnehin ein Auslaufmodell sind und der Einzelabruf von Inhalten jeder Art das heutige Fernsehen fast völlig auslöscht. Da können sich die Fernsehanstalten noch so gegen sträuben, das Fernsehen hat das Radio als Leitmedium klein gekriegt, das Internet wird das Fernsehen als Leitmedium ablösen.

    Ich denke kaum, dass ein Nörgler und Sturrkopf wie Marcel Reich-Ranicki die Tragweite der technischen Entwicklung in den letzten Jahren begriffen hat, bei der sogar das gute alte Buch in seiner gedruckten Form als Auslaufmodell vom Aussterben bedroht scheint (wer würde sich noch die gesamten Brockhausbände anschaffen wollen, ohne mit einem gefüllten Regal angeben zu wollen?). Wenn seine Kritik allein auf den Beobachtungen an besagtem Fernsehpreisabend beruht, dann kann man seinen Standpunkt durchaus nachvollziehen. Die deutsche Fernsehlandschaft hat da wirklich nicht viel zu bieten, wenn man aber den Blick über den Tellerrand riskiert, gilt das für andere Länder genauso. Positivbeispiele sind da eigentlich nur die BBC und die amerikanischen Sender, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Programme im Ausland gut vermarkten lassen und deshalb oft aufwändiger sind.

    Die Kritik am Fernsehen vor einigen Jahren hat in den USA einen deutlichen Qualitätsschub in Sachen Serien ausgelöst. Möglicherweise hat die Kritik in Deutschland einen ähnlichen Effekt zur Folge.

  • x²yz
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Alle Antworten auf diese Frage mit "Ja" alle geben Reich- Ranicki recht.

    Wer bitte macht dann die Quote der "Schweinesendungen" ?....Hinterher will's wiedermal keiner gewesen sein ;-)

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