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Krampfanfälle - was tun?
Mein Freund (32 Jahre) hatte ende Juli diesen Jahren seinen ersten Krampfanfall. Dazu ist er seit März an Sarkiodose (Morbus Boek) erkrankt, eigentlich hat man bei Sarkiodose keine Krampfanfälle. (die Krankheit ist seit ca. 2 Wochen für inaktive erklärt worden)
Die Ärzte wussten also nicht genau woher er kam. Es könnte ein Gelegenheitsanfall gewesen sein, das haben einige Menschen. Ein einmaliger Krampfanfall. Es könnte eine Nebenwirkung von Sarkiodose sein, die Krankheit ist ja noch sehr unerforscht, oder eine Nebenwirkung seiner Medikamente. Nun ja, keiner wusste es, aber alle waren sich einig - es war ein einmaliger Anfall.
Nun hatte er vor drei Wochen wieder einen Anfall - er war nicht so schlimm wie der erste, zumind. hatte ich nicht die Angst er würde sterben, er wurde diesmal auch nicht blau im Gesicht.
er wurde also zum zweiten Mal mit Blaulicht abgeholt, wieder Krankenhaus (diesmal ein anderes), wieder die gleichen Untersuchungen, und wieder das gleiche Ergebnis - KEINE AHNUNG
Jetzt soll es durch Schlafanzug kommen. Dazu bekommt er noch ein Medikament: Kappus (hat jemand von euch Erfahrungen mit diesem Medikament, hat wohl doch sehr heftige Nebenwirkung, zumind. hat er sehr viele davon) Er hat keinen Appetit mehr, ist ständig Müde und sehr aggressiv und gereizt.
Nach vielen Artikeln aus dem Internet denke ich, es hat pyschiche Hintergründe. Er ist ja seit März krankgeschrieben, hängt nur zu Hause rum zudem Vermuten einige aus der Familie, dass er nie den Tod seines Vaters verkraftet hat (ist vor 7 Jahren gestorben). Ich weiß keinen Rat mehr. Er hat regelrecht Panikattaken vor Angst einen dritten Anfall zu bekommen (da er ja auch tagsüber alleine im Haus ist)
Ich finde er sollte zum Psychologen gehen, aber das wird er wohl nicht freiwillig machen... Das wäre ja eine Schwäche die er sich eingestehen müsste.
Habt ihr Erfahrung mit Keppra oder solchen Anfällen. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll...
Vielen Dank im voraus
Epilepsie wurde übrigens ausgeschlossen!
Sorry, klar - meinte Schlafentzug.
Die ganzen Untersuchungen hat er schon über sich ergehen lassen und auch noch einige mehr wie Ultraschall, Augenuntersuchungen, Lumbalpunktion... alle ohne Befund.
Epilepsie kann man lt. div. Ärzten an den Nervenzellen im Hirn erkennen, die hat er nicht. Es sind "gelegentliche Krampfanfälle". Er war in Frankfurt und in Hanau bei Neurologen, aber die wussten leider auch nicht weiter.
4 Antworten
- AlexanderLv 4vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Dein Freund hat vermutlich sogenannte "psychogene Anfälle", die im Grunde eine Form von dissoziativer Störung darstellen, und im Rahmen eines komplexen Psychotraumas auftreten können. Diese Anfälle haben ein erschreckendes Erscheinungsbild, sind aber im Allgemeinen nicht lebensbedrohlich. Jedoch bedürfen sie einer speziellen Theapie. Dein Freund sollte sich mal in einer speziell auf Psychotraumatologie ausgerichteten Einrichtung vorstellen, oder bei einem spezialisiertem Therapeuten. Etwas sehr wichtiges habt ihr zur Besserung seines Leidens bereits getan: es ist neurologisch abgeklärt, daß es keine Epilepsie ist (bei 2Stellen!). Und die Neurologen wußten nicht weiter, das ist ziemlich typisch hierbei.
Quelle(n): Berufserfahrung - PhilippLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich habe seit 29 Jahren Epilepsie,aber es kommt oft vor,dass Menschen Anfälle bekommen und dann nicht mehr.Wenn er ans EEG angeschlossen wurde,CT und Kernspin,dann scheint es ja ausgeschlossen.
Ich nehme Keppra seit vielen Jahren.Es ist eines der wirksamsten Mittel(leider verträgt das auch nicht jeder...),aber es kommen ja ständig welche aus den USA.
Ich würde ihn dennoch mal zu einem Epileptologen schicken.In Bonn gibt es einen sehr guten,Professor Christian Elger.Ich habe auch einen Hirnschrittmacher(Vagusnervstimulator,schau bei wikipedia),der mir hilft.
Neurologen allein wissen da oft nicht weiter,das habe ich selbst erfahren müssen.Versucht es einfach mal,Ärzte können sich auch irren.
Viel Glück!
Philipp
Quelle(n): Eigene Erfahrung - Roland HLv 4vor 1 Jahrzehnt
Krampfanfälle deuten auf Magnesium-Mangel hin. Den Arzt darauf anfragen.
Roland H
Quelle(n): Eigene Erfahrung (Veterinär) - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Krampfanfall ist eigentlich die deutsche Übersetzung für Epilepsie.
Bei Epilepsie gibt es 200 Unterarten.
Vielleicht sollte dein Freund mal einen guten Neurologen aufsuchen.
EEG/CT/MRT machen lassen.
Dann sollte er sich von dem Neurologen über Keppra aufklären lassen, welche Nebenwirkungen das hat.
EEG=Elektroenzyphallogramm
CT=Computertomografie
MRT=Magnetfeldresonanztomografie
Könnte es sein, dass du nicht SchlafANZUG, sondern SchlafENTZUG meinst?
SchlafENTZUG kann auch zu epileptischen Anfällen führen.