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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftBücher & Autoren · vor 1 Jahrzehnt

Wie findet ihr diese Kurzgeschichte?

Der Nazi, der Jude und der Krüppel

Es war ein kühler, grauer Tag. Die Wolken liefen groß und schwer die Winde entlang, während Günther auf seinem Klappstuhl im Garten saß.

Es war rau hier draußen aber er fühlte sich eben nur wohl, wenn er seine Pfeife genüsslich unter seinem Apfelbäumchen paffen konnte.

Anke kam den Weg herauf geradelt. Günther beobachtete sie stumm, als sie ihr Fahrrad am Schuppen abstellte, ihn halb mit einem Blick begrüßte und schließlich in das gegenüberliegende Haus ging.

Darauf fiel ihm nur noch ein müdes Lächeln ein und humpelte nach kurzem inne halten gemächlich seiner Frau hinterher.

Die Tür wurde mit einem lauten Knall zugeworfen. Der Wind war lästig geworden die letzten Tage, wirbelte Blätter über den ganzen Garten und warf ständig Eimer und Scheite um.

Geschockt fasste Anke sich an den Hals. Wie sie es immer tat, wenn sie erschreckt wurde oder nur so tun wollte.

„Mach doch nicht so einen Krach“, fuhr sie ihn an.

„Wie war es bei deiner Tante? Hat sie sich über die Äpfel gefreut?“

Günther setzte sich auf den Schemel neben dem Herd, während er seiner Frau dabei zusah, wie sie Wasser aufsetzte.

„Na ja, die wurmstichigen Dinger haben sie sicher nicht beeindruckt. Aber ich soll dir einen schönen Gruß sagen.“

„Na dann. Danke“

Es setzte Stille ein. Das einzige Geräusch verursachten Ankes Hände, als sie anfingen Kartoffeln zu schälen.

Unruhig setzte sich Günther wieder auf, nahm seinen Gehstock und humpelte zum Radiokasten.

Fast liebevoll streichelte er über das feine Holz und klopfte sachte auf die vordere Armatur.

„Geht das Radio immer noch nicht?“, meinte Günther zögerlich.

Anke bedachte ihn nur mit einem Blick, welcher sagen wollte:

„Weißt du doch. Warum redest du so unwichtiges Zeug daher?“, und schälte weiter die schrumpligen Kartoffeln.

Er schaltete das Radio ein, um sich noch mal zu vergewissern und sah dass im magischen Auge nach einer Minute immer noch kein Licht aufglimmte.

So in etwa verlief auch der restliche Abend. Während dem Abendessen wurde nur zum Tischgebet gesprochen, ansonsten wurde geschwiegen.

Als die beiden in Ihrem Ehebett lagen, blieb Günther noch wach. Er lauschte dem gleichmäßigen Atem seiner Frau und dem Pochen des immer heftiger werdenden Nachtwindes. Sich vergewissernd, dass Anke sicher schlief gönnte er sich eine Minute der Trauer und schluchzte schwer in sein Kissen hinein.

Nachdem sein Klos im Hals gelindert war, fiel im auf, dass der Wind ganz seltsam gegen die Tür zu schlagen schien. Vielleicht war es ein Ast, dachte er sich kurz.

Aber dann setzte er sich doch auf und hörte aufmerksam hin. Gleichmäßig und schwach klopfe etwas gegen die Haustür.

Neugierig und ängstlich zugleich raffte sich Günther aus dem Bett. Sein schlechtes Bein pochte vor Schmerz, aber er riss sich zusammen. Schwerfällig schleppte er sich den Gang entlang und stellte sich neben die Eingangstür. Das Klopfen war nicht mehr zu hören, aber er nahm den Schuhlöffel in die Hand um sich gegebenenfalls verteidigen zu können.

Es gab zwar nie Ärger hier draußen, aber es war Krieg und Deserteure waren immer gefährlich.

Vor der Tür saß ein kleiner Junge. Gebeutelt von Nacht und Wetter grub dieser sich in seine eigenen Arme und zitterte wie Espenlaub. Man konnte sein Gesicht kaum erkennen, weil er von Kopf bis Fuß verdreckt war.

Günther sprach ihn ein paar Mal an, aber als er auch auf einen leichten Schubser nicht reagierte trug er ihn schließlich ins Haus.

Er setzte den Jungen auf einem Schemel und fing sofort an, den Kamin zu heizen. Das Feuer knisterte laut, als die Flammen größer wurden.

Von der Wärme geweckt, blickte der Junge auf und sah Günther ängstlich mit seinen dunklen Augen an. Günther lächelte nur sanft und winkte ihn ans Feuer heran.

„Wie heißt du?“

Keine Antwort.

Nach etlichen Fragen, woher der Junge wohl kam und warum er des Nachts durch die Gegend streifte, akzeptierte Günther irgendwann, dass dieser Junge nicht sprechen konnte oder es einfach nicht wollte.

„Komm mein Junge. Wir müssen dir den Meter Dreck vom Leib schrubben, sonst machst du das ganze Haus noch voll.“

Günther brachte ihn zur Wanne, welche am Rand der Küche stand und spritzte seinen Dreck mit einem Schlauch ab.

Mit Entsetzen stellte er dabei fest, dass der Junge blutige Striemen über den ganzen Körper hatte... und noch viel schlimmer… beschnitten war.

Plötzlich stand Anke wie ein Geist neben ihm. Mit versteinertem Gesicht betrachtete sie den Burschen.

Still betrachtete das Paar den zitternden Jungen bis Günther diesem endlich ein Tuch reichte.

"Ich hole ein Seil", meinte Anke mit kalter Miene und fing an, sich Straßenschuhe anzuziehen.

Die Tür schlug zu und Günther zitterte nun heftiger wie der Junge, der ihn nur sprachlos ansah.

"Nein. Diesmal nicht." flüsterte Günther in sich hinein, lies den verwirrten Jungen in der Wanne stehen und rannte hinkend aus dem Haus.

Nachdem etliche Minuten

Update:

Nachdem etliche Minuten ereignislos vergingen, stieg der Junge aus der Wanne und wusste nicht was er tun sollte. Aus dem Augenwinkel sah er etwas Grünes blinken. Er ging, fest in sein Tuch gewickelt, zum Radio und betrachtete das plötzlich immer grüner werdende, magische Auge.

Er verstand deutsch zwar nicht so gut, hörte aber die heilenden Worte aus dem Radio: "...der Krieg ist vorbei...", welche eine Stimme mit amerikanischen Akzent verkündete.

Einige Zeit später kam Günther wieder zurück. Er war verstört und es lag blankes Entsetzen in seinem Blick.

Der Junge saß am Feuer, immer noch nackt eingewickelt, blickte allerdings ruhig ins Feuer.

Er sah Günther zu, wie er sich neben ihm zum Kamin setzte und sagte nach einer Weile:

"Der Krieg sein vorbei. Radio gesagt. Krieg vorbei."

Erst lächelte Günther, dann brach er in Tränen aus.

"Ja mein Junge. Für manche ist der Krieg zu Ende."

Update 2:

Mit diesen Worten streichelte er dem Jungen über die Wange und schmierte dabei Blut in sein Gesicht.

"...für manche, ist der Krieg zu Ende."

Update 3:

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Danke bis hierher für die nützliche Kritik.

Bitte wenns geht negative Kritik (sehr willkommen) etwas ausführen.

z.B. Kritik von @Shinita5 bringt mir nichts.

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Adjektive über Adjektive.

    Dein Text liest sich stellenweise wie Werbung a la "duftend weiße Wäsche"

    Du benutzt viele Adjektive die völlig unnötig sind, z.B. lauter Knall, gemächliches Humpeln. Ein Knall ist nunmal laut, das weiß jeder und muß nicht extra erwähnt werden. Es humpelt auch niemand in atemberaubender Geschwindigkeit, also ist gemächlich auch überflüssig. Mal ganz abgesehen davon, daß es auch noch schlecht gewählt ist, denn man geht gemächlich durch die Fußgängerzone, aber man humpelt mühsam oder langsam.

    Versuch doch mal dem Leser etwas mehr Raum zu lassen. Anstatt *genüsslich Pfeife rauchen*, könntest du lieber beschreiben, was er tut. Zum Beispiel: Günther hielt ein Streichholz an die Pfeife, lehnte sich zurück und schloss die Augen.

    Oder:

    "Neugierig und ängstlich zugleich raffte sich Günther aus dem Bett"

    Hier das gleiche. Warum versuchst du nicht zu beschreiben wie er aufsteht, zur Tür geht und sich dabei verhält?

    Eine Holzdiele könnte quitschen wenn er aus dem Bett steigt, was ihn einen Moment zögern oder zusammenfahren lässt - oder er könnte die Hand ans Ohr legen um besser zu hören.

    Er könnte schlucken, sich an die Stirn fassen - zur Haustür schleichen und das Ohr an die Tür legen. All das drückt Neugier bzw. Angst aus und liest sich um einiges interessanter als "Neugierig und ängstlich"

    Also geh deinen Text doch noch mal durch und entferne die überflüssigen Adjektive bzw. beschreibe wie die Person sich verhält usw. anstatt es in ein oder zwei Adjektiven auszudrücken.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Geschichte beeindruckt mich.

    Ich verstehe es so, dass der "Krüppel" seine Frau umgebracht hat, um den Jungen zu schützen.

    Es ist ein sehr guter Ansatz, aber du wirst noch Einiges auszufeilen haben.

    Doch das hier zu diskutieren, würde zu lang werden.

    Mach was draus!!!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde die Geschichte insgesamt sehr beeindruckend.

    Im ersten Teil finde ich einige Sätze merkwürdig. Z. Bsp.:

    "Darauf fiel ihm nur noch ein müdes Lächeln ein" und "...ihn halb mit einem Blick begrüßte und schließlich in das gegenüberliegende Haus ging..." Warum gegenüberliegend? Ich dachte da erst, dass er eine Nachbarin beobachtet hat, bis dann klar wird, es ist seine Frau und sein Haus.

    "Die Tür wurde mit einem lauten Knall zugeworfen. Der Wind war lästig geworden die letzten Tage, wirbelte Blätter über den ganzen Garten und warf ständig Eimer und Scheite um.

    Geschockt fasste Anke sich an den Hals..."

    In diesem Absatz würde ich den ersten Satz vor den letzten stellen, also mit dem Wind anfangen. Hier habe ich nämlich kurz überlegt, warum die Frau sich erschrocken hat. Bei der Umstellung sind Knall und Schreck "näher" beieinander.

    Den Titel finde ich nicht so "schön": Ich würde sie vielleicht "Krieg!?" oder so nennen.

    @mvR: ist doch richtig: Jude=kleiner Junge, Krüppel=Mann, Nazi=Frau (will ja den Jungen umbringen)

    @apfelmus: Ich verstehe, dass so:

    Anke hat gesehen, dass der Junge Jude ist und will ihn umbringen. Der Mann will den Jungen aber retten und bringt Anke um. (Er flüstert diesmal nicht=Anke bzw. die beiden haben schon öfter Juden aufgehängt.)

    Vielleicht wurde der Mann im Krieg verletzt, als sie schon verheiratet waren und wurde nach Hause geschickt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Schlechte Satzbildung,verworren und Zeichensetzung beachten.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    schöne geschichte, macht lust auf mehr.

    sollen wir das nun auch korrigieren?

    m. e. fehlt ein satz, es wird nicht erwähnt dass und wie er die tür aufmacht und den kleinen jungen vorfindet.

    dann fehlt auch ein satz, ob der junge ausgezogen wird, oder ist/sitzt er bekleidet in der wanne?

    wieso wollte seine frau (welche ja wohl der nazi in der geschichte sein soll) gerade ein seil holen und wieso geht sie deswegen raus, wollte sie zum schuppen oder was?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Geschichte ist recht kompakt und auf alle Fälle gut lesbar . Du solltest noch ein wenig an deinen Satzstellungen arbeiten -siehe Ceridwen ! - und bei der Rechtschtreibung hakt es auch manchmal ein wenig . Alles in allem ein prima Anfang !

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich verstehe so manche Sachen nicht ...

    Günther ist der Krüppel

    Anke die Nazi

    und der Junge der Jude?

    Begeht Anke jetzt Selbstmord?

    Aus der Geschichte wissen wir, dass Behinderte (dazu zählt der Krüppel) und Juden in der NS-Zeit unwillkommen sind... wie kann es sein, dass ein Behinderter dann mit einem Nazi verheiratet ist? Fragen über Fragen. Diese Kurzgeschichte ... soll die lehren?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Deine Geschichte ist von der Idee her super. Aber sprachlich musst du noch etwas daran tun.

    Zum Beispiel musst du dich noch kürzer fassen. Und vermeide wertende Begriffe und Gefühlsbeschreibungen.

    Dass Günther nach dem Mord an Anke verstört und entsetzt ist, musst du nicht erwähnen, das ist nur ein Beispiel dafür.

    Je nüchterner und sachlicher du diese Geschichte gestaltest, umso stärker wirkt sie auf den Leser.

    Quelle(n): Ich bin richtig gut in Deutsch.
  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    insgesamt und überhaupt finde ich Kriegsgeschichten ätzend ! Und traurig... auch wenn Günther vermutlich seine Frau umgebracht hat.

    Anstrengend finde ich, dass das Ende nicht eindeutig ist, der Leser wird da allein gelassen und muss rätseln... dass finde ich nicht gut !

    Hast aber spannend geschrieben.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Guter Anfang,manche Sätze passen noch nicht ganz zusammenn.

    Klar,Anke ist ein Nazi,für mich spielt es keine Rolle,ob sie nun in den Schuppen geht,um dort ein Seil zu holen oder woanders.Aber da fehlt dennoch ein Zusammenhang.

    Stimmt,war der Junge nackt oder nicht?Aber das sind Kleinigkeiten.

    Erst dachte ich,es wird ein Krimi,aber die Überschrift solltest du vielleicht ändern.Ich habe allerdings keinen Vorschlag,tut mir leid.

    Philipp

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