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Überwiegt am Ende die Trauer?
Um die Trauer wird immer ein rieses Bahei gemacht, Depressionen, Ängste usw.Aber wie ist das mit der Freude?Kann die nicht auch mal so überwiegen?Ich erlebe in letzter Zeit die Trauer ziemlich heftig.Das Lachen wird so nebensächlich...Ist es wirklich so, dass man die Freude nicht so fühlt wie die Trauer?
lg
catdog
P.S.:Ich will nicht sagen, ich sei irgendwie selber furchtbar traurig, bin auch nicht auf Mitleid oder Trost aus, sondern suche nur eine Antwort auf meine Frage - die kaum im Zusammenhang mit mir selber steht.
12 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Liebste Kitty,
doch, auf Dauer überwiegt die Freude! Du hast Recht, wenn du sagst, um die Trauer wird ein Bahai gemacht. Ich würde es so ausdrücken, die Trauer wird geradezu überbewertet!
Es liegt an dir selbst, ob du dieses Spielchen mitmachen willst oder nicht.
Manchmal stoßen einem schreckliche Dinge zu, das ist wahr. Oder man beobachtet bei anderen dramatische Entwicklungen und man meint, der Schmerz würde einen buchstäblich auffressen.
Es ist richtig und gut, sich der Trauer eine zeitlang hinzugeben. Denn Trauer hilft beim Verarbeiten, Schmerz formt und heilt!
Aber man sollte schaffen, über allem Unglück das Glück nicht zu vergessen. Immer zu wissen, dass die Sonne da ist. Sogar in der tiefsten Nacht wissen wir, dass sie am nächsten Morgen wieder aufgehn wird. Aber wir müssen selbst ins Licht treten, in diese Sonne, die uns wärmt und wachsen lässt, auch wenn sie sich manchmal hinter Tränenwolken zu verstecken scheint. Sie ist trotzdem da!
Und es ist zutiefst menschlich, glücklich sein zu wollen. Der trauerumflorte Blick ist grade in Zeiten in denen Gothics und Emos die Jugendkultur prägen, sehr modern.
Wir hatten es da leichter. Wir Punks mit bunten Iros haben zwar gekämpft und gestritten, aber wir waren auch eine fröhliche Bewegung, trotz aller Gewalttätigkeit.
Oder geh noch eine Generation zurück, sieh die Blumenkinder an, du kennst ja ein echtes :-) So wie ich im Herzen immer Punk sein werde, bleibt sie wohl Zeit ihres Lebens ein Hippie trotz der bürgerlichen Maske. Du kannst viel von ihr lernen!
Das Weh zugunsten der Lebenslust beiseite schieben zu wollen, ist der einzige Weg raus aus der Misere. Dazu gibts ein Gedicht von Friedrich Nietzsche. Es wird ohnehin Zeit, dass du ihn kennen lernst:
O Mensch! Gib acht!
Was spricht, die tiefe Mitternacht?
"Ich schlief, ich schlief,
Aus tiefem Traum bin ich erwacht:
Die Welt ist tief,
Und tiefer als der Tag gedacht.
Tief ist ihr Weh,
Lust - tiefer noch als Herzeleid:
Weh spricht: Vergeh!
Doch alle Lust will Ewigkeit,
Will tiefe, tiefe Ewigkeit!"
Diesen Philosophen darfst du dir besorgen, von dem anderen lässt du noch die Finger ;-)
Kitty, ich weiß, dass die Antwort, die du dir erhofft hast nicht dabei war. Das ist möglicherweise enttäuschend für dich, wahrscheinlich spornt es sogar deinen Ehrgeiz an. Aber egal wie: Die Antworten die du suchst wirst du nicht von dieser Seite bekommen. Die Antwort ist in dir. Du musst sie nur extrahieren… *verstehen sie* :-)
Wnmacxdihdgdluawg!!! Vergiss das nie!
Ganz liebe Grüße, Mia
- AlhambraLv 7vor 1 Jahrzehnt
Liebe Catdog,
die Freude ist ein Moment, der das Gefühl von Glück vermittelt, die einem für kurze Zeit ein Hochgefühl erleben lässt.
Trauer - über den Verlust geht tief, sie zehrt und frisst an dir, manchmal stirbt ein Stück von dir selbst mit, ja ohne Zweifel am Ende ist die Trauer das stärkere, dass intensivere Gefühl und sie kehrt immer wieder, denn die Erinnerungen rufen dieses Gefühl immer wieder mit ab.
Freude- z.B. über ein neues Kleid , kann ich immer erleben, diese Freude ist nur von kurzer Dauer.
Trauer über die Erkenntnis, dass etwas/jemand nie mehr - unwiederbringlich -bei dir sein wird, ist dauerhaft.
Diâ¼
- benjamina05Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Es liegt daran, dass wir als Spezies mit "altem Gehirnanteil" immer noch den Steinzeitmechanismen mehr unterliegen, als uns lieb ist.
Der Urmensch musste Negatives mehr speichern, weil es lebensbedrohlich war. Heute ist es das (meist) nicht mehr, aber unsere Festplatte hat noch immer mehr Speicher für Negatives.
Man muss sich quasi antrainieren, dass man sein Augenmerk auf Freude und Positives richtet, denn unsere Anforderungen im täglichen Leben haben sich enorm geändert und ein ewig ängstlicher, trauriger oder deprimierter Mensch taugt letztendlich zu gar nichts.
Wenn man so will, ist das BEWUSSTE Sehen und Empfinden von positiven Erlebnissen eine Errungenschaft des modernen Menschen.
Quelle(n): Psychotherapeutin /auch persönliche Erfahrung - vor 1 Jahrzehnt
ich habe anfang des jahres meine eltern verloren - und die trauer hat monatelang tatsächlich überwogen. aber ich bin ein mensch, der die sonne im herzen trägt, und sich nicht unterkriegen lässt. ich bin der meinung, wenn ein mensch so gestrickt ist dass er in fast allem positive dinge sehen kann, hat er ein leben in dem die freude tatsächlich überwiegt, auch wenn er so manchen fiesen arschtritt bekommt!
ich bin so ein mensch, und an vielen tagen der glücklichste auf der welt!!
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- Rive GaucheLv 7vor 1 Jahrzehnt
Jaques Brel, belgischer Chanssonier (auch Tod), besang das in seinem Lied : Le Moribond! darin heiÃt es übersetzt: Ich will Gesang will Spiel und Tanz, will das man sich wie doll Vergnügt ich will Gesang will Spiel und Tanz, wenn man mich unter den Rasen pflügt.
Adaptiert in den 70er Jahren , von wem? Wurde es ins englische: My little Shell! adaptiert.
Es sind nicht die Gestorbenen die Trauern, es sind die Lebenden, Trauer ist aber nicht vom weinen oder wehklagen abhängig, jeder trauert anders!
- vor 1 Jahrzehnt
Trauer ist glaube ich ein viel intensiveres Gefühl als Freude, da sie oft mit sehr betreffenden Dingen zusammenhängt.
- leer/vollLv 7vor 1 Jahrzehnt
trauer hat keinen halt und keinen grund. sie ist auf sand gebaut, ebenso wie falsches glück, der vermeintliche gegenpol.
der urgrund, von dem alles ausgeht war frei von leid. also wird auch das endziel so sein. nur jetzt dazwischen gibt es ein problem, weil wir uns einbilden, unglück wäre was reales. ist es aber nicht.
Quelle(n): om. - schiele46Lv 5vor 1 Jahrzehnt
Es gibt Zeiten, in denen wir Trauer verspüren. Und es gibt Zeiten, wo wir fröhlich sind. Beides hat eine absolute Berechtigung in unserem Leben. Und beides brauchen wir, um - menschlich zu sein.
Freude und Trauer gehören zusammen.
- LeonyLv 5vor 1 Jahrzehnt
Alles ist innere Einstellung. Ich sehe jeden tag so viel Trauer, mit und ohne Grund (meiner Meinung nach), dass ich meine eigene Lungenentzündung für 3 tage auskuriert habe.
Die Trauer der anderen Menschen, denen ich helfen soll, die tatsache, dass meine Kinder hinter mir stehen, helfen mir kleinere und nicht kleinere Sachen und Veränderungen (Scheidung) zu überwinden. Wenn ich Kauffrau wäre, könnte ich in die menschlichen Seelen nicht so tief durchblicken.
Eigentlich bei mir haben mir ein Haufen negative Erlebnisse geholfen mich abzuhärten: der frühe Tod meines Vaters, die DDR mit den verrückten Gesetzen (man sollte sehr aufmerksam sein), meine 1. Heirat und Scheidung. Dan folgen natürlich die positiven ErlebnGebührteie Geburte meiner Kinder, meine 2. Ehe (die im vorigen Jahr zerfiel), meine Arbeit, die Reisen, die wir unternehmen und das wichtigste - der fakt, dass wir gesund sind.
"Sogar die Trauer ist ein Zeichen vor Freude,
solange man jung ist." (altes Lied).
- ?Lv 6vor 1 Jahrzehnt
Habe zur Zeit selber den 'Blues'. Trauer wird denke ich auf jeden Fall stärker empfunden. Bin kein Psychologe der dir genau erklären kann warum. Aber die Gefühle bei einer Trauer sitzen meines Erachtens wesentl. tiefer als Freude. Freuen kann man sich über vieles, Geburtstage etc.. Das sind meist wiederkehrende Elemente. Aber Trauer hat einen ganz bestimmten Grund, der wahrscheinlich nicht noch einmal kommt. So erkläre ich mir das, und es ist bei mir so.
LG Porky ;)
Quelle(n): http://de.youtube.com/watch?v=q3077CYpuHI