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Wieso hebt die Alternative von 1849 zwischen der "kleindeutschen"...?

...und der "großdeutschen Lösung" ein grundsätzliches Problem der Nationalstaatsbildung ins Bewußtsein?

1 Antwort

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  • vor 1 Jahrzehnt
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    Die "kleindeutsche" Lösung war die Wiederherstellung des 1806 untergegangenen Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ohne die österreichischen Gebiete, "großdeutsch" wäre mit ihnen gewesen.

    Die Frage, was eigentlich die "Deutsche Nation" ausmacht, ist eines der grundsätzlichen Probleme.

    Schau Dir mal den ersten Link (Karte) an. Bosnien, Ungarn, Böhmen - sind die "Deutscher Nation"?

    Die "österreichischen Niederlande" sind nach dem Wiener Kongress 1815 den Niederlanden zugesprochen worden (die auch schon einmal eine spanische Provinz waren, als Spanien noch zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation gehörte). 1830 führt die "belgische Revolution" schließlich zur Gründung des Königreichs Belgien. Soll das "eingemeindet" werden?

    Wenn "Deutscher Nation" bedeutet, alle, die sich "deutsch fühlen" oder wenigstens annähernd einen deutschen Dialekt sprechen, dann gehören zur Nation auch die Schweiz, Belgien, Teile der Niederlande, Süddänemark, Siebenbürgen, Südtirol und so weiter und so weiter.

    Selbst wenn in der "großdeutschen" Lösung lediglich die Habsburgischen Erblande (siehe Link 2), also Nieder- und Oberösterreich, die Steiermark, Kärnten, Krain und Tirol "mitgemeint" sind (und nicht auch das Gebiet des Königreichs Böhmen, das später zu den Erblanden hinzukam), bleibt die Frage, ob die ÖsterreicherInnen Deutsche sind oder ein Volk, das die deutsche Sprache spricht (*räusper*).

    Dass der (Erb-)Kaiser von Österreich durchaus gerne auch die deutsche Kaiserkrone geerbt hätte (und nicht dieses lästige Ritual der Kaiserkür durch die daraus ihre Macht ziehenden Kurfürsten hätte "erdulden" müssen), steht außer Frage.

    Das grundsätzliche Problem der Nationalstaatsbildung ist und bleibt die Frage, wie die Nation als solche (sowie die Zugehörigkeit zu ihr) definiert wird.

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