Was bedeutet dieses - chen – wirklich, wenn man - ihr jemanden z.B. KatrinCHEN oder MarieCHEN nennt?

nirgendwo kann man geschichtliche entwicklungen besser erkennen als in der sprachlichen bedeutungsverschiebung.

-chen und - lein machen tatsächlich die dinge klein.-

nur, was bedeutete früher 'klein' und was assoziieren wir heute damit?

die beiden sufixe -chen (-ka, -ko, -cha / auch -In, kin, -ken ...) und -lein (-elin, -ilin ...) dienten in der zeit des hand-werkes zur bezeichnung eines durch seine feinheit, weil sehr klein und sorgfältig gearbeitet als besonders wertvoll - wie wir es heute noch unter dem veralterten wort "kleinod" erahnen.-

auch wurden diese beiden endungen nicht nur wegen ihrer zierlichkeit, sondern auch der reimfähigkeit halber in der dichtung gern benutzt (z. b. walter von der vogelweide), verleihten sie doch dem fluß des wortklangs eleganz.-

in unserem zeitalter des 'je mehr / je größer - desto besser' und 'kauf & weg damit' wird natürlich auf feinarbeit wenig wert gelegt - klein ist nur das kleingedruckte, mit dem man andere über den tisch zieht und klein sind die, die sich nicht wehren können, die man also über den tisch ziehen kann.-

... so müßte man die eselsbrücke umformulieren in etwa: '-chen und -lein ziehen alles durch den kakao'.-

nachtrag - ich, in meiner zeitlosigkeit, benutze es gern in beiden sinnbedeutungen, wohlwissend, daß sich die angesprochenen - je nach eigener werteinschätzung - mit der ihnen entsprechenden bedeutung identifizieren *g.-

Na "chen" ist eine Verkleinerungsform für eine/nen niedlichen Menschen. Mädel oder Bub.

Heinzchen

Paulchen

Karlchen

eben

Das verniedlicht. Genauso als würde man ein lein dahinter setzen.

Babylein, Schatzilein, Bubilein.

ich habe es so gelernt:"chen und lein machen alle dinge klein"

also es ist eine verkleinerungsform.

-chen und -lein sind verkleinerungsformen.

z. b. jetzt werde ich meinem kindlein sein kleidchen anziehen.

also ist das katrinchen die kleine katrin

Es ist eine Form der Verniedlichung, genau wie -lein-.

Man gebraucht diese Sprachform, wenn man eine Person besonders liebenswert findet.

Sie findet aber auch Anwendung bei Tiernamen.

Ist nur eine Redewendung z.B. der Familie - Mutter hat es evtl. eingeführt und andere haben dies übernommen, auch scherzhaft von guten Freunden.

Koseform.

Man beherrscht die Endung -lein nicht.

Das bedeutet für mich, dass ich, wenn ich jemanden so nennen würde, entweder

a- keinen Respekt vor der Person hätte oder

b- sehr privat und locker mit der Person bin.

Sollte mich jemand so nennen- so oder ähnlich- (in Fall "a" meißt von Kollegen), würde ich ihn ganz schnell in seine Schranken weisen.

(Ist auch so schon vorgekommen.)