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God fragte in Gesellschaft & KulturEtikette · vor 1 Jahrzehnt

Warum sind Entzugserscheinungen tabu?

Warum sind Entzugserscheinungen in unserer Gesellschaft nicht gern gesehen? Sollte man abstinent lebende Süchtige besser wegsperren oder verstecken wenn Sie sich nicht zusammenreißen können?

4 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Tabu finde ich das vielleicht das falsche Wort dafür. Aber vielleicht deshalb: Weil Entzugserscheinungen sehr negative Verhaltensweisen und Stimmungsschwankungen (um es mal so auszudrücken) mit sich bringen und die Gesellschaft nichts damit zu tun haben will. Schließlich ist der Süchtige selbst verantwortlich für seine Abhängigkeit und muss deshalb auch selbst durch den Entzug durch: Das kann ihm ohnehin niemand abnehmen. Den letzten Teil deiner Frage verstehe ich nicht. Wer will den Süchtige wegsperren? Macht keinen Sinn für mich... Wenn ein Abhängiger es nicht schafft, diszipliniert zu leben, wird er sowieso nicht abstinent bleiben können. Da hilft dann auch kein Zusammenreißen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Weil "Suchterkrankung" (ich benutze extra dieses Wort, weil ich hier Drogen ganz generell, also alle Drogen incl. Alkohol, meine) immer noch als "Willens- und Charakterschwäche" ausgelegt und angesehen wird. Das gilt vor allem in den sogen. "höheren und gehobenen Gesellschaftsschichten, insbesondere Arbeitgeberkreisen". Menschen, die in Gesellschaft nicht "vernünftig mit Alkohol (= einzige legale Droge !!!) umgehen können, werden von daher direkt ins Abseits gestellt, weil man sie eben als willensschwach und charakterlos ansieht und solche Menschen als"lebende, tickende Zeitbomben" betrachtet werden.

    Zum zweiten Teil deiner Frage muß ich sagen, dass du diese irgendwie aus einem Zusammenhang heraus gerissen stellst. Denn warum sollten "abstinente bzw. cleane Süchtige" weggesperrt werden? Ich bin selber seit 10 Jahren "trockener Alkoholiker" und würde mich extrem dagegen verwehren, wenn ich wegen meiner abstinenten Lebensweise weggesperrt würde. Warum? Weil ich in dieser Gesellschaft keinen Beitrag mehr leisten kann, weil (bislang) kein Arbeitgeber bereit ist, einem "Trockenen" eine Chance zu geben oder weil ich nicht bereit bin, an diesen Staat auch künftig wieder Steuern in Form von Bier-, Sekt- oder Branntweinsteuer zu entrichten? Ich denke mal, dann könnte auch wieder die "Euthanasie" eingeführt werden!

    Ein Rückfall hat aber auch rein gar nichts mit "Zusammenreißen" zu tun, denn so ein "Rückfall" kann einen Süchtigen immer und überall treffen und kein Süchtiger ist davor gefeit, besonders dann nicht, wenn die "Unwägbarkeiten des Lebens" wieder einmal besonders hart zugeschlagen haben. Das gehört zur Symptomatik von Suchterkrankungen. Denn du darfst eines nicht vergessen: Suchterkrankungen sind nicht heilbar. Wer einmal süchtig ist, bleibt es sein Leben lang und nur eine Änderung der "persönlichen Lebensumstände (z. B. abstinente Lebensweise)" verhindert den Rückfall "in alte Gewohnheiten", also die Sucht!

  • lowtec
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Jemand der darüber diskutieren wollte, müßte auch von seinen eigenen Empfindungen etwas preisgeben, oder zumindest für sich selber bewußt machen. Das geht den meisten aber zu weit.

    Quelle(n): gr
  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt viele Süchte, will man die alle wegsperren, gäbe es gar nicht so viel Plätze für Entziehungskuren.

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