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Was hat es mit dem Wagner Kult auf sich?

Überzeugte Wagnerianer lassen nichts auf Wagner und seine Musik kommen, pilgern nach Bayreuth und verehren Wagner und seine Musik, wie mir scheint, auf einem Podest.

eine Freundin von mir bewahrt einen Faden von Wagners Sterbestatt wie einen Schatz im vergoldeten Rahmen auf und erklärte mir, man müsste Wagner erst "studieren" damit das alles würdigen könne und das würde Jahre dauern.

Nun habe ich mir den gesamten Ring der Nibelungen in Gänze angehört, in Dolby Surround. Ich gebe zu, es ist sehr imposant, aber es hat mich förmlich erschlagen. Trotzdem habe ich tapfer durchgehalten. Ich liebe auch Klassik sehr, Bruckner und Mahler tut meiner Seele gut und ansonsten mag ich schwere Musik, aber der Ring hat mich überfordert. Ich kenne das Nibelungenlied und mir hat das Verständnis des Stoffes keine großen Probleme bereitet. Nur die Musik ging mir etwas auf den Magen und ich war hinterher halb tot.

Bitte, kann mir jemand erklären, warum es so anspruchsvoll sein soll, die Musik von Richard Wagner zu verstehen und warum die Wagnerianer so ein auserlesener elitärer Kreis sind, der sich so eklatant vom normalen Musikfreund unterscheidet?

Update:

PS. Ich bin absolut kein Wagnerfan,mir liegt Bruckner, Kammermusik, wesentlich mehr. Wagner ist mir zu imposant. zu laut, zu mächtig, viel zu sehr Heldenepos...entspricht mir nicht.

@leony, Donizetti mag ich sehr. wunderschön!

tut der Seele viel besser!

Update 2:

Ich weiß nicht, wer die Däumchens runter gibt, sie sind nicht von mir!

Update 3:

Ich denke, Musik spricht einen an oder eben nicht. Das ist typ und stimmungsabhängig. ich denke mit den Inhalten hat es vielleicht weniger zu tun. Ich verstehe den Starkult und die kompromisslose Verehrung manches elitären Wagnerianers nicht. Merke, es gibt auch viele WagnerFreunde, die nicht elitär denken. Die lieben die Musik und erzählen dem Umfeld, das vielleicht einen anderen Geschmack hat, nicht, daß sie einer elitären Gruppe angehörten. Also bitte versteht mich richtig.

11 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Wagners Musik ist einzigartig und unvergleichlich schön. Man versteht sie nur richtig, , wenn man die Handlungen und ihren Hintersinn ganz genau kennt, denn Wagner hat mit Leitmotiven in der unendlichen Melodie gearbeitet, die zu jeder Person und Handlung emotionale Aussagen macht. Kein Komponist hatte solche Fähigkeit, Gefühle von Freude, Jubel, Schmerz , Hass , Abschied und höchster Tragik so iintensiv deutlich umzusetzen verstanden wie er - dass man sie fast körperlich fühlt - wenn man den Sinn für diese Musik hat, um sie mit zu empfinden. Das funktioniert nicht aus Schicki micki- Gründen oder weil Wagner "IN " ist oder weil man "dazu gehören" möchte, dann kommt man damit nicht klar. Es gibt zwar Leute, die die Festspele bei der Eröffnung aus Rennomiergründen besuchen, aber das ist meistens irgendwelche Prominenz die sich auch dort zeigen will. Die wirklichen Wagnerianer sparen sich für die anschliessenden , unspektakulären , weil nicht mehr so beachteten Vorstellungen, die im Stillen vor sich gehen, das Geld zusammen und warten nach der Anmeldung für Karten 7- 10 Jahre, manchmal sogar länger, um einmal in Wagners eigenem Festspielhaus mit dem besonderen Klangerlebnis (wegen des versenkten Orchestergrabens) dabei sein zu können. Für sie ist es ein grosses Erlebnis im Leben , auf das sie sich lange freuen.Und wer Wagners Werke liebt, der liebt sie meistens total, was die Euphorie und vielleicht auch den Kult erklärt. Hinzu kommt, dass Wagner ein grosser Neuerer der Komposition seiner Zeit war und sich kaum ein nachfolgender Komponist seinem Einfluss entziehen konnte, Beispiel Richard Strauss oder Humperdinck u.v.m.

    Man sollte sich auskennen, um über ein Thema ausführliche Kommentare abzugeben und keine so unsachgemässen , völlig aus der Luft gegriffenen und haarsträubenden Vergleiche abliefern wie z. B. Leony

    Auch hat der Inhalt des "Ringes" nur wenig mit der Nibelungensage zu tun, es geht um die Symbolik von Gier, Macht, Schuld , Verrat und die folgernde Kausalität , die für die Mächtigen und das Volk daraus erwächst und die für alle Zeiten gültig sind.

    Wagner lebte von 1813 - 1883, ihn mit Hitler in Verbindung zu bringen, ist eine Ungeheuerlichkeit.

    Quelle(n): meine Wagnerstudien und meine Liebe zu Wagners Werken, die ich auch in Bayreuth erlebte.
  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich wage mal einen üblen Vergleich:

    manche gehen in die Disco und quälen ihre Ohren mit Techno, andere Headbangen stundenlang bis zum Umfallen und wieder andere hören nur traurige Musik oder Darkwave....

    Dagegen halten viele Stundenlang den Sender Antenne Bayern aus und sagen die verbreiten gute Laune. Wieder andere hören nur Mainstream und der nächste mag am liebsten Jazz.

    Und wenn man die Leute erklären lässt warum das so ist, dann kann man es schlecht nachvollziehen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten!

    Und nur weil Klassik draufsteht muss noch lange nicht ein einheitsbrei Klassik drin sein.

    Hier gibt es ebenfalls so große Unterschiede. Eben Mozart, dann Wagner dann wieder Debussy...

    ich denke man kann nicht rational verstehen wieso einer Wagner mag- der andere nicht.

    Das "elitäre Gehabe" kommt in allen Gruppierungen vor, egal welcher couleur! Nur Punks kommen eben nicht im Fernsehen wenn eine "Neuinszenierung" ansteht, bei der Frau Merkel erwartet wird....

  • vor 1 Jahrzehnt

    Was hier teilweise geschrieben wurde ist so haarsträubend, daß mir die Haare zu Berge stehen. Ok, jemand mag Wagners Musik nicht. Akzeptiert. Er konnte aber nichts dafür, daß Hitler seine Musik mochte. Basta. Er war schon längst tot. Seine Musik wurde durch Hitler mißbraucht. Tatsache. Hitler hat alles mißbraucht was seiner unmenschlichen Sache gedient hat. Tatsache. Seine Musik hat etwas besonderes, mystisches, geheimnisvolles. Man fühlt sich dadurch in eine andere Welt versetzt. Er hat mit seinem Tristan der Zwölftonmusik Tor und Tür geöffnet. Schönberg, Mahler, R. Strauß, Bruckner, Humperdink. Alles wurde durch Wagners Musik beeinflußt. Tatsache. Der Mytos Bayreuth ist etwas besonderes. Sein Ring und Parsifal wurde extra für die Festspiele geschrieben und Wagner wäre es am liebsten gewesen, Parsifal wird nur dort gespielt. Die Akustik ist dort etwas ganz besonderes. Nirgendwo klingt Wagner so geheimnissvoll und schön wie in Bayreuth. Das Licht geht aus und da man das Orchester nicht sieht ist so gut wie kein Licht an und irgendwoher erklingen die ersten gebrochenen Akkorde aus dem Rheingold. Gänsehautgefühl. Ich mag auch die anderen großen Komponisten, aber Wagner ist für mich seit ich 12 Jahre alt bin eine Faszination. Bitte diffamiert die Musik Wagners nicht, nur weil Hitler seine Musik mochte. Wagner war KEIN Nazi. Er war nicht mehr oder weniger antisemitisch eingestellt wie andere, z. B. Kaiser Wilhelm II. Antisemitismus war in dieser Zeit weit verbreitet und völlig normal. Martin Luther war auch Antisemit. Er hat dazu aufgerufen, Juden die zum Christentum nicht übertreten die Häuser anzuzünden. Tatsache. Redet heute noch jemand darüber? Also bitte lassen wir die Kirche im Dorf. Wagner ist schwer aufzuführen und manche Inzenierungen sind haarsträubend, z. B. Katharina Wagners Meistersinger. Aber es bleibt die Musik und die ist die Grundlage zu allem. Hat schon Karajan und auch Wieland Wagner gesagt. Ok, manche mögen Wagnger nicht. Dann hört ihn euch auch nicht an und bitte diffamiert ihn und seine Musik nicht. Hitler ist keine Reeinkarnation von Wagner. So klingt es bei manchen raus.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich liebe die Musik Wagners sehr, habe den "Ring" 5x in unterschiedlicher Besetzung; auch die anderen Werke stehen mehrfach in meinem CD-Schrank.

    In Bayreuth hab ich lediglich das Haus besichtigt. Eine Aufführung dort würde ich wohl gerne erleben (allein wegen der Akustik), aber die Inszenierungen der heutigen Zeit schrecken mich eher ab.

    Hoffentlich zähle ich nicht zu den "elitären" Wagnerianern, die ich selbst nicht mag.

    Ich liebe ebenso Bach, Mozart, Beethoven, Donizetti, Puccini, Verdi und viele, viele andere. Mein CD-Schrank quillt von ihnen über. Und ich höre mir immer das an, wonach mir gerade ist.

    Die Sinfonien von Bruckner (mit Günter Wand), die Mahler-Sinfonien - sie alle liebe ich......und im Autoradio höre ich die "Flippers"...tja.

    Nachtrag:

    @leony: also, du musst Wagner und seine Themen nicht mögen - da bist du nicht die einzige.

    Aber du offenbarst ein -für mich - schon krankhaftes Verhältnis zur (Musik)Geschichte.

    Wenn du, wie Rossini, sagen würdest: "Bei Wagner gibt es unvergesslich schöne Momente und schreckliche Stunden", ja dass akzeptiere ich ohne Einschränkung.

    Aber deine schon fast psychopathische Ablehnung stimmt mich bedenklich.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Zum Glück hat die Met gerade einen neuen Ring angefangen, die Produktionen werden im Fernsehen (PBS) gebracht mit englischen Untertiteln. Habe Parsifal im Kennedy Center (Kiev Opera) gesehen, sowie Rheingold und den Fliegenden Holländer.. Mein Traum ist es einmal Bayreuth zu erleben.

    Als ich vor langer Zeit in Stuttgart gelebt habe, war Wolfgang Windgassen Opern-Direktor an der Staatsoper, Lohengrin, Holländer, Siegfried und Tannhaeuser waren auf meinem Programm.

    Wagner nicht zumögen, weil die Nazis sich seine Musik angeeignet haben, finde ich unverständlichh - Wagner hat seine Werke nicht für Hitler geschrieben. Da müssten wir vieles mehr ablehnen.

    Wagner muss man gesehen haben um sich an der Musik erfreuen zu können. Ich habe mein Haus in Windeseile sauber wenn Parsifal oder Tristan jodeln. Wagner ist nicht jedermann Sache und sollte auch nicht aufgezwungen werden. Entweder man mag ihn oder auch nicht.

    Habe Mahlers Konzert der 1.000 Stimmen miterlebt - großartig!

    Ich mag auch andere Komponisten, fast alle Deutschen die meisten Italiener, ein paar Franzosen.... Opern englisch gesungen ist schmerzhaft.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Was man nicht versteht, besitzt man nicht.

    Goethe.

  • Ingrid
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich kann schon verstehen, dass Wagner in grossen Mengen negativ auf das Gemuet wirken kann Aber dann und wann kann man doch

    hinhalten, oder nicht ?

    Wir alle haben unsere Bereiche, die wir heiligen. Ich finde es sehr gut, dass wir so unterschiedlich sind.

    Nur, Mozart, Mahler, Strauss, Bruckner, Tschaikowski etc. etc.koennte auch langweilig werden.

    Ingrid

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meiner Meinung nach gibt es in jeder Menschenseele eine Sparte für

    einen "inneren Amoklauf". Das ist sicher eine Schutzfunktion für uner-

    trägliche Lebenssituationen, für die es scheinbar keinen Ausweg gibt.

    Das betreten dieses "Bereiches" scheint bei manch einem auch im

    Normalzustand einen gewissen Nervenkitzel mit sich zu bringen.

    Ich denke genau dieses Feld bedient Wagners Musik. Den meisten

    Liebhabern ist das natürlich nicht bewußt, viele Mitbürger sind ohnehin

    mehr als sie denken unterbewußtseinsgesteuert.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    ich mag Wagner auch nicht. Für mich zeigt er alle Facetten von negativer Macht. Es war nicht nur Hitler, der Wagner verehrte und auch gern nach seinem Vorbild leben wollte, sondern auch Nietzsche.

    Natürlich sind es Werke, so groß, das man ohnmächtig gemacht wird, was er damit auch erreichen wollte.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es handelt sich um Kunst.

    Das ist die Erklärung.

    Wagner war ein Genie, seine Musik erschlägt nicht nur Dich.

    Menschen halten sich für elitär, weil sie glauben, auserlesen zu sein, etwas besser zu verstehen als andere.

    Doch in der Kunst ist es auch ein bisserl so, wie bei dem Märchen- Des Kaisers neue Kleider- auch dort will niémand zugeben, daß er eigentlich nichts sieht ( im speziellen Fall nichts versteht).

    Ein schwarzer Punkt auf weißer Leinwand kann bei diesen Möchtegerns helle Begeisterung auslösen, weil es einfach IN ist und man dazugehören möchte.

    Bei Wagners Werken kommt aber auch das Stehvermögen der Leute zum Vorschein. Soviele Stunden auszuhalten und sich diese Musik in den Ohren dröhnen zu lassen- da gehört schon Kondition dazu!

    Nimms leicht, der Mensch lebt nicht nur von der Bildung, auch die Einbildung gehört zu unserem leben. Bei einem mehr, beim anderen weniger

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