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k A fragte in Wissenschaft & MathematikIngenieurwesen · vor 1 Jahrzehnt

Wieso 110 / 230 Volt ?

Bekanntermaßen gibt es ja in USA und Europa unterschiedliche Netzspannungen (110V bzw. 230 V). Weiß jemand, wie es mal dazu gekommen ist?

Welches sind die Vorteile?

Irgendwann habe ich mal gelernt, dass bei einer höheren Spannung die Verlustleistung (also hier beim Transport zwischen Umspannstelle und Haushalt) geringer ist, d.h. eigentlich müsste dann beim europäischen System die Energieeffizienz besser sein - ist das so?

6 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    In den 50er Jahren gab es auch in Deutschland noch 110 Volt.

    Das Deutsche System ist sicherlich besser fuer Deutschland, aber in USA waere es unmoeglich dieses anzuwenden, ausser in den Staedten.

    Geht man aufs Land und das ist ja der groesste Teil der USA,

    dann muss man manchmal nur ein oder drei-vier Haeuser ueber eine weite Entfernung versorgen, sowie im Suedwesten manchmal 50-70 KM weit. Das geht nur mit Hochspannung von 7200-7600 Volt, die als Freileitungen auf Holzmasten an der Strasse entlang gefuehrt sind.

    Am Haus selbst ist dann ein Transformator oben am Holzmast angebracht der die Hochspannung auf 2-mal 110 Volt (also 220 mit Mittelanzapfung) ins Haus fuehrt.

    Somit hat also jedes Haus 110 und 220 Volt (180 Grad Phasenumkehr).

    Wuerde man das ganze im Niederspannungsbereich von 220 Volt versuchen, es wuerde durch die enormen Verluste nicht gehen.

    Drehstrom ist nicht ueberall verfuegbar, oft wird noch mit Phasenschieberkondensatoren die 3. Phase dazu geschummelt.

    Fuer Industriegebiete wird Drehstrom bereitgestellt und dann am Ort nach Wunsch mit 3 Transformatoren auf 440 oder 480 Volt umgespannt, die Zuleitungen sind dann nach wie vor 3-mal 7200-7600 Volt.

    Zu Anfang hatte Thomas Alva Edison die Idee das Land mit 110 Volt Gleichstrom zu versorgen, dass das nicht ging war klar denn am Ende der Stadt Buffalo in New York kam aus den Leitungen fast nichts mehr heraus. Nikolai Tesla mischte sich ein und versuchte Edison zu ueberzeugen dass es nur mit Wechselstrom und hoher Spannung geht, er wurde fuer verrueckt erklaert. Westinghouse der auch ein Kraftwerk besass nahm sich Tesla an und liess ihn weiter experimentieren. Als Tesla's Idee fuer richtig befunden wurde kaufte Edison das Westinghouse Kraftwerk und schmiss Tesla raus, arbeitete aber mit Tesla's Wechselstromidee weiter und so ist es bis heute geblieben.

    -

    Gummibaerchen, wieso weisst Du soviel ueber diese Sachen, das ist nicht normal.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Am Anfang des Aufbaus von Stromnetzen war man relativ frei bei der Wahl der Spannung. Anfangs waren vor allem elektrische Lichtquellen im Einsatz. Damals Kohlebogenlampen, die eine Brennspannung von 55 Volt hatten. Wann man vier davon hintereinander geschaltet hatte, dann benötigte man 220 Volt. Dabei ist es geblieben.

    In den USA und auch anderen Ländern begnügte man sich mit 2 Kohlebogenlampen, wodurch sich eine Netzspannung von 110 Volt erklärt.

    Man hat dann die Spannungen auf 230 V in Europa erhöht.

    In Amiland auf 120 V

    > Welches sind die Vorteile?

    Einen Vorteil für 110 V sehe ich nicht. Leistung, in Watt gemessen, ist das Produkt aus Spannung und Strom. Die Stromstärke macht die Drähte dick, die Verkabelung für 110 V ist also teurer. Die Hälfte der Spannung macht ja den doppelten Strom erforderlich.

    > dass bei einer höheren Spannung die Verlustleistung [...] geringer ist

    Das ist richtig. Aber bei den kurzen Strecken nicht wirklich erheblich.

    GB

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Bis 1987 war die Netzspannung bei 220V, danach wurde sie Stufenweise auf 230V in Deutschland und im Rest von Europa festgelegt. In den USA und weiten Teilen des amerikanischen Kontinents beträgt die Netzspannung zwischen 110 und 120 Volt. Für größere Verbraucher wie Klimaanlagen sind aber auch hier ca. 240V gebräuchlich. Die häufig angegebenen 120 Volt sind ein gerundeter Wert. Erhöhte Netzspannung heißt erhöhter Stromverbrauch, aber auch geringere Verlustleistung. Da sich nun die Verlustleistung proportional zum Quadrat des Stroms verhält, ändert sich die Verlustleistung bei gleicher Leistungsaufnahme um den Faktor (220/230)², sinkt also um knapp 10 %. Heißt ganz einfach, du hast recht und das amerikanische Energie- und Stromnetz bzw. System ist total veraltet.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Interessant, was man hier lesen kann. Dazu noch zwei Bemerkungen:

    1. in den USA gab es bis vor kurzem noch 6 Kunden am Gleichstromnetz. In NY. Und bei Aufzugsteuerungen bietet es gewisse Vorteile, oder bot der Gleichstrom zumindest in der Vergangenheit. Im Nov letzten Jahres (?) wurde denen gekündigt und nun gibt es in NY nur noch ein Wechselstromnetz.

    2. Mal abgesehen davon, daß bei 115 V (und gleicher Verbraucherleistung) die Leitungen doppelt soviel Strom transportieren müssen, also doppelten Querschnitt haben müssen als bei ca 230 V, - gibt es ja noch den Unterschied in der Netzfrequenz. Hier hochstabile 50 Hz, drüben 60Hz (deren Stabilität ich nicht kenne). Die Verluste in den Zuleitungen sind bei richtiger Leitungsdimensionierung praktisch zu vernachlässigen. Die Verluste beim Umspannen in Transformatoren gibt es aber außerdem und zusätzlich. Egal ob von der Niederspannungsebene auf sogenmannte Mittelspannung (5-20 kV) oder für Überlandtransport die Trafos auf richtige Hochspannung (100 kV und viel mehr) umspannen. Die Verluste steigen bei höheren Frequenzen, dafür braucht man dann etwas weniger Eisen in den Trafos. Das Optimum dieser Frequenz ist hüben wie drüben fast gleich. So gibt es in Europa 50 Hz und in Amerika fast das gleiche, wie gesagt 60 Hz. Natürlich hat man heute auch gute Eisenlegierungen für Leistungstrafos auch für mehr als 50 Hz. Aber früher war das nicht so.

    In (großen) Flugzeugen spart man nebenbei einiges Gewicht durch 400 Hz-Bordnetze.

    In der Praxis spielen 50 oder 60 Hz kaum eine Rolle. Und eigentlich 115/230 V auch nicht. Denn wenn ich drüben lebe, habe ich eben die Geräte auch drüben (für das dortige Netz) gekauft. Und wenn ich in die USA reise, benutze ich (einen Adapterastecker für 75 cent und) nur Kleinverbraucher von hier mit einem Schaltnetzteil was von 100 V bis 240 V alles verknusen kann. Bei meinem E-rasierer, Laptop, Digicam. PC-Netzteile sind auch fast immer umschaltbar. In der Vergangenheit mußte man darauf extra achten, heute ist sowas allgemein üblich. Einmal reiste meine Schwester mit und nahm ihren Föhn (1000W?) mit. Der war allerdings umschaltbar von 110 auf 220 V. Sowas kann man also auch in D kaufen.

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  • Shade
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Just for interest sake they made it 110 Volts to compensate for the volt drop for a section of supply. They wanted a 100Volt system.

    Sorry I can only read German.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Deine Vermutung betreff der stärkeren Spannung ist richtig.

    In Amerika wurde der Gleichstrom durch Edison mit einer Stärke von 110 "erfunden" Bei der Umwandlung bzw. besseren Nutzung von Strom wurde auf Wechselstrom umgestellt und die Stärke beibehalten. Ein gewisser Hr. W(Name entfallen) und ein Herr Tesla waren für den Wechselstrom in Amerika verantwortlich. Energie aus Wasserkraft wurde in Deutschland am Fluss Neckar erstmalig gewonnen. Danach dann an den Niagarafällen.

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