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Beschwört das Reden über Probleme diese nicht noch zusätzlich herauf ?

Und in wie fern macht sich die moderne Psychoanalyse mit schuldig an den gesellschaftlichen Neurosen, Weh-wehchen und Alltagsschmerzen, die ohne die krankhafte Schlangenbeschwörung der abstrusesten Kleinigkeiten gar nicht den Weg ans Tageslicht der Beachtung finden würden ?

20 Antworten

Bewertung
  • aeneas
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Hm, kommt immer darauf an, mit WEM man ueber seine Probleme spricht. Geht es um Problemloesuungen zwischen Partnern - sei es nun privat oder geschaeftlich - haengt es vom Niveau des Gegenuebers ab, ob die Probleme geloest werden koennen oder ob sich noch vergroessern.

    Wenn Du allerdings von mentalen Problemen sprichst, da hast Du Recht. Das sehe ich ganz genauso. Wegen jeder Laecherlichkeit wird heutzutage "professionelle HIlfe" in Anspruch genommen. Menschen lassen sich ueber ihre allerintimsten Dinge vor Fremden aus (die sich nicht notwendigerweise in den "Kranken" hineinversetzen koennen) und bekommen eine Diagnose - oder das, was der Psychoanalytiker als solche bezeichnet. Das sind oftmals Dinge, die wirklich keiner "Behandlung" beduerfen (wer hat nicht mal Tiefs?) aber man verdient ja am Patienten und das nicht schlecht. Problemloesung wird keine gefunden, stattdessen Medikamente verschrieben und aus dem Hilfesuchenden ein Dauerpatient gemacht - auch fuer die Haus- und Fachaerzte, die dann die Schaeden, welche die langfristige Einnahme von Medikationen mit sich bringt, behandeln. Auf diese Weise beginnt ein Teufelskreis.

    Wonach Du eigentlich nicht gefragt hast, was ich aber hierzu gerne noch kommentieren moechte: Es ist doch interessant, dass gerade heute so viele und immer mehr Menschen mehr diese Scharlatane aufsuchen. Frueher, als es noch das gesunde Gefuege einer Grossfamilie gab, wo man zusammenstand und jeder von der Familie getragen wurde, brauchte keiner einen Psychoanalytiker oder dergleichen. Die Geborgenheit einer Familie liess solche "Beschwerden" erst garnicht aufkommen. Sollte uns das nicht zu denken geben?

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Probleme sind entweder da oder nicht da. Also kann man sie auch nicht heraufbeschwören. Und mit dem darüber Reden sollte man "Den Mittelweg" finden. Man sollte es nicht totschweigen, aber auch nicht nen zu großes drama daraus machen. Manche Sachen kann man halt nicht ändern. Aber man sollte schon mit anderen (und speziell mit Leuten die das Problem etwas angeht) darüber sprechnen. Die haben meist nen anderen Blickwinkel und können vielleicht helfen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich glaube es nicht, das Problem ist nicht das Reden, das Zuhören ist viel schwerer als das Reden... Zuhören und Verstehen ist das Problem der Moderne: wer will wirklich was von den Problemen seiner Mitmenschen wissen? Das sind immer nur einige Wenige, wenn ich aus meiner Erfahrung sprechen darf...

  • vor 1 Jahrzehnt

    ich habe mal von einem fachmann gelesen der sagte sinngemäß folgendes:-oft werden als erklärung für beschwerden irgendwelche standards herangezogen.u.a.durch suggestive fragestellung bekommt der patient möglicherweise zu der überzeugung das die vorgebrachte argumentation tatsächlich grund seiner beschwerden ist.-dies muß aber nicht der fall sein,und dann bleibt das ursprüngliche problem nicht nur bestehen-(weil der wahre grund nicht erkannt wurde)-sondern es ergibt sich zusätzlich ein neues problem,eben das was zur erklärung herhalten muß und in wirklichkeit gar nicht besteht.-aber der patient glaubt dies sei sein problem.

    Quelle(n): ich hab versucht das sinngemäß wiederzugeben,ist nicht ganz einfach.-man möge mich nicht festnageln-(
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  • vor 1 Jahrzehnt

    Man kann nichts "heraufbeschwören", das ist Blödsinn.

    Wenn ein Problem da ist und keiner darüber spricht, wird es erst ein böses Problem, denn leider ist der Mensch auf Kommunikation programmiert. Die gute alte (nicht mehr moderne ) Psychoanalyse ist schon lange kein einzig gangbarer Weg mehr, etwas aufzuarbeiten. Im Gegenteil, es gibt nur noch wenige Verfechter dieser Therapieform. Die Krankenkassen bezahlen sie dennoch, und das jahrelang, hinken der Entwicklung hoffnungslos hinterher. Hingegen gibt es Dutzende moderner, wesentlich effizienterer Verfahren, gottseidank. Psychische Probleme, gerne auch "Wehwehchen" genannt, sind Probleme die man gerne so nennt, wenn man sie bis dahin noch nie hatte! Ich wünsche sie dir nicht, mein Lieber, denn wenn du nur die Wahl hättest, weiterzuleiden wie ein Tier oder von einem Dach zu springen, würdest du vielleicht anders darüber denken. Man muss stets SEHR vorsichtig sein mit Dingen, die man nicht kennt.

    PS:Ich stimme aber zu,wenn gesagt wird,dass heute manchmal zu schnell eine "Diagnose" erfolgt,auch wenn es sich vlt.nicht um eine Krankheit,sondern eine kleine Störung des Befindens handelt! Auch unsere Sparte ist vor Profilneurosen und Fehlern nicht gefeit. Ich jedenfalls bin eine klare Vefechterin von offenen GESPRÄCHEN,(plus praktischer UMSETZUNG -kein Psychogequatsche-), die leider innerhalb der Familien nicht mehr möglich sind,weil es so gut wie keine intakten Familien mehr gibt. Wohin soll also jemand sich wenden? Jeder Normalo ist doch heute sofort überfordert!

    Quelle(n): Psychotherapeutin seit mehr als 20 Jahren,vorher an der "Front" (Krebsstation/Intensivstation)
  • Das ist eine fatale Sache.

    Psychische Probleme gab es schon immer. Früher bist du - je nach Schwere - elend zugrunde gegangen, vereinsamt, verachtet worden oder hast dich ein Leben lang qualvoll irgendwie am Riemen gerissen.

    Gäbe es keine psychischen Probleme, dann gäbe es auch keine Psychoanalyse etc,. die versucht zu helfen.

    Ohne Zweifel haben sich die psychischen Probleme im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung vermehrt und - was auch beachtet werden muss - der Bewältigungswille der Menschen, die Übernahme von Verantwortung, das Ertragen und eigene Lösen von Schwierigkeiten ist gesunken.

    Insofern muss sich die moderne Psychoanalyse auch mit Menschen befassen, die sich wichtig machen wollen, die Aufmerksamkeit fordern, die bequem sind etc.

    In letztgenannten Fällen ist es ohne Frage fatal, wenn aus nichtvorhandenen echten Wunden durch psychologisches Herumgestochere nachträglich eine dubiose Rechtfertigung gegeben wird....und eine, wenn auch eingebildete, echte Wunde entsteht. Nach dem Motto : Da war zwar nix, aber wer suchet, der findet!

    Es gibt keinen Psychologen, der nicht an jedem, wirklich jedem irgend etwas Therapierbares finden würde......:)

    Das A und O ist sowieso : den Worten lasse Taten folgen, sonst ist es in JEDEM Falle reine Schlangenbeschwörung !

  • vor 1 Jahrzehnt

    nun, meiner Meinung nach ist es kein Fehler über Probleme zu reden - solange es auch wirkliche Probleme sind, die angesprochen werden müssen. Gefährlich wird es nur, wenn wir uns in Details und Unzulänglichkeiten verlieren und den Blick aufs Wesentliche getrübt ist. Wir sind in unserem Alltag so vielen Fremdeinwirkungen ausgesetzt, dass wir oft gar nicht mehr darüber nachdenken, ob das, was uns ärgert oder Sorgen bereitet die tiefen Falten auf der Stirn auch rechtfertigt. Solange wir nicht verlernen genauer hinzuschaun und uns zu Fragen, ob wir wirklich mit einem Problem zu kämpfen haben oder wir wie bessesen aus einer Kleinigkeit mehrere Elefanten zaubern, sollten keine gesellschaftlichen Neurosen entstehen. Nur, wer kann das schon konsequent und auf Dauer umsetzen? Manchmal sind wir auch über "Pseudo-Probleme" froh, um von unseren eigenen abzulenken und stürzen uns wie die Geier auf die neuesten Erkenntniss der Psychoanalyse....

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nur wenn man danach die Probleme nicht angeht, sondern das Reden die einzige Art der Problembewältigung war.

    Dieses Verhalten würde weitere, zusätzliche Probleme herauf beschwören!

  • vor 1 Jahrzehnt

    da könntest du ja gleich fragen bringt das beten zu gott etwas

    das beschwören von dämonen

    das wird man nie erfahren

    oder vielleicht doch....?

  • savage
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    es kommt darauf an. jeder hat seinen schlag. und ja, ich war auch schon mal beim seelenklempner, weil mir mein hausarzt mir tatsächlich ´ne überweisung geschrieben hat. war einmal dort und habe festgestellt, dass ich meine zeit verschwende. war aber lustich. ich glaube der war froh, dass ich nicht mehr gekommen bin...;-)

    doch ich kenne auch leute, denen das was gebracht hat, alles haarklein aufzuarbeiten, und probleme herbeizuzaubern, von denen sie selber vorher noch nichts wußten. vielleicht ist es wirklich für manche hilfreich...

    ich maße mir auch nicht an, das ins lächerliche zu ziehen, nur weil ich selber nichts damit anfangen kann...

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