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Popularität von Friedrich dem Großen?

Wie populär ist eigentlich dieser Preußenkönig? Welche Fakten fallen Euch spontan über ihn ein, wenn ihr nicht schnell mal nach ihm googelt?

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Friedrich der Große wurde als Friedrich, Prinz von Oranien, geboren, da alle Kurprinzen und nach dem 18.01.1701 (Königskrönung seines Großvaters zum König Friedrich I. in Preußen) die Kronprinzen diesen Namen bekamen. Das ging auf seine Urgroßmutter Luise Henriette von Oranien zurück, die seinen Urgroßvater, den Großen Kurfürsten Friedrich-Wilhelm heiratete

    Friedrich wurde am 24.01.1712 in Berlin geboren.

    Er war das 4. Kind seiner Eltern, Friedrich-Wilhelm und Sophie-Dorothea von Hannover (eigentlich Braunschweig-Lüneburg), von denen aber nur seine Lieblingsschwester Wilhelmine, 1709 geboren, überlebten.

    Insgesamt hatte er 13 Geschwister, von denen aber nur 9 die erste Kinderzeit überlebten. Das waren 6 Schwestern und 3 Brüder

    Die "Langen Kerls" waren die Garde seines Vaters. Er löste sie nach Regierungsantritt 1740 auf und verteilte sie auf andere Regimenter.

    Friedrich interessierte sich schon früh für Kunst und Kultur, später kam noch die Philosophie dazu.

    Das war seinem Vater ein Dorn im Auge, der Friedrich nach seinem Vorbild erziehen wollte.

    Friedrich wurde einer strengen Erziehung unterworfen.

    Sein Stundenplan war vom Vater genau eingeteilt.

    Zu seiner Mutter bestand ein engeres Verhältnis als zu seinem Vater, was zu Problemen in der Erziehung führte.

    Der Vater war ein streng gläubiger Mensch (Calvinismus), aber sehr colerisch.

    Friedrich musste Beschimpfungen und sogar Prügel erdulden, aber er fügte sich auch nur schwer den Anordnungen seines Vaters.

    1730 unternahm Friedrich einen Fluchtversuch.

    Die Flucht sollte über Frankreich nach England gehen. Der Bruder seiner Mutter war englischer König.

    Die Mutter strebte eine Verheiratung ihrer beiden ältesten Kinder mit dem englischen Königshaus an. Durch Minister misstrauisch gemacht, durchkreuzte der Vater diese Pläne und lehnte sich mehr an Österreich an.

    Kurzzeitig war auch eine Verheiratung Friedrichs mit Maria-Thersia von Österreich im Gespräch.

    Die Flucht wurde verraten. Friedrich wurde wie ein Gefangener behandelt und nach einem Gerichtsverfahren in Berlin-Köpenik zur Festung Küstrin überstellt. In Potsdam wurde sein Freund Hans-Hermann von Katte verhaftet und in diesem Gerichtsverfahren zum Tode durch das Schwert verurteilt. Das Urteil wurde in Küstrin vollstreckt. Friedrich sollte zusehen, aber er fiel in Ohnmacht.

    Zuerst wurde er wie ein Gfangener behandelt. Dann bekam er Vergünstigungen. Erwollte sich mit seinem Vater aussöhnen, weil der gedroht hatte, ihm die Kronprinzenwürde zu entziehen.

    Das erste Mal durfte er wieder zur Hochzeit seiner Schwester Wilhelmine mit dem Markgrafen von Bayreuth 1732 nach Berlin.

    Seine eigene erzwungene Heirat mit Elisabeth-Christine, eine Kusine Maria-Theresias fan 1733 in Salzdahlum statt. Er fand seine Braut nicht ideal, aber er gab zähneknirschend nach.

    Die einzige gemeinsame Zeit verlebten die Eheleute von 1736-40 in Rheinsberg.

    Kinder kamen trotzdem nicht.

    Als sein Vater 1740 starb, trennte er sich räumlich von ihr.

    Er schenkte ihr das Sommerschloss Schönhausen in Berlin. Er zog in den Krieg und ließ sich in der Zeit von 1745-47 sein Sommerschloss Sanssouci von seinem Baumeister Georg-Wenzeslaus von Knobelsdorff in Potsdam bauen, das er dann auch jedes Jahr von April bis Oktober nach dem 2. der Schlesischen Kriege bewohnte und auch seine Regierungsgeschäfte von dort tätigte.

    Seine Frau durfte ihn dort allerdings nie besuchen, wohl aber seine Schwestern, seine Mutter und andere Verwandte.

    Als Friedrich 1740 König wurde, atmeten viele in Preußen auf, weil sie sich von ihm Neuerungen versprachen, denn er stand der Aufklärung sehr positiv gegenüber und führte regen Briefwechsel mit Voltaire, der auch von 1750-53 zu Gast in Potsdam war.

    Am Anfang seiner Regierungszeit führte er eine Rechtsreform durch, wollte auch der Bauernlegung entgegenwirken, was aber scheiterte. Er schaffte die Zeitungszensur ab, aber als er selbst angegriffen wurde, führte er sie wieder ein.

    Auf Schlesien glaubte er einen Anspruch zu besitzen und marschierte dort einfach ein.

    Er nutzte innenpolitische Probleme Maria-Theresias aus, die im selben Jahr Regentin Österreich geworden war, wie er König in Preußen.

    Seine Erfolge gaben ihm Recht.

    Zwischen dem 2. und 3. Schlesischen Krieg erlebte Friedrich in Sanssouci seine schönsten Jahre. Es fanden die berühmten Tafelrunden mit seinen Freunden statt.

    Über alles durfte diskutiert werden, nur nicht über Friedrichs Politik.

    Er spielte auch für Gäste die Querflöte, und er komponierte auch.

    120 Sonaten sind von ihm bekannt.

    Am Cembalo begleitete ihn der Sohn von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach.

    Johann Sebastian Bach war auch einmal zu Gast bei Friedrich.

    Ansonsten war Friedrich mehr italienischen Musikern, Sängern und Tänzern und französischen Schauspielern und Malern zugetan.

    Sein erster Hofmaler war auch ein Franzose, mit Namen Antoine Pesne.

    In seiner ganz persönlichen Bildergalerie hängen auch nur Bilder von Malern der französischen Rokokomalerei, wie Watteau, Pater und Lancret.

    Doch dann im dritten der Schlesischen Kriege, dem 7-jährigen Krieg 1756-63 hatte er auch Frankreich als Gegner. Nur England blieb sein Verbündeter.

    Er gewann den Krieg eigentlich mehr durch eine Glücksfall.

    Elisabeth von Russland starb 1762. Ihr Neffe, ein glühender Verehrer Friedrichs, wurde ihr Nachfolger. Er schickte ihm soldatische Unterstützung, obwohl Russland Gegner war. Er wurde verhaftet und dann getötet. Nachfolgerin wurde seine Frau, (Sophie von Anhalt-Zerbst) Katharina die Große, die in den Krieg nicht mehr eingriff.

    Das war Friedrichs Glück.

    Zum Ende des 7-jährigen Krieges litt er unter Selbstmordgedanken. Eine Dose mit Opiumpillen war sein ständiger Begleiter. Auch hatte er befohlen, ihn nicht auszulösen, falls er in Gefangenschaft geraten sollte.

    Nach dem Krieg ließ er in der Zeit von 1763-69 das Gästesschloss "Das Neue Palais" ans Ende des Rehgartens vom Park Sanssouci bauen. Später nannte er es selbst eine Prahlerei, denn es war ein Machtsymbol.

    Seine Freunde waren aus Postdam fortgegangen. Ihm blieben nur sehr Wenige und seine Windspiele.

    Friedrich nannte sich selbst "Diener seines Staates" und das nahm er auch ernst. Sein Arbeitstag begann im Sommer zwischen4 und 5 Uhr und endete spätabends. Alles musste über seinen Schreibtisch gehen.

    Das, was er sich selbst abforderte, verlangte er auch oft von anderen.

    Die Kartoffel führte er nicht ein, denn sie war schon bekannt, aber nicht gewollt. Er erkannte allerdings ihr Potential als Nahrungsmittel, da sie nicht so witterungsanfällig ist wie Getreide und befahl den Anbau in Preußen.

    So fortschrittlich Friedrich in der Jugend war, so verknöchert war er im Alter.

    Voltaire sagte einmal über ihn, dass er sich seine Narrheiten nur hatte erlauben können, solange sein Vater lebte, er die Macht noch nicht liebte, und er noch kein König war.

    Bei seinem Tod beaß er nur noch zwei Uniformröcke, übersät mit Schnupftabaksflecken.

    Geizig war er erst im Alter, als man ihn den Alten Fritz nannte.

    Vorher ließ er sehr viel bauen, kaufte Möbel und Seiden aus Frankreich, ließ in seinem Land durch Kunsthandwerker selbst Kunstwerke herstellen, gab dabei vielen Künstlern Arbeit, gründete selbst 1763 die Porzellanmanufaktur KPM in Berlin, unterstützte die Oper und ließ auch viele Bilder berühmter Maler aufkaufen.

    Am 17.08.1786 starb Friedrich des Nachts in einem Sessel in seinem Schlafzimmer in Sanssouci.

    Er hatte 46 Jahre regiert und die Menschen atmeten erst einmal auf.

    Begraben wurde er allerdings nicht in der Gruft, die er sich schon 1744 hatte anlegen lassen sondern sein Nachfolger Friedrich-Wilhelm II. ließ in in der Garnisonskirche in Potsdam neben dem Sarg seines Vaters beisetzen.

    1945 wurden die Särge ausgelagert und später auf die Hohenzollerburg bei Hechingen verbracht.

    Erst 1991 erfüllte sich Friedrichs Wunsch zu seinem 205 Todestag. Sein Sarg wurde in seiner Gruft neben seinen geliebten Windhunden beigesetzt.

    Die Statue einer Flora schmückt sein Grab.

    Fast jeden Tag legen Menschen Blumen auf sein Grab, nicht nur inländische, auch ausländische Besucher. Zu seinem Geburtstag und seinem Todestag gleicht sein Grab einem Blumenmeer.

    Friedrich wird oft glorifiziert, was er selbst niemals gewollt hätte, denn er wollte keine Erhebung seiner selbst

    Im Sachkundeunterricht der 4.Klasse im Land Brandenburg ist er als "Kartoffelkönig" bekannt.

    Es gibt noch so viel mehr.

    Quelle(n): nicht gegoogelt
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Der alte Fritz war ein sehr toleranter Monarch was die Ausübung der Religiösität anging: "Jeder lebe nach seiner eigenen Facon".

    Tipp: eine hervorragende Lektüre zum Alten Fritz ist die Biographie von Johannes Kunisch >Friedrich der Große. Der König und seine Zeit< (C.H. Beck 2004).

    Und wenn du nicht so ein umfangreiches Buch lesen willst, empfehle ich dir "Friedrich der Große. Ein Lebensbild" von Christian Graf von Krockow (Bastei/Lübbe Tb 1987/2000)

    Beide Bücher haben mich begeistert.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Soweit ich weiß hat er auch die Kartoffel in Preußen eingeführt, somit hatte sein Volk mal was zu essen. In Österreich damals sicher unpopulär da er einige Kriege um Schlesien mit Maria Theresia geführt hat, wobei beide Respekt voreinander hatten.

  • vor 1 Jahrzehnt

    er wurde auch der "Alte Fritz" genannt und war begeistert von der musik johann sebastian bachs.

    mehr weiß ich nicht mehr.... das müßte ich auch nachlesen

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  • vor 1 Jahrzehnt

    heißt eigentlich Friedrich II

    hatte einen strengen Vater (Friedrich Wilhelm I)

    wird auch der Soldatenkönig genannt

    die "Langen Kerls"

    Spitzname "Alter Fritz"

  • Leony
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Schlag http://www.amtage.de/Geschichte_in_Bildern/Friedri... auf. Es gibt alles über Friedrich der 2. und viele, viele Bilder.

  • vor 1 Jahrzehnt

    -Kriegsherr

    -macht Preußen zur Großmacht

    -nahm an einer Art "Weltkrieg" teil (7-j-K)

    -Flötenspieler

    -homosexuell, Vater ließ seinen Liebhaber hinrichten

    -holte Voltaire an seinen Hof

    -Hundeliebhaber

    -Pfeifenraucher

    -In Süddeutschland hat der Fritz einen wichtigen Teil seiner Jugendgeschichte erlebt

    -als König Militarist

    -Weimar und Sanssouci sind in meinem Kopf untrennbar mit ihm verbunden

    tja..Ende

  • egima
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Was fällt mir ein, ohne zu googeln?

    In einer Zeit absolutistischer Könige bezeichnete Friedrich II von Preußen sich als "der erste Diener" seines Staates - eine durchaus bemerkenswerte Aussage.

    In der Jugend war er eher ein "verweichlichter Schöngeist", der unter der Härte seines Vaters litt. Als er seinem Vater (dem Soldatenkönig) entfliehen wollte, wurden er und ein enger Freund - den Namen habe ich jetzt nicht parat - gefangengenommen. Später mußte Friedrich der Hinrichtung seines Freundes zusehen - ein Erlebnis, das wohl zu seinem geistigen Wandel zu dem Preußenkönig, wie wir ihn kennen, führte.

    Friedrich hat die Kartoffel in Preußen eingeführt - da aber nicht allen Bauern klar war, daß die Pflanzenteile oberhalb der Erde giftig sein konnten, kam es zu tragischen Vergiftungserscheinungen.

    Neben der allgemeinen Schulpficht hat er das moderne Beamtenwesen in Preußen eingeführt - für die damalige Zeit eine weise Entscheidung, allen Beamtenwitzen zum Trotz ;-)...

    In drei Kriegen eroberte und verteidigte er Schlesien, wobei er zeitweise zeitgleich gegen Frankreich, Rußland, Österreich und Schweden kämpfen mußte und von England finanziell unterstützt wurde. Der "Erwerb" Schlesiens von Österreich ebnete Preußen den Weg zur Großmacht.

    In den drei Kriegen (Erster und Zweiter Schlesischer Erbfolgekrieg, Siebenjähriger Krieg) führte der König seine Armee im Feld oft selbst. Im Gegensatz zum Zeitgeist, der eher verlangte, Schlachten zu vermeiden und durch geschicktes Manövrieren den Gegner auszuhebeln, focht Friedrich sehr energisch Schlachten, nicht zuletzt, um im Kampf gegen mehrere Gegner die Initiative zu behalten.

    Als König war Friedrich sehr sparsam. Prunkvolle Hofhaltung, wie in dieser Epoche bei Monarchen üblich, suchte man in Preußen vergeblich.

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