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Warum gab es in der Weimarer Republik so viele Reichtagswahlen?
Es gab ja in der Weimarer Republik viele Wahlen. Manchmal auch zwei in einem Jahr. Warum war das so und wer konnte bestimmen, wann wieder neu gewählt wird?
Dankeschön!
3 Antworten
- Rive GaucheLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Theodor Heuss, der erste Präsident der BRD hat das auf den Punkt gebracht: die Weimarer Republik ist eine Demokratie ohne Demokraten.
Die Kaisertreuen, die deutsch-nationalen, die rechten und die Kommunisten. In den ersten Jahren funktionierte da das Gleichgewicht. Ab 1925 mit der Wahl Hindenburgs zum Reichspräsidenten, wurden die antidemokratischen Kräfte der Rechten gestärkt, die Linke hat dagegengehalten!
Die einzige Partei, die die Republik im Bestehen unterstützt hat war die SPD, kein Vergleich zur Heutigen, alle Anderen wollten die Abschaffung, in welche Richtung auch immer.
(Zur Ehrenrettung Hindenburgs: Als er noch bei Verstand war lehnte er 1932 die Ernennung Hitlers zum Kanzler ab) aber er war schon schnell Dement (wie Bundespräsident Lübke ab 1965).
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Es lag vor allem an der Verfassung, die hatte zwei entscheidenden Fehler, der erste war, der Reichspräsident hatte sehr viele Macht und konnte nach belieben das Parlament auslösen und Neuwahlen anordnen.
Der andere Grund waren das Fehlen der 5%-Hürde. So konnte nahezu alle Parteien anziehen und je mehr Parteien im Parlament, um so schwieriger ist es, eine stabile Koalition zu bekommen, das siehst du auch an Italien, dort gibt es im Durchschnitt auch jedes Jahr eine neue Wahl.
Deshalb haben die Väter des GG dies berücksichtigt, so gut wie keine Macht mehr für den Bundespräsident und eine 5%-Hürde.
- Lord MLv 7vor 1 Jahrzehnt
Die Weimarer Republik (1918-1933) wurde nach dem verlorenen 1. Weltkrieg gegründet. Doch die Regierung war trotz aller Demokratie nicht sehr stabil. Eine nie gekannte Inflation, der wirtschaftliche Zusammenbruch Deutschlands und die Folgen des Krieges waren sehr störend, der Reichstag konnte diesem Druck nicht widerstehen und musste häufig neu gebildet werden.
Als weiteres Problem galt:
Wenn eine gröÃere Anzahl abgeordneter den Reichstag verlieÃ, führte das zu mitunter zu einer Auflösung des Reichstages, der dann wieder gewählt werden musste.
Dieses Problem machte sich die NSDAP zu Nutze. Reichspräsident Hindenburg weigerte sich, Hitler zum Kanzler zu ernennen, da er Hitler als den gröÃten Fehler, den Untergang der Demokratie erkannte.
Immer wieder verlieÃen also die Abgeordneten der NSDAP kontrolliert den Reichstag, um diesen aufzulösen und so Druck auf Hindenburg auszuüben.
Erst mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler kehrte Ruhe ein. Mit dem Tode des Reichspräsidenten Hindenburg konnte Hitler die Macht ganz an sich reiÃen und löste die Weimarer Republik auf.