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Sind Erinnerungen genetisch übertragbar an weitere Generationen?
Gentechnisch soll nach neuen Erkenntnissen ein Erinnerungsgen vererbt werden können.
11 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Jein.
Das ist der alte Konflikt zwischen Darwinismus und Lamarckismus: Laut Darwin's Evolutionstheorie sind alle Veränderungen des Erbgutes zufällig, laut Lamarck beeinflusst das Verhalten der Eltern die Eigenschaften des Kindes. Laut heutigen Erkenntnissen ist Darwins "zufällige Mutagenese" richtig und Lamarcks Ansicht falsch. Hinzu kommt noch, dass bei einem Embryo die Zellen, die sich später zu den Geschlechtszellen entwickeln, sehr früh in der Entwicklung von den anderen Zellen getrennt werden. Es ist also schon während der Oogenese festgelegt, aus welchen Zellen sich die eigenen Nachkommen entwickeln werden.
ABER: Nicht das gesamte Genom ist kodierend, und selbst vom kodierenden Teil ist sehr viel "verschlüsselt", durch Chromatin und gewisse genetische Prozesse wie zB Methylierung. Stell dir das so vor: Das Genom ist eine lange Kette, Gen hinter Gen; und die Polymerasen lesen die Gene ab (und stellen Bauanleitungen für Proteine her). Wenn das Gen aber methyliert ist etc.,m kann die Polymerase nicht mehr ablesen. Das Gen wird also nicht mehr exprimiert. Auf diese Weise wird ein sehr großer teil des Genoms quasi unterdrückt.
Vor relativ kurzer Zeit hat man aber festgestellt, dass das Verhalten der Eltern zwar keine neuen Gene macht, aber den methylierungsgrad in den Keimzellen ändern kann. Unter anderem wird die Wirkung der Folsäure auf die DNA der noch Ungeborenen (oder nur als Eizelle vorhandenen) untersucht. Also: Die Zellen der Eltern "lesen" ein Gen stärker ab; und dadurch verändert sich das Expressionsmuster ihrer Keimzellen so, dass die sich daraus entwickelnden Kinder diese Eigenschaft stärker haben. Dieses Forschungsgebiet nennt man
EPIGENETIK.
Es ist allerdings sehr stark umstritten und momentan einbes der heißesten Themen in der Entwicklungsbiologie und Genetik. Wenn dich das interessiert, guck mal unter Epigenetik bei Wiki. Es lohnt sich nicht, in die Bücherei zu gehen; selbst in den Unibiliotheken gibts noch keine Bücher. Außerdem werden alle Forschungsergebnisse innerhalb weniger Wochen wieder umgeschmissen. Wie gesagt, ganz heißes Thema!
Quelle(n): Studiere Genetik und Molekularbiologie - benjamina05Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Bei Ratten ist es erwiesen. Es gibt Versuche, in denen Ratten einen lebensbedrohlichen Versuch durch ihre Intelligenz (und die Handlung daraus)überlebten. Ihre Nachkommen, die weder anfangs in eine solche Situation gebracht wurden oder etwa zusehen konnten, wussten später, wie sie sich zu verhalten hatten! Bei Menschen wird soetwas auch vermutet. Das würde das "Erinnern an frühere Leben" erklären. (Ur-Urgrossvater war vlt.Landsknecht in Frankreich, bei einem Besuch dort hat der Ur-Urenkel das Gefühl,schon mal dagewesen zu sein) Es ist (noch)eine Theorie, doch wie ich finde, sehr spannend.
Lustig finde ich die überzeugten Antworten hier: "Definitiv NEIN !" Das sagte die Katholische Kirche auch mal zu den Ãusserungen, dass die Erde eine Kugel sei.....g******
- WildCardLv 7vor 1 Jahrzehnt
Rudimentär können wohl Erinnerungen vererbt werden. Nicht nur der Bauplan des Körpers ist als "Programm" gespeichert - auch
Sicherheits-/Schutzprogramme, die als Instinkte wahrgenommen werden: Angst (Selbstschutz), Nahrung (was ist Essbar; Giftstoffe werden Bitter von der Zunge wahrgenommen), der Herdentrieb (in Gesellschaft ist es halt angenehmer)
Ein klares Ja! - bei einzelnen Erinnerungen von Vorfahren.....unwahrscheinlich - aber nicht ausgeschlossen.
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- merlinshexeLv 5vor 1 Jahrzehnt
bei ratten soll das so sein. habe darüber vor einigen tagen einen bericht gesehen.
- DrAnubisLv 4vor 1 Jahrzehnt
Ich halte es auch für sehr unwahrscheinlich. Als angehender Neurobiologe habe ich noch nie davon in irgendeiner neueren Publikation oder Vorlesung davon gehört.
Das Experiment mit den Ratten würde mich interessieren (Quellen?), könnte aber auch viele andere Ursachen haben, z.b. ein Fehler im Versuchsaufbau.
Das menschliche Genom hat etwa 3Milliarden Basenpaare, zwar kennt man von einem Grossteil der Regionen die Funktion noch nicht, aber als Erinnerungsspeicher wäre der Platz auf der DNA doch sehr beschränkt.
Aus Jahrzehnten der Gehirnforschung weiss man das Erinnerungen als Veränderungen in den Synapsen (Kurzzeitgedächtnis) und schliesslich Veränderungen in der ganzen Gehirnstruktur (langzeitgedächtnis) gespeichert werden. Um eine Erinnerung weiterzuvererben müssten also die Verbindungen zwischen Millionen von Nervenzellen irgendwie in DNA code umgeschrieben und in den Zellen der Geschlechtsorgane eingebaut werden.
Das ist natürlich eine völlig absurde Vorstellung. Allein schon, weil unsere Zellen gar nicht dazu in der Lage sind, den DNA code umzuschreiben (das können nur Retroviren).
Deine Theorie geht in Richtung des Lamarckschen Vererbungsgesetzes, dass Errungenschaften im Leben eines Individuums an die Nachfahren weitergegeben wird. Kannst ja mal dazu etwas googeln, und warum sich das als falsch herausgestellt hat.
- vor 1 Jahrzehnt
Hallo mutti_fr
Erinnerungen sind nicht genetisch übertragbar, was daran liegt, dass Erinnerungen nichts mit den Genen zu tun haben.
Erinnerungen sind chemische "Ablagerungen" im Gehirn, die bei Bedarf wieder abgerufen werden können.
- vor 1 Jahrzehnt
puuhh ...
also, ich persönlich kann mich nicht an Dinge erinnern, die meine Vorfahren erlebt haben (glaube ich zumindest).
Allerdings habe ich kürzlich einen Bericht gelesen, indem Ratten beobachtet werden konnten, wie sie aus "Erfahrung" der Vorgeneration(en) das richtige gemacht hatten. ...
Genau weiss ich den Inhalt des Versuch's (und wer das veranlasst / durchgeführt hatte) leider nicht mehr.
Es ging darum, dass die "Versuchsratten" mehrere Wege hatten, um an Nahrung zu kommen. U.a. einen kurzen oder (wahlweise) langen, einen gefährlichen Weg usw. ...
Die Forscher entdeckten, dass die Enkel (warum auch immer) den "richtigen" (kurzen, ungefährlichen) Weg wählten, wobei die "Enkel" NIE zuvor die verschiedenen Wege selbst durchgelaufen hatten (!). Es wäre wohl so gewesen, als würden die Enkel (selbst) den richtigen Weg zu gehen, erlernt haben.
Ãusserst Interessant, wie ich finde. Leider stand im Bericht nicht drin, wie man solche Erinnerungen (bewusst) abrufen könnte .... was mich da noch interessiert hätte ist, wie ich diese Erinnerungen (bewusst) "nutzen" kann.
Ich kann leider auch keinen Link (Quelle) nennen, da ich nicht mehr weiss, wo ich das gelesen hatte. Sorry!
- CapitanLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ganz klar NEIN
@Bejamin, ich praezisiere das Thema etwas. Es gibt in der Biologie den Begriff "genetische Rueckerinnerung". Damit ist gemeint, dass in den Genen die gesamte lebende Welt gespeichert ist. So ist in seltenen Faellen z. B. ein Kind geboren, das eine Steissverlaengerung hatte, also einen Schwanz wie ein Hund. Auch liegen Fotos vor, das Menschen mit Knopfleisten geborene werden. Also Saeugestellen. Auch ist es vorgekommen, dass in einer rein weissen Familie ein farbiges Baby kam, weil vor vielen vielen Jahren eben in der Linie ein Farbiger beteiligt war.Und vieles mehr.
Eine Erfahrung, die ins Bewusstsein oder auch Unterbewusstsein gegangen ist, kann auf keinen Fall genetisch gespeichert werden. Und insofern auch nicht genetisch weitergegeben werden.
Quelle(n): siehe biologische Basisliteratuer wie:: Poppels, Eccles, Mayr, Lorenz, Riedl uvm - MutaflorLv 6vor 1 Jahrzehnt
Wenn dem so wäre, müssten wir nicht mehr allzu viel lernen, sondern könnten einfach auf die Erinnerungen unserer ganzen Vorfahren zurückgreifen, die ja in unseren Genen gespeichert wären. Und alle neuen Informationen, die du hinzulernst, würdest du, inklusive der alten Informationen, an deine Kinder weiter geben. Wenn das wirklich so wäre, hätte man das der Menschheit doch sicher schon angemerkt ;-)
Andererseits sind viele über etliche Generationen angelernte Dinge auch in den Genen gespeichert. z.B. die Vorsicht, die wir walten lassen, wenn wir etwas begegnen, das von den uns bekannten Formen abweicht. Schlangen haben beispielsweise keine Beine und Spinnen viel zu viele. Das sind Tiere, vor denen viele Angst haben. Diese Angst macht auf den ersten Blick keinen Sinn, da es in Deutschland weder gefährliche Schlangen, noch gefährliche Spinnen gibt. (ich verzichte an dieser Stelle mal auf genauere Ausführungen zu diesem Thema) Das würde ich aber nicht unbedingt als Erinnerungen bezeichnen.