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Anonym
Anonym fragte in TierePferde · vor 1 Jahrzehnt

Diskussionsrunde! Eure Meinung ist gefragt...?

Während der Übungen der Volti-Kinder, kam eine junge Frau zu mir. Sie war kaum 25 und berichtete mir von ihrem Problem, um mich um Hilfe zu bitten!

Sie hätte einen 4Jährigen Trakehner den sie mit 3Jahren als Hengstl gekauft, gleich danach hat legen lassen und anschl. bei irgendeiner Trainerin in Beritt gegeben hat! Sie bekam das Pferd nach ca.3 Monaten zurück und konnte soweit problemlos alle 3 Grundgangarten erreiten! Aus Zeitmangel stellte sie den kleinen (1,75m groß) dann 2 Monate lang auf die Koppel, um nun zu merken das Ihr Pferd außer Schritt gehen in der Halle, jegliche Arbeit verweigert. Über den letzten Zeitraum, entwickelte sich der Bursche zum Schläger und Steiger, wobei sie mir versicherte das ein ruhiges Arbeiten mit ihm nur allein in der Halle möglich sei.

Da meine kl. erst in ein paar Wochen zur Welt kommt und ich dann doch noch etwas außer gewecht bin, beginne ich die Arbeit mit diesem Pferd erst Ende Juli/ Anf. August! Was halltet ihr denn nun von seinem Werdegang?

Update:

Ihr beantwortet nur die Frage an sich... schade das ihr dieses Thema so wenig untereinander diskutiert! Ich bin staatl. anerk. Bereiter, ich stelle die Frage nicht um mir Bestätigung zu holen!!

Update 2:

@Webster

Ich finde deine Antwort unheimlich interessant, gerade weil du so viel ich ja weiß dich auch mit Gebisslosem Reiten usw. auseinander setzt. Von der Methode des anreitens und dann pausieren weiß ich nicht viel da ich meine Jungpferde nicht auf diese Art und Weise ausbilde, doch da würde ich gern mehr zu wissen. Wie lang steht denn dann so das Jungpferd? Gib mir bitte mehr Stoff über den wir diese Diskusion aufrechterhalten können.

Update 3:

@Chalott...

Ich glaube kaum das ein gut berittenes Jungpferd seine dominanz gegenüber dem Besitzer oder dem neuen Reiter testet. Das es ein unentschuldbarer Fehler des Trainers war, die Besitzerin in die Ausbildung des Pferdes nicht mit einzubeziehen ist klar. Doch meinst du nicht auch das hier die Grenzen schon während der Ausbildung und in der ersten Zeit danach gesetzt gehört hätten?

Anmerken möchte ich hier bei noch das wenn wirklich alle Reiter sich fertige, gut Ausgebildete Pferde kaufen würden, ich weit aus weniger Geld verdienen würde und diese Besitzerin jetzt wahrscheinlich diese Probleme nicht hätte!

Update 4:

@Ela

Ich tendiere sehr zur gleichen Meinung doch das Wort konsequent finde ch irgendwie streng umfasst. Die ausbildung eines Pferdes sollte doch eher abwechslungsreich, motivierend und aufbauend sein! Ich glaube wir meinen das selbe doch im Ausdruck finde ich deine Antwort etwas hart formuliert. Wieviel Erfahrung mit Jungpferden konntet du schon sammeln?

Update 5:

@Fairy

Du warst bisher am tiefgründigsten, die Frage ob und wenn was bereits im Beritt schief gelaufen sein könnte ist so was von ausschlaggebend, das dies auch meine erste Frage war!

Du hast nämlich recht! Die Trainerin motivierte das Pferd nicht sondern wurde gewaltätig sobald Probleme in der täglichen Arbeit auftauchten.

11 Antworten

Bewertung
  • Fairy
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Zuerst muss ich Ela recht geben. Ein gerade erst angerittenes Pferd sollte nicht über einen längeren Zeitraum ohne andere Arbeit auf die Koppel.

    Wiederum kenne ich es von jungen Stuten die angeritten werden, danach sofort gedeckt und auf die Koppel gestellt werden. Nach der Fohlenpause werden sie weiter ausgebildet. Normalerweise macht das dann eigentlich recht wenig Probleme.

    Du scheinst den Werdegang nur aus der Erzählung der Besitzerin zu kennen. Deshalb scheint es für mich möglich, dass während des Anreitens oder während sie das Pferd alleine gearbeitet hat etwas schiefgelaufen ist. Ein Pferd hat nicht einfach so nach zwei Monaten Koppel keinen Bock mehr auf Reiten. Es gäbe sicher einen größeren Rückschritt, aber dass es sich so dagegen sträubt hat (denke ich halt) andere Ursachen.

    Das kann von unpassender Ausrüstung, über orthopädische Probleme (er ist schließlich im Wachstum), die Zähne (Milchzähne) bis hin zu geistiger oder körperlicher Überforderung gehen.

    Ich hab ebenfalls so einen kleinen Riesen und der hat einfach ein Talent sich immer mal wieder die Wirbel, das Becken oder das ISG beim Toben zu Autschen.

    Es könnte einfach auch an der Größe liegen, dass er da noch nicht genügend Muskulatur aufgebaut hat um solche Schwachpunkte zu stützen.

    Wenn du dich dann nach deiner Babypause daran machst das Pferd zu korrigieren, dann sollten diese grundsätzlichen Dinge abgeklärt sein.

    Auf alle Fälle drück ich dir die Daumen, dass du schnell nach der Geburt wieder fit bist und das alles wie geplant in Angriff nehmen kannst. Es dauert halt ein bisschen bis sich da alles eingespielt hat.

    @Krümmel:

    Dass du ausgebildete Bereiterin bist habe ich schon aus deinen Antworten herauslesen können. Deshalb hab ich auch keine Tipps geschrieben wie du bei der Korrektur vorgehen solltest, denn das kannst du sowieso am Besten vor Ort und aus der Situation heraus entscheiden.

    Als ich die Frage gelesen habe, war eben mein erster Gedanke ob die Ausbilderin nicht versucht hat das Pferd so schnell wie möglich "reitfertig" zu machen und dabei eben nicht unbedingt zimperlich mit ihm umgegangen ist.

    Bei Pferden gibt es dann meistens zwei Möglichkeiten, entweder sie resignieren und laufen ihren Trott oder sie beginnen sich zu wehren, gerade wenn ein schwächerer Reiter dann weitermacht.

    Ein in meinen Augen guter Ausbilder reitet ein Pferd so, dass es auch der schwächere Reiter nach seinen Möglichkeiten nachreiten kann. Deshalb sollte auch der Besitzer in die Ausbildung mit einbezogen werden.

    Ich bin auch eher der Typ der seinem Pferd zwischendrin mal eine Auszeit gibt um das Gelernte zu verarbeiten, gerade wenn es etwas Neues lernen soll.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Pferde sind Persönlichkeiten mit sehr unterschiedlichen Anforderungen. Eines haben alle gemeinsam: Sie lieben ausdauernde Weidegänge auf großen Weiden mit saftigem Gras und schönen schattigen Bäumen mit der Herde über alles. Da benötigen sie ihren Menschen nicht. Denn Pferde interessieren sich zuerst für Pferde und nicht für Menschen. Auch wenn das viele Pferdebesitzer schmerzt, das ist die Realität. Insofern ist es für mich überhaupt nicht verwunderlich, wenn ein relativ junges Pferd, das bisher recht wenig an Beziehung zu einem Menschen aufbauen konnte, den Beritt nicht als das Größte in seinem Leben empfindet und ihn ablehnt. Wir haben ständig etwa 20 eigene Pferde hier stehen, von denen lediglich zwei für die Kutsche und 3 weitere als Reitpferde für Familienmitglieder genutzt werden. Aber alle zusammen gehen in zwei Herdengruppen ab Mai auf die Weiden und bleiben dort auch bis weit in den Oktober hinein, so das Wetter mitspielt. Erst, wenn der 1.Schnee kommt zieht alles wieder zottelig in den Stall. Dazwischen gibt es nur einige feste Termine: Doc und Hufschmied. Und ein Stündchen Beritt oder eine Kutschtour zwischendurch. Ich habe nie feststellen können, daß eines der Pferde die Grundzüge der Ausbildung durch den Weidegang vergessen hätte.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo Krümmel!

    Das ist mal wieder so ein Fall, wo man nur Vermutungen anstellen kann.

    Aber erst mal zu der Reitpause gleich nach dem Einreiten eines Jungpferdes, ich sehe das nämlich ganz anders:

    Mittlerweile sind bereits einige (auch berühmte Trainer/Horseman) auf den Trichter gekommen, dass man enorm schnelle Fortschritte damit erreicht, wenn man das Pferd nach dem ersten Anreiten, so etwa nach 4 - 6 Wochen, wieder für ein paar Wochen auf die Koppel stellt und überhaupt nichts von ihm verlangt. Die Lernerfolge nach dieser Pause sind gigantisch und man holt die "verlorene" Zeit ganz schnell wieder ein. Leider nehmen sich die wenigsten diese Zeit oder sind mit dieser "Methode" der sanften Ausbildung vertraut.

    Gut, in diesem Fall kam die Pause natürlich zu spät und war zu lang.

    So wie Du die Geschichte schilderst, drängen sich mir 2 mögliche Erklärungen auf:

    1. Das Pferd befindet sich gerade in einem Wachstumsschub, hat Probleme mit seinem Körper und vielleicht sogar Schmerzen. Das wäre eine Erklärung für die Widersetzlichkeit.

    Kann auch sein, dass sich durch Training oder Wachstum sein Körperbau so verändert hat, dass der Sattel nicht mehr liegt, was auch Schmerzen verursacht.

    2. Der Bereiter hatte nicht gerade die nettesten und pferdefreundlichsten Methoden. Dann hat die Besitzerin in der ersten Zeit zwar noch von der Angst oder Resigniertheit des Pferdes "profitiert", bekommt aber nun, nach 2 Monaten Befreiung, die Quittung dafür.

    Vielleicht ist auch von beiden Möglichkeiten was dran. Aber das kann man wie gesagt nur vermuten.

    Ich würde mir an Deiner Stelle so viele Informationen wie möglich über das Pferd und seine Erlebnisse besorgen. Und mir auch auf jeden Fall den Bereiter bei seiner Arbeit anschauen.

    Das Problem ist ja immer, die Ursachen für das unerwünschte Verhalten herauszufinden. Denn erst wenn uns die bewußt sind, können wir uns einen Weg überlegen, wie wir dem Pferd helfen können, sein Problem zu lösen.

    Auf jeden Fall sollte die Besitzerin bei der Arbeit mit dem Pferd dabei sein, denn am Ende ist sie es, die mit ihm klar kommen muss.

    Wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg und alles Gute für Dich und Deine Kleine!

    Nachtrag: Also so, wie Du diese "Bereiterin" beschreibst, wundert mich das Verhalten des Pferdes überhaupt nicht. Erst nimmt man ihm das Vertrauen zu den Menschen, dann schenkt man ihm für 2 Monate die Freiheit. Dass er jetzt keine Lust mehr hat, sich nochmal in menschliche Hände zu begeben, kann ich gut verstehen. Er hat recht! Mir würde es genauso gehen.

    Schätze mal, das Geld für den ersten Beritt hätte sie auch genauso gut in die Tonne kicken können, denn Du wirst wieder bei 0 anfangen müssen. Wie er auf welche Hilfen reagieren soll, hat er bestimmt gelernt. Jetzt geht es erst mal darum, aus einem frustrierten Pferd wieder ein Pferd mit Vertrauen und Freude an der Arbeit zu machen. Das dauert länger, als eine Grundausbildung am unverdorbenen Pferd. Ich weiß gut, wovon ich rede. Meiner war selbst ein total verrittenes und frustriertes Schulpferd, allerdings hat er niemals resigniert, sondern fing an sich zu wehren. Ich glaube, genau dieser Charakterzug war der Grund, warum ich ihn gekauft habe. Ich liebe solche Pferde, aber er hat mich schon auf manch harte Probe gestellt!

    Das mit der Pause ist unterschiedlich. Ideal ist es, wenn das Pferd nicht komplett auf der Weide steht und gar keine Menschen sieht, sondern ein oder zweimal am Tag (z.B. beim rein- und rausführen), Kontakt zu "seinem" Menschen hat und der sich mit ihm beschäftigt, ohne etwas zu verlangen. Pauschallösungen gibt es keine, weil jedes Pferd anders ist. Man spürt es einfach, wenn sie soweit sind.

    Wir haben am Stall gerade einen knapp 4-jährigen Haflinger, der auf diese Weise ausgebildet wird. Er wurde am Boden und an der Longe gearbeitet und dann ein paarmal unter dem Sattel. Er ist sehr intelligent und lernbegierig, aber plötzlich gab es sowas wie einen "Knick", er arbeitete nicht mehr so begeistert mit wie zu Anfang. Anstatt jetzt die Methoden zu verschärfen und ihn zu zwingen, ließ die Besitzerin ihn ganz in Ruhe. Nach etwa 2 Wochen fing er an, sich zu langweilen und man merkte richtig, dass er weiter machen wollte. Er ist jetzt wieder unter dem Sattel und das mit einer Begeisterung, dass es Spaß macht zuzuschauen. Eine Dressurreiterin hat ihren heute 5-Jährigen auch so behandelt und er ist für sein Alter mittlerweile sehr weit. Vor allem aber haben diese Pferde ein super Verhältnis zu ihren Reitern, sind immer willig und freuen sich auf die Arbeit. Und das ist meiner Meinung nach das oberste Ziel der Ausbildung.

    Mit gebisslos habe ich eine Zeitlang experimentiert, seit ich den LG-Zaum kenne, sind die Experimente vorbei. Er ist die ideale Lösung. Ich würde nie wieder Eisen in das Maul meines Pferdes legen!

    Ich schließe mich Naso an, was das Join up betrifft. Das wäre in dem Fall wahrscheinlich auch das erste, was ich mit diesem Pferd machen würde. Auch wenn ich nicht unbedingt ein Fan von Monty bin ;-)

    Einen Sattel würde ich ihn in den ersten Tagen nicht einmal von weitem sehen lassen. Wenn seine Erfahrungen so schlecht sind, kann er das neu gewonnene Vertrauen sofort wieder verlieren.

    Ich hoffe, die Besitzerin hat genug Zeit und Geld, den geduldigen, langsamen Weg zu gehen. Wenn jetzt nochmal alles schief läuft, wird es immer schwieriger, wieder sein Vertrauen zu gewinnen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich kenn das auch so, daß man einem Pferd nach dem Anreiten erst einmal ein wenig Verschnaufspause gönnt. Davon verlernt es nichts und ist - im Gegenteil - danach motivierter.

    Bevor jetzt die Schuld beim Pferd gesucht wird, würde ich mal berücksichtigen, daß es noch immer im Wachstum ist. Zahnwechsel hat und auch die Bemuskelung sich verändert haben kann, also der Sattel nicht mehr sitzt. Auch sollte die Trense kontrolliert werden. Nicht zuletzt der Reiter. Ohne Grund verweigert sich kein Pferd so vollkommen. Vielleicht ist er auf der Koppel gestürzt und hat sich dabei was eingeklemmt. Bevor ich jetzt alles mögliche ausprobiere, würde ich zunächst einmal einen TA das Pferd anschauen lassen. Und einen Sattler.

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  • reGnau
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Was mich an Deiner Beschreibung irritiert ist, dass Du schreibst, dass das Tier sich zum Schläger und Steiger entwickelt haben soll.

    Das kenne ich bloss von Tieren, die in allen möglichen Situationen überfordert sind und eigentlich nicht richtig immer wieder üben, üben, üben, sondern wirklich ins Kalte Wasser geworfen werden, so nach dem Motto schwimm, oder sauf ab, aber verlange ja nicht, dass einer sich nach Dir umschaut. So ähnlich ist es mir mit dem Reiten ja auch fast ergangen... :O(

    Keine besonders tolle Zeit, ganz ehrlich. Für das tier wäre es besser gewesen, wenn es gleich nach dem Einreiten immer wieder einen Reiter getragen hätte, muss wie ich denke nicht acht Stunden täglich sein, eine reicht meistens schon, oder vielleicht auch alle zwei Tage, aber wichtig ist es schon, dass man wirklich viel mit dem Tier tut, damit es nicht alles wieder vergisst... (War auch mit ein Grund, warum ich meinen Dicken seitdem ich ihn bekam eigentlich kaum noch aus den Augen gelassen habe und warum der mich mittlerweile wirklich recht zuverlässig trägt, auch wenn er manchmal auch ein bisschen rumzickt, aber ich denke, jeder darf mal einen schlechten Tag haben und das kann man nicht übel nehmen)

    Ich denke was vielleicht helfen könnte, wäre mit dem Tier zuerst einmal rumspielen und austesten, welche Situationen dazu führen, dass es Steigt, bzw. Ausschlägt...

    Du hast geschrieben, dass er erst mit drei Jahren gelegt worden ist. Hm... Ist euch schon mal der Gedanke gekommen, dass bei der Kastration was schiefgelaufen sein könnte?

    Ausserdem fällt mir gerade ein, dass er vielleicht auch bevor er gelegt wurde den richtigen Umgang mit Menschen gar nicht lernen konnte, weil er vielleicht kaum bis gar keinen Umgang mit Menschen hatte? Das wäre mehr als schlecht und eigentlich dem Züchter anzukreiden, hat vielleicht sogar als Hengst alleine in einer Box stehen müssen und all sowas?

    Das wären noch ein paar Möglichkeiten, die mir gerade noch so eingefallen sind, die vielleicht mit da in dieser Geschichte eine Rolle spielen könnten. Wäre vielleicht ganz ratsam mal seinen Werdegang bis zum dreijährigen nochmal nachzuvollziehen, wenn Du mich fragst...

    Nachtrag:

    Mein Mann und ich haben uns gerade eben auch noch mal drüber unterhalten, dass mein Dicker im Prinzip superzutraulich ist und wir beide sind zu dem Schluss gekommen, dass der auch bloss so ist, weil er das Vertrauen in seinen Menschen gelernt hat und von dem auch noch nicht sehr oft enttäuscht worden sein muss. Vielleicht ist die Reiterin des von Dir genannten Wallachs ja auch einfach bloss sehr, sehr ängstlich und dadurch auch nicht unbedingt sehr einfallsreich in dem was sie tut um ihr Pferd dazu zu bekommen, dass zu tun, was sie möchte?

    Meine ehemalige Chefin hat mir irgendwann mal gesagt, dass Reiten Denksport ist und ich muss ihr beipflichten, es ist tatsächlich so.

    @ Naso: Meine ehemalige Chefin hat auch eine Stute, die gelegentlich steigt. Irgendwann einmal, als ich sie von der Koppel holen sollte und ich weiss, dass der ehemalige Hengst meiner Chefin vor Traktoren Angst hat, und ein Traktor an mir vorbeifuhr in einem Affenzahn und ich mich dadurch halt auch sehr unbehaglich fühlte, stieg sie, machte 180° kehrt und rannte erst mal weg. Was ganz klar war, dass ich in diesem Moment nicht die Rolle des Führers der Herde hatte. Sie merkte das halt, dass ich diese Situation wirklich nicht als sehr behaglich empfand und in dem Moment auch nicht die Führung übernahm. Das regelte sich aber irgendwann halt wieder von selber. Ist so, manchmal ist der Mensch das Übel und ich weiss, dass manche Ängste nun wirklich vom Menschen aufs Tier übertragen werden und Pferde sind einfach ein ganz klarer Spiegel dafür. Viel besserer, als ein Mensch das je sein kann wie ich finde.

    Muss dem zufügen, das Pferd meiner Chefin befand sich zu dem Zeitpunkt noch als einziges auf der Koppel und sollte in den Stall geholt werden und stieg, als ich die Koppel noch nicht betreten hatte.

    Ich stehe nicht auf dem Standpunkt, die Zuverlässigkeit eines solchen Pferdes in Frage zu stellen, denn es kommt wie ich denke dann eher auf die Zuverlässigkeit des Reiters an und darauf, ob er seinem Pferd die Nötige Aufmerksamkeit schenkt beim Reiten. Fest steht jedenfalls, dass solche Pferde ganz sicher nicht in die Hände eines Reitanfängers und Neulings gehören, um ehrlich zu sein auch nicht in die Hände eines nur sehr unsicheren Reiters.

  • Naso
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube auch, dass diese gerade mal 3-monatige "Grund"-Ausbildung ziemlich schief gelaufen sein muss.

    Ich weiß zwar auch, dass auch ein 4-jähriger noch eine Rüpelphase durchlaufen kann. Doch das was Du schreibst, das deutet für mich auf schlechte Erfahrungen hin, die das Pferd gemacht haben muss.

    So blöd wie sich das auch anhört, aber ich würde erst mal sehr viel Bodenarbeit mit ihm machen und daran arbeiten, ein Vertrauensverhältnis zu schaffen. Bei diesem Pferd wird man nur mit sehr viel positiver Bestärkung Erfolge haben und auf keinem Fall mit Gewalt weiterkommen.

    Er muss an andere Pferde gewöhnt werden und die Chance haben, sich gewissen Herdenregeln zu unterwerfen. Ideal wäre eine Weide/ ein Paddock für ihn alleine, neben anderen Pferden. Und vielleicht findet sich ja auch ein Pferdepartner, den er mag.

    Ich bin zwar kein Westernreiter, doch ich halte viel vom Join up a la Monty Roberts und davon, die Dominanz auf derartige Weise zu klären - ohne Schläge und ohne Strafe.

    Der Trakehner wird erst lernen müssen, einem Reiter, bzw. einem Menhschen zu vertrauen. Da schon einiges schief gelaufen ist, hilft keine Brachialgewalt, sondern Geduld. Hoffentlich hat seine Besitzerin genügend Geld dafür, denn innerhalb von 3 Monaten ist das nicht zu stemmen.

    Ich glaube, ich würde erst einmal immer nur sehr wenig von ihm verlangen. Solange, bis eindeutige Signale von ihm kommen, dass auch er Spaß an neuem hat. Schließlich kommt man nur wirklich weiter, wenn das Pferd auch selber motiviert ist.

    Und wenn ich am Anfang fast nur Schrittausritte im Gelände machen würde - falls er dazu in der Lage ist... Auf jeden Fall würde ich ihn nicht überfordern. Er scheint zu viel Negatives erlebt zu haben.

    Natürlich halte ich nichts von seinem bisherigen Werdegang.

    Lediglich 3 Monate Grundausbildung beim falschen Ausbilder, dann einfach aus Zeitgründen wieder "wegstellen" und danach dann feststellen, dass er "falsch" funktiniert.....

    Da ist schon sehr viel schief gegangen.

    Zu viel.

    Es bleibt abzuwarten, ob ein traumatisiertes Pferd jemals ein braves Verlasspferd werden kann oder ein zuverlässiger "Arbeiter". Oder ob er sich sein Leben lang durch Steigen versuchen wird zu entziehen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Okay..sie kauft sich einen Hengst, lässt ihn legen, gibt ihn in Beritt und stellt ihn dann aus Zeitmangel auf die Weide...hat sie jemals dieses Pferd richtig kennengelernt ? ...Das dazu !

    Meiner Meinung nach hat dieses Pferd weder Vertrauen noch Respekt ihr gegenüber. Sie ist für ihn keine richtige Bezugsperson, sie ist nicht sein Leader ( Anführer ). Er sieht in ihr jemand rangniedrigeren und zeigt ihr das mit seinem Verhalten. Wenn sie dann durch seine Reaktionen nicht erkennt , das er sie domniniert, dann entstehen diese Situaionen in denen er steigt und ausschlägt. Er will sie nicht ! Und das zeigt er ihr damit recht deutlich.

    Da hilft nur Geduld, Vertrauen bilden und Konsequenz.

    Das die Leute immer denken sich einfach nur auf ein fix +fertiges Pferd setzen zu müßen und alles ist prima...für den Menschen wohl, für das Pferd allerdings nicht.

    Ich weiß wovon ich rede...denn ich kaufte mir ein Pferd welches biss, nach einem trat , auf dich los ging und keine Berührung des Menschen akzeptierte. Heute nach 1 Jahr bin ich der Leader , darf ich ihn überall berühren und wir vertrauen einander . Dies erreichte ich durch Bodenarbeit mit viel Geduld und Liebe, allerdings muß man bei dominanten Pferden sehr konsequent und aufmerksam bleiben.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ein gerade eingerittenes Pferd sollte man danach nicht für längere Zeit auf die Koppel stellen.

    Es muß konsequent weiter gearbeitet werden.

    Diese besagte Pferd wehrt sich jetzt gegen die Arbeit.

    Da müsste sich ein guter Reiter mit beschäftigen und ihm die Unarten wieder abgewöhnen.

  • Raffi
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    ich will mal den möglichen Gedankengang des pferdes darstellen; vielleicht ist das eine mögliche Antwort:

    ich wurde eingeritten. des ist ja toll. aber wieso bin ich jetzt so lange auf der weide. das ist irgendwie langweilig. wieso darf ich nicht trainieren? dann mach ich eben auf verweigerung, wenn mich niemand reitet und sich um mich kümmert!

    vielleicht war es wirklich so. das Pferd sieht keinen sinn im Rumstehen und Nichtstun. Dann verweigert es jede Arbeit. Einfach aus Protest. Konsequentes training ist immer wichtig.

    Auch bei Menschen. Wenn wir z.B. etwas beigebracht bekommen, beispielsweise das Tanzen, und wir dürfen das nicht mehr tun, weil uns keiner hilft, beim Üben und so, dann werden wir uns vielleicht denken: Keiner hilft mir/übt mit mir, dann mach ich nix, WENN dann doch jemand kommt.

    so ist es wahrscheinlich beim pferd. jetzt muss man ihn halt nochmal in Beritt geben lassen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    ...ich kenne mich mit Pferden nicht aus, aber aus Erfahrung in der Hundehaltung weiss ich, was nicht ständig trainiert wird, wird vom jeweiligen Tier auch nicht beibehalten, wozu auch...wenn man ein Pferd monatelang auf der Koppel rumstehen lässt, braucht man sich doch nicht zu wundern...wozu hat die Frau denn das Pferd, wenn sie sich gar nicht damit abgibt...

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