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Heidi Ho fragte in SozialwissenschaftAnthropologie · vor 1 Jahrzehnt

Warum werden die Menschen von Generation zu Generation größer?

Karl der Große war nach heutigen Maßstäben winzig – und beispielsweise ich wäre vor 600 oder 700 Jahren eine echte Riesin gewesen mit meinen mittlerweile eher durchschnittlichen 1,72 m…

Woran liegt das wohl – vielleicht an der künstlichen Beleuchtung, der größeren Nährstoffzufuhr oder gar wie Dünger wirkenden Zusatzstoffen in Fertigessen?

Update:

@Heinz H: Ertappt! Was die für die damalige Zeit tatsächlich abnorme Körperlänge Karls des Großen betrifft, muss ich dir Recht geben – da hab ich mich vertan…

Es war Friedrich der Große, der gerade mal 1,65 m maß:

http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id...

10 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das ist eine sehr komplexe Fragestellung, die meines Wissens bis heute noch nicht vollständig beantwortet wurde.

    Der grundlegende, Körpergrößen bestimmende Faktor ist und bleibt die genetische Prädisposition. Getreu dem Motto: Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, gilt, daß die Kinder kleiner Eltern tendenziell eher klein bleiben. Die Faustregel soll sein, daß Kinder von der familiären Durchschnittsgröße um maximal 20% größer abweichen können – in beide Richtungen.

    Ein gutes Beispiel für ethnische Differenzen findet sich in Afrika. Die südafrikanischen San haben eine durchschnittliche Körpergröße von 1,40 bis 1,60 Meter, weswegen sie auch als Pygmäen bekannt sind. Die Männer der ostafrikanischen Massai hingegen werden im Durchschnitt über 1,80 Meter groß.

    Der zweite, wichtige Faktor ist – natürlich – die Ernährung, denn wer gut ißt, bietet seinem Körper alle für ein „langes“ Wachstum nötigen Elemente. Doch nicht nur das! Wer sich gesund ernährt, ist i.d.R. auch weniger krank. Viele Krankheiten beeinträchtigen das Wachstum z.T. erheblich. Krankheiten können jedoch auch andere Ursachen als die Ernährung haben – man denke nur einmal an die Epidemien, die ab der Mitte des 14. Jahrhunderts Hamburg zum Beispiel mehr oder wenig „erfolgreich“ alle acht bis elf Jahre heimsuchten.

    Eine zwangsläufige Monokausalität zwischen Ernährung und Körpergröße herstellen zu wollen, geht jedoch genauso fehl. Denn, um bei den kleinwüchsigen San zu bleiben, gibt es auch andere Gründe. So kann bei ihnen angenommen werden, daß ein frühes Erwachsenwerden, das eine geringere Körpergröße zur Folge hat, ein Vorteil für den Erhalt der Population ist, wenn eine extrem hohe Sterblichkeitsrate vorhanden ist.

    Die Frage nach den Ursachen für Größenunterschiede zwischen verschiedenen Generationen ist jedoch noch um einiges komplexer. So wurde z.B. für Europa ein deutlicher Zusammenhang zwischen den klimatischen Bedingungen und den durchschnittlichen Körpergrößen der Bevölkerungen festgestellt. D.h., daß während der Wärmeperioden die Menschen im Durchschnitt größer waren, als während der Kälteperioden. Damit wiederum in einen Zusammenhang sind logischerweise die Ernten und somit auch die Ernährung in einen Zusammenhang zu bringen. Aber auch Krankheiten und kriegerische Auseinandersetzungen, die vor allem während klimatisch ungünstigeren Zeiten vermehrt vorkamen sind wichtige Faktoren, die gleichfalls wiederum einen Einfluß auf die Ernährung haben können.

    Ein, wie ich glaube plausibles Beispiel, daß die Ernährung nur ein die Körpergröße beeinflussender Faktor ist, findet sich hier aus Europa – nur vor ca. 1.700 bis 2.000 Jahren. U.a. Caesar beschreibt den auffallenden Größenunterschied zwischen Römern und Germanen. Während der männliche, durchaus passabel ernährte Durchschnittsrömer vor zwei Jahrtausenden ca. 1,50 Meter groß war, überragte ihn der männliche Durchschnittsgermane um gut 20 cm. Das sind natürlich nur Verallgemeinerungen, denn Unterschiede gab’ es auch bei den Germanen im erheblichen Maße. Die (proteinreich genährten) Nordseeanrainer waren z.B. größer als die in der Mark beheimateten Vettern.

    Nichtsdestotrotz ist es eher unwahrscheinlich, daß der(!) ausschlaggebende Faktor hier die Ernährung sein sollte. Wenn man sich einmal zu Gemüte führt, wovon sich der Durchschnittsmärker vor 2.000 Jahren ernährt hat, dürfte er erst gar nicht mit dem Wachsen angefangen haben... ;-)

    Ein bislang nicht geklärtes Phänomen des Größenwachstums von Menschen, sind die unterschiedlich großen Differenzen innerhalb von Regionen. So weisen z.B. die Wikinger Seelands um 1.000 n. Chr. sehr homogene Körpergrößen von ca. 1,68 m bis ca. 1,78 m auf, während es in anderen Regionen bedeutend variabler zuging.

    Daran an- und abschließend noch ein Wort zur mutmaßlichen Körpergröße Karls des Großen. Die einzige Quellenangabe zur Haupteshöhe des Karolingers findet sich in der „Vita Caroli Magni“ Einhards. Er schreibt lediglich, daß Karl gut sechs Fuß groß gewesen sei, wobei man leider nicht genau weiß wieviel Zentimeter einen Fuß maß. Historischer Forschungskonsens ist, eine Größe von 1,8x Meter für Karl anzunehmen. Das war aus Einhards Perspektive garantiert sehr beeindruckend, denn der Gelehrte selbst maß höchstens einen Meter fünfzig.

    Es ist jedenfalls ein spannendes Thema, das noch viel ausführlicher zu behandeln wäre und über das ich bedauerlicherweise auch nicht so gut informiert bin, wie ich es gerne wäre.

  • Meno K
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Es sind im wesentlichen 3 Faktoren, die das Größenwachstum bedingen.

    1. Die Nahrung ist besser und vor allem regelmäßig verfügbar.

    2. Die Belastung der Wirbelsäule während der Wachstumsphasen ist nicht so hoch, wie es früher war. (Sitzen in der Schule belastet die Wirbelsäule nicht so sehr, wie z.B. das Tragen von schweren Lasten)

    3. Größe ist ein Selektions-Merkmal, bei der Partnersuche. Viele Frauen wünschen sich eine großen Partner. Dadurch pflanzen sich statistisch gesehen mehr Große fort.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das liegt an der Ernährung. Aus mangelernährten Kindern werden (auch heute noch) kleine Erwachsene.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Die Hirnanhangdrüse liegt unterhalb des Hypothalamus und ist mit ihm durch einen Stiel verbunden.

    Sie ist in zwei Bereiche eingeteilt, dem Hypophysenvorderlappen und dem Hypophysenhinterlappen.

    Mit 6 Hormonen kann der Vorderlappen auf den Befehl Hormone ausschütten antworten:

    ACTH übermittelt der Nebennierenrinde die Botschaft "Hormone produzieren."

    Das Wachstumshormon Somatotropin übermittelt der Leber, dass sie Wachstumshormone produzieren soll und wirkt selbst im Zuckerstoffwechsel mit.

    Und so, wie die Hormone im Körper geregelt sind, so kommt auch das Wachstum zustande.

    Auch ist es genbedingt und kann sich auch wieder ändern, wenn ein Elternteil kleiner ist wie der andere oder von den Großeltern her.

    Wenn es Riesenwuchs gibt oder Kleinwüchsigkeit, dann ist eine Störung im Hormonhaushalt.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    mag schon an der medizinischen versorgung, und an der ernährung liegen. aber ich denke, dass sich die entwicklung einfach fortsetzt. warum laufen wir auf einmal aufrecht und können sprechen. warst du schon mal in der fuggerei in augsburg? da passt du mit 1,72m nicht rein. nicht mal ich passe mit meinen 1,60m durch die tür..

  • vor 1 Jahrzehnt

    das liegt an der ernährung und den besseren medizinischen einrichtungen

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das gute Futter?

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    komisch,das davon nicht wirklich alle betroffen sind,seufz..elider..mein vater war1.62m,meine mutter 1.60m..ich bin nur 1.60m..

    zweites beispiel..der vater meiner kinder 1.95m,ich wie gesagt 1.60m,aber meine kinder auch nicht bedeutend grösser als ich

  • vor 1 Jahrzehnt

    Evolution......

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jahr zum jahr Regnet es immer heftiger,ich bin der meinung es sind die Wettereinflüsse die dazu beitragen!(uups..)

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