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Firmenrettung?
Also meine Frage ist etwas kompliziert und nur was für Spezialisten, die sich mit Firmengesetzgebung und EU-Recht auskennen.
Die Firma, in der ich arbeite (kleines Unternehmen, 17 Vollbeschäftigte) ist vor acht Jahren gegründet worden und in ein Gebäude eines EU-subventionierten Firmenparks gezogen. Im Mietvertrag, der von der Geschäftsleitung unterschrieben wurde, stand damals, daß die Firma die Räumlichkeiten nur max. 5 Jahre plus 3 Jahre Verlängerung mieten dürfe, danach müßte sie ausziehen und einer neuen Firma Platz machen. An sonsten müßte das Land (Berlin) alle für den gesamten Park erhaltenen EU-Gelder zurückzahlen.
Dies beruht auf einen Paragraphen des EU-Fördermittelgesetzes. Jetzt sind die 8 Jahre um und Vertreter des Senats waren gestern in unseren Räumlichkeiten zu Besuch, um uns klarzumachen, daß wir im Juli auszuziehen haben. Das Problem ist, daß uns der Umzug mit aller Maschinerie, Um- und Rückbauten und dem Arbeitsausfall ca. 500.000 € kosten würde.
Das ist von der Firma nicht zu leisten. Auch der intelligente Vorschlag eines Senatsmitgliedes, wir sollten doch einfach einen Kredit aufnehmen, ist völlig lächerlich, da die Firma sich gerade aus allen Verbindlichkeiten gekämpft hat und erstmal schwarze (wenn auch kleine) Zahlen schreibt. Keine Bank der Welt gibt uns Kredit. Dann wurden wir gefragt, warum wir denn bitteschön nicht die letzten 8 Jahre das Geld beiseite gelegt haben, wenn wir doch wußten, daß wir umziehen müssen. (Ha ha, 500.000 € - wie hätten wir das denn machen sollen)
Wir hätten uns damals auch keine anderen Räumlichkeiten leisten können, so hätte unsere einzige Möglichkeit darin bestanden, die Firma einfach nicht zu gründen.
Es gibt keinerlei Nachmieter für die Gebäude. Es gibt viel zu viel Leerstand und niemand hat Interesse daran, sich so einen bescheuerten Mietvertrag aufzubürden.
Jetzt zu meiner Frage:
Wir können nur legal gegen dieses Gesetz vorgehen. Ich hatte schon Vorschläge wie "Virtuelles Umziehen"
(die Firma zieht auf dem Papier für eine Nacht um), Nummern der Gebäude tauschen (es gibt Gebäude im Industriepark, die das nicht betreffen) und Firmengründung einer Firma, die die Räumlichkeiten an die alte Firma unetrvermietet. Habt Ihr noch andere legale Ideen? Eine Umbenennung kommt nicht in Frage, da wir mit dem Firmennamen schon am Markt etabliert sind.
Wenn man uns zwingt, auszuziehen, müssen wir Insolvenz anmelden und alle verlieren ihren Job. Wir sind nicht die einzigen im Industriepark. Eine Firma mit einer gigantischen Werkshalle bräuchte 10 Mio. € zum Umziehen und hat über 50 Mitarbeiter - tolle Bürokratie!!
5 Antworten
- Plim PlimLv 4vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Diesmal in der Alten Kaserne in Winterthur, mit größeren Räumlichkeiten als die alte Location in Uster.
;-)
- Meno KLv 5vor 1 Jahrzehnt
So bitter das für deine Firma ist - um den Umzug wird sie kaum drumrumkommen.
Da die Geschäftsleitung das unterschrieben hat, ist die Klausel für diesen Vertrag auch in vollem Umfang wirksam.
Außerdem hatte die Geschäftsleitung ja 8 Jahre Zeit, Rückstellungen für den Umzug/Umbauten/Rückbauten zu bilden.
Auch die Knüpfung von Subventionen an Bedingungen ist weder ungewöhnlich noch irgendwie verwerflich.
Evt. gibt es aber noch die Möglichkeit, dass euere Geschäftsleitung einfach eine weitere Firma aufmacht, die dann die Räumlichkeiten unverändert mietet (natürlich nur die nächsten 8 Jahre) und dann an euch untervermietet. Dies kann allerdings auch mit Subventionsauflagen der EU kollidieren.
- Karlchen *Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Bevor man so einen Vertrag unterschreibt sollte man sich überlegen ob man es tut oder sein lässt.
Euer Chef oder du ihr wusstet auf was für einem schmalem Pfad alles gebaut ist.
Wenn es so ist wird es sicher keinen anderen Weg als zum Amtsgericht geben.
Es sei eine Bank oder ihr selbst könnt den Umzug finanzieren.
- Merce2010Lv 6vor 1 Jahrzehnt
ja, da werdet ihr leider nicht drum herrum kommen, es war ja bekannt das ihr raus müßt, ihr könnt dagegen nicht vorgehen, ihr werdet kein recht bekommen--leider. 5-8 jahre ihr habt das maximum erreicht.die eu fördergelder müßten tatsache zurückgezahlt werden.so ist die rechtslage
geht an die öffentlichkeit damit, es werden wegen gesetze arbeitsplätze gefährdet, es besteht leerstand und lasst mal bei frau merkel nachfragen, wo der aufschwung ist
Quelle(n): arbeite für den staat-- - Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- vor 1 Jahrzehnt
tja, firma für einen monat auf dem papier umziehen lassen oder umfirmieren von z.b. Info KG in Info Ltd ( gmbh nach englischem recht) , kostet ca 50,-- bis 500 euro , die die Geschäfte mit allen Ma und Verpflichtungen übernimmt und neu mieten