Warum verwechseln die meisten Leute "Selbstbewusstsein" und "Selbstwertgefühl"?

Ich glaube, dass beide Begriffe heute mehrere Bedeutungen haben.

Selbstbewußtsein ist einerseits das Bewußtsein seiner selbst (self-conscious) mit allen Stärken, Schwächen, Zielen usw., andererseits das 'gesunde Selbstbewußtsein' (self-confident) das den Glauben an das eigene Können / die eigene Stärke in bestimmten Situationen (Elfmeterschütze, Operateur, Profi-Boxer) ausrücken soll.

Selbstwertgefühl wir m.E. in seltenen Fällen synonym zur zweiten Verwendungsform von Selbstbewußtsein (Selbstvertrauen) gebraucht, öfter aber als das Gefühl, unabhängig von bestimmten Kontexten (z.B. Prüfungssituationen) einen unbestreitbaren Wert für sich und Andere zu haben, ähnlich wie der Würde-Begriff.

Ein Grund für die durchmischte Verwendung dieser Begriffe kann natürlich sprachliche Ungenauigkeit sein.

Ein anderer Grund ist, dass viele Menschen sich über ihre Schwächen und Fehler nur ungern und selten Gedanken machen, daher der kritische Teil des 'sich seiner selbst bewusst seins' wegfällt.

Dann ist das (hohe) Selbstwertgefühl Ausdruck der Wahrnehmung seiner selbst (Selbstbewusstsein).

Gruß

Vermutlich kennen sie im Unterschied zu dir den Unterschied nicht.

Tja, heutzutage sind viele Menschen sehr einfach gestrickt, die werden noch nicht einmal deine Frage verstehen ...

Zunächst mal nen Stern für diese sehr interessante Frage.

Wahrscheinlich denken die meisten dass Sebstbewusstsein und Sebstwertgefühl das gleiche ist.

Ich kann mir aber durchaus meiner selbst bewusst sein; und trotzdem nur wenig Selbstwert haben. Das liegt auch daran,wieviel ich glaube Selbst wert zu sein!

Das ist eine gute Frage, die jeder für sich selbst beantworten sollte.

Wird denn nicht fast alles mit etwas ähnlichem verwechselt?

Und wer macht sich die Mühe, das zu hinterfragen?

Du gerade, aber sonst?

da gibts nen unterschied?

eine intelligente Frage. Kriegst ein Sternchen. die meisten leute haben nicht so einen großen wortschatz und machen sich die Feinheiten, Unterschiede nicht allzu bewusst.

wieso im gegenteil, meistens? selbstbewusstsein führt in der regel auch zu einem guten selbstwertgefühl. nach dem prinzip: ich denke, also bin ich.

naja, im landläufigen sinne wird eben beides als positive eigenschaft verstanden.

aber stimmt schon. wenn man sich seiner selbst bewußt ist, dann sollte man sich ja nicht nur seiner stärken, sondern seiner schwächen bewußt sein. liegt natürlich auch wieder an der eigenen einschätzungsfähigkeit.

bei selbstwert genauso. mathematisch gesehen gibt´s ja auch negative werte. aber hier ist wohl das wort "wertschätzung" (oder "etwas wert sein") die grundlage. und jeder sollte sich ja selbst schon was wert sein (nicht materiell, grins), insofern dann schon doch wieder positiv....

mir fehlt hier eine bestimmte antworterin...*g*

Das ist mir auch schon aufgefallen. Wenn man zum Beispiel die Philosophen ließt, die Selbstbewusst immer im Sinne von "sich seiner selbst bewusst sein" meinen, und heute zum Beispiel Literatur von Esoterikern, für die Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl eins sein scheint, erstaunt es einem doch ziemlich.

Wahrscheinlich steigt bei den meisten Leuten das Selbstwertgefühl mit dem Selbstbewusstsein. Dadurch können sie keinen Unterschied zwischen den beiden feststellen und es ist für sie wie eins.