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Sollten Leute die kein Hochdeutsch können zum Pflichtunterricht?
Mir gehen ja Leute so auf den Keks die kein Hochdeutsch sprechen. Dialekte wie hessisch oder bayrisch sind fürchterlich? Sollte man Leute die kein Hochdeutsch sprechen und einen Dialekt haben nich besser in Hochdeutsch Pflichtunterricht stecken? Und wenn sie sich weigern werden sie nach Holland ausgebürgert? Was meint Ihr?
11 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Wer sagt dir, dass hochdeutsch das richtige Deutsch ist?Ich finde, Dialekte beleben eine Sprachen...Sie sind nur dann schlimm, wenn derjenige dümmlich daherredet..
- MaresaLv 6vor 1 Jahrzehnt
Gut, dann halte ich mal eine kleine Vorlesung:
Das Wort Hochdeutsch heißt nicht etwa deshalb hochdeutsch, weil es eine höherstehende und bessere Sprache ist, sondern einfach nur deshalb, weil es - im Gegensatz zum Niederdeutsch - die zweite Lautverschiebung mitgemacht hat. Das haben alle regionen, die unterhalb der sog. Benrather Linie liegen, also etwa alles, aber unterhalb eines Strichs, der von Kassel aus durch Deutschland gezogen wurde, gemacht wird. Innerhalb dieses Hochdeutschen gibt es aber eine Vielzahl hochdeutscher Dialekte wie Bayerisch, Hessisch, Pfälzisch, etc. Die reden sprachwissenschaftlich gesehen ALLE hochdeutsch.
Das was du vermutlich mti Hochdeutsch meinst, ist eine Universalsprache, auf die man sich erst Ende des 19. Jahrhunderts geeinigt hatte und die mit der Herausgabe des ersten Duden im Jahr 1900 gefestigt wurde. Diese hochdeutsche Kunstsprache hat aber nichts mit dem eigentlichen Hochdeutsch zu tun.
Darüber hinaus ist es Fakt, dass man das, womit man aufwächst, nicht wirklich wieder rauskriegt. Wenn du in Süddeutschland aufwächst, lernst du - selbst wenn deine Eltern nur grammatikalische Hochdeutsch mit dir sprechen - einen süddeutschen zungenschlag kennen, der dich immer verraten wird. Für Norddeutsche gilt dasselbe. Du hast eine bestimmte regional geprägte Sprechweise - das ist nicht dasselbe wie eine Dialekt - die du nie rauskriegen wirst. Die Leute, die du vermutlich meinst, sprechen keinen Dialekt - dann würden sie mehrheitlich dialektale Wörter verwenden - sondern ein dialektalles Hochdeutsch, das aber für sie ganz normales Hochdeutsch ist, weil sie es eben genau so sprechen.
- vor 1 Jahrzehnt
Jeder sollte sich seinen Dialekt behalten, ist doch schliesslich seine Muttersprache und darauf sollte man stolz sein,
Ich bin Wiener und versteh euch manchmal auch nicht und wenns wirklich nicht geht frag ich halt nach, aber ich finde Dialekte sind was persönliches.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Was sollte ein Bayer in Holland? Wenn, dann auf nach Rügen ...;)
Im Ernst: Dialekt ist die Sprache, die Menschen eines bestimmten Gebietes miteinander verbindet, mit der man leichter Gefühle ausdrücken kann, die es auf den Punkt bringt.
P.S. Hier noch ein Auszug aus einem interessanten Link:
"Weithin unbestritten ist – und das kann jeder bei sich selbst überprüfen, dass mit dem Dialekt Merkmale wie emotional, nah, familiär, intim, mündlich, örtlich und regional begrenzt verbunden werden. Mit einem gewissen Recht beklagt wird immer wieder, dass hinzu pauschale Einschätzungen treten wie „dürftig", „primitiv" oder „Sprache der Unterschicht". Dass solche Einschätzungen falsch sind, zeigen Äußerungen unbestrittener Meister der deutschen Sprache. So stellt etwa Goethe fest:
„Jede Provinz liebt ihren Dialekt, denn er ist doch eigentlich das Element, in welchem die Seele ihren Atem schöpft."
Und der berühmte bayerische Dialektforscher Johann Andreas Schmeller bemerkt:
„Mir stehen die Mundarten neben der Schriftsprache da, wie eine reiche Erzgrube neben einem Vorrate schon gewonnenen und gereinigten Metalles, wie der noch ungelichtete Teil eines tausendjährigen Waldes neben einer Partie desselben, die zum Nutzgehölz durchforstet ist."
Vor diesem Hintergrund wird auch deutlich, weshalb die Menschen so stark an ihrem Dialekt hängen. Er bedeutet für sie nicht nur Vertrautheit und Nähe, sondern er enthält auch Klangfarben und Formen des Denkens und Sprechens, für welche die Standardsprache, die in einem viel höheren Maße Mittel der Information und der öffentlichen Kommunikation ist, keinen oder nicht genug Raum bietet. „Bürscherl, wannst di jetz ned glei schleichst!" ist in seiner Appellwirkung viel deutlicher als das hochsprachlich korrekte „Junger Mann, wenn Sie diesen Ort nicht sofort verlassen, dann können Sie etwas erleben!" und wer genau hinhört, was im Schwäbischen alles mitschwingt, wenn ein Bürgermeister mit „Des isch a Hond!" charakterisiert wird, wenn eine Nürnbergerin auf eine Neuigkeit mit einem ironisch-resignierten „Allmächt!" reagiert oder wenn am Untermain eine Mitteilung mit einem zweifelnd-angriffslustigen „Isch glaab, isch hör net rescht!" kommentiert wird, muss zugeben, dass hier Nuancierungen vorkommen, die das trockene Hochdeutsche einfach nicht hat. Die ausschließliche Verwendung der Standardsprache wird von daher oft als sprachliche wie seelische Verarmung empfunden, auch wenn kein Mensch bestreitet, dass eine moderne, hochindustrialisierte Gesellschaft auf den Gebrauch und die fehlerfreie Beherrschung dieser Sprachform nicht verzichten kann. ..."
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- vor 1 Jahrzehnt
Bayrisch ist viel schöner als Hochdeutsch! Die Nordlichter (Preisn), die hier einwandern sollten Bayrisch-Kurse besuchen!
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Muß ich jetzt sterben,
weil ich kein Deutsch kann?
...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Logisch, alles südlich der Elbe wird erstmal verprügelt und dann Zwangsuntericht mit Rudi Carell !!!