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Kann der Pfarrer die Taufe verweigern???

Ich möchte gerne meine beiden Kinder (6 Jahre und 5 Monate) taufen lassen. Mein Mann und ich sind nicht kirchlich verheiratet aber noch Mitglieder der ev. Kirche. meine Freundin sagte mir jetzt, dass der Pfarrer uns fragen wird warum wir nicht kirchlich geheiratet haben und das ich mir eine gute "Ausrede" einfallen lassen sollte, weil er sonst unsere Kinder nicht taufen wird.

Mein Mann und ich glauben nicht an Gott oder so was, ich möchte aber trotzdem meine Kinder taufen lassen, weil ich nicht möchte das sie in Schule als einzige nicht am Religionsunterricht teilnehmen können und dann dadurch zum Aussenseiter werden.

Darf der Pfarrer wirklich die Taufe verweigern, weil wir nicht kirchlich verheiratet sind??

23 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Mal abgesehen von deiner ursprünglichen Frage - selbstverständlich können an einer staatlichen Schule deine Kinder am Religionsunterricht teilnehmen, egal ob getauft oder nicht!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Traurig aber wahr!

    Vor einigen Jahren wohnte ich in Rauhenzell ein kleiner aber beschaulicher Ort bei Immenstadt.

    Die Dorfkneipe hatte neue Wirte gebraucht. Diese waren auch schnell gefunden. Der Aufbau bzw. Bewirtschaftung hat ihnen alles abverlangt. Nun wurde die Frau des Wirtes schwanger, alles toll gelaufen, nur die Zeit wegen der Taufe war nicht da. Außerdem wo steht ab welchem Alter ein Kind getauft werden soll? Diese Kind ist im Alter von einem 3/4 Jahren verstorben. Der Katholische geistliche hat die Beerdigung mit den Worten " sie haben keine zeit gehabt ihr Kind taufen zu lassen " ich habe keine Zeit ihr Kind zu beerdigen. Auf Anfrage hat der evangelische Pastor das Kind würdevoll beerdigt. MEINE MEINUNG , LASST DIE KINDER SELBER ENTSCHEIDEN, AN WAS SIE UND OB SIE ÜBERHAUPT GLAUBEN, ENTSCHEIDEN.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich stimme erhardgr zu und freue mich, dass in Rauenzell bei Immenstadt der evangelische Pfarrer so gehandelt hat, wie ich es überall aus unserer evangelischen Kirche kenne.

    Aber die Kirche darf die Taufe nicht zu einer billig zu habenden bloßen Segenshandlung herunterhandeln lassen. Sie ist ein Sakrament. Sacramentum bedeutet im profanen Latein "Fahneneid". Wer sich taufen lässt, legt ein Bekenntnis ab. Wenn sich Eltern das zumuten können, tun sie es an Stelle ihres Kindes. Aber das ist eine Verantwortung nach zwei Seiten hin: Vor Gott und vor ihren Kindern.

    Ich habe nicht den Eindruck, dass euch das klar ist. Wenn in euren Kreisen schon davon geredet wird, dass ihr euch "eine Ausrede einfallen lassen sollt" ....

    Es ist ein Jammer, dass heute so viele in der Kirche sind, die den Glauben nicht teilen. Das tut der Kirche nicht gut und ist unfair. Ebenso ist es schade, dass manche die Kirche verlassen, die doch wenigstens die liberale Haltung der evangelischen Kirche durch ihre Mitgliedschaft honorieren könnten. (Die intensiv Bibel-Gläubigen mögen sich getrost einer Freikirche anschließen.)

    @aeneas: In der evangelischen Kirche ist das nicht private Entscheidung des Pfarrers, ob er taufen will oder nicht, sondern Entscheidung der Gemeindeleitung (des Kirchenvorstands). Man kann sich also eine andere Gemeinde für die Taufe suchen, aber nicht einen anderen Pfarrer.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Er kann sie nicht deshalb verweigern, weil ihr nicht kirchlich geheiratet habt. Er verweigert sie nicht einmal, wenn ihr gar nicht standesamtlich getraut seid, sondern als Familie zusammenlebt. (Er wird vielleicht die Frage anschneiden, warum das bei euch so ist und wie ihr eure Verantwortung als Eltem seht.)

    Aber er kann und wird die Taufe verweigern, weil ihr keine zufriedenstellende Antwort auf die Frage geben könnt: "Was sagt ihr euren Kindern in zehn Jahren, warum ihr sie auf den Namen Jesu Christi habt taufen lassen"? Wie wollt ihr eure Kinder christlich erziehen, wenn ihr selber den Glauben an Jesus von euch weist?

    Die Taufe von kleinen Kindern ist ohnehin umstritten, auch in den Landeskirchen.

    Am Religionsunterricht können eure Kinder immer teilnehmen, wenn ihr das bei der Einschulung angebt. Hier bestimmt das Elternrecht. (Auch ungetaufte Kinder von freiirchlichen Familien nehmen am RU teil.)

    Bei euch müssen noch sehr ländliche Verhältnisse von Anno dunnemals herrschen. In den Großstädten ist die Welt längst anders geworden. In rheinischen Großstädten lassen viele gläubige (!) Eltern, sogar Pfarrer (!) ihre Kinder nicht taufen und warten, bis die selber getauft werden wollen.

    @sarnia, aber auch alle anderen: Den Hinweis auf die Gemeinde halte ich für sehr wichtig.

    Pfarrer sind KEINE freischaffenden religösen Künstler! Ich bin immer Pfarrer einer Gemeinde und einer Kirche.

    Quelle(n): Ich bin evangelischer Pfarrer, seit 1975 in der rheinischen Kirche (zur Zeit in Italien)
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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich mag die Antwort von erhardgr. Aber nun etwas Persönliches zum Schmunzeln und Denken:

    Ich bin viermal Patentante aber nicht Christin. Jedoch nehme ich gerne die Verantwortung wahr einem Kind beizustehen wenn es Hilfe braucht, und wenn es auf dem Weg seiner spirituellen Entwicklung Anregung, Unterstützung oder Widerspruch braucht.

    Meine Patenkinder sind inzwischen gross und meine manchmal komischen und humorisitischen Konflikte mit Patern und Pastoren bei der Taufe erzähl ich gern ein ander Mal.

    Aber nun zum Thema: Eines meiner Patenmädchen, Tochter alt-marxistischer und unverheirateter Eltern von drei Kindern, wurde natürlich auch nicht getauft. Aber sie hat es gewollt als sie 15 war, als erwachsener Mensch. Und mit 16 hat sie konfirmiert. Die Zeremonie hat der Pastor als gemeinsam erarbeiteten Gottesdienst mit den Konfirmanden gestaltet, Und dabei brachte jede und jeder ein, nach welchen Werten er sein Leben ausrichten und wie er sich konkret engagieren wollte.

    Ich habe auch ein paar Worte sagen dürfen und habe als Patentante den Eltern gedankt, für die Freiheit die sie ihren Kindern gelassen haben, und dazu habe ich die auch euch sicher wohlbekannten Worte von Khalil Gibran vorgelesen (... denn eure Kinder sind nicht eure Kinder ...). Und meinem Patenkind habe ich gedankt für sein Engagement und sein Vertrauen, das es mir in Momenten der Krise entgegenbebracht hat. Dem Pastor und den anderen Konfirmanden habe ich für die Offenheit gedankt, für ihr Engagement, und ganz besonders dafür, dass sie als Christen mit Taten anstatt mit Worten von ihren Werten zeugen.

    Denn mit solchen Weg- und Zeitgenossen komme ich sehr gut zurecht. Auch heute noch ich bin jedes Mal sehr bewegt wenn ich daran zurückdenke, oder wenn mein Patenmädchen kommt und mir von ihrem Leben erzählt und wie sie ihre Werte und ihren Glauben versucht umzusetzen.

    Fazit: Wenn es sich ergibt, mit einem offenen freundlichen Pfarrer, dann mach die Taufe und wenn nicht, verzichte drauf ! Ihr habt Zeit ....

  • Jeany
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich möchte mich gern erhardgr anschließen.

    Es macht doch gar keinen Sinn, wenn ihr eure Kinder taufen lasst, wenn ihr selbst nicht gläubig seid! Wie wollt ihr denn später mal die Taufe euren Kindern erklären? Ihr werdet sie doch danach nicht erziehen!

    Es stimmt auch, dass eure Kinder sowieso am Religionsunterricht teilnhmen können. Ich selbst bin nicht aus der Landeskirche und nahm immer am Reliunterricht teil!

    Sogar am Konfirmationsunterricht dürfen sie sehr wahrscheinlich teilnehmen. Ich kenne es von einer Kirche aus meiner Nachbarstadt her, weil im Konfirmationsgottesdienst sogar einige der Konfirmanden noch getauft wurden.

    Überlegt es euch lieber noch mal.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Traurig aber Wahr!

    Uns wurde die Taufe unseres Kind verweigert weil ich aus der röm.kath. Kirche ausgetreten bin. Wegen der Kirchensteuer.

    Nach langen hin und her fanden wir doch noch einen Pfarrer der bereit war unser Kind zu Taufen.

    Wir sind auch nicht kirchlich verheiratet.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich habe in der Schule auch nicht am Religionsunterricht teilgenommen, dadurch wird man nicht zum Außenseiter. Vielmehr eröffnet es eine eigenständigere Perspektive zur Religion.

    Ich bin grundsätzlich gegen die Indotrinierung von Kindern, bevor diese in einem Alter sind, in dem sie sich selbst Gedanken darüber machen.

    Im Übrigen können deine Kinder auch am Religionsunterricht teilnehmen, ohne getauft worden zu sein.

  • vor 1 Jahrzehnt

    natürlich darf er das aber warum willst du sie überhaupt taufen lassen wenn ihr nicht an Gott glaubt oder doch? es kann jeder Christ taufen ihr braucht kein Pfarrer

  • aeneas
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich sehe zwar keinen Sinn darin, dass Ihr Eure Kinder taufen lassen wollt, und in den Religionsunterricht gehen lassen wollt wenn Ihr selbst nicht glaeubig seid aber ein Pfarrer darf die Taufe nicht verweigern - auch nicht, weil Ihr nicht verheiratet seid. Schliesslich leben wir nicht mehr im Mittelalter! - Wenn's denn unbedingt sein muss (was ich als Heuchelei empfinde) sucht Euch einen anderen Pfarrer. Am Religionsunterricht koennen Eure Kinder trotzdem teilnehmen; ganz gleich, ob sie getauft sind oder nicht. Aber das wurde hier ja schon gesagt.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Bei der Taufe versprechen die Eltern, die Kinder im Glauben zu erziehen. Wenn ihr beide nicht gläubig seid, darf der Pfarrer das Kind eigentlich gar nicht taufen.

    Das Kind kann selber entscheiden, ob es am Religionsunterreicht teilnehmen will, sobald es 12 ist. Dann ist es religionsmündig. Vorher entscheiden die Eltern. Ihr könnt eure Kinder auch dann zum Religionsunterricht schicken, wenn die Kinder nicht getauft sind. Die Kinder können dann später selber entscheiden, ob sie sich taufen lassen und der Kirche beitreten möchten.

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