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Wieso ist Jesus nicht in Bethlehem geboren? Es steht doch in der Bibel.?
erhardgr schrieb:
Um ein für manche schockierendes Beispiel zu nennen: Jesus dürfte historisch mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht in Bethlehem geboren worden sein (Micha 5,1 cf. Mt 2,5f), wie es auch Joh 7,41f nahelegt.
Obwohl mir sonst seine Antworten gefallen und viel bringen, auch neues, verstehe ich das nicht.
Aber ich frage auch die anderen: Was meint ihr ob Jesus in Bethlehem geboren wurde?
15 Antworten
- erhardgrLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Ich habe das als Beispiel erwähnt dafür, dass man nicht leichtfertig-gläubig mit dem Verheißung-Erfüllung-Schema (AT-NT) umgehen sollte.
Als Geburtsort Jesu wird Bethlehem nur in den jeweiligen Vorgeschichten bei Mt und Lk erwähnt (Kap. 1-2). Diese „Vorgeschichten“ (bei Mk fehlt sie) stammen offensichtlich aus jeweils eigenen Quellen innerhalb des matthäischen bzw. lukanischen Sonderguts. Sie gehören nicht zu den beiden Hauptquellen der synoptischen Evangelien „Markus“ und „Logienquelle“ (= eine Sammlung von Worten Jesu, die bei Mt und Lk redaktionell verarbeitet wurden).
Das Entscheidende, aber nicht verwunderlich, ist, dass sich diese beiden Vorgeschichten, abgesehen von dem Geburtsort Bethlehem, gänzlch unterscheiden.
Nach Mt leben Joseph und Maria schon immer in einem Haus in Bethlehem (Mt 2,9f), weichen nach der Geburt Jesu nach Ägypten aus und kehren (nach Jahren?) zurück und zwar (erst jetzt zum ersten Male!) nach Nazareth, wo Jesus dann aufwächst.
Reihenfolge der Orte: Bethlehem - Ägypten - Nazareth.
Nach Lk ist die Reihenfolge: Nazareth - Bethlehem. Lukas erzählt die populärere Weihnachtsgeschichte mit der Volkszählung unter Kyrenios, der Herbergssuche und den Hirten.
Mt berichtet von dem Stern, den Weisen aus dem Morgenland und dem Kindermord des Herodes. Die Zeiten für Herodes und Kyrenios schließen einander aus, wie wir heute wissen.
Lukas erzählt aus der Perspektive der Maria (Magnificat), Matthäus aus der des Joseph. (Der Stammbaum Jesu, der von Joseph ausgeht, sich aber von dem in Mt 1 völlig unterscheidet, erscheint erst in Lk 3 nach der Taufe Jesu.)
Bei Mt wird alles durch Träume vermittelt, die Joseph und die Weisen aus dem Morgenland haben. Bei Lk ist alles „im hellen Tageslicht“, auch das Auftreten des Engels Gabriel.
Man kann auch die Zielsetzungen der beiden Evangelisten erkennen: Mt, der als „Judenchrist“ für eine judenchristliche Gemeinde schreibt, kommt es darauf an, den Horizont der Völkerwelt (verkörpert durch die fremden Magier) gleich zu Beginn einzuführen. Lk will seinen Adressaten, den angesehenen Griechen Theophilos, darauf aufmerksam machen, dass das Heil von den Juden kommt. Darum das urjüdische Ambiente mit den Hirten, die an die Nomadenzeit der „ersten Liebe“ Israels erinnern.
Für die historisch-kritische Exegese bleibt also die Frage: Welche Darstellung steht auf historischem Boden, die des Mt oder des Lk? Oder keine von beiden?
Da sich Joh 7,40-52 eine Szene findet (das Joh-Ev kennt keinen Geburtsort Jesu), die darauf schließen lässt, dass Bethlehem als Geburts- oder Herkunftsort Jesu zu seinen Lebzeiten unbekannt war, ergibt sich die eindeutige Erkenntnis, dass die Vorgeschichten bei Mt und Lk nicht auf historischem Boden stehen, Jesus also nicht in Bethlehem geboren sein dürfte.
Seine Glaubwürdigkeit als der, den die Juden damals „Messias“ nannten, steht allein auf seinem Auftreten und seiner unvergleichlichen Botschaft. Wie es die Knechte des Hohenpriesters sagen: „Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser.“ (Joh 7,46)
Also: Um der Davidssohnschaft zu entsprechen, sind Überlieferungen von der Geburt Jesu in Bethlehem entstanden, die von Mt und Lk in je ihre Vorgeschichte eingearbeitet wurden.
Entscheidend für das Vertrauen auf Jesus ist die Frage seines Geburtsortes für uns heute nicht mehr. Wir orientieren aber an dem Glaubenszeugnis und der Botschaft, die auch in den Geburtsgeschichten enthalten ist.
Joh 7,40-52: Einige nun aus dem Volk, die diese Worte hörten, sprachen: „Dieser ist wahrhaftig der Prophet.“ Andere sprachen: „Er ist der Christus.“ Wieder andere sprachen: „Soll der Christus aus Galiläa kommen? Sagt nicht die Schrift: Aus dem Geschlecht Davids und aus dem Ort Bethlehem, wo David war, soll der Christus kommen?“
So entstand seinetwegen Zwietracht im Volk. Es wollten aber einige ihn ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn. Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und Pharisäern; und die fragten sie: „Warum habt ihr ihn nicht gebracht?“ Die Knechte antworteten: „Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser.“
Da antworteten ihnen die Pharisäer: „Habt ihr euch auch verführen lassen? Glaubt denn einer von den Oberen oder Pharisäern an ihn? Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz weiß; verflucht ist es.“ Spricht zu ihnen Nikodemus, der vormals zu ihm gekommen war und der einer von ihnen war: „Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhört und erkannt hat, was er tut?“ Sie antworteten und sprachen zu ihm: „Bist du auch ein Galiläer? Forsche und sieh: Aus Galiläa steht kein Prophet auf.“
Und jeder ging heim.
- Mel vLv 6vor 1 Jahrzehnt
Wieso ist Bethlehem nicht der Geburtsort Jesu?
Eine Stadt im Judäischen Bergland. Von hier kann man die HauptstraÃe überblicken, die von Jerusalem nach Beerscheba hinabführt. Heute trägt Bethlehem den Namen Bet Lahm (Bet Lehem) und liegt ungefähr 9 km ssw. des Tempelberges. Der Ort befindet sich rund 777 m über dem Meeresspiegel und somit etwa in der gleichen Höhe wie Jerusalem. Die Gegend ist zwar felsig, dennoch gedeihen Oliven, Weintrauben und verschiedene Getreidesorten (Ru 1:22).
Der frühere Name Bethlehems scheint Ephrath (oder Ephratha) gewesen zu sein. Jakob begrub Rahel „am Weg nach Ephrath, das heiÃt Bethlehem“ (1Mo 35:19; 48:7). Unter den frühen Nachkommen seines Sohnes Juda werden „Salma, der Vater von Bethlehem“ (1Ch 2:51, 54), und ‘Hur, der Erstgeborene Ephrathas, des Vaters von Bethlehem’, erwähnt (1Ch 4:4). Die Bezeichnung „Vater“ mag in diesem Zusammenhang bedeuten, daà die genannten Männer die Vorfahren der Israeliten waren, die später Bethlehem bewohnten. Nach dem Einzug der Israeliten in Kanaan fiel die Stadt dem Stammesgebiet von Juda zu; sie wird aber weder in irgendwelchen Listen judäischer Städte speziell erwähnt, noch finden sich die geringsten Hinweise auf ihre damalige GröÃe und ihre Bedeutung. Da noch ein anderes Bethlehem im Gebiet des Stammes Sebulon existierte (Jos 19:10, 15), bezog man sich gewöhnlich, wenn man die Ortschaft in Juda meinte, auf Ephrath oder auf „Bethlehem in Juda“ (Ri 17:7-9; 19:1, 2, 18).
So mag der Richter Ibzan aus Bethlehem in Juda gewesen sein, doch da jeder Hinweis auf Juda oder Ephrath fehlt, halten viele Bethlehem in Sebulon für seinen Heimatort (Ri 12:8-10). Elimelech, seine Frau Noomi und seine Söhne stammten aus Bethlehem, und hierhin kehrte Noomi mit Ruth, der Moabiterin, zurück (Ru 1:1, 2, 19, 22). Bethlehem war auch die Heimat von Boas, und die weitere Handlung des Buches Ruth, in dem die Hauptpersonen Vorfahren Jesu sind (Mat 1:5, 6), spielt sich in diesem Ort und auf den umliegenden Feldern ab (Ru 2:4; 4:11).
David, der Sohn „Isais, des Bethlehemiters“, wurde in Bethlehem in Juda geboren, hütete die Schafe seines Vaters in dieser Gegend und wurde später dort von Samuel zum künftigen König über Israel gesalbt (1Sa 16:1, 4, 13, 18; 17:12, 15, 58; 20:6). Als Flüchtling verlangte David nach einem Trunk Wasser aus einer Zisterne in Bethlehem, wo sich damals ein Vorposten der Philister befand (2Sa 23:14, 15; 1Ch 11:16, 17). Bemerkenswerterweise befinden sich heute noch an der N-Seite der Ortschaft drei Brunnen. Elhanan, einer der hervorragendsten Krieger Davids, war der Sohn eines Mannes aus Bethlehem (2Sa 23:24), desgleichen Davids Neffen Joab, Abischai und Asahel. Der schnellfüÃige Asahel wurde dort begraben, nachdem er von dem starken Abner getötet worden war (2Sa 2:18-23, 32).
Trotz Bethlehems zentraler Lage an einer wichtigen StraÃe und trotz seiner strategischen Bedeutung — es liegt auf einer Anhöhe und ist an einer Stelle erbaut worden, die eine Kette aus Kalksteinhügeln beherrscht — und obwohl es der Heimatort Davids war, wählte dieser es nicht zur Hauptstadt. Erst während der Regierung von Salomos Sohn Rehabeam wird Bethlehem wieder direkt erwähnt, nämlich als eine der Städte, die König Rehabeam befestigte (2Ch 11:5, 6). Der Ãberrest des Volkes, der nach der Zerstörung Jerusalems durch Babylon in Juda zurückgelassen worden war, machte auf seiner Reise nach Ãgypten in der Nähe von Bethlehem Station (Jer 41:17). Unter denen, die nach dem Exil aus Babylon zurückkehrten, befanden sich Männer von Bethlehem (Esr 2:21; Ne 7:26).
Wie bereits erwähnt, wird Bethlehem in den Beschreibungen der Stammesgebiete nicht unter den Städten Judas aufgeführt. Es kommt zwar in Büchern der Bibel in Verbindung mit bestimmten Einzelpersonen vor, ansonsten scheint es aber weder eine berühmte Stadt gewesen zu sein noch eine groÃe Bevölkerung gehabt zu haben. Zur Zeit Jesu war es ein „Dorf“ (Joh 7:42). Daher konnte der Prophet Micha in seiner messianischen Prophezeiung in Micha 5:2 Bethlehem-Ephratha als „zu klein“ bezeichnen, „um schlieÃlich unter den Tausenden Judas zu sein“. Dennoch lieà seine Prophezeiung erkennen, daà das kleine Bethlehem die einzigartige Ehre haben sollte, der Ort zu sein, aus dem der Messias kommen würde. Das jüdische Volk verstand diese Prophezeiung in dem Sinne, daà der Messias oder Christus in diesem Ort geboren werden und daraus hervorgehen würde (Joh 7:40-42) — ein Glaube, den auch die Oberpriester und Schriftgelehrten teilten (Mat 2:3-6).
Folglich brachte Maria, die in Nazareth in Galiläa schwanger geworden war, Jesus in Bethlehem in Judäa zur Welt, und damit erfüllte sich die göttliche Prophezeiung (Luk 1:26-38; 2:4-7). Dies war — legt man die heutigen StraÃenverbindungen zugrunde — eine Reise von rund 150 km, die durch eine hügelige Landschaft führte.
Als Jesus geboren wurde, lebten drauÃen im Freien auf den Feldern Hirten, die nachts über ihre Herden Wache hielten (Luk 2:8). Schafe kann man zwar tagsüber zu jeder Jahreszeit auf die Weiden führen, aber daà die Hirten drauÃen auf den Feldern lebten und dort zusammen mit ihren Herden die Nacht verbrachten, gibt einen eindeutigen Hinweis darauf, zu welcher Zeit Jesus geboren wurde. In Palästina beginnt die Regenzeit Mitte Oktober und dauert mehrere Monate. Im Dezember gibt es in Bethlehem, ebenso wie in Jerusalem, häufig Nachtfrost. Folglich weist die Tatsache, daà sich die Hirten von Bethlehem nachts auf den Feldern aufhielten, auf eine Zeit vor dem Beginn der Regenzeit hin. AuÃerdem ist es sehr unwahrscheinlich, daà Cäsar Augustus die Juden unnötigerweise provozierte, indem er die Einschreibung in dem regnerischen Wintermonat Dezember, wenn das Reisen besonders beschwerlich ist, anordnete (Luk 2:1-6; vgl. Mat 24:20).
Die ursprüngliche Lage des Stalles in Bethlehem, in dem Jesus geboren wurde, ist unbekannt. Einige Zeit nach Jesu Geburt — seine Eltern hatten ihre Unterkunft in dem Stall aufgegeben und wohnten jetzt in einem Haus — kamen orientalische Astrologen nach Bethlehem, die nach „dem kleinen Kind“ suchten (Mat 2:1-12). Das Eingreifen Gottes verhinderte zwar, daà ihr Besuch zum Tode des kleinen Jesus führte, die Stadt Bethlehem und ihre Umgebung erlitten jedoch den Verlust aller männlichen Kinder im Alter bis zu zwei Jahren, die auf die Anordnung von König Herodes hin umgebracht wurden (Mat 2:12, 16). In Matthäus 2:17, 18 zitierte der inspirierte Schreiber die Prophezeiung aus Jeremia 31:15 und wandte sie auf die damaligen Geschehnisse an
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Historisch weiss man nichts über das Leben Jesu, insbesondere nicht über seine Jugend.
Die Hagiographen wählten Bethlehem als Geburtsort, um zu belegen, dass Jesu vom Königshaus David abstammte ...
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
erhardgr = Dr. der Theologie - wenn er das sagt dann hat er bestimmt seine Gründe und nähere Erkenntnisse. Für mich persönlich ist das nicht so wichtig, denn Glaube ist kein Wissen. Auch weià ich bis heute nicht wo genau Bethlehem liegt.
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- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das Allerallerwichtigste ist?
Das der HERR JESUS - CHRISTUS, GOTTES SOHN in diese Welt der Finsternis
der Egoentrik, Gewalttätigkeit, geboren ist.
ER hat und uns altruistisch Aufrichtigkeit, Wahrhaftigkeit, Rechtsempfinden, vorbildhaft vorgelebt.
ER hat die Liebe, Bejahung, Wohlwollen, Vertrauen,
Verstehenwollen, Verständigung,
Geduld, Gelassenheit, wohl tun, wohlwirken, zum Mitmenschen vorgelebt.
- vor 1 Jahrzehnt
Die Bibel ist wie der Koran und alle Religiösen Schriften nach Ãberlieferungen aufgezeichnet.Also im weitesten Sinne,Legenden und Märchen.Glauben sollst Du,und Glauben heiÃt ;nicht'(s)Wissen
- vor 1 Jahrzehnt
Nach christlicher Ãberlieferung ist Betlehem der Geburtsort Jesu.
Nach christlicher Wissenschaft ist Betlehem wahrscheinlich nicht der Geburtsort Jesu.
Die christliche Ãberlieferung beruft sich darauf, dass Betlehem an einigen Stellen im Neuen Testament als Geburtsort Jesu genannt wird.
Die christliche Wissenschaft beruft sich darauf, dass im gesamten übrigen Neuen Testament eigentlich nichts dafür spricht, dass Jesus in Betlehem geboren ist. Manches aber würde dagegen sprechen.
Der Name Betlehem wird in der christlichen Literatur unterschiedlich geschrieben, mal - wie hier - mit "t" und mal mit "th".
- JeanyLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich glaube, das hat mit der liberalen Theologie zu tun. Ich glaube daran, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, und es ist ja auch vorausgesagt worden.
Jetzt könnte jemand sagen: "Jesus war ja gar nicht aus Bethlehem! Er war ja nur wegen der Volkszählung dort!"
Aber Maria und Josef mussten ja gerade deshalb nach Bethlehem, weil sie ja von dort stammten, denn jeder sollte in die Stadt kommen, aus der er stammte.
Wären Maria und Josef Jesus aus Nazareth gewesen, hätten sie sich gar nicht auf den Weg machen müssen, sondern hätten sich kurz in Nazareth eintragen lassen können.
Sehr wahrscheinlich hätten sie dann Jesus genauso zu Hause bekommen wie andere Eltern auch.
- lordseagleLv 6vor 1 Jahrzehnt
Es steht doch jedem frei, ob er der Bibel glaubt, oder lieber den Menschen. Auch Historiker sind Menschen. Und Erkenntnis ist nicht gleich Wissen.