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Hat noch jemand Informationen zu Brian Jones?
Hallo.
Ich muss morgen in Englisch ein Kurzreferat über Brian Jones halten. Ich habe nun schon einige Informationen zusammengefasst, aber das ist irgendwie noch zu wenig.
Das Meiste was ich über ihn finde (im Bezug auf die Musik) steht im Zusammenhang mit den Rolling Stones, aber auch da finde ich nicht so viel. Weiss jemand was er vor der Gründung der Band so getan hat?
Ich würde mich über jede Informationen freuen.
Schon mal vielen Dank"
Auf Wikipedia hab ich schon geguckt und habe auch einige Informationen von dort entommen, da steht aber nicht so viel über seine Musikkarriere ohne die Rolling Stones.
4 Antworten
- Anonymvor 1 JahrzehntBeste Antwort
Am 9.Juni 1969 geben die Rolling Stones bekannt, daß sich Brian Jones, der Gitarrist der Band, wegen musikalischer Differenzen von den Rolling Stones getrennt hat. Mick Taylor, der neue Stone-Gitarrist mit einem Wochengehalt von 150 Pfund, probt bereits mit der Band für die neue LP LET IT BLEED und das Free Concert im Hyde Park, das am 5.Juli stattfinden soll.
Brian Jones sitzt derweilen mit drei Bekannten am Swimming Pool seines Hauses, der Cotchford Farm. Das Gespräch dreht sich hauptsächlich um die Pläne des Ex-Rolling-Stones, zusammen mit Jimi Hendrix eine Band zu gründen, die genauso gut sei wie Credence Clearwater Revival, Brians momentane Favoriten. Es ist lange nach Mitternacht und nach einer Flasche Cognac, einer Flasche Vodka und einer halben Flasche Whisky gehen Brian Jones, ein Bauarbeiter namens Thorogood und dessen Girl-Friend Janet Lawson eine Runde schwimmen. Anna, Brians Freundin, verläßt den Pool, weil das Telefon läutet. Thorogood und sein Girl folgen ihr bald, um sich im Haus umzuziehen. Als die drei wieder aus dem Haus kommen, treibt Brian Jones Gesicht nach unten im Swimming Pool. Es ist der 3.Juli vor zwanzig Jahren.
Brian Jones. Geboren am 28. Februar 1942. Mit 17 und schon Vater zweier unehelicher Kinder geht Brian Jones nach London und gründet 1962 mit Mick Jagger, Keith Richards, Bill Wyman, Charlie Watts und Ian Stewart die Rolling Stones. Stewart darf aber bald nur noch als Studiomusiker mitwirken. Das Repertoire der Band besteht hauptsächlich aus in England wenig bekannten Rhythm'n Blues-Nummern. Haupteinflüsse sind Bo Diddley, Chuck Berry, Jimmy Reed und Elmore James. Die Musik sollte Londons Antwort sein auf die Erfolge des Mersey Beats und der Beatles, deren Leihgabe I WANNA BE YOUR MAN -1963 erschienen- den Stones allerdings zum ersten großen Hit verhalf. Eine Zeitungskritik aus dem Frühjahr 1964: "Der Gitarren-Radau der Gruppe kam Chuck Berrys Originalversion von ROLL OVER BEETHOVEN weit näher als die Aufnahme der Beatles, wurde aber völlig von den Fans überschrien. Das Geschrei ließ bei dem langsameren YOU BETTER MOVE ON nicht nach, auch nicht bei I WANNA BE YOUR MAN, mit welchem das Höhlenmenschen-ähnliche Quintett endete."
1964 haben die Rolling Stones die längsten Haare und das erste Debüt-Album der Popgeschichte, auf dem weder Titel noch Gruppenname zu lesen sind. Das Foto spricht für sich selbst. Bis auf drei Songs spielen die Stones weiterhin nur Fremdmaterial, was vor allem Brian Jones und seiner Slide-Gitarre entgegenkommt.
Wesentlich am Erfolg der Stones beteiligt ist ihr 19 Jahre alter Manager Andrew Loog Oldham, der alles tut, um seine Band als Gefahr für die öffentliche Ordnung darzustellen, der Englands Mütter fragt, ob sie solche Typen als Schwiegersöhne haben wollten und der die Arroganz und Coolness der Stones als den neuen Lenesstil einer Generation darstellt. Brian Jones scheint den Sprüchen Oldhams als einziger der schon frühzeitig abgebrühten und professionellen Stones geglaubt zu haben. Er arbeitet stark an seinem Image als engelsgleicher Satansbraten und erklärt in einem Interview gegen Ende des Jahres 1964, das der größte Durchbruch seiner Karriere der Bruch mit seinen Eltern gewesen sei und daß er eine Schwester habe, die HASCHISCH heißt.
Gruppenintern setzt Brian Jones sich im November 1964 ein letztes Mal durch, als er der einzige ist, der den Blues-Titel LITTLE RED ROOSTER von Willie Dixon als Single herausbringen will und mit seiner Wahl recht behält: Seine Slide-Gitarre bringt LITTLE RED ROOSTER auf Nummer 1. Danach beginnt der Aufstieg des Songwriter-Duos Jagger/Richard und der Verfall von Brian Jones.
Während der langen US-Aufenthalte der Stones begeistert sich Brian Jones für die Hippie-Subkultur. Dylan wird sein erklärtes Idol, mit dem er Nächte durchjammt. Er trifft Andy Warhol und nimmt an Ken Keseys Acid-Tests teil. Aus dem gelegentlichen Kiffen wird regelmäßiger Konsum von LSD und Heroin, das relativ einfach von High-Society-Ärzten zu bekommen ist. Unter dem Einfluß der Drogen brechen, wenn man den diversen Büchern über die Stones glauben darf, die schon immer vorhandenen psychischen Defekte und Ängste des Brian Jones voll auf. Er verwandelt sich im Lauf der Zeit in ein paranoides Monstrum. Seine enge Freundschaft mit Keith Richard kühlt ab, seit dieser mit Mick Jagger die Songs schreibt und mit GET OFF OF MY CLOUD und SATISFACTION die bisher größten Erfolge der Stones fabriziert. Jones erscheint nicht mehr zu Studioterminen, wird öfters ins Krankenhaus eingeliefert, lauscht während der Tourneen am Abend an den Zimmertüren der anderen Stones, um herauszufinden, ob sie über ihn reden und erzählt jedem, der es hören will, daß die anderen Stones ihn loswerden wollen - eine Idee, die gar nicht mehr so abwegig ist, weil man in den USA ständig aufpassen mußte, daß Brian nicht mit einem Brocken Shit durch die Grenzkontrollen ging, daß man ihn nicht wieder mit einem vierzehnjährigen Mädchen im Bett erwischte und zu den mittlerweilen sechs unehelichen Kindern noch eines dazukam. Darüber hinaus gelingt es Brian Jones nicht, auch nur einen einzigen Song zu schreiben, der ernsthaft für die Stones in Frage käme. Mick Jagger und Keith Richard sind endgültig die Chefs im Ring.
1967 wird das Jahr der Verhaftungen und Prozesse. Das Boulevardblatt NEWS OF THE WORLD und ein Teil der Londoner Polizei beschließen, den Untergang des Abendlandes dadurch zu verhindern, daß die vorlautesten Langhaarigen, also die Rolling Stones, fertiggemacht werden. Im Februar macht die Polizei eine Razzia bei Keith Richards. Sie finden eine Haschischpfeife, eine nackte und wohl völlig zugerauchte Marianne Faithful und vier Aufputscher in der Jackentasche von Mick Jagger, die am Vorabend von Marianne Faithful dort hineingesteckt worden sind. Der Koffer voll LSD, der einem gewissen Acid King David gehört, von dem nicht klar ist, ob er ein Spitzel der Zeitung oder eine Art Möchtegern-Timothy-Leary war, liegt im Nebenzimmer und wird nicht weiter beachtet.
Im Mai wird Brian Jones hochgenommen. Im Juni werden Jagger und Richard von einem ultrakonservativen Richter verurteilt und verbringen eine Nacht im Gefängnis, bevor sie gegen Kaution freigelassen und im Berufungsverfahren nur zu einer Bewährungsstrafe verdonnert werden. Brian Jones ist zu der Zeit in Monterey, um sich das erste Open Air Festival anzuschauen und seinen Freund Jimi Hendrix anzusagen, der nach seinem England-Aufenthalt zum ersten Mal in den USA auftritt. Bitte genau hinhören...
Im Juli 1967 bricht Brian Jones zusammen und muß längere Zeit in eine Klinik, die auch einen Entzug versucht. Im Oktober ist die Verhandlung von Brian Jones. Auch er muß für eine Nacht ins Gefängnis, bevor er gegen Kaution freigelassen wird. Im Dezember bezeichnet ein psychiatrisches Gutachten Brian Jones als "sehr verängstigten jungen Mann mit Selbstmord-Tendenzen", was das Gericht dazu bewegt, nur eine dreijährige Bewährungsstrafe auszusprechen. Nach dem Prozeß folgt der zweite Total-Zusammenbruch dieses Jahres. Im Mai 1968 wird Brian Jones ein weiteres Mal mit Marihuana erwischt, einer Droge, die er nachweislich seit der ersten Razzia nicht mehr angerührt hat. Er macht sich nur noch mit Pillen und Unmengen Alkohol fertig. Im Lauf der Ermittlungen stellt sich als sehr wahrscheinlich heraus, daß die Polizisten dem prominenten Opfer das Gras selbst untergeschoben haben und Brian Jones kommt mit der symbolischen Strafe von 50 Pfund davon.
Musikalisch sind die Rolling Stones am Tiefpunkt. Außer den ewig erfolgreichen Singles haben sie nur mäßige LPs abgeliefert und ihre Antwort auf SERGEANT PEPPERS von den Beatles, die LP THEIR SATANIC MAJESTIES REQUESTS, zeigt die Stones als gescheiterte Experimentalmusiker. Brian Jones ist bei den Aufnahmen kaum mehr dabei. Auf 2000 LIGHTYEARS FROM HOME spielt er nachträglich zu den Aufnahmen der Band dieses seltsame Mellotron dazu...
Parallel zu den Drogen- und Alkohol-Exzessen, dem kreativen Tiefpunkt, den Prozessen und dem Presserummel verschärft sich Brian Jones Situation durch die seit 1965 dauernde Affäre mit Anita Pallenberg. Die deutsche Schauspielerin, die Mitte der sechziger Jahre viel mit Volker Schlöndorff arbeitet, für den Brian Jones auch den Soundtrack zu dem Film MORD UND TOTSCHLAG komponiert, trifft den Rolling Stone nach einem Konzert in München. Brian Jones sitzt weinend hinter der Bühne. Er erzählt seine Lieblingsgeschichte, daß ihn die anderen loswerden wollen. Anita Pallenberg tröstet Brian und trifft sich immer öfter mit ihm, bis sie zu seiner festen Begleiterin wird. Diese Beziehung scheint für Brian die ganz große Liebe zu sein. Er achtet wieder mehr auf sein Äußeres und entwirft für sich sein laszives SS-Mann-auf-der-Carnaby-Street-Image. Außerdem ist das Model Pallenberg ein Status-Symbol, das Brian Jones schmückt und abhebt von John Lennon oder Mick Jagger, die immer noch mit ihren langweiligen Teenager-Bekanntschaften herumsitzen, während er und Anita ihre Hotelzimmer mit kleinen brennenden Feuerwehrautos anzünden oder Anita mit großen Peitschen durchs Foyer schreitet. Gemeinsam erforschten die beiden auch das hippe LSD, das bei Brian vorwiegend Horrortrips hervorruft und nicht lange Verwendung findet. Viel stärker beeindruckt Brian Jones das Leben in Marokko. 1966 reist er mit Anita erstmals dorthin und hört in Tanger von Brion Gysin von den Panflötenspielern von Joujouka, deren rituelle Feste ihn auf die Idee bringen, diese Musik mit der Musik der Stones zu verbinden. Doch die Reise wird zum Alptraum. Brian Jones wird hochgradig eifersüchtig wegen Anita Pallenberg, prügelt sie fast jeden Tag und bricht sich sogar die Hand bei einer dieser Szenen. 1967, nach der Verhaftungs- und Prozeßwelle in England, beschließen die Stones, gemeinsam nach Marokko zu reisen. Brian Jones, Anita Pallenberg u
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