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Amily fragte in SozialwissenschaftSoziologie · vor 1 Jahrzehnt

Weshalb gibt es immer noch Frauen, die sich von ihren Männern schlagen lassen?

Ist es nur die falsche Erziehung, die diese Frauen denken läßt, es verdient zu haben? Oder was steckt sonst dahinter? Könntet Ihr einen Menschen lieben, der euch das antut? Ich nicht. Trotzdem kommt es oft vor in unserer Gesellschaft und die Männer von einigen dieser Frauen, werden auch noch verteitigt durch selbige. Ich meine, sie schweigen und verleugnen auch noch ihre Pein. (Vielleicht ist das hier auch ein kleiner Aufruf, für Betroffene, sich endlich zu wehren!!!)

13 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Das ist eine sehr gute Frage.

    Man denkt oft, man hätte schwache, labile Frauen vor sich, die das mit sich machen lassen.

    Dem ist nicht so.

    "ich würde das nie mit mir machen lassen"... das sagt sich leicht in der Theorie, in der Praxis sieht die Reaktion auch starker Frauen oft so ganz anders aus.

    Männer die schlagen, sind "Minus-Männer". Männer, die keine Worte mehr finden und mit starken Frauen nicht zurechtkommen. Da fehlen ihnen die Worte und dafür sprechen die Fäuste. Anfangs kommen noch BLumen. Aber mit der Zeit nutzt sich auch das ab.

    Wie gehts der Frau, die plötzlich vor diesem Phänomen steht? Sie wird oft genug vom Umfeld nicht ernstgenommen. für schwach erklärt und ihr wird zur Last gelegt, daß sie es zugelassen hat. Die Gesellschaft behandelt familiäre Gewalt immer noch als Privatsache.

    Weiterhin passiert folgendes:

    Wenn Gewalt lange genug passiert, (Familie und Umfeld reagiert oft genug so, daß jedes Gespräch über das problem familiäre Gewalt zu ungunsten der Frau oder des geschlagenen ausfällt (Opfer können auch Männer sein)

    Allerdings sind Frauen häufiger.

    Also dann passiert auch der stärksten Frau mitunter folgendes: Etwas in der Frau spaltet sich ab um die Gewalt auszuhalten.

    Der eine Teil hat mit der Gewalt nichts zu tun.

    Der andere erlebt ihn. Das passiert, weil die Psyche sich damit vorübergehend rettet.

    weil sie sonst daran zugrundegehen würde.

    Und ganz wichtig: der körperlichen Gewalt geht die psychische voraus. Dh. der Respekt ist irgendwann weg und dann fehlen die Worte und dann drischt der Schlagende drauflos. Und es wird immer, immer schlimmer.

    Am Anfang sagt der Geschlagene: "einmal ist keinmal". Dann kommen ja noch die BLümchen und Liebeserklärungen.

    Damit ist Frau dann erst mal für eine Zeit still. Dann passiert es nach einer Weile wieder. Wieder das Spiel mit den Blümchen..

    und so geht es weiter.

    So, und nun geht betroffene Frau nach aussen mit ihrem Problem und bekommt zu hören:

    "ICHH hätte das NIEEEEE mit mir machen lassen."!

    Und kommt sich doof vor. und macht den Mund zu.

    und denkt "ihr habt doch alle keine Ahnung"

    Sie bekommt auch gern zu hören, sie sei selbst schuld (gern von Familie bemüht) und sie dürfe IHN halt nicht reizen.

    (als ob Gewalt als Reaktion auf Zickigkeit gerechtfertigt wäre)

    Neutrale Zeitgenossen sagen auch gern "Alles hat 2 Seiten... alle beide sind schuld daran..."

    Hilft im Moment garnicht.

    Im Gegenteil.

    Wenn Gewalt dann so unerträglich wird, wenn körperliche Gewalt und psychische gewalt zusammenkommen, dann gehen viele Frauen endgültig.

    Man darf nicht vergessen, das Thema Gewalt in der Familie ist tabubesetzt.

    Es ist schambesetzt. Gerade starke Frauen sind paradoxerweise davon betroffen. Warum starke Frauen? ganz einfach, wenn ein Mann nicht mit Stärke klarkommt, entsteht in manchem,der das nicht aushält, erst die Aggression.

    Keine starke Frau gibt gern zu, daß sie von ihrem mann, den sie liebt geschlagen wird. Sie wird ihre eigene Charakterstärke nicht demontieren. Das Umfeld reagiert abwertend bis ungläubig. "IIICHHH würde das nie mit mir machen lassen...." und wie gesagt auch gern und oft " bist ja selbst schuld".

    Das sagt man exakt so lange, bis man die Erfahrung mal selbst machen muß. Da sieht die Sache leider nicht mehr so einfach aus. :(

    Natürlich, objektiv ist das paradox. Stark sein und das mit sich machen lassen.

    Es ist aber trotzdem so.

    Es ist wirklich sehr schwer zu verstehen, wenn man nicht weiss wie sich das anfühlt. Mit dem psychischen und physischen Übergriff wird das Wertesystem so angegriffen, daß es das stärkste Pferd umnieten kann. Man wird nämlich da getroffen, wo es um vertrauten Raum geht, um Liebe, um Schutzzone. Und die ist auf einmal Terrorzone.Und da sind die meisten Menschen sehr zu treffen und straucheln.

    Irgendwann begreift es aber auch die letzte Frau, daß so ein Schläger keinen Pfifferling wert ist und geht.

    Allerdings ist die Umwelt meist keine grosse Hilfe. Das Thema bleibt kompliziert und schambesetzt.

    Es sagt sich aus der Theorie immer leicht. Wär das schön, wenn die Theorie die Praxis wäre! :(

    So und nun kommt der Punkt, an dem bei mir in punkto körperliche und psychische Gewalt in der Familie kein Verständnis mehr aufkommt.

    Wenn nämlich die Betroffenen immer wieder zurückgehen.

    DAS ist dann Schwäche.

    Und wenn sie sich immer wieder Typen suchen, die auch schlagen und quälen.

    Wenn solche Reaktionen sind, dann liegt oft was Traumatisches in der Kindheit vor. Dann spulen sich die glleichen und gleichen Verhaltensmuster ab. Und die Leute kommen da nicht raus.

    Es gibt auch Zustände von Hörigkeit. Aber die meisten Betrofffenen denke ich, sind nicht hörig.

    Hörig sind sie dann, wenn sie immer und immer wieder zum Prügler zurückgehen und nichts ändern.

    Sowas ist wirklich sehr tragisch.

    Das, was sich viele nicht vorstellen können, Gewalt in der Beziehung kann jedem passieren. Und jeder wäre da erstmal rettungslos überfordert und hilflos. Wenn es beim nächsten und nächsten Partner wieder passiert, dann ist es Labilität und Schwäche und ein wirklich echtes Grundproblem.. Ansonsten kann es jeden treffen. Leider. Und die Gesellschaft reagiert hilflos, denn was soll man tun? sich einmischen? es lassen, ? Es ist wirklich schwierig und gehört viel Civilcourage dazu, sich wirklich helfend stark zu machen.

    Der Umgang damit ist ein gesellschaftliches Problem.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Kenne eine Frau, die von ihrem Mann geschlagen wird.

    Sie hatte weder eine schlechte Kindheit, ist sehr liebevoll erzogen worden.

    Dass sie ihren Mann nicht die Bohne mehr liebt, versteht sich wohl von selbst.

    Es gibt tatsächlich Menschen in ihrem Bekannten/Verwandtenkereis,die ihren Mann entschuldigen, seine "Taten" als "Nicht-anders-artikulieren" entschuldigen (er ist verbal nicht so..na ja...er ist nicht sehr klug), oder sie ignorieren einfach ihren manchmal sehr verzweifelten HILFE-Ruf.

    Selbst Behörden (Polizei, Sozialeinrichtungen etc.) schauten sie skeptisch an und sagten: Also, liebe Frau, wenn man sie so ansieht, so gar nicht "am Boden zerstört" (sie ist eine Frau, die auch bei allergrößter Belastung versucht, Haltung zu wahren) und sie haben ja nicht eine sichtbare Wunde, oder Verletzung...also, da müssen wir erst einmal ihren Mann fragen, ob es alles stimmt, was sie uns da erzählen!

    Ja, um Himmels Willen...wie soll da eine Frau, die vielleicht durch ihre positive und stets fröhlich und höflich wirkende Art nicht für "voll" genommen wird, nicht "am Boden zerstört" wirkt...wie soll sich diese Frau wehren können?

    ES GEHT NICHT!!

    Habe alles versucht, ihr zu helfen.

    Nun ist sie es leid, anderen von ihrer privaten Situation zu erzählen...sie hat sich in einen anderen Mann, in einen anderen Mann, in einen anderen Mann, in einen anderen Mann..usw. VERLIEBT.

    Ja..so geht's auch.

    Sie sagt sich nun:

    Wenn schon geschlagen wird, dann LASS ich mir die Wunden lecken (selber kommt sie ja auch schlecht dran,lach).

    Für Außenstehende alles sehr schwer zu verstehen.

    Versucht einfach, diesen Frauen zuzuhören und nicht evtl. noch aus irgendwelchen Eifersuchtsgründen (gab es bei ihr auch durch andere Frauen), ihrem ehelichen Tyrannen Wasser auf die Mühle zu geben, indem er noch als "armer Kerl" hingestellt wird, weil er vielleicht seine Macht mangels Hirn, durch Muskelkraft erzwingen will.

    Muss noch erwähnen, dass der Mann meine Bekannte aus übergroßer, krankhafter Eifersucht schlägt, für die eigentlich nie ein Grund da war, weil sie stets alle Annäherungen anderer Männer abwehrte. (sie wurde/wird sehr oft von Männern mit Komplimenten überhäuft. Kann sie was dazu?)

    Seine Eifersucht nenne ich auch "krankhaftes Besitzdenken" und genau dadurch hat er sie verloren.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Gegenfrage: Warum gibt es immer noch Männer die Frauen schlagen. Da liegt doch das Übel. Warum sollen die Opfer an sich arbeiten.

    Zur Frage: Oft kommen diese Frauen aus Familien, wo schon seit Generationen die Frau geschlagen wird, also empfinden sie es als völlig normal. Und es ist ja auch ein schleichender Prozess. Erst einmal ein kurzer Schubser oder eine "kleine Ohrfeige". Das wird als Gewalt noch nicht angesehen. Irgendwann ist die Hemmschwelle überschritten und es gibt für beide kein zurück. Für mich auch unvorstellbar. Die Achtung die ich meinem Partner und auch meinen Kinder entgegen bringe, möchte ich zurück erhalten. Darum schlägt in unserer Familie niemand niemanden.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich würde mich nicht schlagen lassen. Aber ich könnte mir vorstellen das das Frauen sind, die kein großes Selbstbewußtsein haben, die Schuld immer nur bei sich suchen und es evtl schon in ihrer Kindheit so erlebt haben.

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  • Nicole
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich selbst habe auch zwei solcher Fälle in meiner Verwandschaft!

    Ich verstehe es nicht! Sie halten immer zu den Männern - auch als sie krankenhausreif war und davon eine lebenslange Behinderung davon getragen hat! Aber da erfindet sie kuriose Antworten und flüchtet in Alkohol!

    Die andere hat sich, Gott sei Dank, vor einigen Tagen von ihren Mann getrennt - das Kleinkind hatte verschiedene Verletzungen! Und da war wohl das Maß übergelaufen!

    Ich denke nicht, dass es die Erziehung ist (denn die Geschwister sind ganz anders), sondern eher eine psychische Abhängigkeit vom Mann! Woher die kommt, kann ich nicht beurteilen - da müssen Betroffene sprechen!

    Aber wir sollten auch nicht vergessen, das es Frauen gibt, die ihre Männer schlagen!!!

  • ?
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Darf ich Dir eine andere Sichtweise anbieten, vorausgesetzt Du betrachtest es nicht gültig für ALLE Frauen?

    Vorab einen KOPIERTEN Text. Schau:

    "Der Masochist empfindet Sehnsucht nach Unterordnung und Demütigungen, teils sogar nach persönlichen Misserfolgen. Die Patienten beziehen Lustgefühle aus entsprechenden Situationen und führen entsprechende Situationen teils absichtlich herbei."

    Was ich Dir damit sagen will? Wenn die Konstellation so ist, daß BEIDE dies wollen, also ein Sadist auf eine Masochistin trifft? Sind beide "glücklich". Hört sich pervers an? Nun, dann sprich mal mit dieser Personengruppe. Sie werden Dich total verblüfft anschauen?

    Was jedoch grausam ist? Wenn ein Sadist auf eine Frau stößt, die kein hohes Selbstwertgefühl, etc. besitzt?

    Dann? Ist Deine Frage leider mehr als berechtigt.

    Wenn jedoch Frauen die Männer verteidigen? Nun, dann traf Topf seinen Deckel, wenn Du verstehst. Die Welt ist bunt.

    mfG

    Flefle

    PS. Wußtest Du, daß es wissenschaftlich belegt ist, daß es auch andersrum funktioniert, daß Frauen sadistisch sind?

  • Lena
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Frage ich mich auch seit Jahren. Ich denke viele haben auch nichts was anderes in der Kindheit erlebt und dass ist normal für sie, manche geben sie sich selber die Schuld, wiederum andere sind abhängig von Mann und unfähig sich zu wehren.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt das eine durch das andere.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das liegt in der Kindheit. Oft wurde die Mutter schon geschlagen, oder es wird ihnen beigebracht der "Mann" hat das sagen. Sie mussten immer nur ducken,und leise alles hinnehmen.

    Für mich sind "Männer die schlagen Schwächlinge, sie können nicht richtig argumentieren. Wissen nicht zu reden und lassen ihre Körperliche "Macht" sprechen.

    Arme Würstchen......

    Mein Grundsatz ist und war ..habe ich meinen Söhnen immer gesagt: Schlagen ist und bleibt eine Primitive Form des Daseins.

    Wer der Worte nicht mächtig, gebraute die Faust!!!!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke,wenn ich mir die Antworten von den Anderen durchlese, alle haben irgendwie Recht, so verschieden die Frauen sind, so verschieden sind auch die Gründe.

    Die einen haben Verlustängste und können nicht alleine sein, dass sind die Frauen die kein Selbstwertgefühl haben.

    Andere stammen aus Familien wo Schläge als Bestrafung eingesetzt werden, dass sind die Frauen, die dann noch sagen, ich war selbst Schuld. Dann gibt es noch Frauen, die Angst vor dem Mann haben, sie denken, wenn sie ihn verlassen passiert noch Schlimmeres.

    Dann gibt es noch masochistisch veranlagte Frauen. Obwohl ich einige Gründe kenne, warum sich Frauen schlagen lassen, nachvollziehen kann ich dass nicht. Ich habe auch meine Probleme damit, mit dem Täter-Opfer-Bild.

    Wer sich von einem Mann schlagen lässt und bleibt, ist selbst Schuld.

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