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Brauchen wir eine Zehn-Prozent-Hürde?
Der verkrampfte Wahl- und Nachwahlkampf macht es deutlich: Unser Land braucht eine Neuregelung des Wahlrechts. Könnte die Einführung einer umgekehrten 10-Prozent-Hürde Abhilfe schaffen?
>>>Erhält eine Partei 10 oder mehr Prozent der Stimmen, wird sie bei der Verteilung der Mandate nicht berücksichtigt.<<<
Was wäre die Folge?
Ich könnte mir vorstellen, dass dann insbesondere die "großen Volksparteien" ihre Taktik auf angenehmste Weise anpassen und das liebe Wahlvolk mit kostenlosen Ausflügen ins Grüne, Volksfesten, Konzerten etc. möglichst weit von jeglichen Wahllokalen weglocken würden. "Liebe Wahlberechtigte, werden Sie ihrer staatsbürgerlichen Verantwortung gerecht, machen sie sich einen schönen Tag. Nehmen sie sich Zeit für Kinder, Sport, Hobbys und Schwiegereltern! Oder bleiben Sie doch einfach mal den ganzen Tag im Bett! Wir danken Ihnen aus tiefstem Herzen."
Die Beschimpfung politischer Gegner käme ganz aus der Mode, statt dessen werden diese nach allen Regeln der Kunst gelobt. Der als Wahlbeobacher eingeladene Dalai-Lama ist entzückt: "Sagt bitte Bescheid, wenn die nächsten Wahlen anstehen. Ich komme auf jeden Fall; soviel menschliche Wärme und geschwisterliche Liebe habe ich selten erlebt!". Sind das nicht herrliche Aussichten!
Clement hat vermutlich schon in diesem Sinne innovativ davon abgeraten hat seine Partei zu wählen. Und so wird auch erklärlich warum Koch so missmutig dreinschaute als die CDU stärkste Partei wurde, während Die Linke viel fröhlicher dreinschaute und die FDP völlig außer Rand und Band war. Kein Wunder, die haben ja auch die 10 Prozent zielsicher mit 9,4 % unterboten. Eine echte Punktlandung, die ihnen auch ohne Fallschirmspringer Möllemann gelang.
5 Antworten
- MyladyLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Wenn die großen Parteien, wie du so nett schreibst, die Wähler von den Wahlen fernhalten würden, dann würden die kleinen Parteien auch die 10-Prozent Hürde schaffen. Je weniger Wähler, desto mehr verteilt sich doch auf die einzelnen Parteien.
- eulenspiegelxxLv 5vor 1 Jahrzehnt
Die Bundeswahlordnung könnte durch eine 2/3tel Mehrheit im Bundestag geändert werden. Da die CSU selbständig bleiben will, wird sich die Wahlordnung nicht ändern lassen. So lieb haben sich die SPD und CDU sowie die anderen kleinen Parteien auch noch nicht.
- BerniLv 7vor 1 Jahrzehnt
Wir können uns doch nicht die Prozent-Hürden so lange zurechtbiegen, bis es paÃt.
Wenn diese Bevölkerung eben so bescheuert ist und Parteien
eine Stimme gibt, die schon im Osten bewiesen haben, dass sie zu einer vernünftigen Regierung nicht fähig sind, müssen wir eben mit dieser zukünftigen "Regierungsunfähigkeit" leben.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Und die Radikalen egal welcher Couleur gewinnen die Wahl? Nee!
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- sozialgewissenLv 5vor 1 Jahrzehnt
Interessanter wäre - wenn jeder Politiker Lüge mit Verlust das Mandats bestraft würde.
Endlich hätten wir mal ein paar Neue die uns die Wahrheit sagen würden.
Prozente wären da unerheblich
