Aus welchem Grund könnte man Fasching vehement ablehnen?

Es gibt viele persönliche Gründe, den Karneval zu mögen oder nicht zu mögen. Aber der kategorischen Ablehnung des Karnevalstrubels kommt man wirklich nur mit etwas Religionstheorie auf die Spur.

Da ist zu bedenken, daß Fasching und Fastenzeit eigentlich untrennbar miteinander verbunden sind. Schon die Namen "Karneval" und "Fastnacht" sagen das ganz deutlich. Es ging darum, sich vor Anbruch der trüben, mageren Fastenzeit noch einmal gründlich auszutoben. Gleich danach hieß es dann vierzig Tage lang - bis Ostern - mit knurrendem Magen "in Sack und Asche" zu gehen. Nur unter diesem Vorzeichen duldete die sonst so strenge katholische Kirche das wilde Treiben in den letzten Tagen davor.

Nach protestantischer Weltsicht ist der Friede mit Gott ein pures Geschenk, das Christus uns gemacht hat, da kein Mensch in der Lage ist, sich die eigene Seligkeit selbst zu erwerben. Fasten ist nicht verboten, aber zwecklos und überflüssig. Der Gedanke, zuerst über die Stränge zu schlagen und danach gründlich zu fasten, wird mit einem Kopfschütteln abgelehnt.

Heute sind diese gegensätzlichen Theorien nicht mehr sehr präsent. Auch Protestanten feiern regelmäßig Karneval, auch katholische Karnevalisten denken nicht mehr ans nachfolgende Fasten, und nicht nur Taxifahrer feiern unbekümmert NACH Aschermittwoch.

Dann und wann aber stößt man eben auch noch auf Menschen, die von den alten Grundsätzen kein Stück abrücken wollen.

Außer daß es 'Spaß' macht, wenn man sich dem Gruppenzwang unterordnet (die meisten Kinder können dem Verkleiden auf Befehl eh nichts abgewinnen) und ein Anlaß zu noch mehr Konsum ist, wüßte ich auch gerne, was FÜR das Feiern von Fasching, dieses alte Relikt, das seiner ursprünglichen Be-deutung vollkommen enthöhlt ist, spricht?

ll

ich findes es auch frivol, angesichts der realität von geburt, alter, krankheit und tod.

Ich habe mich als Kind ab und zu verkleidet, meistens als Indianer. Als es dann aufs Gymnasium ging, fand ich das Verkleiden nur noch langweilig.

Mein Sohn hat sich im KiGa (war da 3 Jahre lang) 1x verkleidet, dann hatte er auch keine Lust mehr.

Meine Tochter wollte sich letztes Jahr beim KiGa-Fasching nicht verkleiden, dieses Jahr gibt es da auch keinen, weil die Kinder allesamt kein Interesse haben.

Ich finde das ganze Faschings-Gedöns mit Lustigsein auf Knopfdruck wirklich überflüssig.

Vielleicht ein finanzielles Problem?

Oder ein ganz persönliches? Z.B. ein Trauerfall?

Fasching hat eine sehr lange Tradition, die auf vorchristliche Zeiten zurückgeht. Man feiert das bevorstehende Ende des Winters, bzw. versucht ihn mit allerhand Mummenschanz und grausigen Masken zu vertreiben. Eine bestimmte Weltanschauung oder Religion war damit ursprünglich nicht verbunden.

Allerdings hat die Kirche das Fest später verwendet, um im Anschluß eine religiös bedingte Fastenzeit bis Ostern zu beginnen. Daher auch der Name "Fastnacht".

Aber das wird heute wohl nicht mehr so wichtig genommen wie vor ein paar hundert Jahren, wo gegen Ende des Winters sicher auch die Vorräte knapp wurden und das Fasten daher den praktischen Zweck des Haushaltens hatte.

Im Rheinland ist der Karneval mindestens so wichtig wie Weihnachten, da gibt es auch keine Verweigerer.

Mit Kommerz hat das nur sehr bedingt was zu tun, aber heutzutage wird ja einfach alles irgendwie kommerziell verwertet.

Wer absolut kein Geld hat, kann manchmal in der Gruppe nicht mithalten - und sei es nur der Kauf einer Kappe und ein paar bunter Fetzen. Fertige Faschingskostüme von der Stange sind recht teuer. Und nicht jeder hat eine Nähmaschine oder genug Kreativität zum Selbermachen.

Wenn du mit der betreffenden Mutter mal redest, weißt du mehr. Du kannst ihr ja anbieten, ihr beim Ausstaffieren ihres Sprößlings zu helfen. Wenn ihr die Kinder einbezieht, haben sie sicher viel Spaß dabei, sich zu verkleiden.

das finde ich ja sehr seltsam...

ja gut ,man kann verstehen wenn die Erwachsenen kein Fasching feiern( ich selber find´s auch schrecklich :-)), aber meinen Kindern das gleich zu verbieten?

Kinder haben doch Spaß daran, und das ist doch das schönste !

Wäre echt interessant was die Mutter für eine Erklärung

hat ?!

Gruß

HEXE

schade ...noch ein Kind das es nicht lernt Spass zu haben.

gruß aus dem Kloster

Da auch wir die Antwort nur vermuten können, gibt es eine recht einfache Lösung:

Um die Neugier zu zähmen, genügen ...

- ein Blick ins örtliche Telefonbuch

- die Anwahl der entsprechenden Nummer

- die Anfrage bei der Mutter selbst

... Aber warum einfach, wenn es auch kompliziert - und nur mit Vermutungen - geht ...;)

Sie wollte wahrscheinlich einfach nicht ewig und epischer Breite vor aller Leute Ohren die Gründe dafür diskutieren, sondern dies zu hause tun.

Habe noch keine eigenen Kinder, werde ihnen aber definitiv keine Art von Festen, ob nun heimische (Fasching) oder importierte (Halloween, ursprünglich ja doch aus Europa) verbieten oder untersagen, weil es Kommerz ist. Das ist alles eine Einstellungssache. Gerade in Bezug auf Fasching höre ich immer wieder "Ich muss nicht Fastnacht feiern, um lustig zu sein". Wie gesagt, eine Einstellungssache, meiner Meinung nach. Ich bin auch so lebenslustig. Aber jedem das seine.

Als meine Tochter im Kindergarten war hat mich Fasching auch immer genervt! Nicht, dass ich ihr verboten habe zu feiern aber ich fand es immer als einen Zwang das passende Kostüm zu besorgen. Die Kinder konnten nicht anziehen was sie wollten sondern es war immer ein Thema vorgegeben. zb Elfen und Trolle, Piraten etc. Beim Tanzclub war wieder ein anderes Motto und wenn das Kind kein passendes Kostüm an hatte wurde komisch geschaut. Es ging mir nicht ums Geld was so ein Kostüm kostet aber meine Tochter fand es auch blöd dass sie nicht anziehen durfte was sie wollte und ist bis jetzt Faschingsfan!