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Wie kann man die Mitarbeiter von Nokia im Kampf um den Arbeitzplatz unterstützen?
Nokia will sein Werk in Deutschland schließen, nachdem sie 88 Millionen an Subventionen erhalten haben, bauen sie nun in Rumänien, da sie dort nur noch 1/10 der Herstellungskosten aufbringen müssen. Das maximiert den Gewinn unendlich auf Kosten von 2300 Mitarbeitern (mit Zulieferern ca. 4000), die ihren Arbeitsplatz verlieren werden.
Wie wäre es, wenn jeder mal eine Email an www.nokia.de schickt und denen mitteilt, wie dieses Verhalten zu beurteilen ist? Deutschland ist mit das absatzstärkste Land der Finnen und wir haben es doch in der Hand, was geschieht. Wenn viele Leute protestieren und nur noch ganz wenige die Produkte kaufen, dann wird das schon etwas bewirken. So eine Email kostet noch nicht einmal Geld, aber vielleicht hilft sie ja, Arbeitsplätze zu erhalten?!? Schließlich rufen ja selbst die Politiker, die die Subventionen gezahlt haben, mittlerweile zum Boykott der Produkte dieser Firma auf. Was meint Ihr???
Schon mal vorab Danke für die vielfältigen Antworten. Ich bin immer wieder erstaunt, wie viele Leute doch denken, Emailaktionen bringen nichts und über einen Boykott lachen die Firmen. Natürlich macht denen es etwas aus, wenn die Briefkästen überquellen und der Absatz sinkt. Es müssen halt nur genügend Leute ihre Meinung sagen und handeln. Sicher ist die Politik schuld an so etwas, wenn mit den Subnentionsmillionen nur so herumgeworfen wird. Aber vielleicht lernen die ja auch mal! Ich habe Nokia geschrieben und sie auch aufgefordert sämtliche Daten aus ihren Beständen zu streichen.
Es stimmt, dass das Werk schon seit längerem gebaut wird. Allerdings wurde auf eine Anfrage diesbezüglich des Bochumer Werkes im November 2007 definitiv mit der Lüge geantwortet, das Werk würde nicht geschlosssen. Wie gesagt, wir haben es selbst in der Hand. Wenn natürlich nur 20 Leute mitmachen, dann lachen die vermutlich wirklich.
15 Antworten
- emibrdLv 4vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Letzlich nur durch Bekundung von Solidarität. Ob das was hilft ist eine andere Frage.
Aber eine kleine Korrektur deiner Aussage möchte ich schon anbringen. 9/10 der Produktionskosten werden nicht eingespart. Material, Maschinen etc. bleiben in den Kosten gleich. Lediglich der Lohnanteil an der Produktion, unter 5%, können nochmals reduziert werden, aber nicht zu vergessen sind die neuen Subventionen die dort zusätzlich erhalten werden.
Es verbleiben nur 1 bis 4% an Einsparungen durch Lohnkosten. Aber gerade diese "geringe" Einsparung ist für mich der Grund die Vorgehensweise von Nokia zu verurteilen, zumal das deutsche Werk rentabel arbeitet.
Ich habe bereits eine E-Mail an Nokia gesandt und angekündigt dass circa 4 Geräte in nächster Zeit von mir nicht mehr bei Nokia gekauft werden. Frage: hast du bereits eine E-Mail an Nokia gesandt?
Eine Antwort auf meine E-Mail habe ich bisher nicht erhalten und erwarte auch keine. Denen geht sowas am Allerwertesten vorbei.
Aber eines scheint mir sicher zu sein, bei einem entsprechend starken Boykott deren Produkte, wird sich die Investition in Rumänien nicht mehr "rentieren", da hierdurch entsprechende Umsatzeinbußen entstehen würden. Dies bringt vermutlich weder eine Rückführung des Werkes nach Deutschland oder verhindert die Schließung. Aber eine Bestrafung wäre es trotzdem.
Übrigens, auf meiner privaten Boykottliste stehen folgende Unternehmen:
Danone/Gervais
Electrolux
Tochtergesellschaften
AEG
Zanussi
Juno
Zanker
Müller-Milch
Nokia
Tochtergesellschaften
Standard Elektrik Lorenz AG
Schaub Lorenz
Graetz
Wegen Subventionsmissbrauch und nicht gerechtfertigten Produktionsverlagerungen. Von diesen Unternehmen kommt kein Produkt mehr in mein Haus.
Anmerkung zu Superbär - Lohnnebenkosten
Dieses Argument kann ich nun wirklich nicht mehr hören. Lohnnebenkosten beinhalten Rentenversicherung, Krankenkasse etc.. Wovon sollen künftige Rentner leben oder eine Gesundheitsfürsorge noch bezahlbar in Anspruch nehmen können. Durch Steuerreduzierungen für Großunternehmen, Absenkung des durchschnittlichen allgemeinen Lohnniveaus von mehr als 5% (teilweise auch deutlich höher - Leiharbeiter, Praktikanten, Zeitarbeitsverträgen etc.) in den vergangenen 10 Jahren sind ohnehin die Wettbewerbsbedingungen bereits deutlich verbessert worden. Der hohe und nochmals gestiegene Exportanteil der "Deutschen Industrie" zeigt dies.
Anmerkung zu Philemon
Erst durch Verkauf entstehen Gewinne. Ergo= kein Verkauf, keine Gewinne. Boykott bedeutet keinen oder weniger Verkauf. Dies ist die Macht des Verbrauchers und der Beschäftigten. Also kann man damit etwas bewirken. Voraussetzung ist, es machen ausreichend viele mit. Ein Beispiel hierzu ist, wie ich heute in den Nachrichten lesen konnte. Vattenfall will angeblich Sozialtarife bei Strombezug einführen nachdem mehr als 200.000 Stromkunden abgewandert sind. Hier hat also die Reaktion der "Verbraucher" etwas bewirkt.
Anmerkung zu Alf
Wenn Deutschland als Produktionsstandort so schlecht wäre und nicht konkurrenzfähig, weshalb ist dann Deutschland Exportweltmeister? Dass Boykott nichts bewirkt ist genauso eine Fehleinschätzung. Bei Vattenfall, Shell, um nur zwei Beispiele zu nennen hat es funktioniert. Wenn damit auch weltweit, durch deutschen Boykott, der Umsatz nur um 2 - 3 % einbricht dann hat sich die Verlagerung bei Nokia bereits nicht mehr rentiert. Übrigens 1 von 4 Unternehmen kehren zwischenzeitlich reumütig zurück.
Anmerkung zu Stefan H
Nach den bekannten Daten hat Nokia eben vermutlich nicht die Bedinungen eingehalten. Es wurden nicht die volle Anzahl der zugesagten Arbeitsplätze in BRD errichtet. Und hoffen hilft nichts. Trotzdem "hoffe" ich dass Nokia auf die Schnauze fällt.
Nachtrag
Du kannst die Mitarbeiter von Nokia unterstützen indem Du Dich an der Aktion von Attac beteiligst: www.attac.de/nokia
Nachtrag
Nokia hat 2007 437 Mio Handy's weltweit verkauft.
In Deutschland wurden insgesamt 37 Mio Handy's abgesetzt. (alle Marken) Bei einem Marktanteil von Nokia in Höhe von 40 % wären dies ca. 14,8 Mio Stück in Deutschland. Diese Stückzahl/Anteil am weltweiten Verkauf von Nokia entspricht knapp 3,4 %.
Genau um diese Zahl könnte ein 100%iger Boykott Nokia schädigen.
Ich bin für Boykott !
Aber reicht dieser Anteil um Nokia in die Knie zu zwingen ? Vielleicht ist ja der Marktanteil in Deutschland höher. Die Zahlen kenne ich nicht. Aber ein höherer Marktanteil wäre bei einem Boykott sicher wirksamer.
Sicher hat das Management von Nokia die gleiche Rechnung erstellt. Und die Erfahrung lehrt: Zuerst entsteht ein Sturm (diesmal eher Orkan) der Entrüstung, aber nach einigen Wochen kehrt Windstille ein und dann "Business as usual", und der "Verbraucher" kauft wie bisher, zumal nicht alle potentiellen Handy/Nokiakäufer mitmachen und solidarisch sind. Leider !
Siehe Beispiel AEG.
Genau dies erwartet "Nokia". Vielleicht täuschen sie sich diesmal.
Quelle(n): Stellungnahme zur Werksverlagerung http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/... http://www.nokia-boykott.de/ www.attac.de/nokia http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/... http://www.ruhrbarone.de/?p=177 - vor 1 Jahrzehnt
die Politiker schreien auf da jetzt öffentlich wurde wie sie Verar.scht werden .Oder glaubst du Nokia ist alleine viele Firmen kassieren Subventionen auch Deutsche und handeln wie Nokia.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Jeder fällt jetzt über Nokia her, aber handeln die meisten grossen Konzerne nicht genauso wie Nokia, indem sie ihren gesamten Betrieb oder ihre Produktion ins Ausland verlagern??Die Politiker schreien auf. Wieso eigentlich? Sind sie nicht die wahren Schuldigen?? Sie subventionieren und unterstützen ja noch dieses ungerechte neoliberale System. Ja ja jetzt kommt wieder dieses unsinnige Argument über die Wettbewerbsfähigkeit der Konzerne.Gegenfrage: Warum steigen dann die Gewinne der grossen Konzerne jährlich trotz der hohen Lohnkosten und angeblich hohen Steuern? Unsere Politiker sollen endlich was unternehmen und nicht nur reden,reden,reden...
Superbärti: Warum hat denn dann Nokia überhaupt Handys in Deutschland hergestellt? Sie wussten ja schon vorher dass die Lohn- und Lohnnebenkosten dort ziemlich hoch sind oder??? Sagen wir mal lieber sie wechseln den Standort damit sie noch höhere Gewinne erwirtschaften, denkst du nicht?
emibrd: sehr gut deine Antwort!Und wie erging es damals Total? Erinnerst du dich noch daran, die wollten doch diese Plattform im Meer versenken.Nach einem massivem Boykott der Konsumenten gaben sie das schnell auf.
- vor 1 Jahrzehnt
Sagen mir mal so, eine Mail an Nokia würde nur dann helfen, wenn wir ihren Server soweit überlasten würden, das dort alles zusammenbrechen würde, denn gelesen werden die eh nicht.
Das Beste was wir nun in Deutschland machen könnten wäre die Produkte von Nokia zum Einen zu boykottieren und das werde ich tun sobald ich mir jetzt ein neues Handy vertragsmässig aussuchen kann und ich werde auch versuchen meinen Eltern andere Handys zu besorgen und zum Anderen müsste Nokia dazu verdonnert werden den Mitarbeitern eine Abfindung zu zahlen die Nokia auch zu spüren bekommt nur da kann nur die Gewerkschaft und unser Rechtssystem helfen. Nokia muss merken das sie machen können was sie wollen und auch somit müsste ein sozusagener Status in Deutschland gesetzt werden damit nicht andere Firmen meinen sie können das hier genauso abziehen.
Leider ist ein Boykott des Produktes schwer in Deutschland durchzusetzen denn zuviele Menschen die hier leben geht das auf deutsch gesagt am Po vorbei was passiert. Leider besteht in Deutschland kaum noch eine Gemeinschaft die wirklich zusammmenhält. Ich hoffe jedoch das so einige endlich wach werden und helfen das hier mal Gerechtigkeit zum Zuge kommt.
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- citywolfLv 6vor 1 Jahrzehnt
Ich finde es auch schlimm,dass Nokia sich so verhält und werde wohl auch kein Nokia mehr kaufen. Die Geschichte mit den E-Mails hört sich zwar vernünftig an aber denen wird das egal sein weil sich so etwas mit einem Mausklick ungelesen löschen lässt.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Also.ich kaufe mir sowieso nicht alle zwei Jahre das neueste Handy.
Und wenn wieder mal ein neues ansteht, wird es mit Sicherheit kein Nokia sein.
Und Unterstützen?
Gut, es verlieren einige Tausend ihren Arbeitsplatz.
Aber was ist mit denen, die in einer kleinen Firma arbeiten, und dort ihren Arbeitsplatz verlieren?
Die unterstüzt auch keiner. Die müssen sehen, wie sie allein bei neuer Stellensuche zurechtkopmmen.
Soll jetzt nicht heissen, dass die SchlieÃung des Wekes nicht schlimm ist, aber der Aufschrei der Regierung bei Massenentlassungen ist in meinen Augen nur Wahlkampfgetöse.
Ich freue mich aber für jede/n Nokiamitarbeiter/in der eine neue Stelle bekommt.
- vor 1 Jahrzehnt
In dem du in deinen Freundes Kreis und in deiner Familie dich dar für aussprichst das man keine Nokia mehr kauft.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Auf Demos gehen und dort mitmachen
- HPDLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ganz sicher ist das was Nokia da macht, nicht in Ordnung. Aber seid doch mal einen Moment ehrlich. Wenn ihr einen Herstellungsbetrieb hättet, würdet ihr nicht auch bestrebt sein, euer Produkt so kostengünstig wie nur irgend möglich herzustellen, um einerseits wettbewerbsfähig zu bleiben und andererseits euren Profit zu erhöhen ???
Das eigentliche Problem liegt doch ganz woanders. Die Lohnnebenkosten in Deutschland sind einfach zu hoch. Arbeit ist einfach zu teuer. Daneben noch horrende Energiepreise. Welchem Unternehmer will man es da verübeln, wenn er in kostengünstigere Länder abwandert ?
Und diejenigen Politiker, die jetzt kollektiv aufheulen und mehr oder minder unverholen einen Boykott fordern (übrigens ganz schön dreist für einen Politiker, der eigentlich objektiv sein sollte), sind doch diejenigen, die diese Absurdität erschaffen haben.
Einerseits wird die Arbeit zu teuer gemacht und andererseits werden den Firmen Millionenbeträge an Subventionen geradezu hinterher geworfen.
Und der kleine Mann frisst Fensterkit.
DAS ist das perverse an der Situation. Die Firma Nokia tut nur, was jeder kluge Geschäftsmann auch tun würde, hätte er die Möglichkeit. Auch IHR, die ihr euch hier ereifert !
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Keine Reisen mehr nach Finnland. Durch Mundpropaganda alles und jeden darauf hinweisen (auch wenn dies es dann doch nicht tun) das sie Nokiaartikel meiden sollten. Viel erreichst du aber als Einzelner nicht.