GDL vs. Mehdorn !?

Die GDL soll sich vom Acker machen. Wie kann es angehen das so´n paar Leute das ganze Land in Geiselhaft nehmen. Für MICH kämpft die GDL definitiv NICHT.

Als Arbeitgeber sage ich Streik muss sein.

Jedoch muss jedem Verbraucher klar sein,

dass die höheren Kosten auf die Ticketpreise umgelegt werden. Daran das die Lokführer mit ihren Entgelten nicht mehr auskommen trägt

allein die Politik mit ihrer Steuerpolitik in den letzten 9 Jahren die Schuld.

Und was sollen die vielen anderen Arbeitgeber sagen, wenn sich die GDL jetzt ganz durchsetzt? Wenn dann die ganzen Beamten kommen und auch mindestens 10% mehr wollen? Sie bekommen schon einen eigenen Tarifvertrag.

Die GDL hat einen kurz vor der Rente stehenden mediengeilen Chef, der nichts zu verlieren hat und unbedingt in die Geschichte einziehen will. Bis jetzt hat der doch viel mehr erreicht, als es viele für möglich hielten. Das sollen sie auch haben. Nein - er will auch noch mehr als 10% Gehaltszuwachs ohne Mehrarbeit. Den interessiert aber überhaupt nicht, wo das Geld herkommt, das es erst einmal zusätzlich erarbeitet werden muss, was überhaupt nicht geht. Es kann im Grunde bis auf wenige Einsparungen nur durch Entlassungen oder Arbeitszeit-Erweiterungen erwirtschaftet werden.

Ich bin wirklich kein Anhänger von Arbeitgebern - im Gegenteil - z.B. eine Frau Suckale aus dem Vorstand der Bahn soll angeblich über 100.000 Euro im Monat verdienen, das ist ein kompletter Witz und wie bei Mehdorn hinten eine Null zu viel!

Ich sehe schon einen Unterschied zwischen Streiks, deren Auswirkungen eine Firma betreffen, und Streiks, unter denen die Allgemeinheit leidet. Was wäre, wenn bei einem Streik 75% der Krankenhausleistungen wegfallen? Für manche Menschen ist die Bahn DAS Fortbewegungsmittel, nicht bloß eine Alternative. Daher sehe ich den GDL-Streik kritisch, ohne polemisch auf Kur-Aufenthalte einzugehen.

ABER andererseits: Herr Mehdorn ist nicht lediglich Arbeitgeber und Lohndrücker. Er will die Bahn an die Börse bringen, trägt GESAMTVERANTWORTUNG. Und in diesem Sinne hat er seine Aufgabe (meiner persönlichen Meinung nach) nicht optimal erfüllt. Wenn er auf dem Rücken der bahnreisenden Pendler und Menschen, die kein Auto fahren können, auf den gesellschaftlichen Druck setzt, schadet er der Bahn und den Fahrgästen. Jeder, der es sich leisten kann, organisiert sich jetzt Fahrgelegenheiten zur Arbeit. Damit hat er seinem Unternehmen einen Bärendienst erwiesen.

Fazit: Die GDL streikt für sich. Nicht für uns, nicht für die anderen Bahnbediensteten. Die jetzigen Forderungen sind das Resultat früherer Versäumnisse. Denn hiesige Lokführer verdienen europaweit unterdurchschnittlich. Dass erst eine lange Streikphase die Verhandlungen initiiert, zeugt vom Versagen beider Seiten. Und der Bahnstreik lässt sich nicht auf andere Branchen als Symbol übertragen.

Gruß