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Hat eigentlich der Staat die Verantwortung für den erwachsenen Menschen?
Ich lese immer wieder, wie wenig der Staat die Menschen unterstützt, z.B. zu wenig Kindergeld, zu wenig Betreuungsplätze, zu wenig anderes Geld von Staat...usw.
Ist es wirklich so, dass der Staat für jeden Verantwortung übernehmen muss? Muss man über unser Sozialsystem wirklich so jammern, ich überlege mir, in welchem anderen Land ginge es denn besser?
4 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Gegenfrage: Wozu gibt es einen Staat? Welchen Nutzen hat er?
Der Staat ist die institutionalisierte Form unserer Gesellschaft. Als Gesellschaft stellt sich uns die Frage, welche Verhaltensweisen wir fördern (z.B. Fleiss), welche wir verhindern (z.B. Umweltverschmutzung) wollen.
Das Individuum kann in einer komplexen Welt nicht alle Rahmenbedingungen seines Lebens selbst bestimmen (Arbeitsmarkt, Sicherheit). Wenn Du das Recht nicht selbst in die Hand nehmen möchtest, kann nur der Staat für Deine Sicherheit sorgen.
Jetzt kommt es darauf an, welches Menschenbild Du hast:
Das liberale (stark in den USA vertretene) Menschenbild sagt: Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied. Also ist es Dein Problem. ob Du Dich krankenversicherst, sparst und Kinder zeugst.
Ein anderes Menschenbild begreift den Menschen als vielfältiges Mängelwesen, das entsprechend seiner Konstitution gefördert werden soll. Menschen mit körperlichen, intellektuellen oder psychischen Problemen, Menschen, die in katastrophale Familienverhältnisse geboren wurden, können nichts dafür und sollten daher entsprechend berücksichtigt werden.
Beide Standpunkte eint aber die Überzeugung, dass manche Verhaltensweisen belohnt und unterstützt werden sollten. Z.B. ist es überlegenswert, genug Ausbildungsplätze bereit zu stellen. Krippenplätze und Kindergeld sollen dazu dienen, dass das Generationenmodell der Rente durch ausreichenden Nachwuchs (so die These) aufrecht erhalten wird. Die Pendlerpauschale soll die Arbeitsbereitschaft erhöhen.
In den USA herrscht derzeit die Überzeugung, dass sich jeder um sein Problem kümmert. Davon profitieren letzlich alle.
In skandinavischen Ländern geht man eher davon aus, dass die Probleme gemeinsam gelöst werden müssen. Daher gibt es dort z.B. mehr Krippenplätze, aber auch höhere Steuern.
Gruß
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Im Rahmen der Verfassung muss der Staat Verantwortung übernehmen. Alle Bewohner/innen haben das gleiche Anrecht auf ein menschenwürdiges Leben.
Einige Sozialwerke funktionieren wie Versicherungen (Rente, Arbeitslosenversicherung, etc). Das Anrecht auf Beiträge erwerben die Versicherten durch Prämienzahlungen.
Andere Sozialwerke werden aus Steuererträgen gespeist: Reiche zahlen so mehr ein, Arme weniger.
Viele Landesbewohner glauben, der Staat habe ausserdem für Arbeitsplätze zu sorgen – für alle. Er hat jedoch keinen solchen Auftrag und könnte das auch nicht. Immerhin versuchen alle Regierungen, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen.
- Da Peg_ELv 6vor 1 Jahrzehnt
Uns geht es in Deutschland doch recht gut. Im Gegensatz zu anderen Ländern können wir froh sein, ein Sozialstaat zu sein. Natürlich ist das Geld bei vielen knapp, kaum eine Zuwendung steigt, im Gegenzug jedoch die Lebenshaltungskosten. Aber es gibt natürlich auch viele Menschen, die zu hohe Erwartungen oder Ansprüche an das Leben stellen und deshalb mit ihrem Geld nicht klarkommen. Ich hab auch wenig Geld und bin ständig am Sparen und Kalkulieren, damit ich mich und meinen Sohn über die Runden bringe.
Die Erwachsenen sind für sich selbst verantwortlich, sonst würde der Staat doch auch sofort zusehen, dass die Zuwendungen erhöht werden. Man muss selbst seinen Hintern bewegen, damit man klarkommt.
- vor 1 Jahrzehnt
Erstmal hast du recht.
Viele erwarten vom Staat einfach das "Rundum-Sorglos-Paket".
Der Staat sollte sich aber einmischen, wenn mehr Zurückhaltung vom "einfachen Bürger" verlangt wird, aber selbst nicht vorgelebt wird.
z.B.: Zu Zeiten der wirtschaftlichen Flaute wurde verlangt, daà man den Gürtel enger schnallt (Lohnerhöhungsverzicht, mehr und längere Arbeitszeit usw.).
Jetzt ist das alles geschehen und wir haben angeblich einen wirtschaftlichen Aufschwung. Aber davon hat Otto-Normalverbraucher gar nichts. Im Gegenteil.
Real haben wir die unmäÃige Erhöhungen auf ALLEN Gebieten weniger in der Tasche.
Dass sich hier einige die Taschen übervoll machen, hat mit Neid nichts zu tun, dass ist der natürliche Gerechtigkeitssinn.