Worin besteht der Unterschied zwischen Longierzirkel und Roundpen? Ist es der Durchmesser?

Es besteht kein grosser Unterschied zwischen Longierzirkel und Roundpen. Der ideale Roundpen sollte u.a. Sichtschutz bieten, damits Hotte nicht abgelenkt ist und sich auf die Arbeit konzentriert. Ausserdem ist ein guter Roundpen meist doch etwas grösser als der durchschnittliche Longierzirkel.

Außerdem kann im Roundpen auch geritten werden - deswegen ist er größer.

Er sollte möglichst mit Sichtschutz nach außen so befestigt sein, dass man mit dem Pferd auch "ohne alles" arbeiten kann, ohne dass es die Nase nach dem Gras außerhalb streckt und nicht mehr aufpasst.

Abgeleitet wurde der Roundpen wohl vom iberischen Picardero, der allerdings nicht rund ist, sondern quadratisch, und man damit wegen den Ecken unterschiedliche Biegungsgrade erreichen kann - auch bei freier Arbeit.

Die guten Cowboys sahen aber nur, dass das Pferd augenscheinlich nur rund läuft (in Wirklichkeit ist es wie auf Platz/Halle ein Viereck mit abgerundeten Ecken) und haben das Ding gleich rund gebaut.

Sowohl Roundpen als auch Picardero sind aber eigentlich nicht fürs Longieren sondern fürs Reiten und für Bodenarbeit gedacht.

Longierzirkel, sowie Roundpen sind ein rundes, fest eingezäuntes Areal. Der Unterschied liegt darin, dass der Roundpen stabiler und höher eingezäunt ist als ein einfacher Longierzirkel.

Der Mindestdurchmesser beträgt 12 Meter (was ich allerdings etwas klein finde), nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Der Durchschnitt liegt so bei 18 bis 20 Metern. Das Pferd sollte ja außen eine Begrenzung haben.

Des weiteren gibt es noch den Picadero.

Das ist ein eingezäuntes Quadrat von rund 11 x 11 Metern.

Meine Vorredner haben schon das Wichtigste gesagt, aber ich habe noch etwas hinzufügen.

Beim longieren wird das Pferd mit der Longe geführt. Im Round Pen läuft das Pferd ohne Longe.

Eigentlich ist der Unterschied, dass ein Round-Pen eine hohe feste und blickdichte Umrandung hat. D.h. Das Pferd ist mit der Person im Round-Pen wirklich allein, es kann weder nach draußen sehen, noch über den Round-Pen blicken.

Mittlerweile hat sich das -hier in Europa- aber vermischt. Das gleiche Ding, welches in einem Englisch Reitstall als Longierzirkel steht, heißt in einem Westernstall Round-Pen.

Der eigentliche amerikanische Round-Pen (wie oben beschrieben) dient dazu halbwild aufgewachsene Pferde an den Menschen zu gewöhnen und ihnen deutlich klar zu machen, dass der Mensch entscheidet, ob das Pferd Ruhe hat und sich wohl fühlt oder gejagt wird und sich dabei unwohl fühlt. Auch konzentriert sich das Pferd sehr viel leichter auf den Menschen wenn es nichts anderes sieht und die Ausweglosigkeit erst einmal erkannt hat. Zum ersten Mal im Leben allein von den Artgenossen getrennt, wird es sich schnell der einzigen freundlichen Hilfe zuwenden, die es findet - dem Menschen.