Ist ein Opernhaus ein Kraftwerk der Gefühle?

Kaum ein anderes Metier als die Oper kann mehr Gefühle ausdrücken. In einem Opernhaus kommt dies alles zur Geltung. Erotik wie in der Carmen, Romantik im Freischütz, Komik wie im Rosenkavalier oder Figaros Hochzeit, Drama wie im Tannhäuser Nibelungenring oder Tristan. Kaum irgendwo anders kann man Empfindungen oder Gefühle mehr erleben als im Opernhaus, bzw. in der Musik. Leider machen viele Opernhäuser das Gefühl durch ihre unsinningen Inszenierungen kaputt. Dadurch wird vieles zerstört, was es zu bewahren gilt.

Da es sich bei Opern beinahe durchweg um Dramen mit grossen Emotionen handelt, an denen der wahre Opernfan Anteil nimmt, stimmt diese Aussage.

Für mein Empfinden sind die Sänger und Sängerinnen diese Kraftwerke.

Ich gehe regelmäßig in die Oper, weil ich süchtig bin nach Live-Gesang.

Es gibt Sänger-Persönlichkeiten, die sind in der Lage, überirdische Schwingungen zu produzieren, Joseph Calleja und Sonia Ganassi zum Beispiel haben diese Qualitäten.

Die Inszenierungen sind mir relativ gleichgültig, solange sie die Musik nicht beeinträchtigen oder verfälschen und solange die Discoleuchten nichts ins Publikum blenden. Wenn es sein muss, darf es auch im ersten Akt ein Sofa sein und im zweiten Akt ein Doppelbett.

Nur bitte, der Herzog von Mantua ist kein kalter Wüstling (und auch nicht schwul, falls noch jemand auf diese Idee kommen sollte, nichts ist ja unmöglich).

Viele Charaktere in der Oper sind von Musik und Libretto her vielschichtig und schillernd angelegt. Wunderbar ist es, wenn den Charakteren das Vielschichtige und Schillernde und Lebendige nicht durch Inszenierung genommen wird. Es gibt sogar Sängerinnen und Sänger, die können drei und mehr Gefühle gleichzeitig zum Ausdruck bringen. Das sind dann die absoluten Glanzmomente.

das kann durchaus so sein, habe ich nichts dagegen. es hat ja alles was man zum menschsein so braucht.

Als dadaist will ich daran auch nicht rütteln, aber ich kann durchaus es verkennen und es dadurch noch stärker machen.

Meine dadaistische Assoziation : das Wasser fehlt.