Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.

Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

Ist der Glaube an ein Karma ein egoistischer Glaube?

Wer an Karma glaubt, der glaubt daran, dass jede Handlung und jeder Gedanke Einfluss auf das eigene Karma hat. Wird das Karma belastet, verringert sich die Möglichkeit, das Ziel der Existenz auf Erden zu erreichen.

Handelt man dagegen positiv, wächst die Möglichkeit, das Ziel der Existenz auf Erden zu erreichen.

Handelt man garnicht, ist man unparteiisch, oder versucht nach zum Beispiel buddistischem Glauben, dass Ziel der Existenz auf Erden transzendental zu erreichen, nimmt man keinen Einfluss auf das Karma.

Eine sehr viel genauere Begriffsbestimmung findet man unter http://de.wikipedia.org/wiki/Karma .

Nun habe ich (Misantroph, siehe http://de.answers.yahoo.com/question/index;_ylt=Av... ) einem Bekannten, der an Karma glaubt, vorgeworfen, diese Art von Glauben sei egoistisch, da man zwangsläufig auf sich selber zentriert ist.

Ich bin daher auf Eure Antworten zu diesem Thema gespannt.

Update:

@Ally - Danke für Deine Antwort. In dieser "Ich bekomme zurück, was ich gebe"-Geschichte ist doch eigentlich bereits der Widerspruch versteckt. Handelt man egoistisch, wenn man erwartet, dass etwas zurückkommt? Oder handelt man egoistisch, wenn man glaubt, das man etwas zurückbekommt. Per Definition ist Egoismus doch etwas, dass man ausschließlich etwas für sich tut.

Update 2:

@ * - Danke für Deine Antwort. Man handelt nicht egoistisch, wenn man anderen Zuwendung leistet, das weiss ich und verstehe ich auch. Da man als Karma-Gläubiger jedoch de facto nicht nur an andere, sondern zwangsläufig auch an sich denkt, ist nach meinem Verständnis dieser Glaube egoistisch, oder trägt zumindest egoistische Züge. Das Paradoxon ist: Karma-Gläubige müssen doch dann zwangsläufig glauben, das der Egoismus, das eigene Karma zu verbessern, keine Auswirkung auf das Karma hat.

Update 3:

@maximilian - Vielen Dank für Deine Antwort und Deinen Hinweis. Leider erklärst Du nicht, ob Du den Karma-Dharma-Glauben für egoistisch hälst, oder nicht. Denn nach meinem Verständnis ist das diesseitige Dharma für ein nächstes Leben wiederum ein Karma.

Update 4:

@der_depp - Danke für Deine Antwort. Ich kann die Zäsur setzen, dass esoterischer Karma-Glaube egoistisch ist, und echter Karma-Glaube nach der Auslegung, dass es schlecht für's Karma sei, wenn man anderen nicht helfe, nicht egoistisch ist. Dein letzter Satz bringt mich jedoch zum Nachdenken: Demnach sollte man nicht nur Gutes tun, um selbst Gutes zu ernten. Es mir bei meiner Frage nämlich genau um diese wechselseitige Beziehung gegangen. Meiner Auslegung zur Folge kann man sich nicht auf gutes oder schlechtes Karma berufen, ohne dieses Karma zwangsläufig zu beschädigen. Denn wenn man völlig selbstlos leistet, dann darf man nicht ein einizges Mal an das eigene Karma denken, oder sich fragen, wie es im diesseitigen Dharma um das jenseitige Karma bestellt ist. In einem solchen Moment handelte man egoistisch, und belastete das Karma erneut. Ich vermute, dass derjenige, der dieses Paradoxon versteht, wirklich "erleuchtet" ist. Mein Bekannter beruft sich nämlich ständig auf sein Karma.

Update 5:

@aga - Danke für Deinen - bisher mit dem von der_depp's aussagekräftigsten - Beitrag. Eure beiden Beiträge erschließen mir, dass der ursprüngliche Karma-Glaube nichts mit Egoismus zu tun hat. Ich hätte meinem Bekannten daher vorwerfen müssen, dass er seinen Glauben egoistisch auslegt, da er alles und jedes auf sein Karma bezogen zu sehen scheint.

Update 6:

@Suzie Wong - Vielen Dank auch für Deine Antwort. Vor allem der zweite Teil Deiner Antwort ist der Grund, wieso ich meinem Bekannten vorgeworfen habe, einen egoistischen Glauben zu haben. Die Selbstgefälligkeit, mit der er sich ständig auf sein Karma beruft, wirkt auf mich missionierend. Es mag zwar Zufall sein, das Du gerade diese beiden subjektiven Annahmen mit Deiner Antwort nur noch einmal bestätigt hast, aber fase ich Deine Antwort mit den beiden Antworten von der_depp und maximilian zusammen, erkenne ich folgendes: Der Glaube an ein Karma ist nicht egoistisch. Die Art, wie es gelebt wird, ist entscheidend. In dieser Hinsicht erlag ich einer Täuschung, oder ließ mich von etwas täuschen, dass ich falsch auslegte.

Update 7:

Entschuldigung, ich meinte die beiden Antworten von der_depp und aga.

Update 8:

@ ruben - Danke für Deine Antwort, aber die Definition des Karma-Begriffs war mir bereits geläufig, und ist nicht Gegenstand der Frage gewesen.

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Karma ist die Summe aller Handlungen, zu denen im übrigen auch Gedanken gehören. Nicht mehr nicht weniger, ohne Wertung. Der Buddha wertet nicht. Man kann in diesem Sinne nicht nicht handeln, sowieso setzt man fortgesetzt Ursachen, die sich dann als Wirkung zeigen. Naturgesetz. (Und nicht nur aus dieser Existenz nach buddhistsicher Anschauung). Gut und böse ist eine Klassifizierung, die wir nach unseren moralischen Vorstellungen vornehmen. Ebenso auch die Wirkungen in gut (oder angenehme) bzw. schlecht (Leid) - ist ja in vielem auch eine Ansichtssache. Weiter gedacht kann man auch sagen: es gibt keine Gewinner oder Verlierer, sondern nur Lernende und Nicht-Lernende.

    Aber zurück zu deiner Frage, die ich sehr interessant finde. Handele ich aus taktischen bzw. strategischen Gründen positiv/gut etc. dann ist das zwar nicht nichts wert, führt aber nicht zu der erhofften Wirkung, weil Berechnung die wahre Absicht ist. Ich denke, es kommt auf die wahre Absicht an - und das ist eine Sache, die man nur für sich ganz ehrlich beantworten kann. Hilfreiche, mitfühlende Unterstüzung, die im Übrigen auch eine Auseinandersetzung sein kann, weil ein anderer z.B. sich und andere verletzt, verleugnet...was auch immer, ist auf jeden Fall positiv, wenn man dabei nicht die Absicht hat, missionarisch oder selbstgefällig zu sein, sondern überzeugt ist, dass er damit für sich und andere schadet.

  • nimrod
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    laß mich noch ergänzen: zweckgebundenes handeln ist immer egoistisch - ich würde es eher egozentrisch bezeichnen. dabei stellt man sich selbst in den mittelpunkt des universums und tut so, als ob man mit dem eigenen handeln zumindest das eigene schicksal in griff hätte. so denkt nur ein neuzeitlicher mensch, der zum individualismus erzogen wurde. der glaube an karma stammt aber aus kulturen, wo der mensch sich noch als unendlich winziges rädchen in einem unendlich großen geflecht verstand - dieser mensch war sich dessen bewußt, eine unmenge von gemeinschaftskarma zu tragen ... das mindeste, was er tun konnte, war nicht auch noch sein individuelles karma zu belasten. zum beispiel: der mensch kann nur leben, indem er anderes leben zerstört (gemeinschaftskarma) ... mit enthaltsamkeit kann er jedoch diesen schaden auf ein minimum drosseln (eine handvoll reis reicht in der regel - es muß nicht die üppige frühstücksbar eines 5-sterne-hotels sein ...). würde also jeder den eigenen schaden konsequent klein halten, würde sich dies auch auf das gemeinschaftskarma niederschlagen ...

    sich in erster linie als individuum zu verstehen, ist die größte sünde - man sondert sich dabei von dem ganzen, dessen teil man ist ab - da rettet keine glaubensrichtung, noch nicht einmal atheismus, vor dem sündenfall.-

    egoismus ist also eine sache des selbst-verständnisses nicht des glaubens.-

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    du hast recht, das kann so wirken, wenn man karma nur oberflächlich versteht. aber wenn man weiss, dass man auch dafür bestraft wird, was man anderen NICHT GUTES TUT bzw dafür, was man nicht hilft, wenn man helfen kann, sieht die sache schon wieder anders aus. unreife sogenannte esoterik ist allerdings immer in gefahr, egoismus zu fördern. echte esoterik fördert allbewusstsein, das gegenteil davon.

    wenn man anderen nur gutes tut, um selbst gutes zu ernten, ist man nicht sehr weit gekommen auf seinem weg.

    Quelle(n): om
  • vor 1 Jahrzehnt

    Du hast falsch gedacht, denn wenn man Gutes tut, um das Karma zu verbessern, handelt man ja zum Wohle der anderen und vermeidet, ihnen zu schaden.

    Statt egoistisch wird man sozial.

  • Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Egoistisch würde ich nicht sagen. Man versucht einfach, im Einklang mit der Umgebung zu leben. Man glaubt daran, dass man das bekommt, was man auch gibt.

  • mick
    Lv 4
    vor 4 Jahren

    Natürlich! Aber wenn es doch nur Rechthaberei wäre - oft artet Glaube in Mord und Totschlag aus, wenn Eiferer und Fanatiker im Spiel sind! Leider fällt den in YC vertretenen Gläubigen nichts mehr produktives ein und sie reagieren nur noch unflätig und destruktiv. Dazu kommt noch der fehlende Humor und die zwanghafte Verbissenheit, mit der der Gläubige sich an seine "Wahrheit" klammert. Und Zuhören haben Gläubige schon lange aufgegeben, denn dann müssten sie ja mal über ihre absonderlichen Glaubensinhalte nachdenken und sich unangenehme Fragen stellen. Ich kann nur immer wieder sagen: faith ist present für den Menschen!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    was der mensch sät das wird der mensch auch ernten... hier hast du das karma an das jeder mensch glauben sollte.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Frage ist gut, doch nicht 100% korrekt. Karma bringt man aus vergangenen Leben mit u. sollte sie im jetzigen Leben aufarbeiten, was angeblich erst nach 150-250 Leben möglich sein soll, da man im jetzigen Leben das Dharma hat u. das ist zuständig für jetzige Handlungen u. Gedanken. Das ist dann das Karma für dein nächstes Leben usw.

    Wirst vielleicht schon mal den oberflächlichen Spruch gehört haben, wenn einem Menschen so manches nicht so gelingt wie er will: Ich hab wohl ein schlechtes Karma.

Haben Sie noch Fragen? Jetzt beantworten lassen.