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Kennen sie eine Ballade?

Hallo, ich brauche für den Deutschunterricht eine (schöne) Ballade die nicht kürzer als der Erlkönig sein darf, allerdings sollte sie auch nicht allzu lang sein ;)

5 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort
  • Anonym
    vor 6 Jahren

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  • vor 1 Jahrzehnt

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  • Petra
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das Lied von der Glocke

    Friedrich Schiller

    Fest gemauert in der Erden

    Steht die Form, aus Lehm gebrannt

    Heute muss die Glocke werden

    Frisch Gesellen, seid zur Hand

    5 Von der Stirne heiß

    Rinnen muss der Schweiß,

    Soll das Werk den Meister loben,

    Doch der Segen kommt von oben

    Zum Werke, das wir ernst bereiten,

    10 Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;

    Wenn gute Reden sie begleiten,

    Dann fließt die Arbeit munter fort

    So lasst uns jetzt mit Fleiß betrachten,

    Was durch die schwache Kraft entspringt,

    15 Den schlechten Mann muss man verachten,

    Der nie bedacht, was er vollbringt

    Das ist's ja, was den Menschen zieret,

    Und dazu ward ihm der Verstand,

    Dass er im innern Herzen spüret,

    20 Was er erschafft mit seiner Hand

    Nehmet Holz vom Fichtenstamme,

    Doch recht trocken lasst es sein,

    Dass die eingepresste Flamme

    Schlage zu dem Schwalch hinein

    25 Kocht des Kupfers Brei,

    Schnell das Zinn herbei,

    Dass die zähe Glockenspeise

    Fließe nach der rechten Weise

    Was in des Dammes tiefer Grube

    30 Die Hand mit Feuers Hülfe baut,

    Hoch auf des Turmes Glockenstube

    Da wird es von uns zeugen laut

    Noch dauern wird's in späten Tagen

    Und rühren vieler Menschen Ohr

    35 Und wird mit dem Betrübten klagen

    Und stimmen zu der Andacht Chor

    Was unten tief dem Erdensohne

    Das wechselnde Verhängnis bringt,

    Das schlägt an die metallne Krone,

    40 Die es erbaulich weiterklingt

    Weiße Blasen seh ich springen,

    Wohl! Die Massen sind im Fluss

    Lasst's mit Aschensalz durchdringen,

    Das befördert schnell den Guss

    45 Auch von Schaume rein

    Muss die Mischung sein,

    Dass vom reinlichen Metalle

    Rein und voll die Stimme schalle

    Denn mit der Freude Feierklange

    50 Begrüßt sie das geliebte Kind

    Auf seines Lebens erstem Gange,

    Den es in Schlafes Arm beginnt;

    Ihm ruhen noch im Zeitenschoße

    Die schwarzen und die heitern Lose,

    55 Der Mutterliebe zarte Sorgen

    Bewachen seinen goldnen Morgen -

    Die Jahre fliehen pfeilgeschwind

    Vom Mädchen reißt sich stolz der Knabe,

    Er stürmt ins Leben wild hinaus,

    60 Durchmisst die Welt am Wanderstabe

    Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus,

    Und herrlich, in der Jugend Prangen,

    Wie ein Gebild aus Himmelshöhn,

    Mit züchtigen, verschämten Wangen

    65 Sieht er die Jungfrau vor sich stehn

    Da fasst ein namenloses Sehnen

    Des Jünglings Herz, er irrt allein,

    Aus seinen Augen brechen Tränen,

    Er flieht der Brüder wilder Reihn

    70 Errötend folgt er ihren Spuren

    Und ist von ihrem Gruß beglückt,

    Das Schönste sucht er auf den Fluren,

    Womit er seine Liebe schmückt

    O! zarte Sehnsucht, süßes Hoffen,

    75 Der ersten Liebe goldne Zeit,

    Das Auge sieht den Himmel offen,

    Es schwelgt das Herz in Seligkeit

    O! dass sie ewig grünen bliebe,

    Die schöne Zeit der jungen Liebe!

    80 Wie sich schon die Pfeifen bräunen!

    Dieses Stäbchen tauch ich ein,

    Sehn wir's überglast erscheinen,

    Wird's zum Gusse zeitig sein

    Jetzt, Gesellen, frisch!

    85 Prüft mir das Gemisch,

    Ob das Spröde mit dem Weichen

    Sich vereint zum guten Zeichen

    Denn wo das Strenge mit dem Zarten,

    Wo Starkes sich und Mildes paarten,

    90 Da gibt es einen guten Klang

    Drum prüfe, wer sich ewig bindet,

    Ob sich das Herz zum Herzen findet!

    Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang

    Lieblich in der Bräute Locken

    95 Spielt der jungfräuliche Kranz,

    Wenn die hellen Kirchenglocken

    Laden zu des Festes Glanz

    Ach! des Lebens schönste Feier

    Endigt auch den Lebensmai,

    100 Mit dem Gürtel, mit dem Schleier

    Reißt der schöne Wahn entzwei

    Die Leidenschaft flieht!

    Die Liebe muss bleiben,

    Die Blume verblüht,

    105 Die Frucht muss treiben

    Der Mann muss hinaus

    Ins feindliche Leben,

    Muss wirken und streben

    Und pflanzen und schaffen,

    110 Erlisten, erraffen,

    Muss wetten und wagen,

    Das Glück zu erjagen

    Da strömet herbei die unendliche Gabe,

    Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe,

    115 Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus

    Und drinnen waltet

    Die züchtige Hausfrau,

    Die Mutter der Kinder,

    Und herrschet weise

    120 Im häuslichen Kreise,

    Und lehret die Mädchen

    Und wehret den Knaben,

    Und reget ohn Ende

    Die fleißigen Hände,

    125 Und mehrt den Gewinn

    Mit ordnendem Sinn

    Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,

    Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,

    Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein

    130 Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein,

    Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer,

    Und ruhet nimmer

    Und der Vater mit frohem Blick

    Von des Hauses weitschauendem Giebel

    135 Überzählet sein blühendes Glück,

    Siehet der Pfosten ragende Bäume

    Und der Scheunen gefüllte Räume

    Und die Speicher, vom Segen gebogen,

    Und des Kornes bewegte Wogen,

    140 Rühmt sich mit stolzem Mund:

    Fest, wie der Erde Grund,

    Gegen des Unglücks Macht

    Steht mit des Hauses Pracht!

    Doch mit des Geschickes Mächten

    145 Ist kein ewger Bund zu flechten,

    Und das Unglück schreitet schnell

    Wohl! nun kann der Guss beginnen,

    Schön gezacket ist der Bruch

    Doch bevor wir's lassen rinnen,

    150 Betet einen frommen Spruch!

    Stoßt den Zapfen aus!

    Gott bewahr das Haus!

    Rauchend in des Henkels Bogen

    Schießt's mit feuerbraunen Wogen

    155 Wohtätig ist des Feuers Macht,

    Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,

    Und was er bildet, was er schafft,

    Das dankt er dieser Himmelskraft,

    Doch furchtbar wird die Himmelskraft,

    160 Wenn sie der Fessel sich entrafft,

    Einhertritt auf der eignen Spur

    Die freie Tochter der Natur

    Wehe, wenn sie losgelassen

    Wachsend ohne Widerstand

    165 Durch die volkbelebten Gassen

    Wälzt den ungeheuren Brand!

    Denn die Elemente hassen

    Das Gebild der Menschenhand

    Aus der Wolke

    170 Quillt der Segen,

    Strömt der Regen,

    Aus der Wolke, ohne Wahl,

    Zuckt der Strahl!

    Hört ihr's wimmern hoch vom Turm?

    175 Das ist Sturm!

    Rot wie Blut

    Ist der Himmel,

    Das ist nicht des Tages Glut!

    Welch Getümmel

    180 Straßen auf!

    Dampf wallt auf!

    Flackernd steigt die Feuersäule,

    Durch der Straße lange Zeile

    Wächst es fort mit Windeseile,

    185 Kochend wie aus Ofens Rachen

    Glühn die Lüfte, Balken krachen,

    Pfosten stürzen, Fenster klirren,

    Kinder jammern, Mütter irren,

    Tiere wimmern

    190 Unter Trümmern,

    Alles rennet, rettet, flüchtet,

    Taghell ist die Nacht gelichtet,

    Durch der Hände lange Kette

    Um die Wette

    195 Fliegt der Eimer, hoch im Bogen

    Sprützen Quellen, Wasserwogen

    Heulend kommt der Sturm geflogen,

    Der die Flamme brausend sucht

    Prasselnd in die dürre Frucht

    200 Fällt sie in des Speichers Räume,

    In der Sparren dürre Bäume,

    Und als wollte sie im Wehen

    Mit sich fort der Erde Wucht

    Reißen, in gewaltger Flucht,

    205 Wächst sie in des Himmels Höhen

    Riesengroß!

    Hoffnungslos

    Weicht der Mensch der Götterstärke,

    Müßig sieht er seine Werke

    210 Und bewundernd untergehn

    Leergebrannt

    Ist die Stätte,

    Wilder Stürme rauhes Bette,

    In den öden Fensterhöhlen

    215 Wohnt das Grauen,

    Und des Himmels Wolken schauen

    Hoch hinein

    Einen Blick

    Nach den Grabe

    220 Seiner Habe

    Sendet noch der Mensch zurück -

    Greift fröhlich dann zum Wanderstabe

    Was Feuers Wut ihm auch geraubt,

    Ein süßer Trost ist ihm geblieben,

    225 Er zählt die Häupter seiner Lieben,

    Und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt

    In die Erd ist's aufgenommen,

    Glücklich ist die Form gefüllt,

    Wird's auch schön zutage kommen,

    230 Dass es Fleiß und Kunst vergilt?

    Wenn der Guss misslang?

    Wenn die Form zersprang?

    Ach! vielleicht indem wir hoffen,

    Hat uns Unheil schon getroffen

    235 Dem dunkeln Schoß der heilgen Erde

    Vertrauen wir der Hände Tat,

    Vertraut der Sämann seine Saat

    Und hofft, dass sie entkeimen werde

    Zum Segen, nach des Himmels Rat

    240 Noch köstlicheren Samen bergen

    Wir trauernd in der Erde Schoß

    Und hoffen, dass er aus den Särgen

    Erblühen soll zu schönerm Los

    Von dem Dome,

    245 Schwer und bang,

    Tönt die Glocke

    Grabgesang

    Ernst begleiten ihre Trauerschläge

    Einen Wandrer auf dem letzten Wege

    250 Ach! die Gattin ist's, die teure,

    Ach! es ist die treue Mutter,

    Die der schwarze Fürst der Schatten

    Wegführt aus dem Arm des Gatten,

    Aus der zarten Kinder Schar,

    255 Die sie blühend ihm gebar,

    Die sie an der treuen Brust

    Wachsen sah mit Mutterlust -

    Ach! des Hauses zarte Bande

    Sind gelöst auf immerdar,

    260 Denn sie wohnt im Schattenlande,

    Die des Hauses Mutter war,

    Denn es fehlt ihr treues Walten,

    Ihre Sorge wacht nicht mehr,

    An verwaister Stätte schalten

    265 Wird die Fremde, liebeleer

    Bis die Glocke sich verkühlet,

    Lasst die strenge Arbeit ruhn,

    Wie im Laub der Vogel spielet,

    Mag sich jeder gütlich tun

    270 Winkt der Sterne Licht,

    Ledig aller Pflicht

    Hört der Pursch die Vesper schlagen,

    Meister muss sich immer plagen

    Munter fördert seine Schritte

    275 Fern im wilden Forst der Wandrer

    Nach der lieben Heimathütte

    Blökend ziehen

    Heim die Schafe,

    Und der Rinder

    280 Breitgestirnte, glatte Scharen

    Kommen brüllend,

    Die gewohnten Ställe füllend

    Schwer herein

    Schwankt der Wagen,

    285 Kornbeladen,

    Bunt von Farben

    Auf den Garben

    Liegt der Kranz,

    Und das junge Volk der Schnitter

    290 Fliegt zum Tanz

    Markt und Straße werden stiller,

    Um des Lichts gesellge Flamme

    Sammeln sich die Hausbewohner,

    Und das Stadttor schließt sich knarrend

    295 Schwarz bedecket

    Sich die Erde,

    Doch den sichern Bürger schrecket

    Nicht die Nacht,

    Die den Bösen grässlich wecket,

    300 Denn das Auge des Gesetzes wacht

    Heilge Ordnung, segenreiche

    Himmelstochter, die das Gleiche

    Frei und leicht und freudig bindet,

    Die der Städte Bau begründet,

    305 Die herein von den Gefilden

    Rief den ungesellgen Wilden,

    Eintrat in der Menschen Hütten,

    Sie gewöhnt zu sanften Sitten

    Und das teuerste der Bande

    310 Wob, den Trieb zum Vaterlande!

    Tausend fleißge Hände regen,

    helfen sich in munterm Bund,

    Und in feurigem Bewegen

    Werden alle Kräfte kund

    315 Meister rührt sich und Geselle

    In der Freiheit heilgem Schutz

    Jeder freut sich seiner Stelle,

    Bietet dem Verächter Trutz

    Arbeit ist des Bürgers Zierde,

    320 Segen ist der Mühe Preis,

    Ehrt den König seine Würde,

    Ehret uns der Hände Fleiß

    Holder Friede,

    Süße Eintracht,

    325 Weilet, weilet

    Freundlich über dieser Stadt!

    Möge nie der Tag erscheinen,

    Wo des rauhen Krieges Horden

    Dieses stille Tal durchtoben,

    330 Wo der Himmel,

    Den des Abends sanfte Röte

    Lieblich malt,

    Von der Dörfer, von der Städte

    Wildem Brande schrecklich strahlt!

    335 Nun zerbrecht mir das Gebäude,

    Seine Absicht hat's erfüllt,

    Dass sich Herz und Auge weide

    An dem wohlgelungnen Bild

    Schwingt den Hammer, schwingt,

    340 Bis der Mantel springt,

    Wenn die Glock soll auferstehen,

    Muss die Form in Stücke gehen

    Der Meister kann die Form zerbrechen

    Mit weiser Hand, zur rechten Zeit,

    345 Doch wehe, wenn in Flammenbächen

    Das glühnde Erz sich selbst befreit!

    Blindwütend mit des Donners Krachen

    Zersprengt es das geborstne Haus,

    Und wie aus offnem Höllenrachen

    350 Speit es Verderben zündend aus;

    Wo rohe Kräfte sinnlos walten,

    Da kann sich kein Gebild gestalten,

    Wenn sich die Völker selbst befrein,

    Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn

    355 Weh, wenn sich in dem Schoß der Städte

    Der Feuerzunder still gehäuft,

    Das Volk, zerreißend seine Kette,

    Zur Eigenhilfe schrecklich greift!

    Da zerret an der Glocken Strängen

    360 Der Aufruhr, dass sie heulend schallt

    Und, nur geweiht zu Friedensklängen,

    Die Losung anstimmt zur Gewalt

    Freiheit und Gleichheit! hört man schallen,

    Der ruhige Bürger greift zur Wehr,

    365 Die Straßen füllen sich, die Hallen,

    Und Würgerbanden ziehn umher,

    Das werden Weiber zu Hyänen

    Und treiben mit Entsetzen Scherz,

    Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,

    370 Zerreißen sie des Feindes Herz

    Nichts Heiliges ist mehr, es lösen

    Sich alle Bande frommer Scheu,

    Der Gute räumt den Platz dem Bösen,

    Und alle Laster walten frei

    375 Gefährlich ist's, den Leu zu wecken,

    Verderblich ist des Tigers Zahn,

    Jedoch der schrecklichste der Schrecken,

    Das ist der Mensch in seinem Wahn

    Weh denen, die dem Ewigblinden

    380 Des Lichtes Himmelsfackel leihn!

    Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden

    Und äschert Städt und Länder ein

    Freude hat mir Gott gegeben!

    Sehet! Wie ein goldner Stern

    385 Aus der Hülse, blank und eben,

    Schält sich der metallne Kern

    Von dem Helm zum Kranz

    Spielt's wie Sonnenglanz,

    Auch des Wappens nette Schilder

    390 Loben den erfahrnen Bilder

    Herein! herein!

    Gesellen alle, schließt den Reihen,

    Dass wir die Glocke taufend weihen,

    Concordia soll ihr Name sein,

    395 Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine

    Versammle sich die liebende Gemeine

    Und dies sei fortan ihr Beruf,

    Wozu der Meister sie erschuf!

    Hoch überm niedern Erdenleben

    400 Soll sie im blauen Himmelszelt

    Die Nachbarin des Donners schweben

    Und grenzen an die Sternenwelt,

    Soll eine Stimme sein von oben,

    Wie der Gestirne helle Schar,

    405 Die ihren Schöpfer wandelnd loben

    Und führen das bekränzte Jahr

    Nur ewigen und ernsten Dingen

    Sei ihr metallner Mund geweiht,

    Und stündlich mit den schnellen Schwingen

    410 Berühr im Fluge sie die Zeit,

    Dem Schicksal leihe sie die Zunge,

    Selbst herzlos, ohne Mitgefühl,

    Begleite sie mit ihrem Schwunge

    Des Lebens wechselvolles Spiel

    415 Und wie der Klang im Ohr vergehet,

    Der mächtig tönend ihr erschallt,

    So lehre sie, dass nichts bestehet,

    Dass alles Irdische verhallt

    Jetzo mit der Kraft des Stranges

    420 Wiegt die Glock mir aus der Gruft,

    Dass sie in das Reich des Klanges

    Steige, in die Himmelsluft

    Ziehet, ziehet, hebt!

    Sie bewegt sich, schwebt,

    425 Freude dieser Stadt bedeute,

    Friede sei ihr erst Geläute

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    Silvesternacht

    Das Dorf ist still, still ist die Nacht,

    Die Mutter schläft, die Tochter wacht,

    Sie deckt den Tisch, sie deckt für zwei,

    Und sehnt die Mitternacht herbei.

    Wem gilt die Unruh? wem die Hast?

    Wer ist der mitternächtge Gast?

    Ob ihr sie fragt, sie kennt ihn nicht,

    Sie weiß nur, was die Sage spricht.

    Die spricht: Wenn wo ein Mädchen wacht

    Um zwölf in der Silvesternacht,

    Und wenn sie deckt den Tisch für zwei,

    Gewahrt sie, wer ihr Künftger sei.

    Und hätt' ihn nie gesehn die Maid,

    Und wär' er hundert Meilen weit,

    Er tritt herein und schickt sich an,

    Und isst und trinkt, und scheidet dann. -

    Zwölf schlägt die Uhr, sie horcht erschreckt,

    Sie wollt', ihr Tisch wär' ungedeckt,

    Es überfällt sie Angst und Graun,

    Sie will den Bräutigam nicht schaun.

    Fort setzt der Zeiger seinen Lauf,

    Niemand tritt ein, sie atmet auf,

    Sie starrt nicht länger auf die Tür, -

    Herr Gott, da sitzt er neben ihr.

    Sein Aug' ist glüh', blass sein Gesicht,

    Sie sah ihn all' ihr Lebtag nicht,

    Er blitzt sie an, und schenket ein,

    Und spricht: »Heut Nacht noch bist du mein.

    Ich bin ein stürmischer Gesell',

    Ich wähle rasch und freie schnell,

    Ich bin der Bräut'gam, du die Braut,

    Und bin der Priester, der uns traut.«

    Er fasst sie um, ein einz'ger Schrei,

    Die Mutter hört's und kommt herbei;

    Zu spät, verschüttet liegt der Wein,

    Tot ist die Tochter und - allein.

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