Yahoo Clever wird am 4. Mai 2021 (Eastern Time, Zeitzone US-Ostküste) eingestellt. Ab dem 20. April 2021 (Eastern Time) ist die Website von Yahoo Clever nur noch im reinen Lesemodus verfügbar. Andere Yahoo Produkte oder Dienste oder Ihr Yahoo Account sind von diesen Änderungen nicht betroffen. Auf dieser Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zur Einstellung von Yahoo Clever und dazu, wie Sie Ihre Daten herunterladen.
Kennen sie eine Ballade?
Hallo, ich brauche für den Deutschunterricht eine (schöne) Ballade die nicht kürzer als der Erlkönig sein darf, allerdings sollte sie auch nicht allzu lang sein ;)
5 Antworten
- Anonymvor 6 Jahren
Um Geld durch Wetten Sie wollen, um Hilfe von Menschen, die diese Arbeit zu tun bekommen zu verdienen .. Ich habe so getan, und jetzt verdienen eine Menge Geld ..guarda dieser Seite http://wette.gewinnt.info/
Dies wird definitiv in der Lage, Ihre Gewinne zu erhöhen und Sie werden die gewinnende Methode, um Geld mit Sportwetten machen zu lernen!
- Wie finden Sie die Antworten? Melden Sie sich an, um über die Antwort abzustimmen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Das Lied von der Glocke
Friedrich Schiller
Fest gemauert in der Erden
Steht die Form, aus Lehm gebrannt
Heute muss die Glocke werden
Frisch Gesellen, seid zur Hand
5 Von der Stirne heiÃ
Rinnen muss der SchweiÃ,
Soll das Werk den Meister loben,
Doch der Segen kommt von oben
Zum Werke, das wir ernst bereiten,
10 Geziemt sich wohl ein ernstes Wort;
Wenn gute Reden sie begleiten,
Dann flieÃt die Arbeit munter fort
So lasst uns jetzt mit Fleià betrachten,
Was durch die schwache Kraft entspringt,
15 Den schlechten Mann muss man verachten,
Der nie bedacht, was er vollbringt
Das ist's ja, was den Menschen zieret,
Und dazu ward ihm der Verstand,
Dass er im innern Herzen spüret,
20 Was er erschafft mit seiner Hand
Nehmet Holz vom Fichtenstamme,
Doch recht trocken lasst es sein,
Dass die eingepresste Flamme
Schlage zu dem Schwalch hinein
25 Kocht des Kupfers Brei,
Schnell das Zinn herbei,
Dass die zähe Glockenspeise
FlieÃe nach der rechten Weise
Was in des Dammes tiefer Grube
30 Die Hand mit Feuers Hülfe baut,
Hoch auf des Turmes Glockenstube
Da wird es von uns zeugen laut
Noch dauern wird's in späten Tagen
Und rühren vieler Menschen Ohr
35 Und wird mit dem Betrübten klagen
Und stimmen zu der Andacht Chor
Was unten tief dem Erdensohne
Das wechselnde Verhängnis bringt,
Das schlägt an die metallne Krone,
40 Die es erbaulich weiterklingt
WeiÃe Blasen seh ich springen,
Wohl! Die Massen sind im Fluss
Lasst's mit Aschensalz durchdringen,
Das befördert schnell den Guss
45 Auch von Schaume rein
Muss die Mischung sein,
Dass vom reinlichen Metalle
Rein und voll die Stimme schalle
Denn mit der Freude Feierklange
50 BegrüÃt sie das geliebte Kind
Auf seines Lebens erstem Gange,
Den es in Schlafes Arm beginnt;
Ihm ruhen noch im ZeitenschoÃe
Die schwarzen und die heitern Lose,
55 Der Mutterliebe zarte Sorgen
Bewachen seinen goldnen Morgen -
Die Jahre fliehen pfeilgeschwind
Vom Mädchen reiÃt sich stolz der Knabe,
Er stürmt ins Leben wild hinaus,
60 Durchmisst die Welt am Wanderstabe
Fremd kehrt er heim ins Vaterhaus,
Und herrlich, in der Jugend Prangen,
Wie ein Gebild aus Himmelshöhn,
Mit züchtigen, verschämten Wangen
65 Sieht er die Jungfrau vor sich stehn
Da fasst ein namenloses Sehnen
Des Jünglings Herz, er irrt allein,
Aus seinen Augen brechen Tränen,
Er flieht der Brüder wilder Reihn
70 Errötend folgt er ihren Spuren
Und ist von ihrem Gruà beglückt,
Das Schönste sucht er auf den Fluren,
Womit er seine Liebe schmückt
O! zarte Sehnsucht, süÃes Hoffen,
75 Der ersten Liebe goldne Zeit,
Das Auge sieht den Himmel offen,
Es schwelgt das Herz in Seligkeit
O! dass sie ewig grünen bliebe,
Die schöne Zeit der jungen Liebe!
80 Wie sich schon die Pfeifen bräunen!
Dieses Stäbchen tauch ich ein,
Sehn wir's überglast erscheinen,
Wird's zum Gusse zeitig sein
Jetzt, Gesellen, frisch!
85 Prüft mir das Gemisch,
Ob das Spröde mit dem Weichen
Sich vereint zum guten Zeichen
Denn wo das Strenge mit dem Zarten,
Wo Starkes sich und Mildes paarten,
90 Da gibt es einen guten Klang
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet!
Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang
Lieblich in der Bräute Locken
95 Spielt der jungfräuliche Kranz,
Wenn die hellen Kirchenglocken
Laden zu des Festes Glanz
Ach! des Lebens schönste Feier
Endigt auch den Lebensmai,
100 Mit dem Gürtel, mit dem Schleier
ReiÃt der schöne Wahn entzwei
Die Leidenschaft flieht!
Die Liebe muss bleiben,
Die Blume verblüht,
105 Die Frucht muss treiben
Der Mann muss hinaus
Ins feindliche Leben,
Muss wirken und streben
Und pflanzen und schaffen,
110 Erlisten, erraffen,
Muss wetten und wagen,
Das Glück zu erjagen
Da strömet herbei die unendliche Gabe,
Es füllt sich der Speicher mit köstlicher Habe,
115 Die Räume wachsen, es dehnt sich das Haus
Und drinnen waltet
Die züchtige Hausfrau,
Die Mutter der Kinder,
Und herrschet weise
120 Im häuslichen Kreise,
Und lehret die Mädchen
Und wehret den Knaben,
Und reget ohn Ende
Die fleiÃigen Hände,
125 Und mehrt den Gewinn
Mit ordnendem Sinn
Und füllet mit Schätzen die duftenden Laden,
Und dreht um die schnurrende Spindel den Faden,
Und sammelt im reinlich geglätteten Schrein
130 Die schimmernde Wolle, den schneeigten Lein,
Und füget zum Guten den Glanz und den Schimmer,
Und ruhet nimmer
Und der Vater mit frohem Blick
Von des Hauses weitschauendem Giebel
135 Ãberzählet sein blühendes Glück,
Siehet der Pfosten ragende Bäume
Und der Scheunen gefüllte Räume
Und die Speicher, vom Segen gebogen,
Und des Kornes bewegte Wogen,
140 Rühmt sich mit stolzem Mund:
Fest, wie der Erde Grund,
Gegen des Unglücks Macht
Steht mit des Hauses Pracht!
Doch mit des Geschickes Mächten
145 Ist kein ewger Bund zu flechten,
Und das Unglück schreitet schnell
Wohl! nun kann der Guss beginnen,
Schön gezacket ist der Bruch
Doch bevor wir's lassen rinnen,
150 Betet einen frommen Spruch!
StoÃt den Zapfen aus!
Gott bewahr das Haus!
Rauchend in des Henkels Bogen
SchieÃt's mit feuerbraunen Wogen
155 Wohtätig ist des Feuers Macht,
Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht,
Und was er bildet, was er schafft,
Das dankt er dieser Himmelskraft,
Doch furchtbar wird die Himmelskraft,
160 Wenn sie der Fessel sich entrafft,
Einhertritt auf der eignen Spur
Die freie Tochter der Natur
Wehe, wenn sie losgelassen
Wachsend ohne Widerstand
165 Durch die volkbelebten Gassen
Wälzt den ungeheuren Brand!
Denn die Elemente hassen
Das Gebild der Menschenhand
Aus der Wolke
170 Quillt der Segen,
Strömt der Regen,
Aus der Wolke, ohne Wahl,
Zuckt der Strahl!
Hört ihr's wimmern hoch vom Turm?
175 Das ist Sturm!
Rot wie Blut
Ist der Himmel,
Das ist nicht des Tages Glut!
Welch Getümmel
180 StraÃen auf!
Dampf wallt auf!
Flackernd steigt die Feuersäule,
Durch der StraÃe lange Zeile
Wächst es fort mit Windeseile,
185 Kochend wie aus Ofens Rachen
Glühn die Lüfte, Balken krachen,
Pfosten stürzen, Fenster klirren,
Kinder jammern, Mütter irren,
Tiere wimmern
190 Unter Trümmern,
Alles rennet, rettet, flüchtet,
Taghell ist die Nacht gelichtet,
Durch der Hände lange Kette
Um die Wette
195 Fliegt der Eimer, hoch im Bogen
Sprützen Quellen, Wasserwogen
Heulend kommt der Sturm geflogen,
Der die Flamme brausend sucht
Prasselnd in die dürre Frucht
200 Fällt sie in des Speichers Räume,
In der Sparren dürre Bäume,
Und als wollte sie im Wehen
Mit sich fort der Erde Wucht
ReiÃen, in gewaltger Flucht,
205 Wächst sie in des Himmels Höhen
RiesengroÃ!
Hoffnungslos
Weicht der Mensch der Götterstärke,
MüÃig sieht er seine Werke
210 Und bewundernd untergehn
Leergebrannt
Ist die Stätte,
Wilder Stürme rauhes Bette,
In den öden Fensterhöhlen
215 Wohnt das Grauen,
Und des Himmels Wolken schauen
Hoch hinein
Einen Blick
Nach den Grabe
220 Seiner Habe
Sendet noch der Mensch zurück -
Greift fröhlich dann zum Wanderstabe
Was Feuers Wut ihm auch geraubt,
Ein süÃer Trost ist ihm geblieben,
225 Er zählt die Häupter seiner Lieben,
Und sieh! ihm fehlt kein teures Haupt
In die Erd ist's aufgenommen,
Glücklich ist die Form gefüllt,
Wird's auch schön zutage kommen,
230 Dass es Fleià und Kunst vergilt?
Wenn der Guss misslang?
Wenn die Form zersprang?
Ach! vielleicht indem wir hoffen,
Hat uns Unheil schon getroffen
235 Dem dunkeln Schoà der heilgen Erde
Vertrauen wir der Hände Tat,
Vertraut der Sämann seine Saat
Und hofft, dass sie entkeimen werde
Zum Segen, nach des Himmels Rat
240 Noch köstlicheren Samen bergen
Wir trauernd in der Erde SchoÃ
Und hoffen, dass er aus den Särgen
Erblühen soll zu schönerm Los
Von dem Dome,
245 Schwer und bang,
Tönt die Glocke
Grabgesang
Ernst begleiten ihre Trauerschläge
Einen Wandrer auf dem letzten Wege
250 Ach! die Gattin ist's, die teure,
Ach! es ist die treue Mutter,
Die der schwarze Fürst der Schatten
Wegführt aus dem Arm des Gatten,
Aus der zarten Kinder Schar,
255 Die sie blühend ihm gebar,
Die sie an der treuen Brust
Wachsen sah mit Mutterlust -
Ach! des Hauses zarte Bande
Sind gelöst auf immerdar,
260 Denn sie wohnt im Schattenlande,
Die des Hauses Mutter war,
Denn es fehlt ihr treues Walten,
Ihre Sorge wacht nicht mehr,
An verwaister Stätte schalten
265 Wird die Fremde, liebeleer
Bis die Glocke sich verkühlet,
Lasst die strenge Arbeit ruhn,
Wie im Laub der Vogel spielet,
Mag sich jeder gütlich tun
270 Winkt der Sterne Licht,
Ledig aller Pflicht
Hört der Pursch die Vesper schlagen,
Meister muss sich immer plagen
Munter fördert seine Schritte
275 Fern im wilden Forst der Wandrer
Nach der lieben Heimathütte
Blökend ziehen
Heim die Schafe,
Und der Rinder
280 Breitgestirnte, glatte Scharen
Kommen brüllend,
Die gewohnten Ställe füllend
Schwer herein
Schwankt der Wagen,
285 Kornbeladen,
Bunt von Farben
Auf den Garben
Liegt der Kranz,
Und das junge Volk der Schnitter
290 Fliegt zum Tanz
Markt und StraÃe werden stiller,
Um des Lichts gesellge Flamme
Sammeln sich die Hausbewohner,
Und das Stadttor schlieÃt sich knarrend
295 Schwarz bedecket
Sich die Erde,
Doch den sichern Bürger schrecket
Nicht die Nacht,
Die den Bösen grässlich wecket,
300 Denn das Auge des Gesetzes wacht
Heilge Ordnung, segenreiche
Himmelstochter, die das Gleiche
Frei und leicht und freudig bindet,
Die der Städte Bau begründet,
305 Die herein von den Gefilden
Rief den ungesellgen Wilden,
Eintrat in der Menschen Hütten,
Sie gewöhnt zu sanften Sitten
Und das teuerste der Bande
310 Wob, den Trieb zum Vaterlande!
Tausend fleiÃge Hände regen,
helfen sich in munterm Bund,
Und in feurigem Bewegen
Werden alle Kräfte kund
315 Meister rührt sich und Geselle
In der Freiheit heilgem Schutz
Jeder freut sich seiner Stelle,
Bietet dem Verächter Trutz
Arbeit ist des Bürgers Zierde,
320 Segen ist der Mühe Preis,
Ehrt den König seine Würde,
Ehret uns der Hände FleiÃ
Holder Friede,
SüÃe Eintracht,
325 Weilet, weilet
Freundlich über dieser Stadt!
Möge nie der Tag erscheinen,
Wo des rauhen Krieges Horden
Dieses stille Tal durchtoben,
330 Wo der Himmel,
Den des Abends sanfte Röte
Lieblich malt,
Von der Dörfer, von der Städte
Wildem Brande schrecklich strahlt!
335 Nun zerbrecht mir das Gebäude,
Seine Absicht hat's erfüllt,
Dass sich Herz und Auge weide
An dem wohlgelungnen Bild
Schwingt den Hammer, schwingt,
340 Bis der Mantel springt,
Wenn die Glock soll auferstehen,
Muss die Form in Stücke gehen
Der Meister kann die Form zerbrechen
Mit weiser Hand, zur rechten Zeit,
345 Doch wehe, wenn in Flammenbächen
Das glühnde Erz sich selbst befreit!
Blindwütend mit des Donners Krachen
Zersprengt es das geborstne Haus,
Und wie aus offnem Höllenrachen
350 Speit es Verderben zündend aus;
Wo rohe Kräfte sinnlos walten,
Da kann sich kein Gebild gestalten,
Wenn sich die Völker selbst befrein,
Da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn
355 Weh, wenn sich in dem Schoà der Städte
Der Feuerzunder still gehäuft,
Das Volk, zerreiÃend seine Kette,
Zur Eigenhilfe schrecklich greift!
Da zerret an der Glocken Strängen
360 Der Aufruhr, dass sie heulend schallt
Und, nur geweiht zu Friedensklängen,
Die Losung anstimmt zur Gewalt
Freiheit und Gleichheit! hört man schallen,
Der ruhige Bürger greift zur Wehr,
365 Die StraÃen füllen sich, die Hallen,
Und Würgerbanden ziehn umher,
Das werden Weiber zu Hyänen
Und treiben mit Entsetzen Scherz,
Noch zuckend, mit des Panthers Zähnen,
370 ZerreiÃen sie des Feindes Herz
Nichts Heiliges ist mehr, es lösen
Sich alle Bande frommer Scheu,
Der Gute räumt den Platz dem Bösen,
Und alle Laster walten frei
375 Gefährlich ist's, den Leu zu wecken,
Verderblich ist des Tigers Zahn,
Jedoch der schrecklichste der Schrecken,
Das ist der Mensch in seinem Wahn
Weh denen, die dem Ewigblinden
380 Des Lichtes Himmelsfackel leihn!
Sie strahlt ihm nicht, sie kann nur zünden
Und äschert Städt und Länder ein
Freude hat mir Gott gegeben!
Sehet! Wie ein goldner Stern
385 Aus der Hülse, blank und eben,
Schält sich der metallne Kern
Von dem Helm zum Kranz
Spielt's wie Sonnenglanz,
Auch des Wappens nette Schilder
390 Loben den erfahrnen Bilder
Herein! herein!
Gesellen alle, schlieÃt den Reihen,
Dass wir die Glocke taufend weihen,
Concordia soll ihr Name sein,
395 Zur Eintracht, zu herzinnigem Vereine
Versammle sich die liebende Gemeine
Und dies sei fortan ihr Beruf,
Wozu der Meister sie erschuf!
Hoch überm niedern Erdenleben
400 Soll sie im blauen Himmelszelt
Die Nachbarin des Donners schweben
Und grenzen an die Sternenwelt,
Soll eine Stimme sein von oben,
Wie der Gestirne helle Schar,
405 Die ihren Schöpfer wandelnd loben
Und führen das bekränzte Jahr
Nur ewigen und ernsten Dingen
Sei ihr metallner Mund geweiht,
Und stündlich mit den schnellen Schwingen
410 Berühr im Fluge sie die Zeit,
Dem Schicksal leihe sie die Zunge,
Selbst herzlos, ohne Mitgefühl,
Begleite sie mit ihrem Schwunge
Des Lebens wechselvolles Spiel
415 Und wie der Klang im Ohr vergehet,
Der mächtig tönend ihr erschallt,
So lehre sie, dass nichts bestehet,
Dass alles Irdische verhallt
Jetzo mit der Kraft des Stranges
420 Wiegt die Glock mir aus der Gruft,
Dass sie in das Reich des Klanges
Steige, in die Himmelsluft
Ziehet, ziehet, hebt!
Sie bewegt sich, schwebt,
425 Freude dieser Stadt bedeute,
Friede sei ihr erst Geläute
-----------------------------------------------
Silvesternacht
Das Dorf ist still, still ist die Nacht,
Die Mutter schläft, die Tochter wacht,
Sie deckt den Tisch, sie deckt für zwei,
Und sehnt die Mitternacht herbei.
Wem gilt die Unruh? wem die Hast?
Wer ist der mitternächtge Gast?
Ob ihr sie fragt, sie kennt ihn nicht,
Sie weià nur, was die Sage spricht.
Die spricht: Wenn wo ein Mädchen wacht
Um zwölf in der Silvesternacht,
Und wenn sie deckt den Tisch für zwei,
Gewahrt sie, wer ihr Künftger sei.
Und hätt' ihn nie gesehn die Maid,
Und wär' er hundert Meilen weit,
Er tritt herein und schickt sich an,
Und isst und trinkt, und scheidet dann. -
Zwölf schlägt die Uhr, sie horcht erschreckt,
Sie wollt', ihr Tisch wär' ungedeckt,
Es überfällt sie Angst und Graun,
Sie will den Bräutigam nicht schaun.
Fort setzt der Zeiger seinen Lauf,
Niemand tritt ein, sie atmet auf,
Sie starrt nicht länger auf die Tür, -
Herr Gott, da sitzt er neben ihr.
Sein Aug' ist glüh', blass sein Gesicht,
Sie sah ihn all' ihr Lebtag nicht,
Er blitzt sie an, und schenket ein,
Und spricht: »Heut Nacht noch bist du mein.
Ich bin ein stürmischer Gesell',
Ich wähle rasch und freie schnell,
Ich bin der Bräut'gam, du die Braut,
Und bin der Priester, der uns traut.«
Er fasst sie um, ein einz'ger Schrei,
Die Mutter hört's und kommt herbei;
Zu spät, verschüttet liegt der Wein,
Tot ist die Tochter und - allein.
Quelle(n): http://www.teachsam.de/deutsch/d_literatur/d_aut/s... http://www.handmann.phantasus.de/balladen.html