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Wann und wer hat die Zeit festgelegt (siehe Details)?
Wann und wer hat festgelegt, dass der Tag 24 Stunden zu 60 Minuten (pro Studnde) hat? Dass der Tag am Sonnenverlauf gemessen wird, ist mir klar, aber warum wurde dann nicht einfach gesagt, der Tag hat 25 Zeiteinheiten (was wir als Stunde bezeichen) zu jeweils 100 Minuten pro Zeiteinheit.
@die.doppelmoralisten: Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Aber leider geht sie ein wenig an meiner Frage vorbei. Die Kalendersysteme und wer sie wann festgelegt hat weiß ich. Warum hat aber ein Tag 24 Stunden?
3 Antworten
- vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Die Zeitmessung ist eine der ältesten Aufgaben der Astronomie.
Alte Definitionen
Bis 1967 beruhte die Sekunde auf astronomischen Messungen.
Diese Festlegung wurde eingeführt, damit ein durchschnittlicher Sonnentag 24 · 60 · 60 Sekunden lang ist. Dies entspricht der Zeit, innerhalb der die Sonne wieder an der gleichen Stelle zu sehen ist, welches die historische Definition der Sekunde war.
Von der alten zur neuen Definition.
1938 erbrachten Adolf Scheibe und Udo Adelsberger an der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt den Nachweis ihrer 1934 gemachten und nach Ausräumung eigener Bedenken 1935 veröffentlichten, umwälzenden Entdeckung, die Erdrotationsgeschwindigkeit sei nicht konstant. Die astronomische Tageslänge ist wegen der Verlangsamung der Erdrotation (Gezeitenreibung) und einiger unregelmäßiger Änderungen durch Magmaströme zwischen Erdmantel und Erdkern als Grundlage des Zeitnormals schlechter geeignet als die von ihnen damals entwickelten Quarzuhren. Durch die Verlangsamung der Erdrotation verschiebt sich der Sonnentag gegenüber dem Zeittag. Zur Kompensation wurden Schaltsekunden eingeführt, um alle Uhren mit dem zwar nur um Sekundenbruchteile, aber länger werdenden Sonnentag zu synchronisieren.
Mit dem Gesetz betreffend die Einführung einer einheitlichen Zeitbestimmung vom 12. März 1893 wurde für Deutschland ab dem 1. April 1893 „die mittlere Sonnenzeit des fünfzehnten Längengrades östlich von Greenwich“ als gesetzliche Zeit festgelegt.
Quelle(n): wikipedia http://www.gesetze-im-internet.de/zeitg/BJNR011100... - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die Zeit war vor uns da. Sie in überschaubare, zählbare Einheiten aufzuteilen war Aufgabe von Astronomen, die sich hier offenbar gut auskannten.
- vor 1 Jahrzehnt
Kleine Kalendergeschichte
oder wo sind die 13 Tage geblieben ?
Die 13 Tage Unterschied zwischen dem 25. Dezember und dem 7. Januar sind genau die gleiche Diskrepanz wie die zwischen dem 25. Oktober 1917, dem bekannten Datum der Oktoberrevolution, und dem 7. November 1917, dem Tag an dem sie nach westlichem Kalender tatsächlich begann.
Im Jahre 1699 schrieb man in RuÃland das Jahr 7207 nach der Erschaffung der Welt, sorgsam vom orthodoxen Klerus nach der Bibel ausgerechnet.
Im Dezember 1699 beschloà Zar Peter ( in RuÃland der „Erste“ genannt, in Westeuropa der „GroÃe“ ) auf einen modernen Kalender umzustellen. Zu dieser Zeit existierten in Europa im Wesentlichen zwei Kalendervarianten. In allen katholischen Ländern wurde der Kalender von Papst Gregor verwendet, in anderen Ländern, z.B. England, der alte julianische.
Da dem russischen Zaren Rom, die alte Konkurrentin von Byzanz, grundsätzlich unsympatisch war, entschied er sich für die englische Variante.
Als man dann in England und seinen Kolonien ( hello USA ! ) im September 1752 auch auf den gregorianischen Kalender umstellte, hat man das in RuÃland nicht mitbekommen und blieb schön beim alten.
In den UNIX-Computersystemen haben die Angelsachsen übrigens ihr Umstellungsdatum verewigt.
Und zwar in dem Dienstprogramm cal, das den Kalender des aktuellen Monats ausgibt. Man kann aber auch Monat und Jahr als Parameter angeben. Wählt man den September 1752, so sieht man, daà die Engländer in diesem Monat 11 Tage ausfallen lieÃen.
In RuÃland hat man das dann nach der Oktoberrevolution nachgeholt, indem man auf den 31.01.1918 direkt den 14.02.1918 folgen lieà und so 13 Tage übersprang. Die Kirche bleibt aber bei dem alten Kalender.
Wie unterscheiden sich julianischer und gregorianischer Kalender ?
gregorianischer Kalender
Bis zur Kalenderreform Papst Gregors waren alle durch 4 teilbaren Jahre Schaltjahre. So hatte das Jahr im Durchschnitt 365,25 Tage. Das tropische Jahr dauert aber nur 365,2422 Tage. Dieser Unterschied summiert sich nach 128 Jahren zu einem vollen Tag ( 1 / ( 0,25 - 0,2422 ) = 128,2 ).
Nicht schlimm für die Spanne eines Menschenlebens. Aber im Laufe der Jahrhunderte würde das Osterfest allmählich gen Sommer wandern. Das war mit Beginn der Neuzeit schon klar. So hat man auf dem Konzil zu Konstanz 1414 nicht nur Jan Hus verbrannt, sondern auch beschlossen, daà eine Kalenderreform her muÃ. Und schon 1545 im Konzil zu Trient wurde der Beschluà bestätigt !
Mit der Bulle vom 24.02.1582 ( Datum nach dem alten Kalender ) bestimmte Papst Gregor, daà in diesem Jahr auf den 4. Oktober direkt der 15. Oktober folgen solle. So wurde die schon geschehene Verschiebung ausgeglichen. AuÃerdem sollen die vollen Jahrhunderte keine Schaltjahre mehr sein, sofern das Jahr nicht auch durch 400 teilbar ist. 1900 und 2100 sind also keine Schaltjahre, 2000 war aber eines. Auf 400 Jahre kommen dann 97 Schalttage. Damit dauert das gregorianische Kalenderjahr im Durchschnitt 365 + ( 97 / 400 ) = 365,2425 Tage und ist so schon ziemlich nahe am tropischen Jahr.
In Italien, Spanien, Portugal und Frankreich wurde die päpstliche Bulle schon 1582 befolgt. Die meisten anderen katholischen Länder zogen bis 1584 nach. Die protestantischen natürlich nicht. Und die orthodoxen schon drei Mal nicht.