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Kurt fragte in Kunst & GeisteswissenschaftGeschichte · vor 1 Jahrzehnt

Wo ist Reinhard Heydrich begraben?

7 Antworten

Bewertung
  • Leony
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    In Berlin. Ein bisschen ausführlicher:

    Das Attentat

    Nach dem Einmarsch deutscher Wehrmachtstruppen war ein Teil der tschechischen Regierung nach England geflohen. In London etablierte der ehemalige Ministerpräsident Edvard Beneš eine Exilregierung, die anfangs bei den Alliierten wenig Anerkennung fand.

    Um ihr Ansehen zu festigen, ließ die Exilregierung Sabotageakte in der besetzten Heimat durchführen. Man wollte damit beweisen, dass die Regierung in der Lage war, auch vom Ausland aus den Kampf gegen die Besatzer weiter zu führen. Hierzu ließ man von den Briten tschechische Soldaten ausbilden, die nachts mittels Fallschirmen über dem besetzten Gebiet abgesetzt wurden. Diese Agenten sollten zu dem tschechischen Untergrund Kontakt aufnehmen und Aktionen, wie Sprengungen von Fabrikanlagen oder Aufstellung von Funkanlagen zur Orientierung von alliierten Bombern, durchführen. Da man aber das Überwachungssystem und den Druck der Deutschen auf die Zivilbevölkerung unterschätzt hatte, blieben die Aktionen meist erfolglos.

    Ende 1941 reifte der Plan, eine Aufsehen erregende Aktion durchzuführen – ein Attentat auf den verhassten Reichsprotektor. Die Aktion erhielt den Decknamen „Anthropoid“. Unter strengster Geheimhaltung wurde ein eng ausgesuchter Kreis von Soldaten hierfür ausgebildet. Am Morgen des 29. Dezember 1941 um 2 Uhr 24 wurden schließlich Jozef Gabčík und Jan Kubiš von einem britischen Halifax-Bomber östlich von Pilsen mit Fallschirmen abgesetzt. Ungeklärt ist, warum für den brisanten Einsatz ausgerechnet jene Soldaten ausgewählt worden waren, die in ihrer Ausbildung eher mäßige Leistungen gezeigt hatten. Den beiden gelang es, sich nach Prag durchzuschlagen, zum dortigen Untergrund Kontakt aufzunehmen und für die nächsten Monate unterzutauchen. Hier erfuhren sie Einzelheiten über Heydrichs Gewohnheiten und seinen Tagesablauf, wobei sie allerdings ihr Ziel verheimlichten.

    Ungewöhnlich für einen hohen NS-Funktionär und zum Entsetzen von Himmler ließ Heydrich so gut wie alle Sicherheitsvorkehrungen außer Acht. Er war der Ansicht, dies würde seinem Ansehen als Reichsprotektor schaden, da er sein Volk immerhin so in der Gewalt habe, dass er keine Angriffe zu fürchten brauche. So ließ er sich jeden Tag ohne Begleiteskorte, meist im offenen Wagen, nach Prag fahren.

    Für den Anschlag wurde eine enge, abschüssige Kurve in der Prager Vorstadt Libeň ausgewählt. Hier musste Heydrichs Mercedes die Fahrt stark verlangsamen, außerdem gab es keine Polizeistation in der Nähe. Am Morgen des 27. Mai 1942 postierten sich Gabčík und Kubiš in der Nähe der Kurve. In Aktentaschen hatten sie eine zusammenlegbare Maschinenpistole (Sten Gun) sowie eine spezielle Handgranate mit hoher Explosivkraft. Ein weiterer Agent, Josef Valčík, nahm eine Position oberhalb ein, um Heydrichs Kommen mit einem Taschenspiegel zu signalisieren. Der sonst so pünktliche Heydrich verspätete sich an diesem Morgen. Das Warten wurde unerträglich, darüber hinaus bestand die Gefahr, sich verdächtig zu machen und entdeckt zu werden. Um 10 Uhr 32 wurde schließlich das Signal gegeben. Als Heydrichs Wagen abbremste, hob Gabčík seine Maschinenpistole und drückte auf kürzeste Entfernung ab. Die Waffe hatte jedoch eine Ladehemmung und kein Schuss löste sich. Heydrich, im Glauben, es nur mit einem Einzeltäter zu tun zu haben, machte einen verhängnisvollen Fehler. Er befahl seinem Fahrer namens Klein, anzuhalten und zog seine Dienstpistole. Kubiš trat nun aus der Deckung und warf seine Handgranate. Da er sich jedoch in der Entfernung verschätzte, prallte sie am rechten Hinterrad ab und explodierte. Heydrich und Klein sprangen aus dem Wagen und eröffneten das Feuer. Bei der Verfolgung von Gabčík wurde Klein ins Bein getroffen und gab auf. Heydrich war durch die Granate schwer verletzt worden und sank schließlich auf der Motorhaube zusammen. Erst nach einiger Zeit wurde er von tschechischen Polizisten gefunden und in einem Lastwagen in ein Hospital gefahren.Strittig ist, ob Heydrich während des Attentates die frühe Form einer ballistischen Schutzweste unter seiner Uniform trug, wie es Zeugen der medizinischen Notfallbehandlung später behaupteten.

    Der offene Mercedes, in dem Heydrich am Attentatstag fuhr.Eine Röntgenaufnahme ergab eine zertrümmerte Rippe, einen Zwerchfellriss und Splitter in der Milz. Nach einer Operation besserte sich zunächst sein Zustand. Es stellten sich jedoch eine Bauchfellentzündung und eine Sepsis ein. Er glitt ins Koma ab und starb am 4. Juni 1942 um 4 Uhr 30. Er wurde anderntags zum Hradschin transportiert und dort zwei Tage lang aufgebahrt. Anschließend wurde die Leiche nach Berlin transportiert. Am 9. Juni fand die bis dahin größte Todesfeier des Dritten Reiches statt, an der alle NS-Größen teilnahmen. Die Grabrede hielt Heinrich Himmler, wobei er einige Stationen aus Heydrichs Leben – wie den Ausschluss aus der Marine – überging.

    Als Heydrich stirbt, ist seine Frau Lina mit dem vierten Kind schwanger. Die Tochter Marte kommt am 23. Juli zur Welt.

    Zum Jahrestag wurde am Ort des Attentats eine Büste von Heydrich aufgestellt, vor der sich vorüber gehende Passanten verbeugen mussten (ähnlich wie beim Gesslerhut). Diese Büste wurde beim Einmarsch sowjetischer Truppen zerstört.

    Adolf Hitler verlieh ihm postum den Deutschen Orden. Himmler übernahm zunächst selbst die Führung des Reichssicherheitshauptamtes, bis Ernst Kaltenbrunner am 30. Januar 1943 als neuer Chef des RSHA in sein Amt eingeführt wurde. Zum Nachfolger Heydrichs als Stellvertretender Reichsprotektor von Böhmen und Mähren wurde der Chef der Ordnungspolizei, SS-Oberstgruppenführer und Generaloberst der Polizei, Kurt Daluege, bestimmt.

    Heydrichs Leichnam ist auf dem Berliner Invalidenfriedhof, etwa in der Mitte des Feldes A, beigesetzt.

    Das Attentat lieferte den Plot zum Film Operation Daybreak von 1976

  • vor 6 Jahren

    Er war immerhin Chef der Tschechen!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Heydrichs Leichnam ist auf dem Berliner Invalidenfriedhof, etwa in der Mitte des Feldes A, beigesetzt.

    Quelle(n): wikipedia
  • vor 6 Jahren

    Danke für die Antwort. Ich lebe seit über 10 Jahren in Tschechien, und alle anderen Einzelheiten sind mir bewusst. Auch wo Heydrich(und etwa 500m Weiter K.H. Frank) gewohnt hat war ich. Doch der Wohnsitz von Heydrich ist in einem schrecklichen Zustand. Heydrich's -noch lebender- Sohn bot finanzielle Hilfe an, wurde aber abgelehnt. Wo K.H. Frank wohnte, ist alles noch in einem guten, renovierten Zustand. In jener Kurve wurdenach dem Attentat Heyrich erster Sohn überfahren. Gruß Kurt S.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Berlin

  • vor 1 Jahrzehnt

    In der Hölle !

  • vor 1 Jahrzehnt

    willste nen kranz hinlegen an sein grab?leg dich am besten gleich dazu

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