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dr.schlau fragte in Politik & VerwaltungPolitik · vor 1 Jahrzehnt

Wieso fordern ultraorthodoxe Juden die Abschaffung des Staates Israel?

Ich habe gerade eben in den Tagesthemen gehört, dass Irans Präsident Ahmadinedschad sich am Rande der UN-Vollversammlung in New York mit ultraorthodoxen Juden getroffen hat, die die Abschaffung des Staates Israel fordern.

Wieso haben einige ultraorthodoxe Juden solche Forderungen?

8 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Also es ist in etwa so: einig (nicht alle, eher wenige) ultraorthodoxe Juden meinen, daß die Juden erst mit der Ankunft ihres Messias, den sie ja noch immer erwarten (Jesus zählt ja bei denen nicht als Messias), einen Staat, so das Himmelreich auf Erden für Juden, errichten dürfen.

    Das heutige Israel ist ja nicht vom Messias gegründet worden. Demnach versündigen sich diejenigen Juden, die den Staat akzeptieren, in den Augen dieser Radikalen an dem Wort Gottes, an ihrer Bestimmung.

    Wie so oft (siehe Glaubenskriege Ev.-Kath.) sind demnach die Glaubensbrüder in Israel mind. so schlimm, wie die Ungläubigen. Man muß den Staat vernichten, um Gottes Wort zu befolgen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt mehrere Gründe: einen hat schon ein voriger Antworter gegeben: es ist nicht der "Staat Gottes", der Israel sein sollte. Und der Messias muss ihn schaffen, bzw. er "wird kommen", wenn der Messias denn kommt...

    Zweitens ist es aber vor allem so, dass die "ultraorthodoxen" Juden den Zionisten, die nun einmal den Staat Israel erzwungen haben und immer noch regieren absolut ablehnend gegenüberstehend. Das gilt sowohl für die zionistische Ideologie wie auch für die Methoden und Argumente. Außerdem wurden historisch gesehen die Orthodoxen bei der Gründung Israels ignoriert und nur die Zionistische Kommision von den Briten als "Vertretung der Juden" anerkannt - dank einiger reicher Spender u.A. aus den USA hatten sie auch einen großteil des Aufbauetats unter ihrer Verwaltung und konnten so den Staat nach ihrem Ideal formen.

    Drittens gibt es unter den orthodoxen auch die Idee, dass der weltliche Staat Israel die anderen Juden "verdirbt" (s. hohe Korruptions- und Prostituiertenrate sowie der extreme Rassismus im Vergleich zu eigentlich allen anderen Staaten der Welt) und einige sehen auch was dafür den Palästinensern (den ursprünglichen Bewohnern des Gebietes) angetan wurde und wollen nicht, dass ihr Gottesstaat auf solchen Wurzeln gebaut ist.

    Viertens will ein Teil der ultraorthodoxen Gemeinde das Judentum nicht als Staat sondern als überstaatliche Religion anerkannt sehen - ein Land für die Juden, in das sie quasi "gehören" gibt quasi die Legitimation Juden in anderen Staaten weiterhin zu diskriminieren und abzuschieben. Außerdem erzeugt die derzeitige israelische (zionistische!) Politik enorm negative Resonanz nicht nur unter arabischen, sondern auch unter europäischen Staaten. Bis auf Deutschland, dass sich dank dem Mann mit dem Oberlippenbart Israel quasi unterwürfisch verpflichtet fühlt stehen die meisten europäischen Staaten, vor allem die osteuropäischen, Israel mit sehr gemischten Gefühlen gegenüber.

  • Jeany
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Die orthodoxen Juden haben den Staat Israel noch nie anerkannt, wobei ich nicht verstehe, wieso sie dann Steine auf Autos geworfen hatten, die am Shabbat gefahren sind.

    Wenn sie Israel nicht als Staat anerkennen, frage ich mich, wieso das dann nicht egal ist.

    Trotzdem verwirrt mich deine Frage sehr. Wo wollen sie denn leben, wenn es beispielsweise den Staat Israel nicht mehr geben würd?.

    Orthodoxe Juden sind beim israelischen Volk ziemlich unbeliebt. Schließlich werden ja auch sie durch israelische Soldaten geschützt, obwohl sie den Militärdienst ablehnen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Gründung des Staates Israel entspricht einer Notlösung nach dem Holocaust. Kein Land der Welt wollte seine Grenzen für jüdische Emigranten (ohne entsprechendes Kapital oder doch zumindest internationales Ansehen) öffnen.

    SO kam man auf den Dreh mit der "Heimkehr" der Juden. - Als ob irgendjemand daran denken würde, die Völkerwanderung in Europa zurückzudrehen....!?!?

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Auch die Ultra-Orthodoxen Juden streben einen Gottesstaat an.

    Israelis geben als grösste Feinde Israels folgende Personengruppen an:Islamistische Araber(auch Palästinenser) und orthodoxe Juden.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Weil dies sehr schlau ist. ES sind doch alle ultras, die es fordern. Sonst wird es nie Frieden geben. Und Israel sieht schlechte Zeiten entgegen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    denen ist israel inzwischen zu liberal-die wollen als hardliner gelten-also voll das alte muster

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Tja, die Linken sind überall gleich, diese Art von Menschen leben in einer "von Drogen geschaffene" Scheinwelt.

    Alfred von Steinemark

    PS: Hände weg von Drogen!!! d. O.

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