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Lv 6
? fragte in Schwangerschaft & ErziehungErziehung · vor 1 Jahrzehnt

Mangelnde Selbstständigkeit - Vernachlässigung?

Ist mangelnde Selbstständigkeit bei einem ca 18jährigen Jungen oder Mädchen ein Zeichen einer ganz besonderen Form von "Vernachlässigung"?

Ich beobachte oft, dass gerade besonders behütende und sich-kümmernde Mütter und Väter dazu tendieren, gerade ihre Söhne, manchmal aber auch ihre Töchter in Hinsicht auf "Selbstversorgung" - also so etwas wie "selbst Wäsche waschen, selbst kochen, generelle Haushaltstätigkeiten" - sehr unselbstständig ins Leben zu entlassen.

Das ist natürlich alles lieb gemeint und garantiert nicht "böse" aber wenn ich mir ansehe, was das für Auswirkungen für die Kinder haben kann, empfinde ich das nicht mehr als lässliche Sünde...

Einfach weil es doch den Start ins Berufsleben, ins Erwachsenenleben (Stichwort Partnerschaften) enorm erschwert, wenn ein Junge oder ein Mädchen nicht fähig ist einen ganz normalen Haushalt zu führen, wenn er/sie auszieht, dann wird der ohnehin oft schon schwere Start ins eigene Leben, doch unnötig verkompliziert...

Update:

Die Frage ist für mich ziemlich offensichtlich, sorry, dass ich sie nicht nochmal separat aufgeschrieben habe:

Ganz einfach "Wie steht Ihr dazu?"

Update 2:

@ boeseloreley

Wenn ein Kind von klein auf nicht lernt, selbstständig zu sein, sondern darin noch eher blockiert wird, kann man aber auch nicht erwarten, dass es dann mit 18 auf einmal schreit "Ich will jetzt selbstständig sein" und auch noch genau weiß, wie das gehen soll, wenn die Mutter doch immer noch alles einfach macht.

Ein solcher Teenager wird damit dann einfach überfordert sein - man kann nicht die eigene Erziehung zur Unselbstständigkeit einfach mal so kurz "rückgängig" machen....

Erziehung ist Prägung, und wenn man so geprägt wurde, ist es nicht einfach, sich davon frei zu machen.

Ich stimme Dir zu:

Eltern sind nicht immer an allem "schuld" - aber in diesem Fall finde ich durchaus dass da eine äußerst deutliche Unterlassungssünde der Eltern besteht und man kann nicht erwarten, dass ein Teenager nach einer *solchen* Erziehung auf einmal weiß, wie man selbstständig wird!!!

Update 3:

@ Zed Yago

"Ich bin gespannt, in welche Fallen ich noch tappe, wenn meine Kinder flügge werden. Dem sehe ich heute schon mit wachsendem Grauen entgegen!"

Das geht mir ganz genauso :-) Gerade deshalb mache ich mir ja auch solche Gedanken... man kann sooo viel falsch machen.

Update 4:

@ Jacky: Es geht um gar keinen bestimmten Menschen sondern um Beobachtungen die ich schon seit langer Zeit bei sehr unterschiedlichen Menschen gemacht habe.

Und - dieses von Dir erwähnte "alles hinterhertragen" *ist* ja gerade eine Erziehung zur Unselbstständigkeit...

9 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    natürlich ist es wichtig, den kindern etwas selbständigkeit mit auf den weg zu geben......jedoch liegt auch bei den kindern selbst etwas eigenverantwortlichkeit,

    denn keiner verbietet ihnen, ....zu denken......und wer denken kann, kommt auch irgendwann von alleine drauf,......daß mutti und vati nicht nicht den gesamten lebensweg begleiten werden....

    außerdem finde ich es sehr verwunderlich, daß in der heutigen zeit so ziemlich ALLES den eltern angelastet werden soll....jedes versagen, jede entgleisung,....alles, was schief läuft.....

    ..ist für mich nicht akzeptabel!

  • vor 1 Jahrzehnt

    also ich sehe das selbst fast täglich bei meinen brüdern das sie alles hinterher getragen bekommen aheb auch schon mit meiner stiefmutter geredet das es nicht sein kann den mein einer bruder ist schon 16! ich erziehe meine brüder grade mit was ich persönlich zwar nicht so gut finde aber sie müssen es lernen. ich selbst erziehe meinen sohn selbstständig er räumt seine sachen weg usw.. und dieses auch ohne das ich ein wort sagen muss... teilweise sage ich auch lass doch stehen aber nein er macht es und das finde ich gut obwohl er noch klein ist. naja ma sehen wie er sich weiter macht ob er es später noch macht oder nicht aber da ich streng bin wird er halt später in einen unordentlichen zimmer wohnen müssen da ich es nciht machen werde. und seien pflichten bekommt er auch im haushalt wenn er älter ist damit er sieht bzw lernt was zu tun ist wenn er seine eigene wohnung mal hat.

    meine mutter hat auch alles bis auf das zimmer aufräumen für mich gemacht. was ich damals auch gut fand. nur dann bin ich mit 16 ausgezogen und musste selbst alles für mcih machen kochen war ja kein ding irgendwas haeb ich immer zusammen bekommen nur mit den putzen habe ich mir schon schwer getan bis ich da rein gefunden hatte es 1 jahr gedauert. naja heute liebe ich meien eigene wohnung sauber zu halten und möchte dieses auch meinen sohn weiter geben und werde ihn auch von mir damals erzählen wenn er mal faul wird...

    gruss

  • vor 1 Jahrzehnt

    Endlich mal jemand der mir aus dem Herzen spricht. Ich befinde mich gerade in einer Beziehung mit genau so einem Fall. Ich finde aber das es mit Vernachlässigung nichts am Hut hat. Im Gegenteil eher ist es das viel zu Fürsorglich sein. Ich habe viele Freundinnen die sich mit dem selben Problemen herumschlagen und kann aus Erfahrung sagen das die Mütter bzw. Väter sich vieleicht etwas weniger kümmern sollten und dem Kind solche aufgaben wie Wäsche waschen, fegen, wischen, spülen auch mal selber erledigen lassen sollten.

    Mein Kerl ist 24 Jahre alt und hat noch nicht einmal in seinem leben das Haus gewischt, macht ja die Mama.

    Es war auch faszinierend zu zu schauen wie ein Mann an einem elektrischen Gerät (Waschmaschine) verzweifelte und nicht mal wusste wo sich der kleine Besen befindet. Irgend jemand sollte solchen Eltern mal sagen das das nirgendwo hinführt wenn sie von früh bis spät ihre Kinder umsorgen. Sie machen damit den abnabelungs Prozess nur unnötig schwer.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Nein, ich halte das nicht für ein Zeichen einer besonderen Vernachlässigung (ich verstehe, worauf Du hinaus willst), und ich stimme mit Dir überein, das es sich nicht um eine "lässliche Sünde" handelt.

    Ich denke, daß dieses Phänomen hauptsächlich bei Müttern anzutreffen ist. Weiter denke ich, daß diese Mütter sich selbst nicht darüber im Klaren sind, was sie damit tun und was ihre Gründe dafür sind. Ich halte das schlicht für "Klammern", oder nicht loslassen können. Es handelt sich m.E. um den Versuch, die Abhängigkeit zu erhalten. Ein Grund dafür könnte sein, daß bei der Mutter Angst besteht, die vertraute Aufgabe zu verlieren, nicht mehr wertvoll zu sein und sich neu orientieren zu müssen.

    Ich bin gespannt, in welche Fallen ich noch tappe, wenn meine Kinder flügge werden. Dem sehe ich heute schon mit wachsendem Grauen entgegen!

    LG

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Mich würde sehr interessieren, wie die angesprochenen jungen Leute selbst darüber denken!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Auf jeden Fall! Ich versuche, meine Jungs so gut es eben geht in die Arbeit zu Hause mit einzubeziehen. Momentan sieht das so aus: Mein fünfjähriger Sohn ist selbst für Ordnung und Sauberkeit im Kinderzimmer verantwortlich, wobei ihm natürlich bei allem, was er nicht ganz allein schafft, geholfen wird. Mein Kleiner ist erst ein Jahr alt, und beteiligt sich am liebsten, indem er den Besen nimmt, den ich gerade hingestellt habe, und den Staubhaufen, den ich eigentlich gerade wegmachen will, wieder auseinanderfegt. Oder er klaut mir den Wischmop und versucht, damit den Hund zu waschen. Also noch nicht wirklich produktiv, aber er darf mitmachen, und manchmal macht er sogar etwas richtig, und schmeißt die Zeitung tatsächlich in die Altpapierkiste und nicht unter den Tisch. Was ich ohne seine "Hilfe" schaffen will, muss ich eben während seines Mittagsschlafs machen... Es ist mir einfach wichtig, dass es für die beiden selbstverständlich ist, dass in einem Haushalt Arbeit anfällt, und dass die auch irgend wer machen muss. Auch wenn das keinen Spaß macht. Nur so fallen sie später nicht ganz gewaltig auf die Schnauze, weil ihnen nach dem Auszug aus dem Hotel Mama langsam klar wird, dass sich das Essen nicht allein kocht, die Wäschen nicht von allein sauber wird und auch das Klo nicht besser wird, wenn man es mal ein halbes Jahr lang nicht putzt...

  • vor 1 Jahrzehnt

    Mangelnde Selbstständigkeit hat in meinen augen einen anderen Grund, Seine Mutti hat Ihm bestimmt alles hinterhergetragen, geputzt,und sein Zimmer aufgeräumt und jetzt ist er ein richtiger Pascha!Er mußte Zuhause bestimmt nie mit anpacken!Er wird es im Leben einmal recht schwer haben!!!

  • vor 1 Jahrzehnt

    Gute Frage, gibt nen Stern.

    Ist aber so ne knifflige Frage, da trau ich mir selbst

    kein Urteil zu.

  • Raik
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Wo ist denn jetzt die Frage? Vernächlässigung ist es eher nicht, aber sicher ein Fehler in der Erziehung, den die Kinder dann ausbaden müssen.

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