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Nachtzug fragte in SozialwissenschaftPsychologie · vor 1 Jahrzehnt

Ist es wirklich sehr schädlich für Kinder, wenn die Eltern in Hartz IV sind?

Ein Fall aus unserer Nachbarschaft: Beide Eltern Hartz IV (Arbeitgeber hatte Werk ins Ausland verlegt) zwei Kinder (8, 12) sind da. Beide Eltern sind zu Hause und kümmern sich sehr gut. Mutter kocht, schält Kartoffeln, putzt Gemüse, bereitet Essen frisch zu. Kinderriegel und ähnlicher Schitt wie gezuckerte Limonade gibt es nicht, getrunken wird gesundes Wasser aus der Leitung. Beide Eltern rauchen und trinken nicht. Die Kinder sind sehr sauber und ordentlich gekleidet (beide Eltern achten darauf und kaufen wirtschaftlich ein). Nachmittags kümmert sich besonders der Vater um Hausaufgaben und Übungen (der 12jährige besucht das Gymnasium, Diktate und Wörterlernen ist angesagt, er ist ein sehr guter Schüler). Es wird mit den Kindern etwas unternommen, Rad gefahren, oder nur an der Luft gewandert oder ähnliches, was nichts kostet, aber Spaß macht. Die Kinder sind eine Wohltat, da sehr gut erzogen. Sie kämpfen, aber fordern und jammern nicht. Sind diese Kinder wirklich so sehr zu bedauern?

16 Antworten

Bewertung
  • Anne
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Sie sind nicht HartzVI, sie bekommen HartzVI. Arbeitslosengeld II.

    Das Problem ist nur, damals hatten sie alle so wenig Geld. Gefährlich ist, das sie auf die Idee kommen könnten, wozu was tun, der Staat bezahlt mir doch den Lebensunterhalt.

    Damals zu meiner Zeit, ich bin Jahrgang 1950 gab es auch arme Menschen, die Kinder in den Nachkriegsjahren hatten oft nur eine Stoffpuppe oder nur sehr wenig zu spielen. Fleisch gab's nur Sonntags. Was waren wir gesund!! Kennen Kinder heute noch Schnitzel jagt? Verstecken? Phantasie spiele? Überhaupt, wo sitzen Kinder mit den Eltern noch am Tisch und spielen Brettspiele, wie Mensch ärgere dich? Oder Kniffel? Schiffe versenken? Monopoly?

    Es hat uns nicht geschadet, wenig Geld zu haben.Und es hat was für sich, wenn die Kinder beide Elternteile öfter zu Gesicht bekommen.

    Anne

  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    Du hast es sehr treffend dargestellt.

    Zu bedauern sind die Eltern und deren Kinder.

    Das Problem ist Hartz IV. Es ist ein Teufelskreis.

    Der Gesetzgeber ist gefordert Hartz IV abzuschaffen.

    Es ist eine sittliche und ethische Pflicht jedem Menschen

    der arbeitsfähig und arbeitswillig ist auch eine Möglichkeit

    zu geben ein ausreichendes Einkommen zu erzielen, dass

    einen angemessenen und menschenwürdigen Lebensstandard sichert.

    Die kleinste Zelle unserer Demokratie ist die Familie.

    Wenn die Familie funktioniert, dann funktioniert auch

    unsere Demokratie.

    Zu Herrn Hartz und zu unseren Politikern ist zu sagen:

    Der Satte weiß offensichtlich nicht, wie einem Hungernden

    zu Mute ist.

    Ich schäme mich für unsere Politiker und für Herrn Hartz.

    Bei der Einführung von Hartz IV ging es doch nur darum, statistische Zahlen zu schönen und optisch in einem anderen

    Lichte erscheinen zu lassen.

    Alle betroffenen Personen sollen Ihre Arbeitsberater,

    Sozialarbeiter, Arbeitgeber und Politiker auffordern bessere

    Bedingungen zu schaffen.

    Grüße von o.boy

  • vor 1 Jahrzehnt

    Was du berichtest, ist eines der positiven Beispiele und in der Art kommt das bestimmt auch häufiger vor als man denkt.

    Aber bekannt werden in erster Linie nur die negativen Beispiele. Sie bestätigen ja auch wunderbar die allgemeinen Vorurteile.

    Eins davon: Wenn jemand WILL bekommt er auch Arbeit. Dann folgt das eigene Beispiel!!!

    Wenn man selber erfolgreich war, bedeutet das leider NICHT dass DIE ANDEREN alles nur Pfeifen sind, die nicht wissen wies geht, oder nicht wollen.

    Die von Hartz4 leben wissen aber sehr genau, wie die Meinung der Öffentlichkeit über sie ist, deshalb verbergen die Meisten es, so gut es geht. Ausgegrenzt sind sie doch so schon. Wer kann denn noch mit Freunden feiern, in die Kneipe ins Cafe, mit Kindern ins Kino ect gehen, um nur diese Beispiele zu erwähnen.

    Soziales Leben KANN so nicht mehr stattfinden. Das ist der Punkt, wo KINDER UND Eltern gleichermassen leiden!

    Und auch die erwähnten Kinder bekommen das zu spüren, so sehr sich diese fabelhaften Eltern auch mühen.

    Kinder lassen andere sehr deutlich spüren, wenn jemand nicht mithalten kann, weil er Dinge nicht hat und nicht mitmachen kann.

    Insofern leiden sie. Meistens still, ohne sich jemanden anzuvertrauen. Ihre Eltern behelligen sie damit nicht, weil sie sehr genau wissen, mit welchen Sorgen die sich bereits plagen.

    Wenn man das jetzt auf die Kinder anwendet, die aus bereits problematischen Familien kommen, die nicht wissen wie man sich vernünftig von dem zur Verfügung stehenden Geld ernährt, die depressiv und/oder alkoholsüchtig sind, unfähig sich mit den Kindern zu beschäftigen, kann man sich sehr leicht ausmalen, wie diese leiden und was mal aus solchen Kindern wird.

    Ich würde es anregen für solche Kinder vom gleichen Geld einen gesunden Mittagstisch einzurichten, dann wäre wenigstens die Ernährungsfrage vom Tisch, mit der die angesprochenen Familien ja bereits überfordert sind. Und das Geld kann nicht mehr "zweckentfremdet" werden. Evtl. wäre auch eine Betreuung a la Ganztagsschule angesagt. Da wär auf einen Schlag so manches Problem für die Kinder vom Tisch. Auch wäre eine bessere Beschäftigung und Hausaufgabenbetreuung automatisch. Was diese Massnahmnen auf einen Schlag bewirken würden.

    Aber der Staat verpasst es ja generell sich um Kinder und Jugendliche zu kümmern.

    Geld ist nur für Dinge da, die Geld bringen.

    Es wird dabei eine Binsenweisheit vergessen:

    Kinder/ Jugend ist Zukunft.

    SOO wird unsere Zukunft verspielt und ein neues Heer von Hartz4 Beziehern gezüchtet1

  • ?
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Asoziales Verhalten und HartzIV stehen in der Regel *nicht* ursächlich im Zusammenhang...

    Die Grundeinstellung - wie man sich um seine Kids zu kümmern hat - ist dazu ausschlaggebend, nicht, wieviel Geld jemand hat.

    Gefährlich sind die Depressionen die rund 30 Prozent aller HartzIVler bekommen , einfach weil es eben kein Vergnügen ist, HartzIV zu bekommen.

    Gefährlich, weil Depressionen zu einer inneren Gelähmtheit führen und weil es natürlich auch die Kinder belastet, wenn Mama und Papa total traurig sind, und das immer!

    Aber was hat Hartz IV mit Unsauberkeit zu tun, oder damit, Kinder Alkohol kaufen zu schicken??? - NICHTS!

    Ich finde es echt schlimm, dass dieses Vorurteil besteht, einfach weil es so derartig viele Menschen gibt die HartzIV beziehen müssen gerade weil sie keine Stellung bekommen *weil* sie sich um ihre Kids kümmern müssen und keine Betreuung für die Arbeitszeit finden, ganz besonders Alleinerziehende!!!

    Den meisten HartzIVlern merkt man nichtmal an, dass sie nur ALGII beziehen und sie bemühen sich oft stärker um ihre Kinder - um auszugleichen, dass sie diesen einfach aus finanziellen Gründen nicht dasselbe bieten können wie andere Eltern (so etwas wie teure Hobbys usw)

    Die meisten sind sehr besorgt darum, dass ihren Kinder nur ja an nichts fehlt - und es ist echt eine Schande dass in der Öffentlichkeit nur diejenigen gesehen werden, die total abstürzen oder schon von der Grundeinstellung her total miese Eltern sind.

    Ein Kind dazu missbrauchen, Zigaretten zu holen oder Alkohol, oder es schlecht gepflegt herumlaufen zu lassen, sich um seine Kinder emotional zu kümmern und dafür sorgen, dass das Kind gut lernt - das hängt nicht davon ab wieviel Geld jemand hat und es gibt leider Familien in denen das so läuft *ohne* dass da einer arbeitslos wäre.

    Ich habe eher den Eindruck, dass die meisten HartzIVler sehr viel Energie aufwenden müssen um gegen ihre Depressionen anzugehen *und* dann noch gute Eltern zu sein - und das ohne dass es teure Ausflüge geben kann (durchaus Ausflüge wie Radwanderungen, Wanderungen, Spaziergänge, natürlich auch immer wieder zum Spielplatz, aber alles was Eintritt oder Fahrgeld kostet ist ein Problem!)

    Die meisten Eltern geben sich die allergrößte Mühe, ihren Kindern so viel zu bieten, dass es diesen im Vergleich zu ihren Altersgenossen gut geht - sei es was das Psychische betrifft als auch das rein Praktische - wie eben ordentliche, einigermaßen moderne Kleidung (selbst wenn es dann nicht die Marke sein kann und oft Second-Hand ist, ist das noch kein Grund deshalb zu denken, die Kinder würden "vernachlässigt").

    Worunter ein Kind durchaus leidet ist die finanzielle Not (jedes Kind hat mal ein paar Wünsche die etwas kosten und in einer Familie mit mehr Geld als 3 Euro pro Tag pro Kind können diese Wünsche auch leichter mal erfüllt werden als bei jemandem, der sich fragt wie er überhaupt über die Runden kommen soll, bzw gerade mal nicht zu verhungern und obdachlos zu werden),

    Das prägt mit Sicherheit - aber auch das muss ihm auf lange Sicht nicht schaden, weil Kinder die heftigsten Situationen unbeschadet überstehen können, solange sie geliebt werden und Geborgenheit und Fürsorge erleben.

    Schlimm ist dann aber auch und vor allem wenn die Kinder erleben, dass ihre Eltern unter dem Generalverdacht "asozial" stehen nur weil die ALGII beziehen müssen!!! Daran denkt kaum einer, der sich mit ALGII nicht auskennt.

    Das Wohl eines Kindes total von finanziellen Mitteln abhängig zu machen oder davon, ob die Eltern nun ALGII beziehen oder nicht, ist echt kurzsichtig.

    Schlimm ist die Haltung der Politik und auch der Öffentlichkeit die die Arbeitslosen generell eher misstrauisch beäugt und derartige Vorurteile schürt - die HartzIVler werden jetzt schon als diejenigen behandelt die "Probleme machen".

    Dabei ist es so - wir haben in der Gesellschaft ein Problem, und das Symptom ist einfach eine große Arbeitslosenquote, an der aber die Arbeitslosen *nicht* schuld sind!!!!!!!!!!!!!!

    Es regt mich auf, wenn ich mitbekomme, dass es scheinbar immer noch Menschen gibt die sich einbilden, irgendwie seien doch die meisten Arbeitslosen selbst schuld, faul und tränken nur.

    Ich kenne keinen einzigen alkoholkranken ALGII-Empfänger und habe auch in dem Büro in dem ich sehr lange gearbeitet nicht *ein* einziges Mal erlebt, dass da jemand auch nur mit einer Fahne reinkam. Das ist einfach ein handfestes Vorurteil!!!!

    Quelle(n): Lange Zeit Arbeit in einem Büro dass sich um ALGII-Empfänger kümmert und dahingehende Beobachtungen gerade bei Eltern mit Kindern - und die größte Sorge der meisten sind immer ihre Kinder!!!!!!!!!!!!!!!!!
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  • vor 1 Jahrzehnt

    schoenes beispiel und vielleicht nicht so sehr die ausnahme. die negativen faelle fallen halt viel staerker auf.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Natürlich gibt es auch positive Beispiele wie deines, ich finde es echt traurig, wenn es immer so dargestellt wird, als ob Eltern mit Kinder ihr ALG2 verqualmen oder vertrinken.

    Tatsache ist aber auch, dass Hartz4 Kinder deutlich darunter leiden, kann man ein Kind für knapp 3 Euro pro Tag wirklich anständig ernähren? Klar ist Cola und Schokolade nicht besonders gesund, aber ganz zu verbieten ist auch falsch. Solche Kinder haben aber mehr Wünsche als nur Essen und Trinken, sie wollen mal ins Kino, im Zirkus, im Zoo oder wenn sie älter sind in die Disco, aber dafür ist einfach kein Geld da.

    Mit den paar Cent, den Papa Staat Kinder zusteht, reicht es gerade aus, um nicht zu verhungern und ein Dach über den Kopf zu haben, aber Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist nicht möglich, solche Kinder grenzen sich ab und es kommt zu Fehlentwicklungen.

    Deutschland gehört zum G8 Club, die reichsten Industrieländer der Welt und gleichzeitig steigt massiv die Kinderarmut in Deutschland. Zur Zeit wird mal wieder darüber geredet, aber was wurde den konkretes in den letzten 2 Jahren gegen die Kinderarmut getan - NICHTS.

    Eigentlich müsste die gesamte Regierung unter Merkel wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt werden, was natürlich nicht geht.

    Gestern war ein trauriger Bericht über solche Familien, die unverschuldet in Armut geraten sind, "Kinder zweiter Klasse":

    http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1001633,00...

  • vor 1 Jahrzehnt

    So wie Du die Familie aus der Nachbarschaft beschrieben hast,geht es den Kids gut.

    Leider ist es selten.

    Man muß sich einschränken ohne Ende mit Hartz IV.

    Das fängt beim Einkaufen an und hört bei den Klassenfahrten auf.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich gebe den anderen Antwortern recht.

    Das ist sicher eine Ausnahme.

    Davon gibt es aber mehr als mancher denkt.

    Die Leute produzieren sich damit eben nicht.

    Viele Erwerbslose Eltern haben auch resigniert und bringen nicht die Stärke und Diziplin auf, sich in der von Dir beschriebenen Weise zu kümmern.

    Die ,von Dir beschriebenen ,Eltern verhalten sich in höchstem Maße verantwortungsvoll.

    Was wirklich bewundernswert ist.

    Trotzdem sind die Kinder zu bedauern.

    Denn was ist mit den angesagten Sachen,auf die in unserer Gesellschaft soviel Wert gelegt wird?Besonders Kinder und Jugendliche achten auf Äußerlichkeiten.

    Die Kinder sind von ihren Altersgenossen isoliert.

    Wenn sie mit Freunden ins Kino wollen,müssen sie sich eine Ausrede einfallen lassen um nicht mit zugehen.

    In Wirklichkeit ist kein Geld dafür übrig.

    Auch können sie sich nicht dem Trend nach kleiden und werden aus diesem Grund in der Schule gehänselt und sind oft isoliert.

    Die Erwachsenen leiden auch unter der Isolation aber gehen anders damit um. Die Kinder wachsen in dieser schlimmen Situation auf und verinnerlichen das oft.

    Die Seele bekommt einen Knacks.

    Selbst wenn man in geordneten familiären Verhältnissen aufwächst,hat man ein Leben lang das Gefühl weniger wert zu sein.

  • vor 1 Jahrzehnt

    die kimder werden wie ihre eltern auf sehr sehr viel verzichten müssen wöruber leider andre kids si auf ziehen eigentlich ist der hartz IV menschenunwürderdig wer s sich da auskennt weiss es aber hauptsache uns re politiker an der macht fressen sich dick und dicker mit diätenerhöhungen und mehr

  • vor 1 Jahrzehnt

    nein

    das ist nicht schlimm.

    schlimm ist wenn die eltern streiten oder wenn sie drogen nehmen.

  • Mylady
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    Natürlich nicht. Aber diese Vorbild-Eltern sind eher die Ausnahme.

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