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Warum müssen Männer in der Kirche die Kopfbedeckung absetzen?

In den christlichen Kirchen ist jede Religion willkommen, setzen dann andere Religionsangehörige auch ihre Kopfbedeckung ab? Wenn Christen etc. in die Moschee gehen, sollten sie ja auch ihren Kopf bedecken. Wer kennt sich da aus?

9 Antworten

Bewertung
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Sie zeigen damit ihren Respekt vor dem jeweiligen Gott, indem sie sich durch Absetzen des Hutes selbst erniedrigen. Von Frauen wird ein solches Verhalten nicht erfordert, es hängt wohl damit zusammen, dass Frauen früher mit Nadeln aufgesteckte Hüte trugen, deren Abnahme zu umständlich gewesen wäre. Eine andere Erklärung dazu fällt mir im Moment nicht ein.

    @ Jeany: Das mit den Männern hab ich mal in einem Psychologiebuch gelesen, denn wenn sich zwei Hutträger auf der Straße treffen, ziehen beide kurz den Hut voreinander, und dadurch macht sich jeder etwas kleiner und zeigt somit seinen Respekt vor dem anderen.

    Das mit den Frauen hab ich allerdings frei erfunden - erschien mir irgendwie zweckmäßig

  • vor 1 Jahrzehnt

    @jeany: das ist ja ehrenvoll, dass du mich "rufst". Aber ich habe am Wochenende immer viel zu tun, jeden Samstag 1-2 Trauungen und sonntag Gottesdienst ... :-) Ich komme nicht immer dazu, alles sofort zu lesen oder zu beantworten.

    Also zu dieser Frage: Es ist tatsächlich auffallend, dass Judentum und Islam die Kopfbedeckung im Gottesdienst vorschreiben (das Judentum noch strenger, selbst in den liberalen Synagogen) - und unter freiem Himmel, und Christen nicht.

    Nach Auskunft jüdischer und christlicher Gelehrter ist es höchst wenig wahrscheinlich, dass dies schon zur Zeit Jesu gegolten hat. Jesus lief also ohne Kipa durch Galiläa und betete wahrscheinlich ohne Tefillim, aber mit erhobenen Händen. Wir wissen zB auch nicht wirklich, wie die Passahfeier zur Zeit Jesu aussah. Dokumente haben wir erst aus der Zeit nach der Zerstörung des Tempels 70 nC., also der pharisäisch-rabbinischen Reformation der "Synoden von Jamnia" (70 - 100 nC). Die Vorschrift der Kopfbedeckung soll aus der Zeit der Masoreten stammen (400-800 nC - genau die Epoche Muhammads!). (Der Mogen David = Davidsstern) zB taucht erstmals im 11. Jhd. nC auf, aus dem auch die ältesten hebräischen Bibelhandschriften vor Entdeckung Qumrans (Jesajarolle) stammen.

    Der jüdische Brauch der Kipa soll religionsgeschichtlich mit der "bedrohlichen" Ausstrahlung der Gottheit (im Gotteshaus und unter freiem Himmel sowie auf Friedhöfen!) zusammenhängen, vor der man sich durch Bedecken des Kopfes schützen wollte. Die Priester trugen in Israel den "Kopfschutz", wenn sie die Opfer vollzogen und Gebete und den aaronitischen Segen sprachen.

    Das Christentum kommt her von einer älteren Erscheinungsform der jüdischen Religion. In der Missionierung Europas setzte sich dann durch, dass die Männer in der Gegenwart Gottes das Haupt entblößten, weil man bei der Anwesenheit eines Höheren immer barhäuptig war. (Und auch stehend, deshalb bei der Verlesung des Evangeliums stand - bis heute vor allem in der orthodoxen Kirche, wo der Priester beim Betreten des Altarraums die Kopfbedeckung trägt.)

    Wenn jemand das Gotteshaus einer anderen Konfession betritt, braucht er/sie keine Bräuche mitzuvollziehen (Weihwasser nehmen, Knien, Kreuzzeichen, Ikonen begrüßen), wohl aber sollte seine äußere Erscheinung den Gepflogenheiten des heiligen Ortes entsprechen, also Kopf bedecken oder nicht, nackte Schultern und Unterarme bedecken (in orthodoxen Klöstern auch bei Männern Vorschrift wie auch lange Hosen) usw.

    Also setzen Juden und Muslime beim Betreten einer Kirche ihre Kopfbedeckung ab, es sei denn sie wirken bei einem gemeinsame Gebets- oder Wort-Gottesdienst als Vertreter ihrer Religion mit. Dann gilt das "Ökumenische" auch für diese Bräuche, jedenfalls nach christlicher Praxis.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Shirin hat recht, es steht so in der Bibel. Was ich wiederum nicht verstehe, ist, wieso Paulus das gesagt hatte, da er selbst Jude war. Bei den Juden ist es ja umgekehrt. Dort müssen die Männer eine Kopfbedeckung aufsetzen. Das habe ich nicht verstanden.

    Paulus ist übrigens nie konvertiert. Er war und blieb ja Jude, nur, dass er Jesus als Messias erkannt hatte.

    @erhardgr?

    erhardgr!

    ERHARDGR!!! :-)))

    Kannst du uns nicht weiterhelfen?

    @Maler, deine Antwort stimmt zwar nicht ganz, aber sie ist sehr phantasievoll....find ich irgendwie gut. ;-)

    @erhardgr, dass die Tradition bei den Juden mit der Kopfbedeckung erst später aufkam, ist ein Aspekt, den ich noch gar nicht kannte. Vielen Dank, dass du dir noch die Zeit genommen hast! :-)))

    @Maler, ich meinte eigentlich auch nur die Story mit den Hutnadeln! *breit grinz*

  • vor 1 Jahrzehnt

    Personen von Stand oder besonderer Würde durften den Kopf bedeckt halten, sogar im Gottesdienst.Das Abnehmen des Hutes und Entblößen des Hauptes vor dem Bild der Gottheit und vor Höherstehenden war ein Zeichen der Ehrerbietung.Oder Unterwerfung oder Trauer,z.B. bei Leichenzügen.

    Die Juden tragen eine Kopfbedeckung (Kippa oder Streimel)

    aus religiösem Brauch, aber nicht unbedingtem religiösem Gesetz. Dies soll die Grenze zwischen Gott und Mensch symbolisieren.

    Da früher der Kopf bzw. Haar als Sitz der Seele bzw. Geistes angesehen wurde(n), dienten Kopfbedeckungen zum Schutz vor gefährlichen und unliebsamen Einflüssen. Demgegenüber stellte die Entblößung die Öffnung des Körpers bzw. der Seele für heilige und sonstige spirituelle Einflüsse dar.

    Quelle(n): Das große Handbuch des Aberglaubens, Müller-Kaspar
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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    im 1. korinther 11 vers 7 steht: Der Mann aber soll das Haupt nicht bedecken, denn er ist Gottes Bild und Abglanz, die Frau aber ist des Mannes Abglanz.

    deswegen soll ein mann sein haupt nicht bedecken.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Die Hoheitlichen Bestrebungen der Kirchenfürsten haben dazu geführt, dass nur der Herr (scher) eine Kopfbedeckung (Krone,....) tragen darf. Das hat nichts mit Religion sondern mit dem Geltungsdrang gewisser Leute zu tun!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das hängt wohl irgendwie damit zusammen, dass ein Mann "sein Haupt" entehrt wenn er keine Kopfbedeckung trägt, eine Frau hingegen eine tragen muss, da sie hingegen "ihr Haupt entehrt" wenn sie keine tragen würde. Dann "könne sie gleich mit kurzgeschorenen Haaren herumlaufen", was als Schande angesehen wird.

    Irgendwie sowas... das habe ich mal in einem Geschichtsbuch gelesen, meine ich mich zu erinnern.

  • vor 1 Jahrzehnt

    das sind rituale und das regelt jede gruppe anders. erstmal hat es nichts mit religion zu tun sondern es ist ein gemeinschaftsritual.

  • vor 1 Jahrzehnt

    1 Johannes 2

    1Meine Kindlein, solches schreibe ich euch, auf daß ihr nicht sündiget. Und ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist.

    2Und derselbe ist die Versöhnung für unsre Sünden, nicht allein aber für die unseren sondern auch für die der ganzen Welt.

    3Und an dem merken wir, daß wir ihn kennen, so wir seine Gebote halten.

    4Wer da sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in solchem ist keine Wahrheit.

    5Wer aber sein Wort hält, in solchem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, daß wir in ihm sind.

    6Wer da sagt, daß er in ihm bleibt, der soll auch wandeln, gleichwie er gewandelt hat.

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