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Geht es uns zu gut?

In den 50er Jahren kompensierte man fuer die gerade vergangenen, harten Zeiten mittels einer extrem suesslichen Alltags-Realitaet. Alles war weich, abgerundet, bluemchengemustert.

Heute liegen 50 Jahre Wohlstand hinter uns, und wir tragen abgerissene, verwaschene Kleidung, die wir fuer teures Geld in diesem Look nagelneu erwerben, wir betreiben Extremsportarten, fahren Autos, die so aggressiv aussehen, dass King Kong in der Originalvverfilmung vergleichsweise als Teddy durchgeht, unterhalten uns mit Horrorfilmen von solcher Brutalitaet, dass unsere Vorfahren bei ihrem Konsum vermutlich vor Schreck verblichen waeren, jagen einander im Namen Gottes in die Luft, und spielen Computerspiele, die den zweiten Weltkrieg verherrlichen.

Koennen wir den Grad an Zivilisation, den wir geschaffen haben, nicht aushalten? Kompensieren wir dafuer mit einer Prise Grausamkeit?

Was meint Ihr?

23 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Generell haben wir alle keine elementaren Sorgen mehr. Auch die Menschen, die wenig Geld zum Leben haben, können sich ihre Nahrung, Kleidung und sonstige Güter zur Grundversorgung beschaffen. Und dies manchmal ohne einen Finger dafür zu krümmen. Bei überversorgten Kindern stellt man das besonders gut fest, dass diese Kinder weniger leistungsfähig sind als vernachlässigte Kinder, aber häufiger jammern, wenn ein bestimmtes Bedürfnis nicht sofort erfüllt wird. Alles ist eine Frage des Anspruchs und wenn die Absicherung des Lebens gegeben ist, dann wird die Grenzerfahrung gesucht. Angst ist in unserer Gesellschaft nicht mehr das Gefühl, das ursprünglich dem Überleben diente. Also schafft der Mensch sich in seinem Leben seine eigenen Ängste, seinen eigenen kleinen GAU.

    Ich habe mal einen interessanten Artikel eines Psychologen gelesen, der zwar sarkastisch klingt, aber viel Wahrheit beinhaltet: Würden wir heute noch durch den Wald streifen müssen, um Tiere für das Abendessen zu erlegen, wir hätten keine Zeit für psychische Erkrankungen. Wie gesagt, sehr überspitzt und auf den ersten Blick verachtend gegenüber wirklich Kranken. Aber Unrecht hat der Gute nicht gehabt...

  • wiese
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    Deine Darstellung trifft auf mich absolut nicht zu. Ich wäre gern kerngesund, hätte Arbeit, deutlich mehr Geld, eine Frau, eine Katze und vielleicht auch Kinder.

    Quelle(n): Rolli-Fahrer-Hartz-IV-Single-Frust
  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Ich bin der Meinung, der jahrelange Wohlstand hat unsere Wertvorstellungen ziemlich krass verschoben. Sehr viele haben dieses Wohlstand satt - im wahrsten Sinne des Wortes.

    In unserer Gesellschaft sind nur zwei Wege anerkannt um "glücklich" zu sein - Entweder Geld oder die Erkenntnis, dass man besser als jemand anderes ist. Konkurrenz in jederlei Hinsicht.

    Beide Säulen des "Glücks" basieren dabei auf dem Unglück anderer: Entweder sie werden ausgebeutet und verlieren deshalb ihren Reichtum oder jemand anderes ist schlechter als sie selbst und wird deshalb unglücklich, weil Punkt zwei nicht erfüllt ist.

    Zu was hat diese Wertverschiebung geführt? Immer mehr Menschen bleiben alleine - Familie zahlt sich nicht mehr aus behaupten viele Mitmenschen. Wir züchten eine Gesellschaft von Egoisten heran. Werte wie soziales Miteinander, Freundschaft, Ehrfurcht oder Respekt werden heute nicht mehr akzeptiert - "erfolgreich" ist der junge, dynamische, starke, selbstständige und herzlose Ausbeuter, der mit seinen Mercedes in die nächste Werkshalle fährt um die nächsten Arbeiter zu entlassen, damit er noch mehr verdient.

    Dass Angesichts dieser Entwicklung viele Menschen gegen diese Gesellschaft rebellieren, ist meiner Meinung nach eine Art Selbsterhaltungstrieb in jederlei Hinsicht ....

    grüße

    grisu

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Den jetzigen Generationen ist das Elend der Kriege,die nachfolgenden Hungerwinter nicht mehr zu vermitteln.

    Erst durch Selbsterfahrung würden sich viele zu ihrem jetzigen Verhalten distanzieren.

    Und ja,es geht uns scheinbar zu gut.Und alle die jammern,tun dieses auf verdammt hohem Niveau...

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  • Anais
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Auch wenn ich mich bei Deiner Beschreibung nicht erkennen kann oder mein Verhalten, so stimmt es doch in gewissem Masse, das sehr viele Menschen sich solch ein Verhalten auferlegen und das freiwillig.

    Die Menschen werden gefühlskälter was mir mehr Angst macht, wenn ich sehe mit welchen brutalen Dinge sich junge Menschen, teils sogar Kinder beschäftigen dann wird mir Angst und Bange. Aber diese Welt haben wir uns selbst geschaffen und ich kann nur wünschen und hoffen, das die jungen irgendwann die Kurve kriegen, was ich aber nicht glaube.

  • nimrod
    Lv 7
    vor 1 Jahrzehnt

    es liegt im auge des betrachters marktwirtschaftlich gesteuerte gefühlsabstumpfung und geschmacksverkalkung als zeichen des wohlstandes zu interpretieren - dies verstößt nicht gegen die regeln der toleranz.-

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Du könntest recht haben. Es ging uns die letzten Jahrzehnte wirklich gut, und wenn es dem Menschen zu gut geht, dann hat er Zeit sich um andere Dinge zu kümmern und wird dann raffgierig. Daher kommt dann auch diese Grausamkeit.

    Das wird sich erst wieder ändern wenn es plötzlich allen schlechter geht, der Gürtel enger geschnallt werden muss, dann wird sich wieder auf die wahren Werte konzentriert.

    Gruß

    Franky

  • vor 1 Jahrzehnt

    Jede Zeit hat ihre Mode, ihre Trends, ihre Vorlieben--was Du heute als extrem anprangerst, ist vielleicht in naher Zeit schon genau so lächerlich wie für uns die Mode und Moralvorstellungen des Mittelalters -

    und was die Grausamkeiten angeht, so ist auch das ein Ausdruck dieser Zeit - Menschen haben sich schon immer gegenseitig umgebracht - diese widerlichen Computerspiele sind Ausdruck einer gnadenlosen Geldmaschinerie, die anscheinend verstanden hat, was ein Teil der Leute braucht ( oder meint zu brauchen )

    früher haben sie Arenen gebaut, in denen dann Menschen gegen Löwen kämpfen mussten.. haben Frauen verbrannt, weil sie im Namen der Kirche als Hexen denunziert wurden, haben ganze Völker umgebracht, nur weil sie im Wege waren ( denke mal an die Indianer ) - 6 Millionen Menschen wurden umgebracht, nur weil niemand etwas gegen einen Mann mit kranken Ideen unternommen hat --

    also wenn Du von Grausamkeiten sprichst, die sind nicht Ausdruck unserer Zeit, die sind zeitlos .....

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Nein uns geht es nicht zu gut:

    - Wir haben mehrere Große Kriege auf der Welt.

    - Der Nahe Osten wird irgendwann zu einem Großraumrückzuggebiet für Terroristen

    - Israel hat immer noch starke Probleme mit den Palistinern was zu Spannungen führt (oder umgekehrt, wie man es sieht).

    - Es gibt Länder, da ist der Glaube nicht vom Staat getrennt

    - AIDS ist zu einer Pandemie geworden

    - Zu viele Menschen leben in wirklicher Armut und man kann nix dagegen machen

    Deutsche Problleme:

    - Rechte gewinnen im Osten langsam wieder die Oberhand, zumindest entsteht der Eindruck und alleine das ist schon nicht gut

    - Meiner Meinung nach wird zu schlecht Integriert

    - Kinderarmut

    - Armut im allgemeinen

    (Armut hat z.B. auch was mit Bildungschancen zu tun, und viele Kinder erleben keien Gute Schulische Bildung mehr --> Wege aus der Armut zu kommen sind schwerer bzw. nicht arm zu werden ist schwerer).

    Viele schotten sich durch ihr "Ich bin besser" oder "verdiene mehr geld als XY" von der wahren welt ab. Das ist auch so lannge völlig okay wie sie andere damit nicht Verletzten oder Treffen. Ich werfe das dennen gar nicht vor. Andere können nicht weil sie keine Zeit haben (mutter mit Kindern ect). Solange wenigstens einige versuchen etwas zu ändern ist es okay. Es sind eigentlich auch ganz schön viele, nur die werden halt net so oft in den Medien gezeigt.

    Von meinem jetztigen Standpunkt aus gesehen finde ich, geht es mir ganz gut, ja. Natürlich könnte es mir noch besser gehen, aber wozu? Vll würde es einem ja mit mehr geld z.b. zwangsläufig nicht besser gehen, vll sogar schlechter?!

    Desweiteren finde ich, dass sich nur die Probleme die unsere Gesellschaft hat, verlagert haben. Während damals ein Fabrikarbeiter halt z.B. für Soziale Absicherung im Todesfall sorgen musste, muss man sich heutzutage mit aderen absicherungen rumschlagen weil man sonst finanziell ruiniert wird. Ich denke mir einfach, aufgrund unserer Gesellschaftlichen Strukturen und unseres Vorannkommens geht es dem Großteil unserer Bevölkerung subjektiv gesehen nicht besser als vor 50 Jahren. Vergleicht man uns aber mit anderen Ländern oder Kontinenten, dann könnte schnell der eindruck entstehen, dass es uns zu gut ginge ... ja.

    Quelle(n): www.spiegel.de
  • vor 1 Jahrzehnt

    sind ja n paar komische antworten!

    ich versteh nich, wieso sich immer alle darüber aufregen, wenn sich jemand gedanken macht. das ist doch kein jammern! und selbst wenn, wo wären wir, würde niemand etwas in frage stellen?

    meiner meinung nach ist das alles kompensation.

    wer nur ein bischen informiert ist, und unsere welt "versteht ", kann doch gar nicht anders, als unzufrieden zu sein!!! naja, und wohin damit?

    "alles was der mensch sich vorstellen kann, kann er auch erreichen. " - walt disney

    vielleicht gebe ich mich ja utopien hin, aber jeder sollte sich mal ´ne folge, oder auch zwei, star trek - the next generation ansehen (ja, lacht ruhig!!! ) und begreifen, wozu der mensch in der lage wäre, würde er sich endlich frei entfalten können, wäre er nicht gebremst und zu dieser ekelhaften abhängigkeit von geld und macht verdammt!

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    ja sicher geht uns gut in dieser schlechten zeit. der mensch entdeckt sich gerade selber in diesem tohuwabohu. Schrecklich ist was anderes. übergangszeiten sind immer etwas gaga. denn wir entdecken das gute.

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