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Anonym
Anonym fragte in Kunst & GeisteswissenschaftPhilosophie · vor 1 Jahrzehnt

Wo liegen die Unterschiede, wenn ein Soldat jemandem im Krieg erschiesst und klassischem Mord?

Kann man sich moralisch tatsächlich auf die Uniform berufen? Man hätte sich ja auch weigern können..oder?

Update:

@Nix

Notstand als Rechtfertigung verliert sich hier vollkommen, weil man sich selbst in diesen Notstand manövriert

25 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    für mich wäre töten im Kriegsfall maximal als eine Form von Notwehr aus einer Verteidigung heraus entschuldar.

    obwohl, ich fühle mich als Pazifist und würde wohl nicht hingehen sondern eine friedlichere Stelle in dieser Welt suchen...(so es noch geht)

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Den Unterschiede habe ich auch nie verstanden. Nehmen wir mal als Beispiel wieder unser gutes altes Feindbild die Russen, wie im Kalten Krieg.

    Ich gehe spazieren, es kommt mir ein Russe entgegen, mir gefällt seine Nase nicht und ich erschieße ihn. Dafür bekomme ich lebenslang, außerdem wird mir Fremdenfeindlichkeit unterstellt.

    Nun aber hat Frau Merkel und Herr Putin sich den Krieg erklärt, ich erschieße den gleichen Russen, werde aber nicht verurteilt, sondern bekomme sogar eine Medalie für besondere Tapferkeit.

    Mit Logik kommt man hier nicht weiter, der Mensch ist halt ein Lebewesen, dass sich selbst zerstören will. Evtl. ist die Menschheit in 100 Jahren ja weiter, aber große Hoffnung habe ich nicht.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Stell Dir vor, es ist Krieg.....

    ..... ein müder Anfang, aber notwendig. Auch im Krieg gibt es klassische Morde, um Deine Formulierung aufzugreifen. In einem Krieg ist es genau so Mord, einen Unbewaffneten zu töten, wie sonst auch.

    Bei der Bundeswehr gilt die Selbstverteidigung und die Auftragsverteidigung, was bedeutet, daß man alle geeigneten und erforderlichen Mittel ergreifen darf, die der Verteidigung der Auftragserfüllung dienen, aber man darf nur den Weg wählen, der den geringst möglichen Schaden entstehen lässt.

    So weit die Richtlinien (Rules of Engagement, gelten für alle Soldaten in Nato und UN, die sich in Einsätzen befinden).

    Die moralische Frage stellt sich für jeden einzeln und kann auch nur einzeln beantwortet werden. Den Unterschied stellt man meiner Meinung nach spätestens dann fest, wenn die eigene Familie oder das eigene Hab und Gut von einem Soldaten mit der Waffe in der Hand verteidigt werden.

    Gute Soldaten haben ganz sicher niemals niedere Motive, die ja bei einem "klassischen Mord" vorliegen.

    LG

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich gebe dir vollkommen Recht!

    Moralisch gesehen kenn ich da wirklich keinen...

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich kann moralisch keinen Unterschied erkennen. Es ist beide Male das Zerstören von Leben, wozu niemand ein recht hat!

    Aber es geht im Krieg ja um alles mögliche, nur nicht um Moral! Da unsere geschätzte katholische Kirche sich ja ebenfalls immer gerne mit Kriegen die Taschen gefüllt und ihre Machtposition gesichert hat, wurde dann ja auch einfach mal schnell das Gebot "Du sollst nicht töten" in "Du sollst nicht morden" geändert und das Töten im Krieg aus religiöser Sicht gerechtfertigt.

    Deshalb sind diese Institutionen als moralische Instanz in meinen Augen totale Versager! Was das angeht, frage ich lieber mein Herz. Und das sagt eindeutig, daß beides das gleiche Unrecht ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Moralisch gibt es keinen. Doch der Soldat hat keine Chance, schießt er nicht wird er wohl oder übel erschosse. Er kann sich auch nicht wehren dort im Krieg zu stehen, wird er eingezogen muss er andere töten, so dumm das auch ist.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Meiner Meinung nach ist beides genau das Gleiche, es ist beides Mord und im Endeffekt doch immer Sinnlos, oder?

    Doch das mit den weigern ist ein bisschen schwierig.

    Denkt an den zweiten Weltkrieg, entweder du spielst mit, oder du wirst selber um die Ecke gebracht.

    Ich würde als Soldat mich im Hintergrund halten und absichtlich danebenschießen.

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Hier mal ein kleiner Denkanreiz eines Ex-Soldaten.

    Getötet ist Getötet, am Ergebnis äußert sich kein Unterschied.

    Der Unterschied äußert sich in der Intention der Tat. Bei Mord sind es niedere Beweggründe wie z.B. Habgier, Rache oder schlimmeres.

    Wenn der Soldat einen Menschen tötet steht etwas anderes im Vordergrund. Zumindest sollte es das. Ich möchte jetzt nicht näher auf den Sinn von Kriegen oder juristische Legitimationen oder die Semantik eingehen. Ich denke wir wissen alle das dort vieles im Argen liegt um es nicht als Alptraum der Realität zu beschreiben.

    Stattdessen möchte ich es einfach halten. Der Soldat möchte vom Grunde her niemandem Schaden zufügen, sondern andere Schützen.

    Wenn alle Menschen Pazifisten wären, wäre es eine Welt in der ich gerne Leben würde, aber es gibt immer den ein oder anderen Menschen der sich durch friedliche Mittel nicht davon abbringen läßt Gewalt anzuwenden um seine Ziele zu erreichen. Liegt dies im Ego des Menschen? Keine Ahnung.

    Sollte es dann nicht jemanden geben der diesen Menschen aufhält? Das ist der Soldat, er tötet aus Notwendigkeit um das Leben anderer und auch sein eigenes zu schützen.

    Klingt so eigentlich ganz einfach, die Problematik ergibt sich aber dann in der bestimmung der Notwendigkeit des Einsatzes.

    Alle Menschen haben das Gleiche Recht auf Leben, aber wie alle Rechte endet es eben am Leben des anderen. Wer diese Grenze überschreitet, dem muss einhalt geboten werden.

    Wenn ich mir vorstelle wie es war an der Straßenecke im Kosovo zu stehen, mit dem Sturmgewehr vor der Brust, war es das Ziel dort menschen davor zu bewahren, das jemand ihr Haus abbrennt, die Familie tötet, Frauen und Kinder vergewaltigt oder ähnliches. Vielleicht wäre es nicht passiert, aber vorher ist es häufig passiert. Meist reicht hier bereits die bloße Androhung von Gewalt in Form unserer Präsenz um diese Straftaten zu verhindern, aber wenn es nicht anders geht, glaube ich nicht das dies Mord wäre.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Zum "klassischen Mord" gehören niedere Beweggründe oder der Vorsatz.

    Sonst ist es Totschlag.

    Töten im Krieg ist aiuch völkerrechtlich vor Anklage wegen Mordes geschützt. Nur die Kriegstreiber können (im Sinne der Nürnberger Prozesse) belangt werden.

    Das ist die juristische Seite. Die moralische ist weniger eindeutig bzw. sie kann nur nach dem persönlichen Gewissen entschieden werden.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich finde da gibt es keinen Unterschied

    erschossen ist erschossen

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