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Ist Glauben ein Konstrukt, dass sich nicht durch den Inhalt, sondern sich nur über den Glauben stützt?
Also Glauben etwas das nur durch sich selbst und in sich selbst besteht und durch Rituale ausgeschmückt wird. Und bei einen Vergleich mit der Realität also außen zusammenbricht, aber dennoch Fortbesteht weil man glauben soll?
sorry wegen der Grammatik. ich wollte sie eigendlich nochmal überarbeiten hab aber des falsche Feld gedrückt
@Marcus ich meine den Glauben in Allgemeinen und nicht nur die Christen
@Jerry kinder werden auch erwachsen, glaubst du nicht das sie durch die langfristige Beeinflussung an etwas glauben obwohl sie bei einer neutralen Erziehung nie daran geglaubt hätten?
11 Antworten
- krummelasLv 5vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Es gibt Sachverhalte, die man wissen sollte, d.h. die sich ihre Existenz nicht erst "verdienen" müssen, sondern unumstößlich sind.Z.B. der Wecker, der morgens laut klingelt.
Andererseits gibt es Sachverhalte, die sich nur durch Nachdenken oder sonstiges "Sich-Vergewissern" als Wissen " e r w e i s e n ".
Z.B. das Wissen, daß es auf der anderen Erdhälfte Australien wirklich gibt, kommt entweder durch Hinfliegen oder "glaubhafte"
Berichte in allen denkbaren Medien oder von Augenzeugen.
Anders ist es bei reinen "Glaubensfragen". Ich denke, also bin ich.Aber ich kann richtig oder falsch denken, u.U. mein Leben lang falschem Glaubensgut anhängen.Dabei gibt es 2 Gruppen :
Wenn alle Welt glaubt, Vitamine seien gesund, glaube ich wohl auch daran, es sei denn, ich werde immer kranker, je mehr ich an Vitaminen zu mir nehme. Das ist die Gruppe der ,wenn auch sehr schwer, nachprüfbaren Glaubensfragen.
Die andere, weit umfangreichere, betrifft die Sachverhalte, die irgeneiner milden oder wilden Fantasie entsprungen sind. Z.B. der Glaube an Gott bei den 1. Steinzeitmenschen.Solche unbeweisbaren Vorstellungen sind meist derart verbreitet und kulturprägend, daß sie geradezu das Fundament der Gesellschaft bilden (können).
Insofern erhalten sie einen zwar ( in Wahrheit ) irrelevanten und irrealen Status, gelten aber fast unangefochten als grundlegende Wahrheit an sich. Wenn z.B. eine "Heilige Schrift" anerkannte Grundlage einer Religion oder Gesellschaft/Kultur ist, bilden ihre Inhalte eine in sich selbst ruhende und bewiesene "Wahrheit" ab.
Ähnlich wenn ich sage : Ich denke,also bin ich.Wobei das ja einen gewissen Beweiswert hat. Der den meisten Glaubensinhalten fehlt.
Der Gläubige argumentiert hingegen immer mit der nicht beweisfähigen und -erforderlichen ewigen Wahrheit seiner Überzeugungen.
Dabei ist es sein starkes Fundament nur ,weil er es als solches (!) g l a u b t . Der Glaube versetzt Berge ! Das ist inzwischen z.B. in der Heilkunde bewiesen. Der Glaube an eine heilende Wirkung, selbst eines Placebos, ist der eigentliche und entscheidende Heilanstoß ! Ähnliches gilt in allen Glaubensdingen.
Wenn der Glaube wankt, wankt der Gläubige.Wenn er nicht andere Inhalte und Eigenschaften an die Stelle des Verlorenen setzen kann.
Rituale haben in dem ZUsammenhang große Bedeutung für die Sel´bstbestätigung und Gemeinschaftsbildung. Wer den Glauben "pflegt", erhält dadurch ERmutigung. Die großen Massenveranstaltungen der Kirchen dienen und erreichen ihren Zweck durch eine Art Massenhypnose, die besagt : Du bist Teil einer großen und heiligen Sache. Wenn so viele Tausende dies und das so überzeugt glauben, kannst Du nicht falsch liegen !
Selbst die Kommunisten, also mehr oder weniger Atheisten, bezogen ihr "Heil "aus großen Massenveranstaltungen.
Fazit : Der Glauben ist ein zwar (oft !)ganz oder teilweise irreales Fantasiegebilde, nichtsdestotrotz realitätsprägend, für den Einzelnen wie für ganze Völker.
Ein absolutes Wissen gibt es nicht !
Jeder Mensch hat ständig zahlreiche und ständige Konfrontationen mit Glaubensfragen in Form von Vorstellungen , Erfahrungen und Einschätzungen.
Die sogenannte Realität ist i m m e r eine Erfahrungs- UND Glaubenssache, die individuell relativiert wird. Im Vergleich mit dem gespeicherten Erfahrungsschatz und dem individuellen integrierten Weltbild.
Quelle(n): Eric Hoffer "Der Fanatiker", Mircea Eliade "Geschichte der religiösen Ideen", "Das Heilige und das Profane" Robert Neumann "Die große Mutter" - Anonymvor 1 Jahrzehnt
Der Glaube ist eine Möglichkeit, sich mangels Kenntnis meist abschliessend mit einem Problem auseinanderzusetzen.
Diese Möglichkeit hat uns die Natur gegeben weil wir, obwohl wir das Gegenteil glauben, nicht die Krone der Schöpfung sind, sondern nur armselige Wesen, die nicht einmal die Dreidimensionalität verlassen können und die so ohne die Möglichkeit etwas glauben zu können, verzweifeln würden.
Dies zeigt sich am deutlichsten am Glauben an einen oder mehrere Götter, am Glauben an die Mathematik, die Physik und an andere Gesetzmässigkeiten. Nun wirst Du fragen: " Wieso Mathematik?".
Nun gut. Wir glauben zu wissen, dass 1 und 1 einfach 2 ist. Das ist aber nur ein Glaube, denn 1 und 1 kann, muss aber nicht 2 sein, den 2 ist willkürlich gewählt genau so wie 1, denn ich bin mir sicher, dass man nur glauben kann, dass es zweimal eine identische 1 gibt, die dann wirklich addiert 2 ergibt.
Und das gilt auch für die Physik, in der wir an physikalische Gesetzmässigkeiten glauben, die aber ebenso angreifbar sind wie das vorhergehende Beispiel, denn in einer Welt, die eigentlich wenn überhaupt bestimmbar, dann nur deshalb bestimmbar ist, weil sie unbestimmbar, nämlich chaotisch ist, kann man nur dann etwas annähernd bestimmen, wenn man glaubt, dass es eine Gesetzmässigkeit gibt.
Es gibt da ganz interessante Literatur, auch über das Chaos.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
genau, es geht um die blindheit des gehorsams. das medium ist die botschaft, den inhalt interessiert doch keine sau.
weil über inhalte kann man zivilisiert reden und fachkundigen austausch pflegen, wohingegen religion ist heute politik, sonst nix. sobals du kritik äusserst, fühlt sich jemand beleidigt und wird versuche, deine identität zu löschen, dich zu töten oder aus dem jeweiligen forum zu verbannen. ist mir auch gestern wider passiert sowas auf einer hinduistischen seite. religiöse gefühle nützen vor allem denen nicht, die sie haben.
- WolkenseglerLv 5vor 1 Jahrzehnt
Ich denke, dass ein Glaube wider vernünftige Einsicht nicht dauerhaft Bestand hat. Vielleicht noch im Leben Einzelner, aber nicht über Generationen oder Jahrhunderte hinweg.
Glauben ist auch nicht einseitig zu sehen als Ersatz für fehlendes Wissen. Christlicher Glaube beispielsweise hat wesentlich die Komponente : an jemanden glauben, jemand vertrauen.
Dieses personale Glauben gibt es jederzeit auch ohne religiösen Hintergrund: Ich vertraue beispielsweise darauf, dass jemand mich liebt. Das Kind vertraut darauf, dass seine Eltern es gut mit ihm meinen und dass es gut ist zu leben und sich zu entwickeln. Ohne dieses Urvertrauen kann menschliches Leben kaum gelingen.
Wissenschaftlich beweisbar ist kaum, dass jemand mich liebt (es sei denn, man wäre so wissenschafts"gläubig", dass man Liebe als rein chemichen Vorgang definiert - viel Spaß bei dieser Philosophie !).
Wissenschaftlich beweisbar ist weder die Existenz noch die Nicht-Existenz eines absoluten Wesens, eines Schöpfergottes.
Dementsprechend gibt es seriöse Wissenschaftler als Atheisten und Theisten.
Ich bleibe dabei : glaubendes Vertrauen ist eine wesentliche Komponente menschlichen Lebens.
Sie wird durch Vernunft kontrolliert und ggf. korrigiert, ist aber nicht rein rational ersetzbar.
Ich mag auch darauf hinweisen, dass reine Rationalität und Beschränkung auf Wissenschaft allein zur Folge hat, dass geistig Behinderte oder Debile demzufolge als nahezu wertlos zu definieren sind.
Einem Terror gegründet auf den Dogmen rein wissenschaftlicher Leistungsfähigkeit ständen alle Türen offen.
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- Big AndyLv 4vor 1 Jahrzehnt
@psychodepp: Bist Du sicher, dass Du den Glauben an sich, vielleicht nicht doch nur auf den Glauben an die Intoleranz und an die Fehler der Gesellschaft reduzierst.
@ Grizzly: Erwischt, hört sich nach der Philosophischen Fakultät I, Regensburg, Prof. Dr. phil Rott an, oder ?
Man kann das aber auch einfacher sagen: Der Mensch ist nicht in der Lage, sich und seine Umwelt mit allem was dazugehört, zu verstehen.
Deshalb ersetzt er Fakten und Wissen einfach durch den Glauben daran, sofern es möglich erscheint.
Dass das zu kuriosen Szenarien führte, führt und weiter führen wird ist selbstverständlich ( nur zwei Beispiele: Sonne dreht sich um die Erde, Selbstmordattentäter kommen zu 77 Jungfrauen in den Himmel, gute Christen übrigens auch, allerdings ohne Jungfrauen ) und nicht weiter verwunderlich.
Es werden so bis zu einer Klärung, Erkenntnis oder Erleuchtung Passagen besetzt, über die man sich erst einmal keine Gedanken mehr machen muss un die einem das Leben so erleichtern.
Weiteres will ich mir sparen, sprengt es doch den Rahmen.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Es gibt keinen inhaltslosen Glauben. Man mag über Inhalte streiten.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
klar das ist so und in der mathematik nennt man dieses "zirkelschluss". den wert so einer beweisführung braucht man nicht näher zu erläutern, das hat in etwa die mathematische gröss NULL und die philosophen unter uns werden das für ihr fach bestätigen können.
cc
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
glauben heist nicht wissen nicht wissen heist d-mm sein.
Quelle(n): gruss aus thailand. - JerryLv 7vor 1 Jahrzehnt
Religionen, Ideologien, Träume und ähnliches basieren darauf, menschliche Verlangen anzusprechen. Sie bieten eine Antwort auf die Sinnfrage, darauf, was richtig und falsch ist, geben eine Alternative zur natürlichen Endlichkeit des menschlichen Lebens...
Wenn ein Glaube derartige Inhalte nicht bieten kann, ist er unattraktiv. Glaube ist das Gegenteil von Wissen, natürlich. Credo quia absurdum. Aber der Wille zum Glauben muß in jedem Menschen selbst stecken, und dafür sind die Inhalte des Glaubens wichtig.
Kaum jemand glaubt an etwas, wenn er nicht daran glauben will. Glauben auf Befehl funktioniert nur bei Kindern oder mental Benachteiligten.
Nachtrag: Natürlich spielt die Erziehung hier eine Rolle. Aber auch nur wieder in dem Sinn, daß man ab einem gewissen Alter dann eben an das glauben will, was man gelernt hat. Auch wenn das ursprünglich ohne den eigenen Willen über einen gekommen ist, liegt doch als Erwachsener die Entscheidung bei einem selbst. (wobei ich immer noch gegen religiöse Erziehung von Kindern bin)