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Womit legen wir das Geschlecht geschlechtsloser Woerter in anderen Sprachen fest?

Ich lebe in einem englischsprachigen Land, und mir ist aufgefallen, dass Deutsche, die hier leben, bei der Integration englischer Woerter in einen deutschen Satz diesen Wortern durchweg dasselbe Geschlecht (maennlich, weiblich, oder Neutrum) geben, obwohl diese Worter so etwas im Englischen gar nicht haben.

Das ist ein Phaenomen.

Wieso ist ein "Survey" fuer alle Deutschen maennlich? Wieso sagen wir "Der Survey" im Expat-Deutsch, wieso nicht "das" oder "die" survey?

Es gibt noch mehr solche Woerter:

"Die" Mortgage

"Die" Driving Licence

"Der" Jacuzzi

"Die" Bay

"Das" Sightseeing

Woran machen wir das fest? Hat jemand Theorien?

14 Antworten

Bewertung
  • narya
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Ich denke, das ist häufig auf die "Übersetzung" zurückzuführen, die man halt im Kopf irgendwie automatisch macht. Also "Die (Mortgage) Hypothek", "die (driving licence) Fahrlizenz (klar heisst das Führerschein, aber Lizenz gibt es auch auf Deutsch, da ist der Denkweg kürzer)", "die (bay) Bucht", "das (Sightseeing) Sehenswürdigkeitenansehen". Aber beim Jacuzzi bin ich überfragt. Einige Wörter sind wohl eher willkürlich festgelegt worden, weil das Deutsche halt einfach einen Artikel braucht, auch bei Fremdwörtern und wenn man das Wort in den Medien häufig mit dem selben Artikel sieht, übernimmt man das früher oder später wohl.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich denke, es geht dir eher um die 'Mechanismen', mit denen den Wörtern Artikel zugeordnet werden.

    Natürlich es es zunächst reiner Zufall, welcher Artikel sich durchsetzt. Es scheint jedoch schon ein gewisses Schema zu geben, dass intuitiv genutzt wird.

    Zunächst wird die Geschlechtsbestimmung wohl über die Übersetzung des Wortes geschehen, z.B. bei der 'E-mail', wobei wohl entweder mit 'die Post' oder 'der Brief' assoziert wird, weshalb wohl beides zu hören ist.

    Bei Begriffen die überhaupt nicht klar, oder nur schwer zu übersetzen sind, wird's kniffeliger. Da scheinen dann häufig Überbegriffe herangezogen, oder auch einfach nur das Neutrum konstruiert zu werden. Dabei kann es passieren, dass wenig bekannte Wörter, die vermeintlich dem Klang nach einem bestimmten Geschlecht zuzuordnen sind (z.B. -a Endungen) dieses aufgedrückt bekommen, obwohl ihnen in der jeweiligen Ursprungssprache ein anderes Geschlecht zugeordnet wird.

    Was sich letztendlich durchsetzt, ist wohl eine Frage der Verbreitung und wird wohl durch Opinion-Leader im jeweiligen Fachgebiet schon sehr früh geprägt.

    Die Artikel sind also alles andere als ein Zufallsprodukt, da eine bestimmte Schematik dahintersteckt. Dennoch spielt der Zufall scheinbar eine gewichtige Rolle. Dabei scheint die Bildung der Artikel zunächst von wenigen Personen 'im Fach' abzuhängen, da der Duden erst zum Tragen kommt, wenn der Entstehungsprozess weitestgehend abgeschlossen ist und professionelle Übersetzer sich am Duden orientieren und solche Fallen eher umgehen.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es gibt keine Regel, nach der man das Geschlecht eines Wortes „festlegen“ kann, die Zuordnungen sind mehr oder weniger zufällig entstanden.

    Bei Fremdwörtern versucht man das Wort zu übersetzen oder mit einem ähnlichen deutschen Wort, dessen Geschlecht bekannt ist, zu assoziieren und verwendet den entsprechenden Artikel und die dazugehörigen Pronomen. Jede Sprache funktioniert eben etwas anders und man kann nicht alles 1:1, Wort für Wort, einschließlich Grammatik übertragen. Im Englischen ist eben alles, was eine „Sache“ ist, „it“ und bei Personen verwendet man „he“ oder „she“ passend zum biologischen Geschlecht, während im Deutschen nur das Geschlecht des Substantivs, auf das man sich bezieht, über das Pronomen entscheidet. Solange man deutsch „denkt“, leitet man irgendwie einen Artikel her - egal ob dies logisch erscheint oder nicht. Es wurde einfach so „gelernt“ und man hat irgendwann ein „Gefühl“, welcher Artikel am besten paßt. Außerdem gibt es (besonders bei Fremdwörtern) auch „regionale“ Unterschiede: die / das E-Mail, der / das Laptop etc.

    Deine Beispiele sind aber nicht unbedingt „allgemein“ eingedeutscht / im deutschen Sprachraum üblich, so daß man nicht sagen kann, daß die Artikel „feststehen“ und sie jeder so verwenden würde (ich würde eher „die Survey“ sagen). Außer „Sightseeing“ vielleicht und dabei ist es eigentlich „logisch“... „das Sehen“ ist die Substantivierung eines Verbs und in diesem Fall heißt es m.E. immer „das“.

  • vor 1 Jahrzehnt

    sie passen das der deutschen denkweise an und bilden dazu den geschlechts artikel.

    die bay ist die bay weil es heisst die kueste.

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  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Es ist im Deutschen so, dass wir allen ausländischen Wörter, nicht nur aus dem englischen einen bestimmten Artikel (der, die, das) geben. Dies ist wahrscheinlich bei einem Deutschen dermaßen fest im Gehirn verankert, so dass er jedes Wort unbewußt einen bestimmten Artikel gibt. Nach welchen Prinzip aber die Artikel vergeben werden, verstehe ich selbst als deutsche Muttersprachler nicht.

    Es ist auch dies interessant: Das Sightseeing, aber die Sightseeing Tour aber "Tour" ist auch eine englisches Wort.

    Auch interessant: Der Baum, er ist grün. Richtig wäre: The tree, IT is green. Aber viele sagen: The tree, HE is green.

    Es ist halt die Eigenart der deutschen Sprache alles ein Geschlecht zu geben, selbst wenn das Fremdwort gar kein Geschlecht hat. Komisch ist auch, dass englische Wörter gebeugt werden, wie z. B. cancel, download, shopping.

    Der Flug wurde gecancelt.

    Ich habe die Datei gedownloadet

    Ich habe geshoppt.

    Das sieht doch sowohl für einen Deutschen als auch einen Engländer grauenvoll aus, aber viele Deutsche benutzen sowas.

  • Nix
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Das hängt davon ab, was in der Übersetzung ins Deutsche darunter zu verstehen ist. Die Demonstrativpronomen werden einfach von der deutsachsprachigen Bedeutung auf die englischsprachige Übertragen. Nach welchem Schema die Einordnung jedoch geschieht kann ich auch nicht nachvollziehen. Was weiblich, männlich, oder sächlich ist, ist historisch gewachsen und folgt keiner klaren Linie. Das einzige was ich dir erklären kann ist sightseeing. In der deutschen Sprache werden substantivierte Verben ausnahmslos mit "das" angeführt.

  • zonie.
    Lv 5
    vor 1 Jahrzehnt

    ich glaube diese wörter sind einfach eingedeutscht worden.

    das ist ja in jeder sprache anders ob das wort nun männlich oder weiblich (oder sachlich ist). ausser wenn sie ein natürliches geschlecht haben.

    es heisst im französischen ja auch le soleil also der sonne und im deutschen die sonne.

    da weiß man auch nicht, wieso das so anders ist, da ist beides unlogisch, jenachdem ob man französisch oder deutsch ist...

    und ich denke, dass das bei den eingedeutschten wörtern (auch aus dem englischen) einfach nach gefühl und gehör gemacht wird...

    lange rede kurzer sinn^^

    einfach nach gefühl, würde ich sagen..

    LG

    Ginny

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also ich sage "die Survery". Ich leite das wohl automatisch von "die Umfrage" ab. Somit denke ich, dass wir unterbewusst im Kopf die Verbindung zu einem Deutschen Wort machen und entsprechend das Geschlecht wählen.

    Natürlich gibt es Spezialfälle wie z.B. die erwähnte Driving Licence, wo die meisten wohl automatisch an "die Lizenz "denken und nicht an "der Führerschein".

    Bei Jacuzzi bin ich etwas überfragt, aber das hängt wohl damit zusammen, dass sich das Wort Jacuzzi (oder auch "der Whirpool") auch auf Deutsch durchgesetzt hat und es kein entsprechend prägnantes Wort auf Deutsch gibt (Sprudelbad?).

  • Anonym
    vor 1 Jahrzehnt

    Das stimmt, kann einige Sprachen, so lange man nicht absolut in dieser Sprache denkt, macht man das im Unterbewusstsein weil man auf Deutsch vor-denkt was man in der fremden Sprache sagen will. Das geht fast simultan.

  • vor 1 Jahrzehnt

    hmmmmm....

    ich würde das Jacuzzi sagen, aber ich denke es ist so einfacher Fremdwörter im eigenen Umfeld zu integrieren... denn in der deutschen Sprache gibt es keine geschlechtlosen Nomen.

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