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Warum fällt es vielen trotz der Beweise so schwer, die Echtheit des Turiner Grabtuchs anzuerkennen?
Ich meine, die Beweise sind mehr als ausreichend:
1) auf dem Tuch findet sich eine Naht aus dem 1 Jhdt. n.Chr.
2) es wurden auf dem Tuch Pollen aus Jerusalem gefunden, von denen manche sogar nur dort zu finden sind
3) auf dem Tuch finden sich griechische und römische Schriftzeichen aus dem 1 Jhdt. n.Chr., u.a der altgriechische Genitiv von Jesus
4) Die Menschen im Mittelalter hatten kein ausreichendes anatomische Wissen, einen Gekreuzigten so präzise darzustellen.
Was wollen die Skeptiker mehr??
@highflyer: Aha, das ist ja was ganz neues. Welche Wissenschaftler haben es den widerlegt? Soweit ich weiß, wird in wissenschaftlichen Kreisen immer noch heftig diskutiert und es gibt auch genügend Befürworter der Echtheit des Turiner Grabtuches
@Mel v: Dafür, dass der Leichnahm nicht gewaschen wurde, gibt es in den Evangelien eine Begründung: Jesus starb um 3 Uhr nachmittags, wenige Stunden vor Beginn des Sabbat.
Seine Jünger mussten sich beeilen, den Leichnahm so schnell wie möglich zu bestatten. Also hatten sie einfach keine Zeit, ihn vor der Bestattung noch einmal zu waschen.
Es gibt sogar noch einen zweiten Hinweis: Am Tag der Auferstehung gingen die Frauen zum Grab um den toten Jesus "zu salben und zu waschen". Wieso hätten sie das zweimal machen sollen?
@marsmnsch: Keine sehr freundliche Antwort. Deine Argumentation ist absolut dürftig: Die Naht beherrschte im Mittelalter keiner mehr. Sie gab es nur im 1 Jhdt. n.Chr. in Israel.
Nach dem Fall der Felsenfestung Masada um 70 n.Chr, bei dem sich alle Bewohner umbrachten, ging auch das Wissen um diese spezielle Naht verloren
Wie soll sie unter diesen Umständen mehrere hundert Jahre später gefälscht worden sein?
Mit den Zeichen verhält es sich genauso. Die breite Masse der Bevölkerung sprach kein Latein, geschweige denn Altgriechisch. Außerdem haben Spezialisten die Datierung vorgenommen und die werden es ja wohl wissen!
17 Antworten
- ChristianLv 7vor 1 JahrzehntBeste Antwort
Die Beweise, die du selber nennst, ermöglichen eine ungefähre zeitliche Einordnung und eine ungefähre Bestimmung des Herkunftsortes. Mehr nicht. Wir wissen nicht, von wem das Tuch war. Wir können das eine oder das andere glauben, aber wirklich wissen werden wir es wahrscheinlich nie. Wir müssen uns einfach damit abfinden, dass wir nicht alle Geheimnisse lüften können.
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
Die hier genannten "Beweise" sind hanebüchen. Es gibt keine wirklich schlüssigen Beweise. Das Grabtuch hat eine zu abenteuerliche Geschichte hinter sich. "Reliquien" sind nun mal immer schon eine begehrte Handelsware gewesen!
- Mel vLv 6vor 1 Jahrzehnt
Eine Anzahl ernsthafter Bibelgelehrter bezweifeln aufgrund des Bibelberichtes die Echtheit des Tuches. Was bei der Beisetzung Jesu geschah, widerspricht — wie die Bibel andeutet — dem, was auf dem Grabtuch zu sehen ist. Wenn das Grabtuch echt sein soll, müssen zwei Voraussetzungen vorhanden gewesen sein, als das Bild entstand: 1. Der Körper kann nicht gewaschen worden sein, denn die Blutflecken sind deutlich sichtbar. 2. Das Leinentuch muß lose über den Leichnam gelegt worden sein; es kann nicht aufgedrückt worden sein. „Die Abbildungen [auf dem Grabtuch] sind nicht durch reine Berührung des Leinens mit menschlichem Fleisch entstanden“, bestätigt Edward Wuenschel, ein Verteidiger des Grabtuchs. Er fügt hinzu: „Eine solche Berührung hätte beträchtliche Verzerrungen verursacht, und die Abbildungen auf dem Grabtuch sind so gut wie nicht verzerrt.“
Die Berichte von Matthäus (27:59, 60), Markus (15:46) und Lukas (23:53) über die Beisetzung Jesu sind sehr kurz. Doch sie alle sagen, der Leichnam sei in ‘feine Leinwand gewickelt’ worden. Wurde der Leichnam so schnell vorbereitet, daß er nicht zuerst gewaschen wurde? Das wäre unter Juden höchst ungewöhnlich gewesen. Weshalb? Der zeitgenössische jüdische Historiker Josephus schreibt, daß den Juden im Gegensatz zu einigen ihrer Feinde „viel daran gelegen . . . [war], ihre Toten beizusetzen“ (Der Jüdische Krieg, IV, 5, 2).
Nachtrag zu sunshinegirl:
Der Apostel Johannes, ein Augenzeuge, berichtet weitere Einzelheiten, die bestätigen, daß man sich mit dem Leichnam Jesu viel Mühe gab, bevor man ihn beisetzte. Er schreibt:
„Joseph von Arimathia . . . kam . . . und nahm seinen Leib weg. Auch Nikodemus . . . kam und brachte eine Rolle Myrrhe und Aloe, ungefähr hundert Pfund davon. Da nahmen sie den Leib Jesu und banden ihn mit Binden samt den Spezereien, so, wie es bei den Juden Sitte ist, ein Begräbnis vorzubereiten“ (Joh. 19:38-40).
Was war denn unter den Juden „Sitte“ bei der Vorbereitung einer Beerdigung? Praktisch die einzigen zeitgenössischen Hinweise sind in den Griechischen Schriften zu finden. Dort wird gezeigt, daß der Leichnam zuerst gewaschen und dann mit Öl und Spezereien gesalbt wurde (Apg. 9:37; Matth. 26:12). Daß Joseph und Nikodemus Myrrhe, Aloe und Binden gebrauchten und den Leichnam „banden“, beweist, daß sie zumindest mit der unter den Juden üblichen Vorbereitung eines Begräbnisses begonnen hatten.
Aus alten nichtbiblischen jüdischen Schriften geht ebenfalls hervor, daß es Sitte war, den Leichnam zu waschen und mit Spezereien zu salben. Das geschah nicht, um den Leichnam zu konservieren oder einzubalsamieren, wie einige behaupten, sondern um, wie der Babylonische Talmud sagt, „den Geruch zu vertreiben“ (Berakoth 53a). Eine solche Vorbereitung des Leichnams war nicht einmal am Sabbat verboten, denn in der Mischna (2. Jahrhundert v. u. Z.) heißt es: „Man darf [am Sabbat] alles tun, was bei einem Toten nötig ist: man darf ihn salben und waschen“ (Schabbath 23, 5).
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- MyladyLv 7vor 1 Jahrzehnt
Auch damals wurde schon gefälscht.
Ist doch aber eigentlich völlig egal. Es würde nichts weiter aussagen, als das ein Mensch, der vielleicht Jesus war, gelebt hat.
Entweder du glaubst oder du glaubst nicht an Jesus. Wozu willst du dann noch solche fadenscheinigen Beweise?
- Anonymvor 1 Jahrzehnt
weil jeder seine beweise hat und keiner weiß was stimmt
- ?Lv 7vor 1 Jahrzehnt
Es gibt vielleicht Annahmen dafür und welche dagegen!
Letztlich ist das nur für Gläubige interessant. Da nichts aus der Bibel, was Jesus oder seine Existenz betrifft, wissenschaftlich einwandfrei erwiesen ist, ist es müssig, über das Grabtuch zu streiten. Es ist ein Glaube, kein Wissen!
- CassandraLv 7vor 1 Jahrzehnt
Es wurden mit Reliquien zu viel Schwindeleien und
damit zusammenhängende Geschäfte getrieben und
zeitweise "originalverpackte Kreuzigungsnägel" massen-
haft verkauft.
http://de.wikipedia.org/wiki/Reliquie
"Das Grabtuch von Turin ist eine andere Reliquie, deren Echtheit so umstritten ist, dass sich in den letzten Jahren sogar eine neue Wissenschaft, die Sindonologie, ent-
wickelte...."
http://de.wikipedia.org/wiki/Turiner_Grabtuch
"Zahlreiche Kritiker vertreten dagegen die Meinung, dass das Tuch mittelalterlichen Ursprungs sei. Beispielsweise sei es das Werk eines Fälschers, der sowohl über ein hohes naturkundliches Wissen als auch über ausreichende künstlerische Fähigkeiten verfügt habe..."
Quelle(n): http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,483784,00.ht... "Rom - Im Mittelalter, als es noch einen funktionierenden, globalen Reliquienhandel gab, war alles besser. Da wurden Märtyrerknochen im- und exportiert, es gab noch originalverpackte Kreuzesnägel aus dem Heiligen Land, von Gott persönlich gemalte Porträts seines Sohnes (hängt heute in dem Abruzzen-Dörfchen Manoppello), Apostel-Fußnägel, Mumien, amtlich zertifizierte Dornenkronen und just in time sich verflüssigendes Blut der Seligen....." - UlliLv 7vor 1 Jahrzehnt
Ich bin einer von den Skeptikern und ich kann Dir versichern, ich will überhaupt nicht mehr! Jedes Gutachten wird ein Gegengutachten nach sich ziehen. Ich würde also (wenn mich das Grabtuch denn brennend interessieren würde) von Gutachten zu Gutachten schwanken, weil ich es ja selbst nicht analysieren kann.
Das Tuch ist faszinierend. Keine Frage. Aber ganz emotionslos betrachtet auch sehr, sehr unwichtig. Du wirst selbst durch ein echtes Grabtuch aus dem schlechten Anteil der Menschheit keine Engel machen.