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beagi1 fragte in SozialwissenschaftSoziologie · vor 1 Jahrzehnt

ab oder gegen 50.. gehen dann eigentlich viele Menschen zurück?

..gemeint ist: Ich stelle fest, dass viele, die in ihrer Jugend eigene Wege gingen, dazulernten (manche nur mit Ach und Krach zwar), mehr oder weniger überzeugt waren, das Leben wäre offen... aber plötzlich so gegen Mitte des Lebens eine Kehrtwendung machen. Ein Beispiel: Ein Mann wächst auf in einer Familie, in der nur Disziplin und Ordnung gilt, keine Gefühle ausser an Weihnachten, dann aber dafür in sehr verwirrender Weise. Als Erwachsener trifft er auf Leute, die eine andere Art zu leben verstehen, entschliesst sich, die Familienkonventionen abzulegen und etwas lockerer zu leben, vielleicht liebevoller, vielleicht auch lebendiger, vielleicht auch kreativer, ohne sich selbst zu verleugnen. Aber.. dann kommt die Midlifecrisis... und er geht sozusagen wieder zurück, Traditionen bekommen einen Platz, die sie nie hatten, Gleichgültigkeit und Denkfaulheit breitet sich ungehemmt aus. Was bringt einem so eine Verhaltensweise in der Mitte des Lebens?

Update:

bin begeistert über die vielen und guten Antworten.

hinzufügen möcht ich, dass ich nicht denke, ALLE in diesem Alter gehen zurück, aber so 20%? Das sind schon sehr viele und... 20% der sehr betagten Menschen (ab 80) sind von Demenz betroffen. Ich fragte mich nur, ob dieses Verhalten evtl. ein frühes, sehr frühes Vorstadium der Demenz sein könnte. Man wird ja auch nicht von heute auf morgen dement, das ist ein sehr schleichender Prozess und fängt vielleicht schon dann an, wenn man es noch nicht vermutet.

Update 2:

möchte nicht bewerten, welches die beste Antwort ist, es sind alle berechtigt. Ich lasse deshalb offen für eine Abstimmung.

14 Antworten

Bewertung
  • vor 1 Jahrzehnt
    Beste Antwort

    Die beste Zeit ist, wenn man sich von seiner Familie gelöst hat, aber noch keine eigene Familie gegründet hat. Man unternimmt viel, hat viel Menschen um sich.

    In der Mitte des Lebens merkt man evtl. daß das Designersofa und der Zweitwagen nett sind, aber nicht der Lebensinhalt. Man hat alles erlebt, alle Traumziele bereist.

    Also begibt man sich wieder auf die Suche..........

    und vielleicht findet man dann die echten Werte?!

    Eigene Kinder haben, alles andere ist Fake!!!! Das Leben besteht nur aus Wiederholungen.

    Quelle(n): Lebe bewußt kinderlos................
  • Rosi
    Lv 4
    vor 1 Jahrzehnt

    Hört sich ja an, als ob ich bald in die Kiste springen würde. Mein Gott, ich werde bald 50 und mein Mann ist 55, wir stehen im Leben und nehmen daran teil so wie früher. Da trauern wir keiner Tradition nach - wir sind modernes Mittelalter. Der 50jährige von heute treibt Sport und geht joggen - Kinners, wo lebt ihr denn?

  • vor 1 Jahrzehnt

    Es kommt darauf an, wie man sich selbst sieht.Klar, dass man ab Mitte 40 Einiges davon, was man sich erhofft hat, abschminken muss. Dann setzt man sich neue Masstäbe und Ziele, revidiert auch einige frühere Vorgaben. Mit 50 gibt es einen neuen "Sprung", man spürt, dass die Lebenszeit allmählich überschaubar wird, die Sanduhr rinnt. Entweder man resigniert nun - und das tun Etliche-oder man nimmt die verbleibende Zeit und macht etwas daraus. Interessant ist die Tatsache, dass einige von uns (und ich gehöre dazu) sehr locker mit Themen umgehen, die uns früher WAHNSINNIG aufgeregt hätten, man grinst über Vieles, weiß einfach Bescheid, denn was man sieht, wiederholt sich und wiederholt sich.....und überall aussenumher regt sich wieder alles auf- ausser einem selbst. Ich geniesse die Zeit der Freiheit, man muss niemandem mehr gefallen (vielleicht tut man es trotzdem), muss sich nicht mehr aufbrezeln, keine femme fatale mehr mimen, kann einfach so sein, wie man ist und sagen, was man denkt. Ich finde an mir nichts in punkto Denkfaulheit oder Gleichgültigsein, ich bin gelassener, weitaus stabiler als früher, doch engagiert wie eh und je. Allerdings teile ich meine Energien besser ein, weiß genau, wo es sich lohnt, sich aufzuregen und wo nicht. Traditionen sind ein nettes Spiel, um das Miteinander gut zu gestalten, deshalb findet man sie auch ab und an angebracht, so als Reminiszenz, aber nicht wirklich ernstgemeint.

    Mein Verhältnis zu jungen Leuten, egal welcher "Kaste", ist ungebrochen, ich finde sie spannend und nehme sie absolut ernst und das ist gegenteilig. Nein, ich kann über die Zeit ab 50 nichts Nachteiliges sagen, im Gegenteil! Was ätzend ist, sind körperliche Abnutzungserscheinungen, DAS kotzt einen an, weil man es von sich nicht gewohnt ist. Doch damit zu leben (und schliesslich abzutreten) ist eine Aufgabe, die es scheinbar mit Demut noch zu lösen gilt. Und das betrifft uns alle. / Das, was du beschreibst, ist das Paradebeispiel für Resignation eines Mannes, auch deshalb ein Rückzug auf "sichere Werte", die man ihm als Kind beibrachte und die er kurz mal in Frage stellte- jetzt, wo das Ende absehbarer wird, "besinnt" er sich wieder auf seine ganz eigene Basis.

    Möglicherweise verhalten sich viele so, aber inzwischen längst nicht mehr die Meisten und in den nächsten Jahren wird sich das noch weiter verändern. "Ab 50" wird eine neue Generation Alter sein, an die Junge sich gewöhnen müssen.

    Quelle(n): Eigene Erfahrung/ Berufserfahrung Psychotherapie
  • vor 1 Jahrzehnt

    seltsame Theorie!

    Die Midlifecrisis ist doch grade der Versuch, den Konventionen zu entfliehen!

    Eines ist allerdings richtig:

    Mit zunehmendem Alter spielen die Erfahrungen und die damit aufgenommenen Werte eine grössere Rolle, weil man nicht mehr auf der Suche ist, sondern schon gefunden hat.

    Aber die Lockerheit kommt auch mit zunehmendem Alter. Und gleichgültig und denkfaul bin ich bestimmt nicht, sondern voller Energie und immer noch gierig auf Neues! Leben und Abgeklärtheit sind keine Frage des Alters, sondern des Selbstverständnisses! Ich kenne viele coole Leute um die 50, die die meisten 25jährigen sowohl intellektuell als auch physisch in die Tasche stecken.

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  • vor 1 Jahrzehnt

    Hallo,

    ich glaube, dass heute keiner mehr zurück geht. Wir haben die Kittelschürzen-Mode nicht mehr in unseren Köpfen. Ab 50 Jahre- ist nur in den Köpfen einiger vorhanden. Viele Menschen haben dann erst Zeit, das zu tun, was sie wirklich interessiert. Die Kinder sind aus dem Haus und nun ist die persönliche Freiheit wieder da.

    Zurück, in alte Zwänge, wäre ein Zeichen dafür, dass der Mensch nicht zurecht gekommen ist, mit dem Leben, was er sich ausgesucht hat.

    Die Midlifecrisis hat heute andere Folgen, als früher. Erfolg oder Misserfolg in beruflichen Dingen sind der Maßstab. Man sagt, mit 50 ist der Mann da, wo er hin wollte oder konnte. Zufriedenheit oder nicht, sind Dinge, die bei reiferen Menschen mit mehr Ruhe betrachtet werden. Das emsige Treiben der jungen Generation sieht der Ältere gelassen und bewundert den Mut derselben, sich dem Stress unbeschadet aussetzen zu können.

    Denkfaulheit und Gleichgültigkeit müssen meiner Ansicht nach Veranlagung sein, das hat mit dem Alter nichts zu tun.

  • ?
    Lv 6
    vor 1 Jahrzehnt

    Ja ich möchte Rosi bei stimmen - in der heutigen Zeit ist 50 kein Alter wie früher. Wir treiben nicht nur Sport sondern sind mitten im Leben. Es ist nicht mehr so wie früher wo man mit über 40 aussah wie eine Oma - die Klamotten gibt es nicht mehr. Wir kleiden uns modern sind kreativ und denken auch so. Wir sind liebevoll und COOL gegenüber unseren Enkeln. Das wir lockerer sind hat die Zeit so mit sich gebracht und das ist gut so !

  • vor 1 Jahrzehnt

    Also das klingt alles ein wenig bedrückend - glaube, 50

    ist heutzutage kein Alter und man sollte sich Udo

    Jürgens zum Vorbild nehmen - der meinte nämlich:

    "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an,

    mit 66 Jahren, da hat man Spaß daran!"

    Er hatte damit gar nicht so unrecht. Kenne da einen

    Fall von Jemandem, der mit 50 Jahren beruflich

    so sehr gefordert war, dass er gar keine Zeit für

    solche Überlegungen hatte.

    Und seine Pläne für später: Ein Wohnmobil oder

    Caravan für das Rentenalter um zu reisen und

    sich alles das anzusehen, was er schon immer sehen

    wollte (wofür vorher die dafür notwendige Zeit gefehlt

    hatte. Und dabei lernt man viele interessante und

    sympathische Leute kennen. Wenn man dann noch

    so eine zusätzliche Fremdsprache lernt, wird es noch

    interessanter.)

    Man kann mit 50 Jahren auch noch von der Zukunft

    träumen. Also: Mut gefaßt und immer an Udo Jürgens'

    Optimismus denken.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Das kann man wirklich nicht verallgemeinern. Menschen, die sich auch im Alter noch ihre Wissbegier behalten haben und allem Neuen gegenüber offen geblieben sind, die gehen auf gar keinen Fall zurück. Wenn sie aus den Erfahrungen eines längeren Lebens so viel gelernt haben, dass sie jetzt allem gegenüber sehr viel gelassener sein können - dann ist das eher ein vorrücken .

  • vor 1 Jahrzehnt

    Deine Erläuterungen sind gut beobachtet.

    Die Frage, was es einem "bringt", finde ich aber recht müßig.

    Ich würde nicht davon ausgehen, dass der sich in der Midlife Crisis Befindende Optionen vor sich sieht, deren Wahl er nach seinem Vorteil trifft. Vielmehr holt ihn die Vergangenheit und die Reflexion darüber ein, unfreiwillig.

    Dann entscheidet sich, ob die Veränderung als eine echte Veränderung anzusehen ist, oder ob es nicht vielmehr eine - in Relation zum Lebensalter - kurzfristige Auszeit von einem weniger wünschenswerten Lebensstil war. Nach dem Motto "Einmal Alkoholiker, immer Alkoholiker".

    Wer ab 50 zurück geht, hat wohl was davor vergessen.

    Regelmäßiges Bilanzieren und Bewerten kann einen vielleicht nicht vor einer Krise bewahren, aber es verringert die Verdrängung. Und damit verringert sich auch der Abstand zwischen dem Wünschenswerten und der eigenen Natur. Man hat vielleicht weniger, aber das, was man hat, ist gesichert - und minimiert im Mittelalter den Kompensationsbedarf.

  • vor 1 Jahrzehnt

    Ich glaube nicht, dass ich mich großartig geändert habe seit ich in der Pubertät war und die ist ca. 40 Jahre her.

    Meine Grundeinstellung ist gleich, nur mein Aussehen hat sich schon verändert *gg* und ich bin geduldiger geworden, allerdings auch etwas langsamer und unbeholfener.

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